WeltvegantagJesus' Fleischeslust – das Lamm Gottes war wohl doch kein Veganer
SDA
1.11.2019 - 14:36
Der Erfinder des Begriffs «vegan» glaubte noch, Jesus sei Veganer gewesen. Doch falsch gedacht: Jesus ass gemäss Bibel fürs Leben gern Lamm und Fisch. Trotzdem dürfen die Veganer morgen feiern: den Weltvegantag.
Die Vegane Gesellschaft Schweiz beispielsweise feiert ihren achten Geburtstag und ihr tausendstes Vereinsmitglied mit einem Fest in Zürich. Das Unterhaltungsprogramm wird von der deutschen Stand-up-Comedienne Jacqueline Feldmann bestritten. Sie ist angeblich Veganerin geworden, weil sie wissen wollte, wie es ist, gehasst zu werden.
Das Phänomen kannte schon der Brite Donald Watson, der den Begriff «vegan» – aus den Anfangs- und Schlussbuchstaben von «vegetarian» – prägte und 1944 die Vegan Society als Konkurrenzverein zur weniger strengen Vegetarian Society gründete. Als er einmal gefragt wurde, was das Schwierigste an der veganen Lebensweise sei, antwortete er «der soziale Aspekt».
In der Tat gibt es fast so viele Witze über Veganer wie über Schotten. «Woran erkenne ich einen Veganer?» – «Keine Sorge, er wird es dir sofort erzählen». Oder: «Es gibt keine dicken Veganer. Es gibt nur pflanzliche Fette.»
Wenns schmeckt, ists nicht vegan?
Dabei haben Veganer – in der Schweiz je nach Statistik 1,5 bis 3 Prozent der Bevölkerung – gute Gründe. Der Verzicht auf jegliche tierischen Produkte, auch Leder und Wolle, verhindert Tierleid, senkt Treibhausgase angeblich um 18 Prozent, vermindert die Abholzung von Regenwäldern um geschätzte 12 Prozent und ist relativ gesund. Ausser für Schwangere, Babys und Betagte. Vor wenigen Wochen wurde in Australien ein Ehepaar verurteilt, weil es sein Kind vegan ernährte.
Ein zünftiges Stück Fleisch - es gehört für viele zur Ernährung dazu. Und das ist auch in Ordnung. In den darauf folgenden Tagen sollte es dann aber mehr Gemüse geben.
Bild: Lino Mirgeler
Obacht beim Anbraten von Fleisch oder Wurst: Zu dunkel sollte es nicht werden. Dabei können schädliche Stoffe entstehen.
Bild: Christin Klose
Ob Leber- oder Fleischwurst: Sie enthalten in der Regel viel Fett. Wer sich bewusst ernährt, sollte das einkalkulieren.
Bild: Kai Remmers
Der Konsum von Schweinefleisch wie diesem geht in Deutschland etwas zurück. Stattdessen essen die Menschen mehr Rind oder Geflügel.
Bild: Kai Remmers
Wer die empfohlenen 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche nicht überschreiten will, muss auch Wurst einrechnen.
Bild: Kai Remmers
Gabriele Janthur ist Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale NRW.
Bild: Verbraucherzentrale NRW
Die Argumente der Karnivoren sind etwas spärlicher als die der Veganer, denn sie sind nicht im Propagandamodus. Gegen Veganismus spricht vor allem, dass Vitamine wie B12 und Aminosäuren wie Omega 3 zwingend ergänzt werden müssen. Der Hauptbeweggrund der Fleischfresser aber ist: Vegane Ernährung schmeckt nicht, ein Seitan-Steak aus Weizenkleber, sagen sie, kann einem Wienerli nicht das Wurstwasser reichen.
Das Schweigen der Ferkel
Vegan oder nicht ist wohl oft eine persönliche Entscheidung, so wie schon für den Veganismus-Pionier Donald Watson. Er empfing den entscheidenden Anstoss als Kind auf dem Bauernhof seines Onkels. «Ich war umgeben von interessanten Tieren. Sie «gaben» alle etwas. Ein Pferd zog den Pflug, (...) die Kühe gaben Milch, die Schafe gaben Wolle, die Hennen gaben Eier (...). Ich konnte nie verstehen, was die Schweine hergaben, aber sie waren so freundliche Kreaturen – immer froh, mich zu sehen.»
Fisch wie Lachs, Thunfisch und Makrele gilt als gesund.
Bild: Getty Images
Fisch enthält besonders hochwertiges Protein, ist leichter verdaulich als Fleisch und hat sogar eine bessere Bioverfügbarkeit als Eiweiss aus Milchprodukten.
Bild: iStock
Meeresfische enthalten im Gegensatz zu Süsswasserfischen viel Jod.
Bild: Manuela Rüther
Rotbarsch gehört zu den fettarmen Fischarten.
Bild: Florian Schuh
Fettreiche Fischarten wie Lachs bieten einen weitaus höheren Anteil an langkettigen Omega-3-Fettsäuren als fettarme Arten.
Bild: Kai Remmers
Fünf gebratene Fischstäbchen bringen im Schnitt 80 Prozent der Fettmenge, die Kinder bei einer Hauptmahlzeit höchstens essen sollten. Besser ist es, sie im Backofen zu backen.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand
Als der Bub anlässlich der Metzgete erfuhr, welche Gaben die Schweine den Menschen kredenzten, erhielt er den Schock seines Lebens und wurde zunächst Vegetarier. Nachdem er sich über Milchwirtschaft kundig gemacht hatte, über die Kälbchen, die dem Muttereuter entrissen werden, damit Menschen die Milch kriegen, fasste er 1924 den Neujahrsvorsatz, fürderhin vegan zu leben.
Veganer leben manchmal länger
Bei seinem letzten grossen Interview war Watson 92. Die vegane Langzeiternährung habe bei ihm offenbar angeschlagen, meinte er damals stolz. Vegan allein wars freilich nicht: Watson rauchte und trank zeitlebens nie, obwohl Alkohol im Prinzip vegan ist. Wein und Champagner habe er einmal auf einer Hochzeit probiert. Es habe ihm nicht geschmeckt, «poor stuff».
Zehn Tipps, dank der Sie die Umwelt schonen können
Für Wanderferien ist die Schweiz die Destination Nummer eins – auf dem Bild: Schrattenfluh im Sörenberg.
Bild: UNESCO Biosphäre Entlebuch
Flugreisen sind mit einem Ausstoss von durchschnittlich 201 Gramm CO2 pro Personenkilometer besonders schädlich. Wenn man etwa nach Nizza in die Ferien geht und sich für das Flugzeug als Transportmittel entscheidet, werden 277 Kilogramm CO2 ausgestossen. Wählt man das Auto, reduziert sich dieser Wert auf 172 Kilogramm bei einem Mittelklassewagen.
Bild: Swiss
Viele Souvenirs werden in Massenproduktionen, fern von den Orten, wo sie verkauft werden, hergestellt.
Bild: Keystone
Vegetarische Leckereien auf dem Grill: Melanzane, Grill-Käse, Quorn-Plätzli, Soya-Burger, Halloumi…
Bild: iStock
Der Wochenmarkt in Luzern hat eine lange Tradition und bietet frische Produkte aus der ganzen Region.
Bild: Keystone
Biken ist schon fast ein Schweizer Nationalsport. Schwingen Sie sich auf den Sattel und entdecken Sie die Schweiz.
Bild: Keystone
Ab und an von Zuhause aus arbeiten schont die Umwelt und kann sehr effizient sein, wenn man nicht abgelenkt wird.
Bild: iStock
Ventilatoren sind zwar sparsamer als Klimaanlagen, brauchen aber trotzdem Strom. Wenn Sie einen verwenden, am besten nachts und nur kurze Zeit, um einen guten Durchzug in der Wohnung zu erzeugen.
Bild: Keystone
Doppelwandige Trinkflaschen halten Leitungswasser über längere Zeit kühl.
Bild: iStock
Bei Sonne und Wind trocknet Wäsche mindestens so schnell wie im Tumbler und man spart eine Unmenge an Strom.
Bild: Keystone
Von Kindsbeinen an Veganer – sehr zum Entsetzen seiner Eltern – war auch Watsons berühmter Freund und Weggefährte von der Vegan Society, Arthur Ling. Er hatte sich mit sieben Jahren ein Trauma eingefangen, nachdem er beobachtet hatte, wie Fischer ihren Fang töteten.
1965 stellte Lings Betrieb «Plamil» als erster in grossem Stil Sojamilch her; die Firma existiert noch heute. Im Nachruf auf den Patron wurde Ling als kompromissloser Verfechter des Veganismus beschrieben. Er war wohl etwas fanatisch. Dennoch wurde er begeistert gepriesen: «Let's All Sing to Arthur Ling, The Plamil King!»
Der Besitzer von Schweinchen Babe ist Veganer
Wer sich für Veganismus entscheidet, ist in guter Gesellschaft. Der britische Autor Percy Bysshe Shelley (1792-1822) war Veganer, ebenso wie der ebenfalls frühverstorbene Sänger Robin Gibb. Ex-Präsident Bill Clinton ist Veganer, der Schauspieler James Cromwell («Ein Schweinchen namens Babe») sowieso, «Golden Girl» Betty White (98), Regisseur James Cameron, Weltklasse-Leichtathlet Carl Lewis, Brad Pitt und viele seiner Berufskollegen und -kolleginnen ebenso wie der Ladenbesitzer Apu Nahasapeemapetilon aus den «Simpsons».
Jesus gehört nachweislich nicht dazu. In Lukas 22,15 freut er sich auf den Lammbraten zum Passahmahl, obwohl er weiss, dass es seine letzte Mahlzeit ist. Und das erste, was er nach der Auferstehung zu essen verlangt, ist gebratener Fisch (Lukas 24, 42).
Camu Camu, Lucuma und Co: Hier kommen die neuen Superfoods!
Kohl, Kokoswasser und Chia sind längst in aller Munde - Zeit für neue Superfoods, die uns gesund, glücklich und fit halten. Wir zeigen Ihnen Nahrungsmittel, die Sie garantiert noch nicht auf demTeller hatten und Altbekannte, denen der Titel «Superfood» zu Unrecht noch nicht zugeschrieben wurde. Bis jetzt.
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Ungewöhnliches Äusseres, zähes Fruchtfleisch, harte Kerne: Tamarinde ist auf den ersten Blick nicht gerade zum Anbeissen. In der Schweiz gibt es die «indische Dattel» meist nur getrocknet, als Saft, Paste oder Tee - und somit verzehrfertig zu kaufen. Die Fruchtsauce steckt voller Eisen, Zink, Kalium, Kalzium, Antioxidantien und Vitamine. Tamarinde wirkt zudem antibakteriell, hilft bei Verstopfung, gilt als Anti-Aging-Waffe und Wundermittel für schöne Haare und Haut.
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Klein, aber oho: Diese rote Frucht aus Peru ist hier häufig nur in gut sortierten Geschäften oder in pulversierter Form erhältlich - ideal, um daraus beispielsweise einen Frühstücksshake zu zaubern. Warum man das tun sollte? Camu Camu wird durch rund 2000 mg pro 100 Gramm zur Vitamin-C-Bombe und enthält zudem viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe wie Antioxidantien sowie Aminosäuren. Ein wahrer Jungbrunnen.
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Hinter dem geheimnisvoll klingenden Namen Baobab verbirgt sich der Affenbrotbaum. In Afrika siedeln sich manche Völker in seiner Nähe an, um von seiner «magischen Medizin» zu profitieren. Fakt ist: Die Baobab-Früchte sind reich an Immun-Boostern wie Eisen und Vitamin C und B6 sowie einer hohen Menge an Kalium und Antioxidantien wie Polyphenolen. Dadurch stärkt Baobab die Abwehrkräfte und ist eine Anti-Aging-Waffe.
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Ausserdem soll Baobab Entzündungen lindern und bei der Muskelregeneration helfen. Auch Models schwören auf Baobab: Es wirkt appetithemmend und hilft so beim Schlankbleiben.
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Adaptogene haben zweifelsohne den Titel Superfood verdient. Zur Pflanzengruppe zählen zum Beispiel die Lakritzwurzel, wildes auch «heiliges» oder «indisches» genanntes Basilikum, Ginseng und Rosenwurz. Sie sind für ihre positive Auswirkung auf den menschlichen Körper bekannt und senken beispielsweise den Cortisolspiegel im Blut. Ausserdem pushen sie das Immunsystem und wirken als natürliche Antidepressiva.
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Vorsicht, akute Verwechslungsgefahr: Im Gegensatz zum bekannten Gewürz Cucuma ist das Superfood Lucuma eine süsse Frucht aus Südamerika, die gut in Smoothies, Porridge und Nachspeisen passt. Das Obst unterstützt aktiv die Zellerneuerung, schützt vor Krankheiten, wirkt entzündungshemmend und versorgt den Körper mit Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen.
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Mesquite - klingt wie ein französisches Modelabel, stammt aber aus Südamerika und ist dort als Zutat für Süssspeisen bekannt, weil die Hülsenfrucht einen karamellartigen Geschmack hat. Man kann Mesquite frisch als Bohne kaufen oder als Pulver. Sie steckt voller Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Zink und Magnesium sowie wichtiger Aminosäuren wie Lysin. Dadurch bleiben die Zellen fit.
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Dass Nüsse gesund sind, ist längst bekannt. Sie enthalten gute Fette, die beispielsweise das Herz schützen und die Gewichtsregulierung unterstützen. Doch nach Walnüssen, Pistazien und Co. kommen jetzt Sacha Inchi Nüsse, die alle anderen ausstechen beim Omega-3-6-und 9-Fettgehalt. Ausserdem liefern sie dem Körper viel Vitamin E und Proteine. Vor allem für Veganer sind die «Erdnüsse der Inkas» eine perfekte Nahrungsergänzung!
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Die Maca-Knolle aus Südamerika gilt als Aphrodisiakum, Potenzmittel und Kraftspender. Zudem soll sie gegen Depressionen und Wechseljahrsbeschwerden helfen, das Immunsystem stärken, den Cholesterinspiegel senken und Stress reduzieren. Für all das sorgt ein riesiges Nährstoffspektrum: Aminosäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien.
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Ja, Petersilie: Das grüne Bündel, oft reine Deko auf Tellern, ist ein Superfood. Manchmal schafft es schon seinen Weg ins Rührei, aber Petersilie sollte viel häufiger Anwendung finden. Denn sie steckt voller Vitamin K - das ist zum Beispiel wichtig für die Blutgerinnung und die Knochen. Studien zeigten zudem, dass Petersilie appetitzügelnd wirkt und man durch die Zugabe zu einer Mahlzeit davon schneller satt ist.
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Sportler schwören auf Bananen - zu Recht. In der gelben Frucht steckt so ziemlich alles, was man braucht, um in Schwung zu kommen: Kalium (hält den Blutdruck stabil und schützt das Herz), Magnesium, Antioxidantien, Ballaststoffe sowie Tryptophan. Die Aminosäure bildet die Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin («Glückshormon») und Melatonin («Einschlafhormon»). Letzteres sorgt gemeinsam mit Vitamin B6 für weniger Stress und einen guten Schlaf.
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Die Zeiten von 0,1-Prozent-Fett-Joghurts sind schon lange vorbei. Die fettreiche, zuckerfreie, griechische Variante hat die Kühlschränke von fitten, figurbewussten Menschen erobert, weil sie hochwertiges Eiweiss und Probiotika liefert. Die Isländer setzen mit Skyr nun einen darauf: weniger Fett und Zucker, aber mehr Power-Proteine und Kalzium. Die perfekte After-Workout-Mahlzeit.
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Pflanzliche Alternativen zu Kuhmilch haben sich längst etabliert. Was Kokos-, Soja- oder Hafermilch aber bisher nicht lieferten, war ausreichend Eiweiss. Einige Anbieter haben diese Marktlücke erkannt und bieten nun High-Protein-Pflanzenmilch an. Diese versorgt zum Beispiel die Muskeln mit hochwertigem Eiweiss aus Bohnen.
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Wer hätte das gedacht: Unsere einheimischen Gewächse Eichblattsalat, Mangold und Brunnenkresse sind Superfoods. Der Eichblattsalat punktet vor allem mit Vitamin K wie Knochenstärker. Mangold enthält mindestens 13 Pflanzenstoffe, die entzündungshemmend wirken und vor Diabetes Typ 2 schützen können. Brunnenkresse ist der Anti-Aging-Food schlechthin und spendet mit jedem (am besten roh verzehrten) Bissen eine grosse Anzahl an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen.
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