Nahost-Konflikt Kushner kündigt Friedensplan für Juni an

SDA

23.4.2019 - 19:42

Jared Kushner, US-Präsidentenberater und Trump-Schwiegersohn, will seinen lang erwarteten Friedensplan für den Nahen Osten im Juni vorlegen, wie er am Dienstag in New York erklärte.
Jared Kushner, US-Präsidentenberater und Trump-Schwiegersohn, will seinen lang erwarteten Friedensplan für den Nahen Osten im Juni vorlegen, wie er am Dienstag in New York erklärte.
Source: KEYSTONE/AP/RICHARD DREW

Im Juni soll es soweit sein: Dann will US-Präsidentenberater und Trump-Schwiegersohn Jared Kushner endlich seinen Friedensplan für den Nahost-Konflikt vorlegen.

US-Präsidentenberater Jared Kushner will seinen lang erwarteten Friedensplan für den Nahen Osten im Juni vorlegen. Er wolle den Plan zur Beilegung des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern nach dem islamischen Fastenmonat Ramadan präsentieren. Dies erklärte der Schwiegersohn von Präsident Donald Trump am Dienstag in New York. Der Ramadan endet am 4. Juni. Kushner äusserte sich bei einem Forum des US-Magazins «Time» nicht dazu, ob sein Plan einen eigenen Staat für die Palästinenser vorsieht.

«Unkonventioneller Ansatz»

Er führte aber aus, dass sein «unkonventioneller Ansatz» einen «robusten Geschäftsplan» für die Region beinhalte. Es gehe darum, durch Investitionen die Lebensbedingungen des palästinensischen Volkes zu verbessern.

Ein weiterer Schwerpunkt ist dem Trump-Schwiegersohn zufolge die Sicherheit des israelischen Staates. Sein Plan sehe aber «schwierige Kompromisse für beide Seiten vor», betonte er.

Kushner sagte, er habe seinen Plan ursprünglich bereits Ende vergangenen Jahres vorlegen wollen. Wegen der damals vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ausgerufenen Neuwahlen habe er darauf verzichtet. Derzeit brauche Netanjahu noch Zeit, um eine neue Regierungskoalition zu bilden, weshalb sich die Präsentation des Plans weiter hinauszögere.

Skepsis bei Palästinensern

Führende Politiker der Palästinenser sehen dem Kushner-Plan allerdings bereits mit grosser Skepsis entgegen. Sie argumentieren, dass die USA kein fairer Vermittler sein könnten, nachdem Trump in einem einseitigen Schritt Jerusalem als die Hauptstadt Israels anerkannt und die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin verlegt hatte.

Der Status von Jerusalem ist einer der Hauptstreitpunkte im israelisch-palästinensischen Konflikt. Die Palästinenser beanspruchen den Ostteil als Hauptstadt ihres angestrebten Staates für sich. Wegen der Jerusalem-Frage war es jahrzehntelang diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaft nicht in Jerusalem ansiedelten – ein Konsens, den Trump dann aufkündigte.

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