Gartenparty trotz Lockdown Johnson sagt Sorry

SDA

12.1.2022 - 13:51

Kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus: Boris Johnson.
Kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus: Boris Johnson.
Kirsty O'connor/PA/dpa

Dass der britische Regierungschef eine Party feiert, während für das Volk ein Lockdown gilt, kam in Grossbritannien gar nicht gut an. Im Parlament zeigte sich Boris Johnson jetzt reumütig.

12.1.2022 - 13:51

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich nach einer Gartenparty in seinem Amtssitz während des ersten Corona-Lockdowns entschuldigt. Er verstehe die Wut in der Bevölkerung über die Feier, sagte Johnson am Mittwoch im Parlament in London.

Der Premier räumte ein, dass er an der Zusammenkunft am 20. Mai 2020 teilgenommen hat. Er sei in den Garten seines Amtssitzes gekommen, um sich bei Mitarbeitern zu bedanken und habe geglaubt, es habe sich um ein Arbeitstreffen gehandelt. Nach etwa 25 Minuten sei er zurück in sein Büro gegangen. Im Rückblick hätte er anders handeln müssen, räumte Johnson ein.

Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, warf Johnson vor, mit dieser Erklärung die Bevölkerung zu beleidigen. Er forderte den Premier zum Rücktritt auf.

Setzte die Regierung Medien unter Druck?

Die Berichte über Gartenparty belasten Johnson und mehrere seiner Vertrauten schwer. Selbst der konservative, üblicherweise der Regierung nahe stehende «Telegraph» titelte am Mittwoch «Johnson verliert Unterstützung der Tories». Gleichzeitig kommen immer mehr Details ans Licht.

Dem «Independent» zufolge sollen Beschäftigte in der Downing Street vergangenen Monat die Anweisung bekommen haben, möglicherweise belastende Nachrichten von ihren Geräten zu löschen, wie Insider dem Blatt verrieten.

Die BBC berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen, hochrangige Mitarbeiter hätten aktiv verhindern müssen, dass während der Corona-Kontaktbeschränkungen im vergangenen Jahr noch weitere Partys stattfanden. Einige andere gesellige Runden unter Johnsons Dach, die wohl gegen Lockdown-Massnahmen verstossen haben, sind bereits in den vergangenen Wochen von Medien enthüllt worden. Eine offizielle Untersuchung zu den Ereignissen läuft noch.

SDA