Politik Klima-Klage: Australien muss Inselbewohner entschädigen

SDA

23.9.2022 - 18:39

An Australian flag is seen at Main Beach on the Gold Coast, Tuesday, April 7, 2020. Australian Prime Minister Scott Morrison today urged all Australians to stay home over the Easter weekend amid the countrys coronavirus restrictions. Locally, the Gold Coast City Council is to close all car parks to beaches on the Gold Coast in a deterrent to travellers heading to the beach over the Easter weekend. (AAP Image/Dave Hunt) NO ARCHIVING
An Australian flag is seen at Main Beach on the Gold Coast, Tuesday, April 7, 2020. Australian Prime Minister Scott Morrison today urged all Australians to stay home over the Easter weekend amid the countrys coronavirus restrictions. Locally, the Gold Coast City Council is to close all car parks to beaches on the Gold Coast in a deterrent to travellers heading to the beach over the Easter weekend. (AAP Image/Dave Hunt) NO ARCHIVING
Keystone

Australien hat laut einem Entscheid der Vereinten Nationen Inselbewohner im Pazifik zu lange nicht ausreichend vor den Auswirkungen des Klimawandels geschützt. Wegen der Versäumnisse sei der Staat verpflichtet, Bewohner der australischen Torres-Strait-Inseln zu entschädigen, hiess es in dem Entscheid des UN-Menschenrechtsausschusses am Freitag in Genf.

Keystone-SDA

Acht indigene Inselbewohner hatten sich an das Gremium gewandt, das die Einhaltung von international vereinbarten bürgerlichen und politischen Rechten überwacht. Sie argumentierten in ihrer Klage, dass das Leben und die Kultur auf den Inseln in der Torres-Meerenge zwischen Nordaustralien und Papua-Neuguinea wegen des steigenden Wasserspiegels und häufigerer Überflutungen in Gefahr seien.

Die Menschenrechtskommission berücksichtigte, dass seit 2019 ein staatliches Programm zur Errichtung von Uferdämmen auf den Inseln läuft. Die Massnahme sei jedoch zu spät erfolgt, hiess es. Die für die Einwohner wichtigen Obstbäume, Gärten und Begräbnisstätten seien bereits der Zerstörung ausgesetzt. Minderheitenrechte sowie die Rechte auf Wohnung, Privatleben und Familie seien verletzt worden. Gemäss dem UN-Vertrag über bürgerliche und politische Rechte müsse Australien nun «den Klägern angemessene Entschädigung für die erlittenen Schäden zu gewähren», hiess es in dem Entscheid.

Der Entscheid sei ein wichtiger Schritt, sagte Ausschuss-Mitglied Hélène Tigroudja: «Der Ausschuss hat einen Weg geschaffen, auf dem Einzelpersonen Ansprüche geltend machen können, wenn staatliche Massnahmen besonders gefährdete Gruppen unzureichend vor den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf Menschenrechte schützt.»