Fehltritt empört Deutsche Fastfood-Kette bewirbt grauenvollen Jahrestag mit «zartem Cheese»

Die Fastfood-Kette KFC muss in Deutschland für eine geschmacklose Werbung zum Jahrestag der Novemberpogrome viel Kritik einstecken. Die Firma entschuldigt sich: Es habe an einem Fehler im System gelegen.

Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ist eine der dunkelsten der deutschen Geschichte. In den Novemberpogromen zogen SS und SA, aber auch zahlreiche Zivilist*innen, durch deutsche Strassen, verletzten und töteten jüdische Mitbürger*innen, verwüsteten ihre Geschäfte und Synagogen.

Historiker*innen sehen in den Pogromen eine Vorstufe zum Massenmord an der jüdischen Bevölkerung während des Holocausts. «Immer wird uns der 9. November zum Kampf gegen den Antisemitismus auffordern», sagte der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich des gestrigen 84. Jahrestages in Berlin.

«Habt ihr noch alle Hühner auf der Stange?»

Auch der deutsche Ableger der Fast-Food-Kette KFC nutzte den Jahrestag, um sich an seine Kund*innen zu richten – vergriff sich dabei aber im Ton. So erhielten Nutzer*innen der App des Konzerns eine Push-Benachrichtigung mit der Nachricht «Gedenktag an die Reichspogromnacht: Gönn dir ruhig mehr zarten Cheese zum knusprigen Chicken. Jetzt bei KFCheese!»

In den sozialen Medien hat die Werbemassnahme viele empört. «Geht es noch geschmackloser?», fragt ein User auf Twitter, «Habt ihr noch alle Hühner auf der Stange?», ein anderer.

Die Entschuldigung kam schnell. Rund eine Stunde später erreichte die User der App eine weitere Nachricht unter der Überschrift «SORRY, UNS IST EIN FEHLER PASSIERT»: «Durch einen Fehler in unserem System haben wir eine inkorrekte und nicht angemessene Nachricht über unsere App verschickt. Dies tut uns sehr leid, wir werden unsere internen Prozesse umgehend überprüfen, damit dies nicht noch einmal passiert.»