International Kritik an US-Plänen für CO2-Gutschriften für Konzerne

SDA

9.11.2022 - 15:49

John Kerry, der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für Klimafragen spricht während der Veranstaltung "Accelerating the Clean Energy Transition in Developing Countries". Foto: Gehad Hamdy/dpa
John Kerry, der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für Klimafragen spricht während der Veranstaltung "Accelerating the Clean Energy Transition in Developing Countries". Foto: Gehad Hamdy/dpa
Keystone

Klimaexperten blicken skeptisch auf neue Pläne der USA, grossen Unternehmen den Kauf von Gutschriften für den Ausstoss von Treibhausgasen zu erlauben.

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Das soll möglich sein bei der Finanzierung sauberer Energieprojekte in ärmeren Ländern, sagte der US-Klimagesandte John Kerry am Mittwoch beim Weltklimagipfel in Scharm el Scheich. «Keine Regierung der Welt hat genug Geld, um diesen Job zu erledigen», sagte Kerry. Die grösste Hürde bei der Verringerung klimaschädlicher Emissionen sei fehlendes Geld. Chile und Nigeria haben bereits Interesse bekundet.

Über die Pläne verhandelt Kerry nach Informationen der «New York Times» seit Monaten mit gemeinnützigen Organisationen wie dem Bezos Earth Fund und der Rockefeller Foundation. Unternehmen sollen damit die Energiewende in Entwicklungsländern mitfinanzieren – und die eingesparten Emissionen ihrer eigenen Klimabilanz zurechnen dürfen. Damit soll privates Geld in Milliardenhöhe mobilisiert werden, um den Übergang «von dreckiger zu sauberer Energie» möglich zu machen, sagte Kerry.

UN-Generalsekretär António Guterres hatte am Dienstag darauf gepocht, dass Unternehmen sich alle klimaschädlichen Emissionen vollständig anrechnen müssen, also direkte, indirekte und auch jene aus ihren Lieferketten. Die an Kerrys Initiative beteiligten Firmen, darunter Bank of America, Microsoft und Pepsico, haben zugesagt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein.