Ukraine-Überblick Nato sammelt Panzer und Raketen +++ Moskau warnt vor Weltkrieg

Agenturen/red

26.4.2022

Berlin will nun doch Panzer an die Ukraine liefern. UNO-Chef Guterres hat Kremlchef Putin zu Gesprächen in Moskau getroffen. Der russische Aussenminister Lawrow spricht von einem drohenden Weltkrieg. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

26.4.2022

Der Tages-Überblick von Dienstag, 26. April 2022

Gut zwei Monate nach Kriegsbeginn beklagt die Ukraine nach neuen russischen Angriffen weitere Tote und Verletzte in mehreren Regionen des Landes. 

Der Generalstab meldete aber auch Erfolge im Kampf gegen die russischen Truppen: So hätten ukrainische Truppen in der Region Welyka Olexandriwka ein russisches Munitionslager vernichtet. Die russische Armee hat nach eigenen Angaben wiederum mehrere ukrainische Flugabwehrsysteme im Osten des Landes ausser Gefecht gesetzt. Überprüfbar waren diese Angaben nicht.

Die russischen Truppen dürften nach Ansicht britischer Experten versuchen, die ukrainischen Kräfte im Osten des Landes einzukreisen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg mit. Schwere Kämpfe gebe es Berichten zufolge südlich der Stadt Isjum, wo russische Kampfverbände in Richtung der Städte Slowiansk und Kramatorsk aus nördlicher und östlicher Richtung vorstossen. In der am Fluss Dnepr in der Südukraine gelegenen Stadt Saporischschja haben sich den britischen Experten zufolge die ukrainischen Streitkräfte bereits auf einen potenziellen russischen Angriff aus südlicher Richtung vorbereitet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Regierung macht eine Kehrtwende und will nun doch Panzer an die ukrainische Armee liefern. Vorerst geht es um Flugabwehrpanzer des Typs «Gepard». Die Schweiz verbietet die Lieferung von passender Munition. Die Munition für die das Gefechtsfahrzeug des Typs «Gepard» stammt aus der Schweiz.
  • Im Osten der Ukraine sind heftige Gefechte im Gang. Beide Seiten melden Erfolge. So hat das russische Militär eigenen Angaben nach die Kontrolle über grosse Teile der Ost- und Südukraine erlangt.
  • Russlands Aussenminister Sergej Lawrow droht der Nato offen mit Angriffen auf Waffenlieferungen. In einem Rundumschlag spricht er von einem Dritten Weltkrieg. Er beschuldigt den Westen auch, den ukrainischen Präsidenten negativ zu beeinflussen.
  • Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall bietet der Ukraine die Lieferung von 88 gebrauchten Leopard-Kampfpanzern an, inklusive Ausbildung der Besatzung, Training für die Instandsetzung, Werkzeug, Ersatzteile, einen Servicestützpunkt und Munition.
  • Das ukrainische Militär hat vor einer Aktivierung russischer Truppen in der selbst ausgerufenen Republik Transnistrien in Moldau gewarnt. In der an die Ukraine grenzenden Separatistenregion ist es erneut zu Explosionen gekommen.
  • Die Entwicklungen vom Montag findest du hier.
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  • 22.00 Uhr

    Wir beenden unseren Live-Ticker vom 26. April 2022

  • 21.33 Uhr

    Russland stoppt Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien

    Der russische Energiekonzern Gazprom stellt nach polnischen Angaben seine Erdgaslieferungen nach Polen über die Jamal-Pipeline ein. Das polnische Erdgasunternehmen PGNiG erklärte am Dienstagabend, es sei von Gazprom darüber informiert worden, dass die «Lieferungen im Rahmen des Jamal-Vertrags» ab Mittwoch «vollständig» eingestellt würden. Polen sei darauf vorbereitet, Gas aus anderen Quellen zu beziehen.

    Darüber hinaus stoppt Gazprom ab Mittwoch auch alle Gaslieferungen nach Bulgarien. Das bulgarische Gasunternehmen Bulgargas sei am Dienstag darüber informiert worden, dass Gazprom die Erdgaslieferungen ab dem 27. April aussetzen werde, teilte das Wirtschaftsministerium in Sofia mit.

    Wegen des Ukraine-Krieges wird in der EU derzeit heftig über mögliche Energiesanktionen gegen Russland debattiert. Anfang August tritt in der EU ein Kohle-Embargo gegen Russland in Kraft. Einige EU-Mitgliedstaaten fordern eine Ausweitung des Embargos auch auf russisches Öl und Gas.

  • 21.20 Uhr

    Niederlande bestätigt geplante Lieferung von Panzerhaubitze 2000 an die Ukraine

    Die Niederlande haben die geplante Lieferung von Panzerhaubitzen an die Ukraine bestätigt. Es werde «eine begrenzte Anzahl» der Panzerhaubitze 2000 an Kiew geschickt, erklärte die Regierung am Dienstag. Die Haubitzen stellen laut dem Verteidigungsministerium die «schwerste Artillerie der niederländischen Armee» dar. Sie ermöglichen es, feindliche Ziele aus 50 Kilometern Entfernung zu beschiessen.

    Deutschland wird seinerseits die Ausbildung ukrainischer Soldaten im Umgang mit den Haubitzen übernehmen. «Wir werden zusammen mit den Niederlanden Ausbildung an Panzerhaubitzen und Munition für die Ukraine bereitstellen, denn wir wissen alle, dass in diesem Konflikt Artillerie ein wesentlicher Faktor ist», sagte Bundesverteidgungsministerin Christine Lambrecht (SPD) am Dienstag.

    Der Nachrichtenagentur ANP zufolge wird das niederländische Ministerium innerhalb eines Monats den Transport der Artillerie garantieren. Das entspreche der Zeit, in der die Ukraine die schweren Waffen benötige, sagte die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren. Die Ministerin wies darauf hin, dass die Ausbildung «Wochen oder sogar Monate» dauern könne, betonte aber gleichzeitig, dass die Waffen auch nach dem Krieg für die ukrainische Armee von grosser Bedeutung sein würden, wurde sie von ANP zitiert.

  • 20.37 Uhr

    Russland spricht von Kontrolle über das Gebiet Cherson

    Das russische Militär hat eigenen Angaben nach die Kontrolle über grosse Teile der Ost- und Südukraine erlangt. «Die russische Armee hat das gesamte Gebiet Cherson, Teile der Gebiete Charkiw, Saporischja, Mykolajiw sowie bedeutende Teile der Donezker und Luhansker Volksrepublik unter ihre Kontrolle genommen», erklärte Generaloberst Michail Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium am Dienstag.

    In den eroberten Gebieten kehre langsam wieder der friedliche Alltag ein, die soziale Infrastruktur werde instand gesetzt und die Aussaat habe begonnen, behauptete Misinzew. Seinen Worten nach blockiert die ukrainische Seite alle humanitären Korridore, die von Russland geöffnet würden.

    Über die vollständige Kontrolle des Gebiets Cherson gibt es widersprüchliche Angaben. Am Morgen hatte der ukrainische Militärchef der Region, Oleksandr Wilkul, noch erklärt, die Verteidigungslinie befinde sich innerhalb des Gebiets Cherson und russischen Kräften sei es nicht gelungen, diese zu durchbrechen. Von unabhängiger Seite konnten die Berichte nicht überprüft werden.

  • 20.23 Uhr

    UN: Putin stimmt UN-Beteiligung bei Mariupol-Evakuierung zu

    Russland hält nach Darstellung der Vereinten Nationen eine Rolle der UN bei der Evakuierung von Zivilisten in der Ostukraine für möglich. Nach einem Treffen von UN-Generalsekretär António Guterres mit Kremlchef Wladimir Putin teilten die Vereinten Nationen mit: «Der Präsident stimmte grundsätzlich der Beteiligung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees für das Rote Kreuz an der Evakuierung von Zivilpersonen aus dem Azovstal-Werk in Mariupol zu.» Dazu sollten die UN mit dem russischen Verteidigungsministerium in Kontakt bleiben.

    Russlands Aussenminister Sergej Lawrow (r.) und UN-Generalsekretär António Guterres (l.) trafen sich heute in Moskau.
    Russlands Aussenminister Sergej Lawrow (r.) und UN-Generalsekretär António Guterres (l.) trafen sich heute in Moskau.
    Bild: dpa

    Bei dem Gespräch mit Putin sei es auch um die Verbesserung der humanitären Hilfe für die Ukraine gegangen. Guterres wurde von Putin nach seinem Treffen mit Aussenminister Sergej Lawrow empfangen. Russische Staatsmedien zeigten, wie sich der Diplomat und der Präsident an dem grossen ovalen Tisch im Saal des Senatspalastes gegenüber sassen. Das Gespräch im Kreml soll etwa eine Stunde gedauert haben. Guterres hatte bei einem mehrstündigen Treffen mit Lawrow eine Waffenruhe für die Ukraine gefordert. Er verlangte auch die Einrichtung humanitärer Korridore, damit sich Menschen aus den umkämpfen Gebieten in Sicherheit bringen können.

  • 19.07 Uhr

    Russisches Militär meldet Zerstörung von Munitionsdepots

    Das russische Militär hat nach eigenen Angaben vier ukrainische Munitionsdepots im Raum Slowjansk durch Luftangriffe vernichtet. Insgesamt habe die russische Luftwaffe 32 Militärobjekte beschossen, teilte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstagabend im Lagebericht mit.

    Artillerie und Raketenstreitkräfte wiederum haben den Angaben aus Moskau zufolge 33 Ziele in der Ukraine getroffen. Darunter seien Truppenansammlungen, Artilleriestellungen und Luftabwehrsysteme und ebenfalls Munitions- und Treibstoffdepots. Insgesamt sprach Konaschenkow dabei von 200 getöteten Soldaten und 40 zerstörten Militärfahrzeugen. Zur Lage am Boden in der Region äusserte sich der Militärsprecher nicht. Unabhängig können die Berichte nicht überprüft werden.

  • 18.56 Uhr

    Ukraine warnt vor Aktivierung russischer Truppen in Transnistrien

    Das ukrainische Militär hat vor einer Aktivierung russischer Truppen in der selbst ausgerufenen Republik Transnistrien in Moldau gewarnt. «Die Einheiten der russischen Streitkräfte sind in volle Gefechtsbereitschaft versetzt worden», hiess es in einem am Dienstagabend auf Facebook veröffentlichten Bericht des ukrainischen Generalstabs. Zudem seien auch die Sicherheitskräfte der moldauischen Separatisten in erhöhte Bereitschaft versetzt worden. Dem waren mehrere Explosionen in der seit 1992 von Moldau abtrünnigen Region vorangegangen. Tiraspol hatte Kiew vorgeworfen, diese organisiert zu haben. Kiew wies die Vorwürfe zurück und sprach davon, dass der russische Geheimdienst FSB Transnistrien in den russischen Krieg gegen die Ukraine hineinziehen wolle.

  • 18.20 Uhr

    Polen: Deutsche Panzer-Lieferung reicht nicht

    Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A7V. Der polnische Vizeaussenminister erwartet, dass die Bundesregierung nun auch für weitere Anträge der Industrie auf Lieferung schwerer Waffen grünes Licht gibt, konkret für Leopard-Kampfpanzer, Marder-Schützenpanzer und Panzerhaubitzen. (Archivbild)
    Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A7V. Der polnische Vizeaussenminister erwartet, dass die Bundesregierung nun auch für weitere Anträge der Industrie auf Lieferung schwerer Waffen grünes Licht gibt, konkret für Leopard-Kampfpanzer, Marder-Schützenpanzer und Panzerhaubitzen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/DPA/Philipp Schulze

    Der polnische Vizeaussenminister Szymon Szynkowski vel Sek hat die Entscheidung der Bundesregierung für Panzerlieferungen in die Ukraine zwar begrüsst, sie aber gleichzeitig als unzureichend kritisiert. Die Genehmigung des Exports von Gepard-Flugabwehrpanzern der Rüstungsindustrie könne nur ein erster Schritt sein, sagte er am Dienstag vor einem Treffen des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin. «Die Gepard-Panzer reichen nicht aus. Wir machen mehr als Deutschland, andere Länder machen mehr. Das zeigen auch Statistiken.»

    Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte die Genehmigung des Panzer-Exports am Dienstagmorgen bekanntgegeben. Es ist die erste direkte Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland in den Ukraine-Krieg. 

    Szynkowski vel Sek kritisierte Kanzler Scholz als zu zögerlich in der Waffen-Frage. «Der Bundeskanzler hat in seiner Rede im Bundestag von einer Zeitenwende gesprochen, von einer neuen Politik. Von dieser neuen Politik haben wir leider noch nicht so viel gemerkt», sagte er. «Wir haben unsere Zweifel, ob die Bundesregierung wirklich den Willen hat, der Ukraine zu helfen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Bundeskanzler sich wirklich zu 100 Prozent dafür einsetzt, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt.»

  • 18.18 Uhr

    USA begrüssen deutsche Lieferung von Flugabwehr-Panzern an die Ukraine

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die Ankündigung Deutschlands, die Ukraine mit Flugabwehrpanzern zu unterstützen, ausdrücklich begrüsst. Deutschland sei «ein toller Freund und Verbündeter» der USA, sagte Austin nach einem internationalen Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein. Die Überlassung der 50 Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard sei ein «bedeutender» Schritt, der der Ukraine wichtige zusätzliche Fähigkeiten bringe.

    Trauergäste einer Beerdigung im ukrainischen Ozera nahe Kiew. Deutschland unterstützt die Ukraine nach einem langen Entscheidungsprozess mit schweren Waffen.
    Trauergäste einer Beerdigung im ukrainischen Ozera nahe Kiew. Deutschland unterstützt die Ukraine nach einem langen Entscheidungsprozess mit schweren Waffen.
    Bild: dpa
  • 18.03 Uhr

    Neue Kontaktgruppe für die Ukraine wird sich monatlich beraten

    Die neue internationale Kontaktgruppe zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte wird sich US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zufolge künftig monatlich beraten. Nach Gesprächen mit seinen Amtskollegen und ranghohen Militärvertretern aus rund 40 Staaten, darunter Nato-Partner und Verbündete, sagte Austin am Dienstag: «Ich bin stolz, anzukündigen, dass das heutige Treffen eine monatlich tagende Kontaktgruppe für die Selbstverteidigung der Ukraine bekommen wird.»

    Das erste Treffen fand auf Einladung Austins auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein statt, die nächsten Zusammenkünfte sollen demnach entweder auch als Präsenzveranstaltungen oder als Videoschalten stattfinden.

  • 17.22 Uhr

    Russischer Angriff beschädigt Eisenbahnbrücke über Dnister-Mündung

    Durch einen russischen Raketenangriff ist eine Eisenbahnbrücke im südukrainischen Gebiet Odessa beschädigt worden. Es handle sich um die Brücke über der Dnister-Mündung, teilte Eisenbahnchef Olexander Kamyschin im Nachrichtendienst Telegram mit.

    Den Behörden nach wurde auch die parallele Strassenroute aus Sicherheitsgründen gesperrt. Damit wäre der südwestliche Teil des an Rumänien und Moldau grenzenden Gebiets Odessa aus dem ukrainischen Kernland nur noch über eine Strasse durch die Republik Moldau erreichbar.

    In dem seit über zwei Monaten andauernden russischen Angriffskrieg hat die russische Armee innerhalb der vergangenen Tage gezielt die Eisenbahninfrastruktur des Nachbarlands zerstört. Damit soll der Nachschub vor allem mit Waffen aber auch Treibstoff behindert werden.

  • 17.00 Uhr

    Russische Raketen überfliegen offenbar Atomkraftwerk

    Das staatliche ukrainische Atomenergieunternehmen Energoatom hat vor einer nuklearen Katastrophe gewarnt. Russische Marschflugkörper hätten Europas grösstes Atomkraftwerk Saporischschja in niedriger Höhe überflogen, teilte das Unternehmen in seinem Telegram-Kanal mit. Bei dem russischen Luftangriff seien nach Angaben der Behörden ein Geschäftsgebäude in der südukrainischen Stadt getroffen und mindestens eine Person getötet worden.

    «Raketen, die in geringer Höhe über dem Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja abgeworfen werden, wo sich sieben kerntechnische Anlagen mit einer grossen Menge an Kernmaterial befinden, stellen ein hohes Risiko dar«, warnte Kotin. Sollte eine oder mehrere Nuklearanlagen getroffen werden, drohe «eine Strahlungskatastrophe auf der ganzen Welt».

  • 16.41 Uhr

    Russland sagt Zerfall der Ukraine in Kleinstaaten voraus

    Der angebliche Versuch der USA, aus der Ukraine einen Gegenpol zu Russland zu erschaffen, führt nach Ansicht der russischen Führung zu einer Aufspaltung der Ukraine. «Das Ergebnis der Politik des Westens und des von ihm kontrollierten Kiewer Regimes kann nur zum Zerfall der Ukraine in mehrere Staaten führen», sagte der russische Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew am Dienstag der staatlichen Tageszeitung «Rossiskaja Gaseta».

    Patruschew warf den USA in dem Interview vor, den Ukrainern Nationalismus eingeimpft und sie gegen Russland aufgestachelt zu haben.Russland begründet seinen Krieg gegen die Ukraine damit, dass die Führung in Kiew «ethnische Russen» und den russischsprachigen Teil der Bevölkerung unterdrücke.

  • 16.30 Uhr

    Ukraine meldet 16'000 Vermisste

    Infolge des russischen Angriffskrieges sind bereits über 16'000 Menschen als vermisst gemeldet worden. «An erster Stelle steht die Suche nach Vermissten, danach was bombardiert und zerstört wurde», sagte die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denissowa, in einem am Dienstag veröffentlichten Fernsehinterview.

    Unter den Vermissten seien etwa 2000 Soldaten. Von den Zivilisten stammt etwa ein Viertel aus der seit Anfang März von russischen Truppen eingeschlossenen südostukrainischen Hafenstadt Mariupol.

  • 15.59 Uhr

    Schweiz verbietet Lieferung von Munition für deutsche Panzer

    Deutschland hat sich nach längerem Ringen entschieden, Panzer an die ukrainische Armee zu liefern. Die Munition für die das Gefechtsfahrzeug des Typs «Gepard» stammt aber aus der Schweiz. Das Staatssekretariat für Wirtschaft lehnte ein Gesuch Deutschlands ab, diese Geschosse ebenfalls der Ukraine übergeben zu dürfen. Dies berichtet SRF und beruft sich dabei auf eigene Recherchen. 

    Es gebe zwei Möglichkeiten, dennoch Munition für die «Gepard»-Panzer zu liefern: Entweder bediene sich Deutschland Beständen, die ausserhalb der Schweiz endgefertigt worden sei oder solchen, die die Bundeswehr übernommen hatte, bevor Beschränkungen für die Wiederausfuhr galten.

    Ein Flakpanzer vom Typ «Gepard» der deutschen Bundeswehr (Archivbild).
    Ein Flakpanzer vom Typ «Gepard» der deutschen Bundeswehr (Archivbild).
    KEYSTONE
  • 14.54 Uhr

    Guterres schlägt Dreiergruppe aus UNO, Russland und Ukraine vor

    UNO-Generalsekretär António Guterres hat die Bildung einer trilateralen Gruppe zur Lösung humanitärer Probleme in der Ukraine vorgeschlagen, bestehend aus Vertretern der UNO, Kiews und Moskaus.

    Diese Kontaktgruppe könne die Sicherheit von Fluchtkorridoren gewährleisten, sagte Guterres am Dienstag bei einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz mit Russlands Aussenminister Sergej Lawrow.

    In dem Zusammenhang erwähnte er die Notwendigkeit, einen humanitären Korridor zu bilden für die Evakuierung von Zivilist*innen aus der schwer umkämpften südostukrainischen Hafenstadt Mariupol und dem dortigen Stahlwerk Azovstal.

    Guterres soll sich bei seiner Moskau-Visite später auch noch mit Präsident Wladimir Putin treffen.

    UNO-Generalsekretär Antonio Guterres wird in Moskau von Aussenminister Sergej Lawrow begrüsst.
    UNO-Generalsekretär Antonio Guterres wird in Moskau von Aussenminister Sergej Lawrow begrüsst.
    Bild: EPA
  • 14.07 Uhr

    Erdogan setzt sich für Fluchtkorridore ein

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich in einem Telefonat mit Kreml-Chef Wladimir Putin für sichere Fluchtrouten eingesetzt. Erdogan habe in dem Gespräch betont, wie wichtig Fluchtkorridore für Zivilisten seien und erneut einen Waffenstillstand gefordert, teilte das Präsidialamt am Dienstag mit. Die Türkei werde weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um einen dauerhaften Frieden zu schaffen.

    Die «positive Dynamik» von Friedensgesprächen in Istanbul müsse fortgesetzt werden und komme allen zugute, hiess es weiter. Erdogan habe ausserdem angeboten, die Gespräche in Istanbul mit einem Treffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wieder aufzunehmen.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hofft, zwischen der Ukraine und Russland vermitteln zu können.
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hofft, zwischen der Ukraine und Russland vermitteln zu können.
    Bild: Markus Schreiber/AP/dpa
  • 14.02 Uhr

    Russland verweist schwedische Diplomaten des Landes

    Als Antwort auf die Ausweisung dreier russischer Diplomaten aus Schweden hat auch Moskau drei schwedische Vertreter zu unerwünschten Personen erklärt. Das teilte das russische Aussenministerium am Dienstag mit.

    Die schwedische Botschafterin Malena Mard sei einbestellt worden, um ihr den Moskauer Protest gegen die Militärhilfe ihres Landes für die Ukraine zu übermitteln, hiess es weiter.

    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar sind nach Moskauer Zählung weltweit etwa 400 russische Diplomaten ausgewiesen worden.

  • 13.17 Uhr

    Explosionen in Transnistrien nahe der ukrainischen Grenze

    In der an die Ukraine grenzenden Separatistenregion Transnistrien in Moldau ist es erneut zu Explosionen gekommen. Durch die neuen Detonationen in einer Funkanlage seien am Dienstagmorgen zwei grosse Antennen ausgefallen, teilte die Polizei in Transnistrien mit. Laut dem Innenministerium der Region ereignete sich der Vorfall in der Kleinstadt Maiac, etwa zwölf Kilometer westlich der Grenze. Es sei niemand verletzt worden, hiess es. Die zwei Antennen wurden für die Übertragung russischer Radiosendungen genutzt.

    Erst am Montag gab es mehrere Explosionen in Transnistrien, die vermutlich von Panzerfäusten ausgelöst wurden. Das Ministerium für Staatssicherheit in Tiraspol, der Hauptstadt der Region, wurde beschädigt. Moldaus Präsidentin Maia Sandu berief am Dienstag eine Sitzung des obersten Sicherheitsrats ein.

    Transnistrien liegt an der Grenze zwischen Moldau und der Ukraine. Seit einem Krieg mit den Regierungstruppen Moldaus 1992 wird das Gebiet von russischen Separatisten kontrolliert. International anerkannt ist Transnistrien jedoch nicht. Etwa 470 000 Menschen leben dort. Russland hat in Transnistrien etwa 1500 Soldaten stationiert, die dort nominell als Friedenswächter dienen. Es gibt jedoch Sorgen, dass diese russischen Soldaten in die Ukraine einmarschieren könnten.

  • 12.30 Uhr

    UN-Chef Guterres verhandelt in Moskau

    UN-Generalsekretär António Guterres hat sich bei seinem Treffen mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow für eine rasche Waffenruhe und ein Ende des Krieges in der Ukraine ausgesprochen. Er habe ein Interesse daran, «alles Mögliche» zu tun, um den Krieg und das Leiden der Menschen zu beenden, sagte der 72-Jährige am Dienstag zum Auftakt des Treffens in Moskau. Der Krieg habe schon jetzt weltweit auch Auswirkungen auf die Preise bei Lebensmitteln und Energie, mahnte Guterres.

    Deshalb sei es nötig, den Dialog zu führen und eine Waffenruhe zu erreichen, um die Bedingungen für eine friedliche Lösung des Konflikts zu finden, sagte der UN-Chef. Er wollte anschliessend auch mit Kremlchef Wladimir Putin über den Krieg in der Ukraine sprechen.

    Minister Lawrow sagte, dass sich um die Ukraine viele Probleme angesammelt hätten, die geklärt werden müssten. Sprechen wolle Russland aber auch über die Entwicklung der Vereinten Nationen insgesamt. Lawrow beklagte, es gebe Tendenzen im Westen, eine monopolare Welt zu errichten. Darauf erwiderte Guterres, er sei ein erklärter Anhänger einer multipolaren Welt.

  • 12.10 Uhr

    Baltische Staaten sehen Lawrows Drohungen gelassen

    Lettland und Litauen haben die von Russlands Aussenminister Sergej Lawrow heraufbeschworene Gefahr einer Eskalation des Ukraine-Krieges zurückgewiesen. «Wenn Russland den Dritten Weltkrieg androht, dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass die Ukraine Erfolg hat», schrieb der lettische Aussenminister Edgars Rinkevics am Dienstag auf Twitter. «Wir sollten der russischen Erpressung nicht nachgeben, sondern unsere Unterstützung für die Ukraine und die Sanktionen gegen Russland verdoppeln.»

    Nur ein entschlossenes und konsequentes Vorgehen könne internationales Recht und internationale Ordnung wiederherstellen, so der Chefdiplomat des baltischen EU-und Nato-Staates.

    Im benachbarten Litauen betonte Staatspräsident Gitanas Nauseda: «Wir dürfen uns von dieser bereits alltäglich gewordenen Rhetorik nicht einschüchtern lassen», sagte er bei einem Besuch in Klaipeda. «Sie nutzen einfach jede angemessene und unangemessene Gelegenheit, um zu versuchen, westliche Länder daran zu hindern, der Ukraine zu helfen.» Der Westen solle sich «nicht auf das Spiel einlassen, das Russland uns aufzwingen will», sagte Nauseda der Nachrichtenagentur BNS zufolge. Litauens Staatsoberhaupt forderte mehr Unterstützung für die Ukraine und weiteren Druck auf den Kreml.

  • 11.57 Uhr

    UNO rechnet mit weiteren 3 Millionen Geflüchteten

    Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) rechnet in diesem Jahr jetzt mit insgesamt 8,3 Millionen Menschen, die aus der Ukraine fliehen, sagte eine UNHCR-Sprecherin am Dienstag in Genf. Zur Zeit hätten knapp 5,3 Millionen Flüchtlinge die Grenzen zu Nachbarländern überquert.

    Die Schnelligkeit, mit der die Flüchtlingskrise sich entwickele, sei in jüngster Zeit beispiellos, sagte die Sprecherin. Weltweit seien nur aus Syrien mehr Menschen geflohen, aber über einen sehr viel längeren Zeitraum.

    Im Land selbst sind nach UN-Schätzungen 7,7 Millionen Menschen durch die Angriffe aus ihren Städten und Dörfern vertrieben worden und auf der Flucht. Weitere 13 Millionen Menschen dürften in verschiedenen Regionen gestrandet sein und könnten wegen der Sicherheitslage nicht fliehen, sagte die UNHCR-Sprecherin. Vor dem russischen Einmarsch am 24. Februar hatte die Ukraine etwa 44 Millionen Einwohner.

    Flüchtlingslager in Medyka, Polen, am 1. April 2022. 
    Flüchtlingslager in Medyka, Polen, am 1. April 2022. 
    KEYSTONE / EPA / DAREK DELMANOWICZ POLAND
  • 11 Uhr

    Kreml: Mehrere ukrainische Luftabwehr-Geschütze zerstört

    Die russische Armee hat nach eigenen Angaben mehrere Flugabwehrsysteme der ukrainischen Streitkräfte außer Gefecht gesetzt. Bei der Stadt Barwinkowe in der Ostukraine seien zwei Luftabwehrsysteme S-300 mit Raketen und Artillerie zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau am Dienstag. Auch eine Abschussrampe für Kurzstreckenraketen vom Typ Totschka-U sei dort vernichtet worden.

    Die Angaben von Generalmajor Konaschenkow waren nicht unabhängig überprüfbar. Die leistungsstarken Systeme S-300 sowjetischer Bauart können anfliegende Flugzeuge und Raketen im Umkreis von 300 Kilometern abwehren. Barwinkowe liegt im Rückraum der ukrainischen Truppen, die den Norden des Gebiets Donezk gegen die verstärkten russischen Angriffe verteidigen. Zur Lage am Boden in der Region äußerte sich Konaschenkow nicht.

    An anderen Orten im Gebiet Donezk seien zwei ukrainische Flugabwehrsysteme der Typen Buk-M1 und Ossa zerstört worden, sagte der Sprecher. Seinen Angaben nach beschossen die russische Artillerie und die Raketentruppen seit Montag fast 1300 Ziele in der Ukraine.

    Ein Angehöriger der ukrainischen Truppen vor einem schwer beschädigten Gebäude in der Nähe der Front bei Charkiw am 25. April 2022. 
    Ein Angehöriger der ukrainischen Truppen vor einem schwer beschädigten Gebäude in der Nähe der Front bei Charkiw am 25. April 2022. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Felipe Dana
  • 10.34 Uhr

    Kiew meldet Erfolge im Osten und Süden

    Der ukrainische Generalstab meldet Erfolge im Kampf gegen die russischen Truppen. Im Gebiet Cherson hätten ukrainische Truppen in der Region Welyka Olexandriwka ein russisches Munitionslager und 70 Mann in den Reihen des Gegners vernichtet. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Russland hatte die Region Cherson im Süden der Ukraine nach eigenen Angaben schon zu Beginn des seit gut zwei Monaten dauernden Krieges unter seine Kontrolle gebracht.

    In den Gebieten von Luhansk und Donezk im Osten seien sechs Angriffe des Feindes abgewehrt worden. Vier Panzer, fünf Artilleriesysteme und Dutzende Fahrzeuge seien dabei zerstört worden, hiess es. Besonders stark stehe weiter das Stahlwerk Azowstal in Mariupol unter Beschuss.

    Im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer seien der russischen Luftaufklärung Verluste zugefügt worden, teilte der Generalstab mit. Getroffen worden seien drei Flugzeuge, mehrere Drohnen und Raketen. 

  • 9.52 Uhr

    London: Umzingelung ukrainischer Kräfte wohl Ziel russischer Truppen

    Die russischen Truppen dürften nach Ansicht britischer Experten versuchen, die ukrainischen Kräfte im Osten des Landes einzukreisen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Dienstag in seinem täglichen Geheimdienst-Update zum Krieg mit.

    Schwere Kämpfe gebe es Berichten zufolge südlich der Stadt Isjum, wo russische Kampfverbände in Richtung der Städte Slowiansk und Kramatorsk aus nördlicher und östlicher Richtung vorstossen. In der am Fluss Dnepr in der Südukraine gelegenen Stadt Saporischschja haben sich den britischen Experten zufolge die ukrainischen Streitkräfte bereits auf einen potenziellen russischen Angriff aus südlicher Richtung vorbereitet.

    Der britische Verteidigungsstaatssekretär James Heappey warnte unterdessen vor heftigen russischen Verlusten bei deren Vorstoss im Donbass. Der mutmassliche Wunsch des russischen Präsidenten Wladimir Putin, zur Feier des Siegs über Nazi-Deutschland am 9. Mai einen Erfolg vorweisen zu können, werde Tausende russische Soldaten das Leben kosten. Durch die übereilte Offensive ohne ausreichende Vorbereitung und bei schlechtem Wetter im Donbass verspiele Moskau seine numerische Überlegenheit, sagte Heappey der BBC am Dienstag.

  • 9.29 Uhr

    Ukraine meldet schwere Kämpfe in Donezk und Luhansk

    Die Gouverneure der ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk haben am Dienstag schweren Artilleriebeschuss und Kämpfe gemeldet. Der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko, sagte, dabei seien vier Menschen getötet und neun verletzt worden. Unter den Todesopfern seien ein neunjähriges Mädchen und ein 14-jähriger Junge, schrieb er auf Telegram.

    Der Gouverneur von Luhansk, Serhij Haidai, sagte, russischer Beschuss habe die Zivilbevölkerung in den Orten Popasna, Girsek und Lysytschansk getroffen. Informationen über Opfer würden geprüft.

    Die Region Saporoschschja wurde am Dienstagmorgen nach Angaben örtlicher Behörden von russischen Raketen getroffen. Der ukrainische Generalstab teilte mit, im Donbass seien in den vorangegangenen 24 Stunden sechs russische Angriffe zurückgeschlagen worden. Vier russische Panzer, fünf Artilleriesysteme, 13 gepanzerte und 15 andere Fahrzeuge, zwei Tanklastzüge und eine Flugabwehrkanone seien zerstört worden.

  • 9.17 Uhr

    Nationalratspräsidentin Irène Kälin reist in die Ukraine

    Nationalratspräsidentin Irène Kälin (Grüne/AG) und eine dreiköpfige parlamentarische Delegation reisen am Mittwoch zu einem offiziellen Besuch in die Ukraine. Die Schweizer Delegation wird am Sitz des ukrainischen Parlaments empfangen.

    Zur Delegation gehören neben Kälin die Ratsmitglieder Roger Nordmann (SP/VD), Nik Gugger (EVP/ZH) und Yves Nidegger (SVP/GE) sowie der Schweizer Botschafter in der Ukraine, Claude Wild, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten.

    Die Schweizer Delegation werde am Mittwoch Sitz des ukrainischen Parlaments, der Werchowna Rada, empfangen. Sie wird sich dort bei Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk und Mitgliedern des ukrainischen Parlaments über die Lage in der Ukraine informieren. Es sei vorgesehen, dass sich die Parlamentspräsidentin vor dem ukrainischen Parlament äussern werde. Die Delegation werde voraussichtlich auch die befreiten Städte Bucha und Irpin besuchen können.

    Nationalratspräsidentin Irène Kälin reist am Mittwoch mit einer Dreierdelegation in die Ukraine. (Archivbild)
    Nationalratspräsidentin Irène Kälin reist am Mittwoch mit einer Dreierdelegation in die Ukraine. (Archivbild)
    KEYSTONE/PETER KLAUNZER
  • 8.44 Uhr

    Berlin will Lieferung von «Gepard»-Panzern ermöglichen

    Die deutsche Regierung will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nun eine Lieferung von Panzern aus Beständen der Industrie an die Ukraine erlauben.

    Dazu soll der Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) grünes Licht erhalten, um technisch aufgearbeitete «Gepard»-Flugabwehrpanzer aus früheren Beständen der Bundeswehr verkaufen zu können. Eine entsprechende Entscheidung wurde nach diesen Informationen im Grundsatz getroffen.

    Krauss-Maffei Wegmann (KMW) verfügt über eine mittlere zweistellige Zahl dieser Panzer aus der aufgelösten Heeresflugabwehr der Bundeswehr. Der «Gepard» kann auch im Kampf gegen Bodenziele eingesetzt werden. Die Bekämpfung von fliegenden Zielen im Verbund mit anderen Kräften gilt dagegen als technisch deutlich anspruchsvoller.

    Wikipedia CC

    Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat der Ukraine die Lieferung von 88 gebrauchten Leopard-Kampfpanzern sowie von 100 Marder-Schützenpanzern angeboten. Zu jenem Zeitpunkt hatte die Regierung noch nicht entschieden, ob sie dies erlaubt. 

  • 8.33 Uhr

    Geflüchtete Kinder bringen Schweizer Kinderspitäler an den Anschlag

    Mindestens 10'000 Kinder aus der Ukraine sind in den letzten zwei Monaten in die Schweiz gekommen. Die Kinderspitäler in Zürich und Basel sehen sich nun mit einem deutlichen Zuwachs an Patient*innen konfrontiert, wie «20 Minuten» schreibt. 

    Die gestiegene Nachfrage verschärfe den Personalengpass, der schon vor dem Krieg in der Ukraine geherrscht habe. Das Kinderspital Zürich hat auf seiner Website einen Aufruf publiziert, in dem es nach «Pflegefachpersonen für die Versorgung von ukrainischen Kindern» sucht. Eine zusätzliche Hürde sei die Sprache. Das Kinderspital Zürich habe intern Personen rekrutiert, die Ukrainisch oder Russisch sprechen. Andere seien auf der Suche nach Dolmetscher*innen. 

  • 4.38 Uhe

    London: Getreideernte in Ukraine fällt um 20 Prozent

    Die russische Invasion in die Ukraine hat die landwirtschaftliche Produktion in der Ukraine erheblich gestört. Die Getreideernte werde in diesem Jahr aufgrund reduzierter Aussaatflächen nach der Invasion voraussichtlich um rund 20 Prozent niedriger ausfallen als 2021, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montagabend in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit.

    Die Ukraine sei der weltweit viertgrösste Produzent und Exporteur von Agrargütern, hiess es weiter. Ein reduziertes Getreideangebot aus der Ukraine werde Inflationsdruck erzeugen und den globalen Getreidepreis in die Höhe treiben.

    Die Ukraine ist der weltweit viertgrösste Produzent und Exporteur von Agrargütern. Ein reduziertes Getreideangebot aus der Ukraine dürfte den globalen Getreidepreis in die Höhe treiben.
    Die Ukraine ist der weltweit viertgrösste Produzent und Exporteur von Agrargütern. Ein reduziertes Getreideangebot aus der Ukraine dürfte den globalen Getreidepreis in die Höhe treiben.
    Getty Images
  • 4.03 Uhr

    Russische Region meldet erneut Beschuss von ukrainischer Seite

    Russischen Behördenvertretern zufolge ist es in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine erneut zu Beschuss gekommen. Dieses Mal sei das Dorf Schurawlewka getroffen worden; dabei seien mindestens zwei Personen verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebietes Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Montag in seinem Kanal in dem sozialen Netzwerk Telegram mit. Die laut Behörden bereits mehrfach beschossene Region grenzt an das ukrainische Gebiet Charkiw.

    Seit dem von Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar befohlenen Angriff Russlands auf die Ukraine kommt es in der Region Behörden zufolge immer wieder zu Zwischenfällen. Am Montag war zudem Beschuss des Dorfes Nechotejewka gemeldet worden. Dabei sollen mehrere Gebäude und ein Auto beschädigt worden sein.

    Anfang April hatten den Angaben zufolge zwei ukrainische Kampfhubschrauber im Gebiet Belgorod auch ein Öllager beschossen und in Brand gesetzt. Die Ukraine hat das weder bestätigt noch dementiert. Russland hatte der Ukraine angesichts des Beschusses damit gedroht, in der Hauptstadt Kiew wieder verstärkt Kommandostellen für Raketenangriffe ins Visier zu nehmen.

  • 3.13 Uhr

    Lawrow: Verhandlungen mit Ukraine werden torpediert

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat den USA und Grossbritannien vorgeworfen, die Verhandlungen mit der Ukraine zu bremsen. Man wisse mit Sicherheit, dass «weder London noch Washington» dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj raten würde, die Verhandlungen zu beschleunigen, sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit einem russischen Fernsehkanal, das das Aussenministerium am Montagabend auf Telegram teilte. «Sie raten Selenskyj jedes Mal, seine Position zu verschärfen.»

    Lawrow behauptete, Kiew zögere die Verhandlungen hinaus. Zuletzt etwa habe die ukrainische Seite angegeben, man habe noch keine Zeit gehabt, sich mit dem neuesten russischen Vorschlag auseinanderzusetzen. Aus Kiew gab es dazu keine Angaben.

    Lawrow erklärte zudem, die Positionen der Ukraine seien vom Ausland vorgegeben. «Viele von uns sind überzeugt, dass die wirkliche Position der Ukraine in Washington, London und in anderen westlichen Hauptstädten bestimmt wird». Deshalb «sagen unsere politischen Analysten, warum mit dem Team von Selenskyj sprechen, man muss mit den Amerikanern reden, mit ihnen verhandeln, eine Art Vereinbarung erzielen». Von russischer Seite ist zuletzt immer wieder die Eigenständigkeit und das Existenzrecht der Ukraine infrage gestellt worden.

    Die Verhinderung eines Nato-Beitritts und ein neutraler Status der Ukraine ist eines der Hauptziele des russischen Angriffskriegs gegen den Nachbarstaat. Selenskyj hatte sich bereit gezeigt, über einen neutralen Status des Landes und Sicherheitsgarantien von Drittstaaten zu reden. Greifbare Ergebnisse bei den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland gibt es aber bisher nicht.

    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow wirft den USA und Grossbritannien vor, die Verhandlungen mit der Ukraine zu bremsen und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu immer weiter gehenden Forderungen anzustacheln.
    Der russische Aussenminister Sergej Lawrow wirft den USA und Grossbritannien vor, die Verhandlungen mit der Ukraine zu bremsen und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu immer weiter gehenden Forderungen anzustacheln.
    KEYSTONE
  • 2.51 Uhr

    Selenskyj: Russland wird in diesem Krieg nichts erreichen

    Moskau wird mit seinem Angriffskrieg in der Ukraine nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj keinen Erfolg haben. Binnen zwei Monaten hätten die russische Streitkräfte mehr als 1100 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt, unzählige Fliegerbomben sowie Artillerie. Einige ukrainische Städte und Gemeinden seien bis auf die Grundmauern zerstört worden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die in der Nacht zu Dienstag auf Telegram veröffentlicht wurde. «Aber sie haben nichts erreicht. Und sie werden nichts erreichen.»

    Im Osten des Landes hätten die russischen Einheiten nicht «einen Krümel» Unterstützung gesehen, auf die sie so sehr gesetzt hätten. In den Städten Cherson, Kachowka, Melitopol, Enerhodar oder anderen, die von russischen Truppen eingenommen worden seien, hätten sich die Menschen den Streitkräften Russlands nicht gebeugt.

    Vor zwei Monaten hatte Russland das Nachbarland Ukraine angegriffen. Teile der Ost- und Südukraine sind seitdem unter russische Kontrolle geraten. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die Ukraine geht inzwischen von mindestens 3800 getöteten Zivilisten aus.

    Binnen zwei Monaten hätten die russische Streitkräfte mehr als 1100 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt, unzählige Fliegerbomben sowie Artillerie, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. «Aber sie haben nichts erreicht. Und sie werden nichts erreichen.». (Bild: APA/BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC)
    Binnen zwei Monaten hätten die russische Streitkräfte mehr als 1100 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt, unzählige Fliegerbomben sowie Artillerie, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. «Aber sie haben nichts erreicht. Und sie werden nichts erreichen.». (Bild: APA/BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC)
    KEYSTONE
  • 1.52 Uhr

    Lawrow: Nato-Waffenlieferungen sind legitime Angriffsziele

    Russland betrachtet Waffenlieferungen der Nato an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele für sein Land. «Natürlich werden diese Waffen ein legitimes Ziel für die russischen Streitkräfte sein», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow in einem Interview im russischen Fernsehen, das das Aussenministerium am Montagabend auf seinem Telegram-Kanal teilte. Lager, auch in der Westukraine, seien bereits mehr als einmal zu solchen Zielen geworden.

    «Wie könnte es anders sein», sagte Lawrow weiter. «Wenn die Nato über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss.»

    Von den Nato-Ländern kündigten zuletzt immer mehr an, auch direkt schwere Waffen für den Kampf der Ukraine gegen die russischen Angreifer zu liefern. Unter schweren Waffen versteht man Kampf- und Schützenpanzer, schwere Artillerie, Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge und - helikopter und grössere, schwer gepanzerte Fahrzeuge.

  • 1.49 Uhr

    Deutsche Rheinmetall will Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine liefern

    Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat der Ukraine die Lieferung von 88 gebrauchten Leopard-Kampfpanzern angeboten.

    Das geht aus Unterlagen hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Danach beinhaltet das Angebot auch die Ausbildung der Besatzung in Deutschland, Training für die Instandsetzung, Werkzeug, Ersatzteile, einen Servicestützpunkt und Munition.

    Zuerst hatte die Zeitung «Die Welt» über das Angebot berichtet. Nach Informationen der Zeitung wurde die Genehmigung der Lieferung Ende vergangener Woche beim zuständigen deutschen Wirtschaftsministerium beantragt.

    Der deutschen Regierung liegt auch noch ein weiterer Antrag von Rheinmetall vor, 100 Marder-Schützenpanzer an die Ukraine für den Abwehrkampf gegen Russland liefern zu dürfen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte am Montag gesagt, darüber werde «zeitnah» entschieden.

    Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A7V vom dem Lehrbataillon 93 der Bundeswehr rollt während einer Übung zur Gefechtsaufklärung auf dem Truppenübungsplatz bei Münster. Panzer aus deutscher Produktion könnten schon bald die ukrainische Armee verstärken. (Archivbild)
    Ein Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A7V vom dem Lehrbataillon 93 der Bundeswehr rollt während einer Übung zur Gefechtsaufklärung auf dem Truppenübungsplatz bei Münster. Panzer aus deutscher Produktion könnten schon bald die ukrainische Armee verstärken. (Archivbild)
    KEYSTONE
  • 0.20 Uhr

    Lawrow skizziert Gefahr eines Dritten Weltkriegs

    Russlands Aussenminister Sergej Lawrow zufolge besteht aktuell eine reale Gefahr eines Dritten Weltkriegs. «Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden», sagte Lawrow in einem Interview im russischen Fernsehen, das das Aussenministerium am Montagabend in seinem Telegram-Kanal teilte.

    Auf einen Vergleich der aktuellen Situation mit der Zeit der Kubakrise angesprochen, sagte Lawrow, dass es «damals tatsächlich nur wenige Regeln gab, geschriebene Regeln». Aber die «Verhaltensregeln» seien ziemlich klar gewesen – in Moskau sei klar gewesen, wie sich Washington verhalte, und Washington sei klar gewesen, wie sich Moskau verhalte. Auch heute gebe es wenige Regeln, sagte Lawrow weiter und verwies auf den atomaren Abrüstungsvertrag New Start. Aber «gleichzeitig sind alle anderen Instrumente der Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung praktisch zerstört».

    Während der Kubakrise habe es zudem einen Kommunikationskanal gegeben, dem die Führer der Sowjetunion und der USA vertrauten. Heute gebe es keinen derartigen Kanal und niemand versuche, ihn zu schaffen.

    In der Kubakrise 1962 standen die USA und die Sowjetunion kurz vor einem Atomkrieg. New Start, der Vertrag über die strategische atomare Abrüstung, ist das einzige verbliebene grosse Abkommen zur Rüstungskontrolle der USA mit Russland. Dieser begrenzt die Nukleararsenale beider Länder auf je 800 Trägersysteme und je 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe.

    Russlands Aussenminister Sergej Lawrow redet von einen dritten Weltkrieg. «Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden», sagte er in einem Interview im russischen Fernsehen.
    Russlands Aussenminister Sergej Lawrow redet von einen dritten Weltkrieg. «Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden», sagte er in einem Interview im russischen Fernsehen.
    KEYSTONE
  • 0.10 Uhr

    Moldauische Konfliktregion Transnistrien meldet Explosionen

    In der an die Ukraine grenzenden Konfliktregion Transnistrien ist nach Angaben der örtlichen Behörden das Ministerium für Staatssicherheit beschossen worden. Demnach wurde das Gebäude in der transnistrischen Hauptstadt Tiraspol durch Explosionen beschädigt. Auf Fotos, deren Echtheit nicht überprüft werden konnte, waren eingeschlagene Scheiben und ein zertrümmerter Eingang zu sehen. Die Behörden teilten am Montag mit, dass das Gebäude mit Panzerabwehrmunition beschossen worden sei. Es sei wegen eines arbeitsfreien Tags niemand zu Schaden gekommen. Russland hat in der von der Republik Moldau abtrünnigen Region Soldaten stationiert.

    Die moldauischen Behörden teilten in der Hauptstadt Chisinau mit, dass nicht klar sei, wer geschossen habe. Es handele sich aber offenkundig um eine Provokation mit dem Ziel, die Lage in der Konfliktregion zu destabilisieren. Die benachbarte Ukraine, die sich einem russischen Angriffskrieg ausgesetzt sieht, gab Moskau die Schuld an dem Beschuss.

    Der ukrainische Militärgeheimdienst in Kiew warf Russland vor, mit dieser Provokation Panik schüren zu wollen. Demnach könnten die in Transnistrien stationierten Truppen versuchen, von dort aus die Ukraine in Richtung der Stadt Odessa am Schwarzen Meer anzugreifen. In einer in Kiew veröffentlichten Mitteilung erinnerte der Geheimdienst an eine Äusserung eines russischen Befehlshabers, der am vergangenen Freitag offen davon gesprochen hatte, dass Moskau die gesamte Südukraine bis nach Transnistrien unter seine Kontrolle bringen wolle.