Eine Wanderin entdeckte die Knochen «mitten auf einem Weg», wie sie nun gegenüber dem französischen TV-Sender BFMTV erzählt. Dabei spricht sie stets nur von «dem Ding», um das Wort «Schädel» nicht erwähnen zu müssen.
Als sie die Knochen entdeckt habe, habe sie sofort eine Verbindung zum verschwundenen Émile hergestellt. «Ich habe irgendwie sofort gewusst, dass er es ist. Ich brach in Tränen aus, dann habe ich mich beruhigt.»
Schädel trägt sie eine Armlänge entfernt
Zufälligerweise, so erzählt es die 60-Jährige, habe sie zwei Plastiktüten dabei gehabt. Mit diesen habe sie die Schuhe vor Matsch und Schlamm schützen wollen. «Mir war klar, dass ich die Knochen mitnehmen muss – wenn wir warten, könnten sie weggespült werden.» Deshalb habe sie den Schädel direkt in eine Tüte gesteckt.
Mit ihren Handlungen könnte die Frau den Fundort und die Überreste empfindlich kontaminiert haben. «Uns wäre es lieber gewesen, sie hätte nichts angefasst», sagte einer der Ermittler vor rund einer Woche. «Das hat uns wirklich verärgert.»
Auf dem Weg ins Tal zur Polizei habe sie eine grosse Angst verspürt, erzählt die Frau weiter. Die Tüte mit dem Schädel habe sie stets eine Armlänge entfernt von sich getragen. «Dass das Ding meinen Körper hätte berühren können, hat mir extrem Angst gemacht», erzählt sie. «Ich sagte mir nur, dass jetzt alles schnell gehen muss.»
«Mögen sie Frieden finden»
Im Dorf angekommen, habe sie den Schädel umgehend zur Polizei gebracht. «Ich habe zuerst noch überlegt, nach Hause zu gehen – aber mit diesem Ding, das war unmöglich», sagt sie.
Sie selbst habe das Geschehene noch nicht richtig verarbeitet, brauche nun etwas Zeit. Sie denke viel nach, sagt die Wanderin – auch an Émiles Eltern. «Was können wir Menschen sagen, die ihr Kind verloren haben? Mögen sie Frieden finden. Aber immerhin», so hofft die Frau, «werden sie nun endlich die Wahrheit erfahren.»