Mit grossem Pomp hat Nordkorea den offiziellen Abschluss der Modernisierung der abgelegenen Stadt Samjiyon gefeiert. Der Ort soll künftig als Aushängeschild des Sozialismus gelten.
Machthaber Kim Jong Un habe am Montag das Band bei der Einweihungszeremonie für die neue Stadt zerschnitten, die ein «Inbegriff der modernen Zivilisation» sei, berichteten die staatlichen Medien am Dienstag. Das Bauprojekt nahe des als heilig verehrten Bergs Paektu im Norden des Landes gilt als eines der Lieblingsvorhaben Kims.
Im stalinistisch geprägten Nordkorea gilt der Paektu auch als Symbol der Herrscherfamilie. Auf ihm wurde angeblich der Ende 2011 gestorbene Vater Kim Jong Uns, Kim Jong Il, geboren.
Das Stadtgebiet im Kreis Samjiyon habe sich «in das Beispiel einer modernen bergigen Stadt unter dem Sozialismus» verwandelt, hiess es. Das Mitglied des Politbüros der Arbeiterpartei, Choe Ryong Hae, habe in einer Rede dazu aufgerufen, das Gebiet zum «besten Menschenparadies der Welt» herauszuputzen. Die Zeremonie sei von donnernden Hurrarufen und Feuerwerk begleitet worden.
Die in Südkorea von nordkoreanischen Flüchtlingen herausgegebene Internet-Zeitung «Daily NK» hatte im August berichtet, dass unter anderem Bewohner des Landkreises zur Arbeit an der neuen Stadt gezwungen und Bauarbeiter aus dem ganzen Land dorthin geschickt worden seien. Die Zeitung berief sich dabei auf Quellen in der betroffenen Provinz.
Der Umbau von Samjiyon wird auch als Teil der Entwicklungspläne Kim Jong Uns gesehen, eine selbstständige Wirtschaft aufzubauen. Nordkorea gilt als eines der isoliertesten Länder der Erde. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist es harten internationalen Sanktionen unterworfen.
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