Frankreich Konservative Pécresse: einzige ernsthafte Alternative zu Macron

SDA

13.2.2022 - 15:34

Anhänger der konservativen Präsidentschaftskandidatin Pécresse schwenken französische Nationalfahnen. Valérie Pécresse sieht sich im französischen Präsidentschaftswahlkampf als Hauptrivalin von Staatschef Emmanuel Macron. Das sagte sie der Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche». Foto: Francois Mori/AP/dpa
Anhänger der konservativen Präsidentschaftskandidatin Pécresse schwenken französische Nationalfahnen. Valérie Pécresse sieht sich im französischen Präsidentschaftswahlkampf als Hauptrivalin von Staatschef Emmanuel Macron. Das sagte sie der Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche». Foto: Francois Mori/AP/dpa
Keystone

Die Kandidatin der konservativen Republikaner sieht sich im französischen Präsidentschaftswahlkampf als Hauptrivalin von Staatschef Emmanuel Macron. «Ich bin eine politische Gefahr, weil ich als Einzige eine ernsthafte Alternative zu Emmanuel Macron darstelle», sagte Valérie Pécresse der Sonntagszeitung «Le Journal du Dimanche». Sie sei die Einzige, die Macron besiegen könne, und daher diejenige, auf die sich Attacken anderer Kandidaten konzentrierten.

In dem Interview warf Pécresse Macron vor, Angst vor einem Duell mit ihr zu haben. Seine Partei LREM versuche deshalb, das rechte Rassemblement National um Kandidatin Marine Le Pen und den Rechtsextremen Éric Zemmour zu pushen.

Pécresse sprach in dem Interview auch über ihre Vision für Frankreich. Sie schlage ein «Frankreich der Ordnung und der Eintracht» vor. Es gehe darum, wieder eine Nation zu werden, das Land zu einen. Pécresse forderte, man müsse Kontrolle über die Grenzen zurückgewinnen. «Die unkontrollierte Immigration und die missratene Integration sind dabei, unsere Nation zu zerrütten», sagte sie, und verlangte eine Migrationsquote. Ausserdem wolle sie das Land dezentralisieren, Bürokratie abbauen und die Ausgaben senken.

Die 54 Jahre alte Kandidatin der Konservativen war von 2011 bis 2012 Haushaltsministerin und von 2007 bis 2011 Hochschul- und Forschungsministerin. Ihre politische Karriere begann sie 1998 als Beraterin des damaligen Präsidenten Jacques Chirac, derzeit ist sie Präsidentin des Regionalrats der Hauptstadtregion Île-de-France. Umfragen sprachen ihr zuletzt zwischen 15 und 16,5 Prozent Zustimmung zu. Damit lag sie teils auf Platz zwei hinter Macron, teils aber auch hinter Le Pen praktisch gleichauf mit Zemmour. Die Präsidentschaftswahlen in Frankreich finden im April statt.

SDA