Nach drei Monaten in Untersuchungshaft ist die peruanische Oppositionsführerin Keiko Fujimori aus dem Gefängnis entlassen worden. Die 44-Jährige verliess am Montag (Ortszeit) die Haftanstalt Chorrillos im Süden der Hauptstadt Lima.
Dies berichtete etwa die Zeitung «El Comercio». In der vergangenen Woche hatte ein Gericht ihre Freilassung angeordnet. Sie muss sich künftig einmal pro Monat bei den Behörden melden, eine Kaution in Höhe von 70 000 Soles, also rund 20'000 Franken, zahlen und darf ihren Wohnort nicht verlassen.
Zudem darf sie keinen Kontakt zu Zeugen oder Mitangeklagten aufnehmen, hiess es. Ihre Anwältin bat das Gericht am Montag um eine genaue Erläuterung dieser Auflagen. Schliesslich wird auch gegen Fujimoris Ehemann Mark Vito Villanella ermittelt, während ihre Mutter und ihre Schwester als Zeuginnen in dem Verfahren benannt wurden.
Tochter und Vater in Gewahrsam
Gegen Fujimori wird unter anderem wegen Geldwäscherei und Behinderung der Justiz ermittelt. Die von der Staatsanwaltschaft vorgelegten Beweise seien allerdings nicht ausreichend, um eine weitere Untersuchungshaft zu rechtfertigen, urteilten die Richter in der vergangenen Woche. Fujimori hatte bereits bis November vergangenen Jahres über ein Jahr in U-Haft verbracht.
Die Vorsitzende der rechten Partei «Fuerza Popular» (FP) soll im Wahlkampf 2011 illegale Zahlungen vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht erhalten haben. Die Firma steht im Mittelpunkt eines der grössten Korruptionsskandale Lateinamerikas und war auch in Peru an einer Reihe öffentlicher Aufträge beteiligt. Keiko Fujimori ist die Tochter des früheren peruanischen Machthabers Alberto Fujimori (1990-2000), der eine 25-jährige Haftstrafe wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen verbüsst.
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