Lange Warteschlangen an Flughäfen Kristi Noem in bizarrem Video: «Demokraten sind schuld»

Oliver Kohlmaier

15.10.2025

US-Heimatschutzministerin Kristi Noem informiert Flugreisende am Hartsfield-Jackson International Airport per Video.
US-Heimatschutzministerin Kristi Noem informiert Flugreisende am Hartsfield-Jackson International Airport per Video.
EPA/ERIK S. LESSER/KEYSTONE

Der anhaltende «Shutdown» sorgt auch für lange Warteschlangen an US-Flughäfen. Heimatschutzministerin Kristi Noem lässt die frustrierten Flugreisenden nun per Video wissen: Die Demokraten sind schuld. 

Redaktion blue News

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • US-Heimatschutzministerin Kristi Noem lässt Reisende an US-Flughäfen per Video wissen, die oppositionellen Demokraten seien Schuld an den langen Warteschlangen.
  • Durch den anhaltenden «Shutdown» in den USA sind zahlreiche Bundesbehörden gezwungen, ihre Arbeit einzuschränken.
  • Viele Flughäfen weigern sich unter Verweis auf rechtliche Bedenken, das Video auszustrahlen.

Flugreisende in den USA müssen wegen des anhaltenden «Shutdowns» zum Teil drastisch längere Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen in Kauf nehmen. Zuständig für die Bundesbehörde TSA (Transportation Security Administration) ist US-Heimatschutzministerin und glühende Trump-Anhängerin Kristi Noem.

Und für sie ist klar, wer schuld hat an der Misere: Die oppositionellen Demokraten. Damit das auch jeder mitbekommt, lässt sie ein Video mit entsprechenden Botschaften zielgruppengerecht an den Flughäfen ausstrahlen.

In dem kurzen Clip, über den Fox News zuerst berichtete, sagt Noem an Flugreisende gerichtet: «Es ist die oberste Priorität der TSA, Ihnen ein möglichst angenehmes und effizientes Flughafenerlebnis zu bieten und gleichzeitig für Ihre Sicherheit zu sorgen».

Dann jedoch geht sie zum Angriff über: «Die Demokraten im Kongress weigern sich jedoch, die Bundesregierung zu finanzieren. Deshalb sind viele unserer Abläufe beeinträchtigt, und die meisten unserer TSA-Mitarbeiter arbeiten ohne Bezahlung.» Noem hoffe, dass «die Demokraten bald erkennen werden, wie wichtig es ist, die Regierung wieder zu öffnen.»

Flughäfen verweigern Ausstrahlung

Das Propaganda-Filmchen hat indessen rasch die Juristen bei den Flughafenbehörden auf den Plan gerufen. Denn die offen politischen Botschaften verstossen möglicherweise gegen staatliche und bundesstaatliche Gesetze, darunter auch gegen den sogenannten Hatch Act, der Bundesangestellten parteipolitische Aktivitäten untersagt.

Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten, weigern sich unter anderem die Flughäfen in Phoenix, Las Vegas, Seattle, Portland, Charlotte und Westchester County, das Filmmaterial zu zeigen.

Der «Shutdown» in den USA dauert seit dem 1. Oktober an, weil sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht auf einen Übergangshaushalt einigen können. Zahlreiche Abstimmungen bekamen keine Mehrheit, weil die Republikaner die Stimmen der Demokraten brauchen.

Derzeit müssen zahlreiche Bundesbehörden ihre Arbeit einschränken und dürfen teils nur noch dringend notwendige Aufgaben erledigen. Viele Mitarbeiter werden nach Regierungsangaben nicht bezahlt.


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