Ukraine-Überblick Russland verbietet ab Februar Ölexporte in Länder mit Ölpreisdeckel +++ Orthodoxe Christen kritisieren Selenskyj 

Agenturen/red

27.12.2022

Drohnenangriff auf Militärflugplatz «Engels» in Russland

Drohnenangriff auf Militärflugplatz «Engels» in Russland

STORY: Eine Überwachungskamera hat diese Explosion in Russland aufgezeichnet – Hunderte von Kilometern von der ukrainischen Grenze entfernt. Ursache für die Explosion auf dem Hauptstützpunkt von Moskaus Langstreckenbombern soll eine Drohne gewesen sein, vermutlich aus der Ukraine. Drei Soldaten sollen durch Trümmer der abgeschossenen Drohne getötet worden sein. Berichte über zerstörte Flugzeuge wollte Russland nicht bestätigen. Auch die Ukraine gab keinen Kommentar zu dem Vorfall ab. Es könnte der jüngste in einer Reihe sein, der Lücken in der russischen Luftverteidigung aufzeigt. Derselbe Stützpunkt war bereits vor drei Wochen von einer mutmasslichen Drohne angegriffen worden. Kiew behauptet, dort seien Bomber stationiert, die die zivile Infrastruktur der Ukraine angegriffen hätten. Bei einem Treffen mit Vertretern ehemaliger Sowjetstaaten ging der russische Präsident Wladimir Putin nicht auf den Krieg ein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij sagte, die Lage an der Front – sei «schwierig und schmerzhaft» – – auch in Bachmut. Putin hatte erklärt, er sei offen für Verhandlungen über die Ukraine. Anzeichen für ein Abrücken von Moskaus Forderungen gab es indes nicht. Kiew seinerseits sagt, es werde kämpfen, bis Russland sich zurückziehe. Zehntausende sind in von Russland zerstörten Regionen gestorben, Tausende Soldaten wurden auf beiden Seiten getötet. Seit Oktober hat Russland die Energieinfrastruktur der Ukraine gezielt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Ziel sei es, Kiews Kampfkraft zu schwächen, so Moskau. Laut der Regierung in Kiew hätten die Angriffe keinen militärischen Zweck, sondern zielten darauf ab, die Zivilbevölkerung vor dem Wintereinbruch zu schwächen.

27.12.2022

Ein russischer Regionalabgeordneter und Kritiker von Wladimir Putin ist in Indien aus dem dritten Stock eines Hotels in den Tod gestürzt. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

27.12.2022


Russlands Präsident Wladimir Putin hat per Dekret den Verkauf von Öl an Länder verboten, die einen Preisdeckel auf den Rohstoff beschlossen haben. «Die Lieferungen von russischem Öl und Ölprodukten an ausländische Firmen und Personen sind verboten, wenn in diesen Verträgen direkt oder indirekt der Mechanismus zur Fixierung einer Preisobergrenze eingebaut ist», heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Dokument.

Das Verbot für Öltransporte tritt am 1. Februar in Kraft. Bei Ölprodukten wie Benzin und Diesel soll die russische Regierung das genaue Datum festlegen, wobei es nicht vor dem 1. Februar liegen dürfe, heisst es in dem Dekret. Zunächst gilt das Dekret bis zum 1. Juli 2023.

Putin verbietet Ölexporte in Länder mit Preisdeckel

Das Verkaufsverbot soll dem Schutz der «nationalen Interessen» dienen. Im Einzelfall kann russisches Öl aber auch dann verkauft werden, wenn ein Preisdeckel gilt. In dem Fall ist eine Ausnahmegenehmigung von Putin selbst nötig.

Der Preisdeckel für russisches Öl wurde Anfang Dezember von der EU beschlossen und liegt derzeit bei 60 US-Dollar (rund 56 Franken) pro Barrel (159 Liter). Die G7-Staaten, Australien und Norwegen haben sich der Massnahme angeschlossen. Der Preisdeckel ist eine der Sanktionen, mit denen der Westen auf den von Kremlchef Putin begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine reagiert. Die Obergrenze gilt für Öltransporte auf dem Seeweg. Damit sollen die russischen Exporteinnahmen begrenzt und somit auch die Möglichkeiten zur Finanzierung des russischen Kriegs verringert werden.

Lawrow sieht USA als Hauptschuldigen im Ukraine-Krieg

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sieht die USA als Hauptschuldigen und zugleich größten Nutznießer des Ukraine-Kriegs. Strategisches Ziel der USA und ihrer Verbündeten in der Nato sei ein «Sieg über Russland auf dem Schlachtfeld», um Russland zu schwächen oder gar zu vernichten, sagte Lawrow in einem Interview der russischen Staatsagentur Tass am Dienstag. Daneben verfolge Washington das Ziel, die traditionellen Beziehungen Russlands zu Europa zu zerstören.

Russland berichtet von erfolgreichen Angriffen in Ukraine

Bei Kämpfen und Artillerieduellen an verschiedenen Frontabschnitten haben russische Truppen nach eigener Darstellung den ukrainischen Verteidigern grössere Verluste zugefügt. So seien bei Kämpfen rund um Donezk im Osten der Ukraine rund 60 ukrainische Soldaten «vernichtet» worden, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.

In der benachbarten Region Luhansk seien rund 30 ukrainische Soldaten bei einem Artillerieangriff getötet worden. Daneben soll bei diversen Artillerieduellen von Cherson im Süden bis Charkiw im Osten eine Reihe von ukrainischen Geschützen zerstört worden sein. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Kiew wirft Orban Respektlosigkeit und politische Kurzsichtigkeit vor

Die ukrainische Führung hat Ungarns Premier Viktor Orban für dessen Haltung im Ukrainekrieg scharf kritisiert. «Die Äusserungen von Ungarns Premierminister demonstrieren eine pathologische Verachtung der Ukraine und des ukrainischen Volkes, das sich der russischen Aggression widersetzt, und eine politische Kurzsichtigkeit», teilte das ukrainische Aussenministerium am Dienstag auf seiner Homepage mit. Auslöser war eine Äusserung Orbans, wonach der Krieg beendet werden könne, wenn die USA ihre Waffenhilfe für Kiew einstellten.

Orban fordere auf diese Weise eine Niederlage der Ukraine, doch das würde nur die Gefahr einer russischen Aggression gegenüber Ungarn selbst erhöhen, so das ukrainische Aussenministerium. «Der ungarische Führer sollte sich selbst fragen, ob er Frieden will.»

Christen kritisieren Selenskyj und bitten um Verbleib in Kirche

Der Vorsteher des weltberühmten Höhlenklosters in Kiew, Pawel Lebed, hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Druck auf die orthodoxen Christen vorgeworfen. «Uns reicht es, dass der Feind gegen unsere Leute schlägt, uns reicht das Elend und die Trauer, wenn die Menschen in der Kälte und ohne Licht hungern», sagte Lebed in einer an Selenskyj gerichteten Videobotschaft. Er appellierte an ihn, der ukrainisch-orthodoxen Kirche nicht zum Monatsende ihre zwei Gotteshäuser in der zum Weltkulturerbe der Unesco zählenden Anlage wegzunehmen.

«Wollen Sie auch den Menschen den Glauben nehmen? Wollen Sie die letzte Hoffnung nehmen? Tun Sie das nicht», bat der Geistliche eindringlich. Selenskyj hat religiöse Organisationen mit Verbindungen zu Russland verboten. Im November hatte der ukrainische Geheimdienst SBU Objekte des Hauptheiligtums der orthodoxen Kirche durchsucht. Razzien gab es ebenfalls in anderen Kirchen.

Der Mietvertrag für die Klosteranlage läuft Ende des Monats aus; Lebed bat darum, die Gläubigen nicht rauszuwerfen. Die Nachricht, dass sie dort in den Kirchen keine Gottesdienste mehr abhalten dürften, sei ihnen am 26. Dezember vom Museumsdirektor überbracht worden, sagte Lebed. Der Metropolit betonte, dass er seit mehr als 30 Jahren Vorsteher des Klosters sei und mit seinen 220 Brüdern stets für den Staat bete und Bedürftigen helfe. Zu den Gottesdiensten seien immer viele Menschen gekommen.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste im Überblick

  • Russlands Präsident Wladimir Putin hat per Dekret den Verkauf von Öl an Länder verboten, die einen Preisdeckel auf den Rohstoff beschlossen haben.
  • Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sieht die USA als Hauptschuldigen und zugleich grössten Nutzniesser des Ukraine-Konflikts.
  • Trotz der Reparaturarbeiten an dem durch russische Angriffe schwer beschädigten Energienetz sind in der Ukraine noch immer rund neun Millionen Menschen ohne Stromversorgung.
  • Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner rechnet schon bald mit grossflächigen Stromausfällen in der EU.
  • In der Schweiz braucht es neue Instrumente gegen Oligarchengelder, sagte der ehemalige ukrainische Botschafter für die Schweiz, Artem Rybchenko.
  • Die Rada, das Parlament der Ukraine, erwartet noch in dieser Woche die jährliche Ansprache Selenskyjs vor den Abgeordneten. Der genaue Termin wird aus Sicherheitsgründen nicht genannt.
  • Innert 24 Stunden haben sich der russische Machthaber Putin und sein belarussischer Amtskollege getroffen, um «viele Probleme zum Abschluss zu bringen».
  • Wegen den milden Temperaturen fällt der Gaspreis von den rekordhohen 345 auf 80 Euro je Megawattstunde.
  • Die Entwicklungen von Montag findest du hier.
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  • 22 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Dienstag

  • 21.27 Uhr

    Kiew: Orthodoxe Kirche soll Putin zum Teufel zu erklären

    Im Streit um einen Verbleib der orthodoxen Kirche im weltbekannten Kiewer Höhlenkloster hat die ukrainische Führung die Kirche mit Nachdruck aufgefordert, sich von Moskau zu distanzieren. «Wenn ihr keine Beziehungen zu Russland habt, dann sagt Euch offiziell los, sagt, dass (Wladimir) Putin der Satan ist», forderte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, am Dienstag im Fernsehen von der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Auch der Moskauer Patriarch Kirill sei ein Teufel, fügte Danilow hinzu. Bis Mai war die ukrainisch-orthodoxe Kirche dem Moskauer Patriarchat unterstellt.

    Damals hatte sich die ukrainisch-orthodoxe Kirche offiziell von Moskau losgesagt und den von Kremlchef Putin befohlenen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verurteilt. Allerdings verdächtigen die ukrainischen Behörden die Kirche weiterhin der Kollaboration mit Moskau. Mehrfach wurden Räumlichkeiten der Organisation durchsucht.

    Der Mietvertrag der Kirche für das Höhlenkloster in Kiew wurde zum Jahreswechsel gekündigt. Daraufhin wandte sich der Vorsteher des Höhlenklosters, Pawel Lebed, mit Kritik und der Bitte um Verbleib an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

  • 20.31 Uhr

    Kiew muss ganzen Winter mit plötzlichen Stromausfällen rechnen

    Die Bewohner Kiews müssen laut Stadtverwaltung bis zum Ende des Winters immer wieder mit plötzlichen Notabschaltungen rechnen. «Unter diesen Gegebenheiten werden wir den ganzen Winter leben müssen», sagte der Vizechef der Stadtverwaltung, Petro Panteljejew, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Die Stromversorgung in Kiew ist wie in anderen ukrainischen Städten auch nach den russischen Raketenangriffen massiv beeinträchtigt.

    Die Elektriker arbeiteten rund um die Uhr daran, das System wieder zu reparieren, doch die Lage bleibe schwierig, räumte Panteljejew ein. Gerade an Arbeitstagen, wo es einen erhöhten Stromverbrauch gebe, reichten die Kapazitäten nicht aus, warnte der Beamte.

    Autos fahren während eines Stromausfalls in Kiew eine Hauptstrasse entlang. 
    Autos fahren während eines Stromausfalls in Kiew eine Hauptstrasse entlang. 
    Archivbild: Efrem Lukatsky/AP/dpa
  • 19.47 Uhr

    Meloni stellt sich hinter Selensky

    In einem Telefonat mit dem dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky versicherte die italienische Premierministerin Giorgia Meloni, dass die Ukraine weiterhin auf ihre «volle Unterstützung»» zählen könne. Bereits Anfang Dezember beschloss die italienische Regierung per Dekret die Ukraine bis mindestens Ende 2023 mit Waffen zu beliefern.

    «Meloni erneuert die volle Unterstützung der italienischen Regierung für Kiew im politischen, militärischen, wirtschaftlichen und humanitären Bereich, bei der Wiederherstellung der Energieinfrastruktur und beim Wiederaufbau der Ukraine», liess ihr Büro verlauten.

    In einem Tweet dankte Selensky der italienischen Premierministerin für ihre «Solidarität und umfassende Unterstützung.»

  • 18.31 Uhr

    Angehörige von ukrainischen Kriegsgefangenen bangen um Verwandte

    Familien ukrainischer Kriegsgefangener haben mehr Engagement für die Rückführung ihrer Angehörigen gefordert. Die Weihnachtszeit sei besonders schmerzhaft, teilten am Dienstag Familien mit, deren Verwandte mutmasslich von Russland gefangengehalten werden.

    «Letztes Jahr um diese Zeit haben wir den Weihnachtsbaum zusammen geschmückt», schluchzte Iryna Latysch, die ihren Ehemann Jewhen vermisst. Er wurde vor 300 Tagen verschleppt, zu Beginn des russischen Angriffskriegs. «Wir haben den Stern zusammengesteckt, die Dekoration.» Ohne ihn sei Weihnachten nicht dasselbe.

    Weder Russland noch die Ukraine haben die genaue Zahl ihrer Kriegsgefangenen genannt. Hunderte wurden im Rahmen von Gefangenenaustauschen freigelassen. Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen warnen, dass ukrainische Kriegsgefangene offenbar systematisch misshandelt würden. Das gelte sowohl bei ihrer Gefangennahme als auch bei ihrer Verlegung in russisch kontrollierte Gebiete.

  • 18.03 Uhr

    Kiew wirft Orban Respektlosigkeit und politische Kurzsichtigkeit vor

    Die ukrainische Führung hat Ungarns Premier Viktor Orban für dessen Haltung im Ukrainekrieg scharf kritisiert. «Die Äusserungen von Ungarns Premierminister demonstrieren eine pathologische Verachtung der Ukraine und des ukrainischen Volkes, das sich der russischen Aggression widersetzt, und eine politische Kurzsichtigkeit», teilte das ukrainische Aussenministerium am Dienstag auf seiner Homepage mit. Auslöser war eine Äusserung Orbans, wonach der Krieg beendet werden könne, wenn die USA ihre Waffenhilfe für Kiew einstellten.

    Orban fordere auf diese Weise eine Niederlage der Ukraine, doch das würde nur die Gefahr einer russischen Aggression gegenüber Ungarn selbst erhöhen, so das ukrainische Aussenministerium. «Der ungarische Führer sollte sich selbst fragen, ob er Frieden will.»

    Die Beziehungen zwischen Budapest und Kiew sind gespannt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Orban immer wieder versucht, die Unterstützung der EU für das Nachbarland oder auch Sanktionen gegen Russland zu blockieren. Bei einem Fussballspiel trug er einen Schal mit den Umrissen des einstigen Grossungarns, das auch Teile der Ukraine umfasste. Seit Jahren gibt es Streit um die ungarische Minderheit in der Ukraine.

    Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, pflegt eine gute Beziehungen zu Kremlchef Wladimir Putin. Ungarn ist stark von russischen Gaslieferungen abhängig.
    Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, pflegt eine gute Beziehungen zu Kremlchef Wladimir Putin. Ungarn ist stark von russischen Gaslieferungen abhängig.
    Archivbild: Georg Hochmuth/APA/dpa
  • 17.41 Uhr

    Russland verbietet ab Februar Ölexporte in Länder mit Ölpreisdeckel

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat per Dekret den Verkauf von Öl an Länder verboten, die einen Preisdeckel auf den Rohstoff beschlossen haben. «Die Lieferungen von russischem Öl und Ölprodukten an ausländische Firmen und Personen sind verboten, wenn in diesen Verträgen direkt oder indirekt der Mechanismus zur Fixierung einer Preisobergrenze eingebaut ist», heisst es in dem am Dienstag veröffentlichten Dokument.

    Das Verbot für Öltransporte tritt am 1. Februar in Kraft. Bei Ölprodukten wie Benzin und Diesel soll die russische Regierung das genaue Datum festlegen, wobei es nicht vor dem 1. Februar liegen dürfe, heisst es in dem Dekret. Zunächst gilt das Dekret bis zum 1. Juli 2023.

    Das Verkaufsverbot soll dem Schutz der «nationalen Interessen» dienen. Im Einzelfall kann russisches Öl aber auch dann verkauft werden, wenn ein Preisdeckel gilt. In dem Fall ist eine Ausnahmegenehmigung von Putin selbst nötig.

    Der Preisdeckel für russisches Öl wurde Anfang Dezember von der EU beschlossen und liegt derzeit bei 60 US-Dollar (rund 56 Franken) pro Barrel (159 Liter). Die G7-Staaten, Australien und Norwegen haben sich der Massnahme angeschlossen. Der Preisdeckel ist eine der Sanktionen, mit denen der Westen auf den von Kremlchef Putin begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine reagiert. Die Obergrenze gilt für Öltransporte auf dem Seeweg. Damit sollen die russischen Exporteinnahmen begrenzt und somit auch die Möglichkeiten zur Finanzierung des russischen Kriegs verringert werden.

  • 15.24 Uhr

    Christen kritisieren Selenskyj und bitten in der orthodoxen Kirche zu verbleiben

    Der Vorsteher des weltberühmten Höhlenklosters in Kiew, Pawel Lebed, hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Druck auf die orthodoxen Christen vorgeworfen. «Uns reicht es, dass der Feind gegen unsere Leute schlägt, uns reicht das Elend und die Trauer, wenn die Menschen in der Kälte und ohne Licht hungern», sagte Lebed in einer an Selenskyj gerichteten Videobotschaft. Er appellierte an ihn, der ukrainisch-orthodoxen Kirche nicht zum Monatsende ihre zwei Gotteshäuser in der zum Weltkulturerbe der Unesco zählenden Anlage wegzunehmen.

    «Wollen Sie auch den Menschen den Glauben nehmen? Wollen Sie die letzte Hoffnung nehmen? Tun Sie das nicht», bat der Geistliche eindringlich. Selenskyj hat religiöse Organisationen mit Verbindungen zu Russland verboten. Im November hatte der ukrainische Geheimdienst SBU Objekte des Hauptheiligtums der orthodoxen Kirche durchsucht. Razzien gab es ebenfalls in anderen Kirchen.

    Selenskyj hat religiöse Verbindungen zu Russland verboten, darunter fällt auch das orthodoxe Höhlenkloster.
    Selenskyj hat religiöse Verbindungen zu Russland verboten, darunter fällt auch das orthodoxe Höhlenkloster.
    Keystone

    Der Mietvertrag für die Klosteranlage läuft Ende des Monats aus; Lebed bat darum, die Gläubigen nicht rauszuwerfen. Die Nachricht, dass sie dort in den Kirchen keine Gottesdienste mehr abhalten dürften, sei ihnen am 26. Dezember vom Museumsdirektor überbracht worden, sagte Lebed.

    Der Metropolit betonte, dass er seit mehr als 30 Jahren Vorsteher des Klosters sei und mit seinen 220 Brüdern stets für den Staat bete und Bedürftigen helfe. Zu den Gottesdiensten seien immer viele Menschen gekommen.

  • 14.39 Uhr

    Ukraine registrierte 2022 mehr als 4500 russische Cyberangriffe

    Dem ukrainischen Sicherheitsdienst zufolge hat es seit Jahresbeginn mehr als 4500 russische Cyberangriffe in der Ukraine gegeben. Russland starte «im Durchschnitt mehr als zehn Cyberangriffe pro Tag», sagte der ukrainische Chef für Cyber-Sicherheit, Ilja Witiuk, in einem TV-Interview am Montag. «Zum Glück bekommt die ukrainische Gesellschaft die meisten davon noch nicht einmal mit», fügte er hinzu.

    Moskau ziele vor allem auf den Energiesektor, Logistik, militärische Einrichtungen und Regierungsdatenbanken ab. Inzwischen habe die Ukraine bereits acht Jahre lang Erfahrung mit dieser Art Attacken – und sei bei Kriegsbeginn gut dagegen gewappnet gewesen, sagte Witiuk.

    Im Januar und Februar seien «massive Cyberangriffe» abgewehrt worden. Die sei für die Ukraine «ein zusätzliches Training vor der russischen Invasion» Ende Februar gewesen, erklärte Witiuk weiter.

    Über 4500 Mal soll die Ukraine laut eigenen Angaben durch russische Cyberattacken angegriffen worden sein. 
    Über 4500 Mal soll die Ukraine laut eigenen Angaben durch russische Cyberattacken angegriffen worden sein. 
    Keystone (Symbolbild)

    Den Angaben zufolge wurden 2020 fast 800 Cyberangriffe verzeichnet, im Jahr 2021 waren es 1400. 2022 habe sich die Zahl dann mehr als verdreifacht: Laut Witiuk hat der Sicherheitsdienst im laufenden Jahr bereits 4500 Angriffe «neutralisiert».

    «Wir überwachen die Risiken und Bedrohungen in Echtzeit, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche», versicherte er. «Wir kennen die meisten Hacker der russischen Spezialdienste, die gegen uns arbeiten, namentlich. Nach dem Sieg der Ukraine werden sie vor ein internationales Militärgericht gestellt», sagte Witiuk.

  • 14.33 Uhr

    Russische Truppen berichten von erfolgreichen Angriffen in Ukraine

    Bei Kämpfen und Artillerieduellen an verschiedenen Frontabschnitten haben russische Truppen am Dienstag nach eigener Darstellung den ukrainischen Verteidigern grössere Verluste zugefügt. So seien bei Kämpfen rund um Donezk im Osten der Ukraine rund 60 ukrainische Soldaten «vernichtet» worden, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.

    In der benachbarten Region Luhansk seien rund 30 ukrainische Soldaten bei einem Artillerieangriff getötet worden. Daneben soll bei diversen Artillerieduellen von Cherson im Süden bis Charkiw im Osten eine Reihe von ukrainischen Geschützen zerstört worden sein. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 14.10 Uhr

    Putin-Kritiker stürzt in Indien aus Hotel in den Tod

    Ein russischer Regionalabgeordneter und Kritiker von Wladimir Putin ist in Indien aus dem dritten Stock eines Hotels in den Tod gestürzt.

    Die indische Polizei ermittle derzeit, ob es sich dabei um Suizid oder einen Unfall gehandelt habe, sagte ein Polizeiinspektor der «Hindustan Times» am Dienstag. Der 65-jährige Pawel Antow sei in dem ostindischen Bundesstaat Odisha unterwegs gewesen, um seinen Geburtstag zu feiern, hiess es.

    Zuletzt waren mehrere einflussreiche russische Geschäftsleute und Millionäre auf ungewöhnliche Weise ums Leben gekommen. Der Fall Antows, der als Fleisch- und Wurstfabrikant zu Reichtum gekommen und Abgeordneter der Kremlpartei Geeintes Russland war, sorgte in Medien in Moskau und in der Ukraine für Aufsehen.

    Ukrainische Medien erinnerten daran, dass Antow Russlands Krieg in sozialen Netzwerken als Terror bezeichnet hatte. Er habe den Post zurückgezogen und seine Treue dem System von Kremlchef Wladimir Putin geschworen, hiess es.

    Drei Tage vor Antows Tod am Sonntag sei bereits einer seiner drei Begleiter im gleichen Hotel an einem Herzinfarkt gestorben, sagte der Polizeiinspektor der indischen Nachrichtenagentur ANI. Beide Leichen wurden bereits eingeäschert. 

    Anfang September starb der Aufsichtsratschef des Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, bei einem Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses. Im April war der frühere Vize-Chef der Gazprombank, Wladislaw Awajew, tot mit seiner Frau und seiner Tochter in seiner Wohnung in Moskau gefunden worden. Ermittler teilten mit, der 51-Jährige habe seine Familie und sich selbst getötet. Bewohner des Hauses bezweifelten das.

  • 13.57 Uhr

    Achtköpfige Familie in der Ostukraine ausgeraubt und getötet 

    In der russisch besetzten Ortschaft Makijiwka in der Region Luhansk im Osten der Ukraine haben mehrere Männer eine achtköpfige Familie ausgeraubt und getötet.

    Unter den Opfern waren vier Kinder, wie russische und ukrainische Medien am Dienstag übereinstimmend berichteten. Bei dem Überfall seien Bargeld, Mobiltelefone sowie ein Auto erbeutet worden. Nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass wurden bereits drei Tatverdächtige festgenommen.

    Laut ukrainischen Medien handelt es sich bei den Verdächtigen um Angehörige der berüchtigten Wagner-Söldnertruppe. Diese hatte zuletzt neue Mitglieder in russischen Gefängnissen rekrutiert.

  • 13.32 Uhr

    Lawrow sieht USA als treibende Kraft im Ukraine-Konflikt

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sieht die USA als Hauptschuldigen und zugleich grössten Nutzniesser des Ukraine-Konflikts.

    Strategisches Ziel der USA und ihrer Verbündeten in der Nato sei ein «Sieg über Russland auf dem Schlachtfeld», um Russland zu schwächen oder gar zu vernichten, sagte Lawrow in einem Interview der russischen Staatsagentur Tass am Dienstag. Um dies zu erreichen, seien die Gegner Moskaus «zu vielem bereit».

    Lawrow: USA sind Hauptnutzniesser des Ukraine-Konflikts

    Lawrow: USA sind Hauptnutzniesser des Ukraine-Konflikts

    Lawrow: USA sind Hauptnutzniesser des Ukraine-Konflikts.

    27.12.2022

    «Der Hauptnutzniesser in diesem brennenden Konflikt sind die USA, die daraus den maximalen Nutzen sowohl im wirtschaftlichen als auch militärisch-strategischen Bereich ziehen wollen», sagte Lawrow. Daneben verfolge Washington noch ein weiteres geopolitisches Ziel – die Zerstörung der traditionellen Beziehungen Russlands zu Europa.

    Aus Sicht des 72-Jährigen unternehmen die USA alles, um den Konflikt zu verschärfen. Kiew werde mit den modernsten Waffen versorgt, die noch nicht einmal an die westlichen Verbündeten der USA geliefert worden seien, behauptete Lawrow. Allein die in diesem Jahr geleistete militärische Unterstützung von 40 Milliarden Dollar übersteige den Verteidigungshaushalt mancher europäischer Staaten.

  • 13.15 Uhr

    Von 345 runter auf 80 Euro: Europäischer Gaspreis fällt wegen milden Temperaturen

    Wegen der vergleichsweise milden Temperaturen fällt der Preis für europäisches Erdgas. Am Dienstagmorgen wurde der Terminkontrakt TTF für niederländisches Gas zeitweise bei 80 Euro je Megawattstunde gehandelt.

    So günstig war europäisches Gas zuletzt im Juni. Der TTF-Kontrakt gilt als Richtschnur für das europäische Preisniveau. Im weiteren Handelsverlauf wurde der Kontrakt bei 81,70 Euro gehandelt.

    Gaspreis im Sinkflug: Tiefster Stand seit Juni

    Gaspreis im Sinkflug: Tiefster Stand seit Juni

    Frankfurt/Main, 27.12.22: Wegen der vergleichsweise milden Temperaturen fällt der Preis für europäisches Erdgas. Am Dienstagmorgen wurde der Terminkontrakt TTF für niederländisches Gas zeitweise bei 80 Euro je Megawattstunde gehandelt. So günstig war europäisches Gas zuletzt im Juni. Der TTF-Kontrakt gilt als Richtschnur für das europäische Preisniveau. Im weiteren Handelsverlauf wurde der Kontrakt bei 81,70 Euro gehandelt. Seit Mitte Dezember zeigt die Tendenz beim Gaspreis nach unten. In dieser Zeit ist der TTF-Kontrakt um etwa 50 Euro gefallen. Das Rekordhoch hatte die Notierung im Sommer bei 345 Euro erreicht. Damals hatte ein Lieferstopp von Gas aus Russland einen rasanten Höhenflug ausgelöst. Dank des milden Wetters wird auch eingespeichert. Nach Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am ersten Weihnachtsfeiertag 88 Prozent der maximalen Menge.

    27.12.2022

    Seit Mitte Dezember zeigt die Tendenz beim Gaspreis nach unten. In dieser Zeit ist der TTF-Kontrakt um etwa 50 Euro gefallen. Das Rekordhoch hatte die Notierung im Sommer bei 345 Euro erreicht. Damals hatte ein Lieferstopp von Gas aus Russland einen rasanten Höhenflug ausgelöst.

    Dank des milden Wetters wird auch eingespeichert. Nach Daten des europäischen Speicherverbandes GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am ersten Weihnachtsfeiertag 88 Prozent der maximalen Menge.

  • 12.01 Uhr

    London: Bachmut und Swatowe sind Zentrum der Kämpfe

    Gemäss dem jüngsten Bericht des britischen Verteidigungsministeriums haben sich die Kämpfe in der Ukraine in den letzten 48 Stunden auf das Gebiet Bachmut in der Region Donezk und in der Nähe von Swatowe in Luhansk fokussiert. 

    Im Bericht heisst es, Russland initiiere weiterhin häufig kleine Angriffe in diesen Gebieten, obwohl nur wenige davon den Besitzer gewechselt hätten.

    Zudem vermeldet der Geheimdienst, dass unter den nach Belarus entsandten russischen Streitkräften auch eine Elite-Panzer-Einheit gewesen sein soll. Ob es sich dabei um eine Trainingseinheit handelte oder ob sie sich einsatzbereit für den Ernstfall macht, geht aus dem heute veröffentlichten Bericht nicht hervor. 

  • 11.32 Uhr

    Putin und Lukaschenko sprechen über «bilaterale Beziehungen» und «andere wichtige Themen»

    Gleich zweimal haben sich der russische Präsident Wladimir Putin und sein belarussischer Amtskollegen Aleksander Lukaschenko getroffen.

    Diesum «viele Probleme zum Abschluss zu bringen», wie die belarussische Staatsagentur Belta vermeldete. Die Treffen hätten am Dienstagmorgen beim Frühstück im Russischen Museum in St. Petersburg sowie gestern Abend bei einem informellen Gipfeltreffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) stattgefunden, gibt Belta bekannt.

    Putin habe Lukaschenko zum Frühstück eingeladen, um über «bilaterale Beziehungen» und andere wichtige Themen zu sprechen, meldet Belat weiter. Putin wurde mit den Worten zitiert: «Obwohl wir die ganze Zeit in Kontakt bleiben, tauchen ab und zu einige Probleme auf, also müssen wir uns mit ihnen befassen und die notwendigen Entscheidungen treffen.»

  • 11.40 Uhr

    Russland: Vier ukrainische Saboteure in Grenzregion getötet

    An der russisch-ukrainischen Grenze sind nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB vier Saboteure getötet worden.

    Die Ukrainer seien bei dem Versuch, im Gebiet Brjansk die Grenze zu überqueren, «liquidiert» worden, teilte der FSB mit. Sie hätten selbst gebaute Sprengsätze, ausländische Waffen und Munition sowie Kommunikation- und Navigationsgeräte bei sich gehabt, um auf russischem Staatsgebiet Terroranschläge zu verüben, hiess es. Ukrainische Medien berichteten am Dienstag, dass die Männer militärische Aufgaben gegen Russlands Angriffskrieg erledigt hätten.

    Ein Soldat der ukrainischen Streitkräfte bestätigte im Nachrichtenkanal Telegram den Tod seiner Kameraden, deren Namen und Fotos er auch veröffentlichte. Er ging allerdings davon aus, dass die Männer durch eine Minenexplosion ums Leben kamen. Laut FSB wurden sie bereits am 25. Dezember getötet.

    Die russischen Behörden beklagen seit Monaten Angriffe von ukrainischer Seite im grenznahen Raum, aber auch im Hinterland. Der FSB meldet inzwischen fast täglich Festnahmen mutmasslicher Saboteure und Terroristen in verschiedenen Teilen Russlands. Auch von Drohnenangriffen ist immer wieder die Rede. Bestätigungen wie diese jetzt von ukrainischer Seite gibt es aber kaum. Immer wieder gab es bei den Angriffen auch Tote, Verletzte und Zerstörungen.

  • 10.15 Uhr

    Keine Initiative für atomare Rüstungskontrolle in Russland geplant

    Gemäss dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow plant Russland derzeit keine neuen Initiativen zur Rüstungskontrolle von Atomwaffen oder für Sicherheitsgarantien. In einem Interview der Nachrichtenagentur Tass forderte Lawrow den Westen zudem zu maximaler Zurückhaltung in dem «hochsensiblen» Nuklearbereich auf.

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagt in einem Interview, Russland plane keine neuen Initiativen zur Rüstungskontrolle von Atomwaffen. 
    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagt in einem Interview, Russland plane keine neuen Initiativen zur Rüstungskontrolle von Atomwaffen. 
    Keystone
  • 9.15 Uhr

    Wirre Vorhersagen des russischen Ex-Präsidenten Medwedew

    Der Vizechef des russischen Sicherheitsrates und frühere Präsident, Dmitri Medwedew, hat auf Twitter kurz vor dem Jahreswechsel zehn Prophezeiungen für 2023 aufgestellt.

    Dort sagt Medwedew unter anderem den Zerfall der Europäischen Union, einen Ölpreis pro Barrel von 150 US-Dollar, den Kollaps des Euros, einen Bürgerkrieg in den USA und die Entstehung eines Vierten Reichs voraus.

    Zudem werden laut Medwedews Aussage Ungarn und Polen Teile der Ukraine besetzen und Twitter-Chef Musk «wird die Präsidentschaftswahlen in einer Reihe von Staaten gewinnen, die nach dem Ende des neuen Bürgerkriegs an die Republikaner gehen werden».

    Natürlich reagierte Musk. Zunächst schrieb er nur: «Epic thread!» Gefolgt aber mit den Worten: «Das sind definitiv die absurdesten Vorhersagen, die ich je gehört habe, und zeigen gleichzeitig einen erstaunlichen Mangel an Bewusstsein für den Fortschritt der künstlichen Intelligenz und der nachhaltigen Energie.»

  • 7.35 Uhr

    Kämpfe um ostukrainische Stadt Bachmut dauern an

    Russische Invasionstruppen und ukrainische Verteidiger setzten die Gefechte um die Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine fort. Dabei seien erneut mehrere Vorstösse russischer Einheiten abgeschlagen worden, teilte der Generalstab in Kiew mit.

    Die Stadt Bachmut gilt als sogenannter Eckpfeiler der Front im Osten der Ukraine. Ein Durchbruch an dieser Stelle würde den russischen Truppen ein Vordringen tief ins Hinterland der ukrainischen Linien ermöglichen. Die Stadt ist inzwischen von den Verteidigern zur Festung ausgebaut worden.

    Bachmut ist ausgebaut wie eine Festung: Hier beobachtet ein ukrainischer Soldat am 25. Dezember aus dem unterirdischen Kommandozentrum den Flug einer Drohne. 
    Bachmut ist ausgebaut wie eine Festung: Hier beobachtet ein ukrainischer Soldat am 25. Dezember aus dem unterirdischen Kommandozentrum den Flug einer Drohne. 
    Keystone

    Ukrainische Artillerie traf am Montag eine Ansammlung russischer Truppen in der Ortschaft Polowinkino in der Region Luhansk im Osten des Landes. Dabei seien rund 150 Soldaten getötet oder verwundet worden, hiess es. Ein ähnlicher Artillerieangriff auf russische Truppen in der Region Cherson im Süden der Ukraine habe rund 50 Soldaten getötet und weitere 100 verwundet, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

  • 6 Uhr

    Mehr als 2,2 Milliarden Euro deutsche Rüstungsexporte in die Ukraine

    Die deutsche Regierung genehmigte in diesem Jahr Rüstungsexporte für mindestens 8,35 Milliarden Euro. Das ist bereits jetzt der zweithöchste Wert in der Geschichte der Bundesrepublik. Nur im vergangenen Jahr war die Zahl mit 9,35 Milliarden Euro noch höher.

    Mehr als ein Viertel der vom 1. Januar bis 22. Dezember gelieferten Waffen und militärischen Ausrüstung ging in die Ukraine. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen hervor. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Seit Kriegsbeginn wurden für die Ukraine Rüstungslieferungen im Wert von 2,24 Milliarden Euro genehmigt.

  • 3.58 Uhr

    UN reagieren verhalten auf Ukraine-Vorschlag für Friedensgipfel

    Die Vereinten Nationen haben einen Vorschlag der Ukraine für eine internationale Friedenskonferenz mit Zurückhaltung aufgenommen. «Wie der Generalsekretär in der Vergangenheit bereits viele Male gesagt hat, kann er nur vermitteln, wenn alle Parteien wollen, dass er vermittelt», erklärte UN-Sprecherin Florencia Soto Nino-Martinez am Montag (Ortszeit) mit Blick auf den Vorstoss des ukrainischen Aussenministers Dmytro Kulebas. In einem Gespräch der Nachrichtenagentur AP erklärte er zuvor, die Regierung in Kiew strebe bis Ende Februar einen Gipfel an, auf dem nach einem Jahr Krieg Wege zum Frieden ausgelotet werden sollten.

    Nach Möglichkeit solle die Konferenz in der UN-Zentrale in New York mit Generalsekretär António Guterres als Vermittler stattfinden, ergänzte Kuleba. «Es geht darum, alle an Bord zu bringen.» Ehe sein Land direkt mit Russland verhandele, müsse die Führung in Moskau sich für Kriegsverbrechen verantworten, etwa vor einem internationalen Tribunal, betonte der Aussenminister zugleich.

    Er könne ohnehin keine echte Verhandlungsbereitschaft von russischer Seite erkennen. Immer wieder sei zwar aus Moskau zu hören, man wolle sprechen. Das Verhalten Russlands auf dem Schlachtfeld mache aber deutlich, dass dem nicht so sei, sagte Kuleba. Anderen Staaten sollte es hingegen freistehen, mit Russland zu reden, wie es etwa bei einem Getreide-Abkommen unter Vermittlung der Türkei der Fall gewesen sei.

    Kremlsprecher Dmitri Peskow signalisierte in einer Reaktion auf Kulebas Vorschlag Ablehnung. Russland «folgt niemals den Bedingungen, die andere festgelegt haben», sagte Peskow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. «Nur unseren eigenen und dem gesunden Menschenverstand.» Tatsächlich gehen die Positionen Moskaus und Kiews weit auseinander, insbesondere im Hinblick auf die Zukunft der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebiete – darunter die Krim, die die Ukraine zurückfordert.

  • 2.53 Uhr

    Ex-Ukraine-Botschafter: Schweiz gehört zu Top Ten

    Die Schweiz gehöre bei der Unterstützung der Ukraine zu den zehn wichtigsten Ländern, sagte der ehemalige ukrainische Botschafter für die Schweiz, Artem Rybchenko, im Interview mit den Zeitungen von «CH Media». Allerdings brauche es neue Instrumente gegen Oligarchengelder. «Unser Ziel ist es, dass russische Oligarchen mit Geld in der Schweiz, die in diesen Krieg verwickelt sind, dieses Geld nicht einfach für ihr Hobby verwenden oder es ihren Kindern weitergeben können», so Rybchenko im am Dienstag veröffentlichten Interview. «Es ist nur angemessen, wenn es für den Wiederaufbau der Ukraine verwendet wird.»

    Die Ukraine-Unterstüzung der Schweiz sei aber heute schon gross. Der neue ukrainische Sonderbotschafter für den Wiederaufbau zählt dazu etwa die beschlossene Winterhilfe, die Lugano-Konferenz oder die Unterstützung bei der Entminung des Landes und den Bau von Schutzräumen.

    Über den scheidenden Bundespräsidenten ist er voll des Lobes: «Ignazio Cassis ist ein grosser Freund der Ukraine», so Rybchenko. Die Kommunikation sei immer sehr positiv, offen und transparent gewesen.

  • 2.23 Uhr

    Österreich warnt vor Blackouts in Teilen der EU in «naher Zukunft»

    Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner rechnet schon bald mit grossflächigen Stromausfällen in der Europäischen Union, wie sie in einem Interview mit der deutschen Tageszeitung «Welt» sagte. Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts in Teilen der EU in naher Zukunft sei sehr gross. «Die Frage ist nicht, ob er kommt, sondern wann er kommt», so Tanner. Das Risiko für einen flächendeckenden Stromausfall habe sich durch den Ukraine-Krieg noch einmal deutlich erhöht, betonte sie.

    Die österreichische Verteidigungsministerin warnt vor Black-out ins «naher Zukunft» in Europa.
    Die österreichische Verteidigungsministerin warnt vor Black-out ins «naher Zukunft» in Europa.
    Keystone

    «Für Putin sind Hackerangriffe auf die westliche Stromversorgung ein Mittel der hybriden Kriegsführung. Wir sollten nicht so tun, als ob das nur Theorie wäre. Wir müssen uns in Österreich und in Europa auf Blackouts vorbereiten.» Tanner betonte, «dass ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger spätestens am vierten Tag eines Stromausfalls nicht mehr in der Lage wäre, sich selbst zu versorgen».

    Ein baldiges Ende des Ukraine-Siegs erwartet die ÖVP-Politikerin indes nicht. Russland verfüge über enorme Reserven an Material und an Soldaten, sagte sie. «Die Ukraine hat glücklicherweise sehr wichtige Erfolge erzielt, aber sie muss ein riesiges Gebiet verteidigen. Es ist unklar, ob es in diesem Krieg überhaupt jemals einen Sieger geben wird.»

    Tanner forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich stärker auf Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Kriegs zu konzentrieren und in dieser Frage mit der Ukraine zusammenzuarbeiten. «Es ist wichtig, dass im Hintergrund Gespräche laufen und der Fokus wieder vermehrt auf die Diplomatie gelegt wird.»

  • 2.22 Uhr

    Lawrow: Ukraine will Nato tiefer in Konflikt hineinziehen

    Russland wirft der Ukraine vor, die Nato tiefer in den Krieg hineinziehen zu wollen. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sagte der Staatsagentur Tass in einem in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Interview: «Das (Kiewer) Regime versucht in seinem Namen, die Amerikaner und andere Nato-Mitglieder tiefer in den Strudel des Konflikts zu ziehen, in der Hoffnung, einen überstürzten Zusammenstoss mit der russischen Armee unvermeidlich zu machen.» Lawrow erinnerte in diesem Zusammenhang an den Einschlag einer Rakete Mitte November in Polen und bezeichnete die ukrainische Reaktion darauf als Provokation.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe versucht, das Geschoss «als russische Rakete auszugeben», sagte Lawrow. «Es ist gut, dass Washington und Brüssel damals die Weisheit hatten, nicht darauf hereinzufallen.» Allerdings habe dieser Vorfall gezeigt, dass sich Kiew durch nichts aufhalten lasse. Der Westen war zuletzt davon ausgegangen, dass es sich bei dem Geschoss um eine ukrainische Flugabwehrrakete handelte, die zur Verteidigung gegen russische Angriffe eingesetzt wurde.

    Lawrow kritisierte den Kurs des Westens. Dieser spekuliere ständig, dass Russland kurz davor stehe, Atomwaffen gegen die Ukraine einzusetzen. «Wir sprechen hier über ganz andere Angelegenheiten – der politische Kurs des Westens, der auf die totale Zurückhaltung Russlands abzielt, ist extrem gefährlich. Er birgt Risiken eines direkten bewaffneten Zusammenstosses der Atommächte», behauptete Lawrow. Moskau betone immer, dass es im Atomkrieg keine Gewinner geben könne und «er niemals entfesselt werden darf».

    Russland hat am 24. Februar 2022 die Ukraine überfallen. Den eigenen Angriffskrieg bezeichnet die russische Führung allerdings nur als «militärische Spezialoperation» und rechtfertigt diesen immer wieder damit, dass er nur einem Angriff der Ukraine zuvorgekommen sei.

  • 2.07 Uhr

    Selenskyj: Situation an der Front ist «schmerzhaft»

    Die Situation an der Front in der Donbass-Region ist nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj «schwierig und schmerzhaft». Sie erfordere die ganze «Kraft und Konzentration» des Landes, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Besatzer setzten alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel ein – und das seien beträchtliche Ressourcen –, um irgendwie vorzustossen.

  • 1 Uhr

    Selenskyj: Noch neun Millionen Menschen in der Ukraine ohne Strom

    Trotz der Reparaturarbeiten an dem durch russische Angriffe schwer beschädigten Energienetz sind in der Ukraine noch immer rund neun Millionen Menschen ohne Stromversorgung. «Aber die Anzahl und Dauer der Stromausfälle nimmt stetig ab», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montagabend in seiner täglichen Videoansprache. Es gebe aber noch viele Defizite in der Stromversorgung.

    Ukrainische Soldaten feuern auf russische Positionen nahe Avdiivka im Gebiet Donezk. (26. Dezember 2022)
    Ukrainische Soldaten feuern auf russische Positionen nahe Avdiivka im Gebiet Donezk. (26. Dezember 2022)
    Bild: Keystone/AP Photo/Libkos

    Bei seinen Beratungen mit Regierungsvertretern zur Lage im Energie- und Infrastrukturbereich am Montag seien wichtige Entscheidungen getroffen worden. «Wir bereiten uns auf das nächste Jahr vor, nicht nur auf die Wintermonate», sagte Selenskyj. «Es gibt Schritte, die unternommen werden müssen, und der Staat wird sie definitiv machen.» Details nannte der Präsident dabei nicht. Zugleich warnte Selenskyj vor möglichen neuen russischen Angriffen auf das ukrainische Energienetz. «Die Luftabwehr bereitet sich vor, der Staat bereitet sich vor, und alle müssen sich vorbereiten», sagte er.

    Das russische Militär greift das ukrainische Energienetz seit Wochen immer wieder mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikazedrohnen an. Ziel ist, die Bevölkerung mitten im Winter mit dem Ausfall der Strom- und Wasserversorgung unter Druck zu setzen.

  • 0.30 Uhr

    Ukraines Energieminister befürchtet russische Raketen zu Neujahr

    Der ukrainische Energieminister Herman Galuschtschenko befürchtet einen russischen Grossangriff mit Raketen und Marschflugkörpern in der Neujahrsnacht. «Die Russen haben sich von Angriffen gegen unser Energienetz nicht losgesagt», sagte er im ukrainischen Fernsehen am Montagabend. «Und da sie sich an bestimmten Daten orientieren, dürfte Neujahr eines dieser Daten sein, an denen sie versuchen werden, unser Energienetz zu beschädigen.» Aktuell werde das Energienetz rasch repariert, um den Ukrainern unterbrechungsfreie Neujahrsfeiern zu bescheren. Voraussetzung sei jedoch, dass es keine neuen russischen Angriffe gebe.

    Das russische Militär greift das ukrainische Energienetz seit Wochen immer wieder mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikazedrohnen an. Ziel ist, die Bevölkerung mitten im Winter mit dem Ausfall der Strom- und Wasserversorgung unter Druck zu setzen.

  • 0 Uhr

    Ukrainische Soldatinnen erhalten eigene Uniformen

    Die Soldatinnen in der ukrainischen Armee erhalten nun eigens auf sie zugeschnittene Uniformen. Wie Verteidigungsminister Olexij Resnikow am Montag auf Facebook mitteilte, seien die ersten Lieferungen der Uniformen und entsprechender Unterwäsche bereits an mehrere Brigaden zum Testen ausgegeben worden. Nach einer gewissen «Probezeit» könnten noch Änderungen vorgenommen werden. Ab Januar sollten auch Stiefel mit erhöhten Absätzen für Soldatinnen eingeführt werden, ebenso wie besondere Schutzwesten. Auch Uniformen für schwangere Soldatinnen sollen ihren Weg in die Einheiten finden.

    Resnikow gab die Zahl der Soldatinnen in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte mit 41'000 an. Knapp 19'000 weitere Frauen seien als Zivilangestellte der Armee tätig. «Etwa 5000 Frauen sind direkt an Kampfhandlungen beteiligt», schrieb Resnikow. Sie dienen demnach in verschiedenen Formationen, von gepanzerten Verbänden über Infanterie bis hin zur Artillerie.