Kampf gegen JapankäferIn Kloten ZH dürfen keine Grünflächen bewässert werden
leph, sda
21.6.2024 - 09:51
Trotz aller Massnahmen zur Eindämmung sind in Kloten erste Japankäfer ausgeflogen. Der Kanton Zürich hat deshalb ein Bewässerungsverbot für Grünflächen in der Gemeinde Kloten bis September erlassen.
Keystone-SDA, leph, sda
21.06.2024, 09:51
21.06.2024, 11:29
SDA
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In Kloten sind erste Japankäfer ausgeflogen. Das Insekt verursacht grosse Schäden an Pflanzen, speziell landwirtschaftlichen Kulturen.
Der Kanton Zürich bekämpft die Ausbreitung der invasiven Art mit verschiedenen Massnahmen. Neu verfügt er ein Verbot, Grünflächen zu bewässern. Dieses gilt auf dem Gebiet der Stadt Kloten bis Ende September.
Es darf auch kein Pflanzenmaterial aus der Stadt Kloten hinaustransportiert werden.
Trotz bisheriger Massnahmen: In Kloten sind erste Japankäfer ausgeflogen. Der Kanton Zürich verschärft deshalb per sofort die Massnahmen im Kampf gegen den Schädling. Es gilt neu bis Ende September ein Bewässerungsverbot für Rasen und Grünflächen.
Der Kanton hat die Massnahme schon im Mai angekündigt, sollte es zum Schlüpfen neuer Japankäfer kommen. Vom Bewässerungsverbot ausgenommen sind Pflanzen im Garten und auf Balkonen. Sie dürfen weiterhin gegossen werden, sofern in den Töpfen und Beeten keine Gräser wachsen.
Pflanzenmaterial darf zudem nicht mehr aus der Stadt Kloten hinaus transportiert werden, wie der Kanton Zürich am Freitag mitteilte. Ein erstes Exemplar des gefrässigen Schädlings wurde in einer Überwachungsfalle gefunden.
Einzige Population nördlich der Alpen
Mit den verschärften Massnahmen soll verhindert werden, dass sich der Japankäfer von Kloten aus weiter in andere Regionen ausbreiten kann. Es handelt sich bei der Population in Kloten um die bisher einzige nördlich der Alpen in Europa.
Entdeckt wurden die Schädlinge im Juli vergangenen Jahres. Der Schwerpunkt des Befalls liegt bei einer Fussballanlage, die deshalb mit Folie überdeckt wurde.
Wie sich die Käferpopulation in Kloten im Vergleich zum letzten Jahr entwickelt hat, ist noch noch nicht bekannt. Eine Einschätzung dazu ist laut Mitteilung erst im Verlaufe des Sommers möglich. Dann wird der Bund auch entscheiden, ob weitere Massnahmen nötig sind.
Riesiges Schadenspotenzial
Der Japankäfer kann an seinen über 400 Wirtspflanzen grosse Schäden verursachen. Auf seinem Speiseplan gehören landwirtschaftliche Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Reben. Aber auch Bäume, Zierpflanzen und Rasenflächen werden gefressen. Das Schadenspotenzial in der Schweiz wird auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt.
Erfahrungen aus den USA und Italien zeigen, dass die Bekämpfung des Schädlings schwierig ist, wenn er sich erst einmal etabliert hat. Das vom Bund vorgegebene Ziel ist deshalb, den Befall in Kloten zu tilgen, solange er noch überschaubar ist.
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