Sechster Namenswechsel seit 1960 Kasachstans Hauptstadt heisst künftig wieder Astana

SDA

16.9.2022 - 12:57

Seinen Namen trägt die kasachische Hauptstadt bald nicht mehr. Das Erbe Nur-Sultan Nasarbajews ist dennoch unübersehbar. 
Seinen Namen trägt die kasachische Hauptstadt bald nicht mehr. Das Erbe Nur-Sultan Nasarbajews ist dennoch unübersehbar. 
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Aus Nur-Sultan wird wieder Astana. Das hat das Parlament Kasachstans entschieden. 2019 ist die Hauptstadt zu Ehren des zurückgetretenen Präsidenten Nasarbajew in Nur-Sultan umbenannt worden.

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Die Tage Nur-Sultans sind gezählt. 2019 ist die Hauptstadt Kasachstans auf den Vornamen des ehemaligen Präsidenten Nasarbajew umbenannt worden. Nun erhält sie ihren alten Namen Astana zurück.

Dabei ist Astana keineswegs die ursprüngliche Bezeichnung des Ortes, der im 19. Jahrhundert aus einer zaristischen Festung hervorgegangen ist. Von 1830 bis 1960 hiess sie Akmolinsk. 

Die Sowjetregierung benannte sie in Zelinograd um, diesen Namen behielt sie bis zur Unabhängigkeit Kasachstans 1991. Damit nahm der Namensreigen richtig Schwung auf.

Mehr Namens- als Regierungswechsel

Als Nächstes stand Aqmola auf den Ortsschildern, in kyrillischer Schrift versteht sich. Präsident Nur-Sultan Nasarbaijew erklärte die Stadt per 10. Dezember 1997 zum Regierungssitz und gab ihr den Namen Astana, kasachisch für Hauptstadt. 

Das kasachische Parlament hat entschieden, dass die Stadt den Namen zurückerhalten soll, unter dem sie in den letzten 20 Jahren eine gewisse Bekanntheit erlangt hat.

In einer einstimmig verabschiedeten Verfassungsänderung legten die Abgeordneten zudem fest, dass der Präsident des zentralasiatischen Landes künftig nur einmal für eine Dauer von sieben Jahren gewählt werden kann. Staatschef Kassym-Schomart Tokajew muss das Gesetz über die geänderte Verfassung noch unterzeichnen. Das gilt als Formsache.

Für die Umbenennung der Hauptstadt der ölreichen Ex-Sowjetrepublik ist noch ein Dekret des Präsidenten nötig. Der 69 Jahre alte Tokajew ist selber für die Rückkehr zum alten Namen. 

Namensgeber der Stadt ist in Ungnade gefallen

Das Nachbarland von China mit seinen 18,5 Millionen Einwohnern wurde Anfang dieses Jahres von blutigen Protesten erschüttert. Das führte unter anderem zum Bruch mit Nasarbajew, der auch nach seinem Rücktritt mit weitreichenden Machtbefugnissen ausgestattet worden war, und seiner Familie, die die Geschicke des Landes gelenkt hatte.

Nasarbajew liess die Stadt im Norden Kasachstans während seiner Zeit an der Macht mit futuristischen Gebäuden nach dem Vorbild der Golfstaaten aufbauen. Zu Sowjetzeiten lag das Machtzentrum der rohstoffreichen Republik in Almaty, der bevölkerungsreichsten Stadt im Süden des Landes. Die frühere Hauptstadt hatte zuerst Almatu, dann Werny und als Teil der Sowjetunion Alma-Ata geheissen.