Russland Lawrow wirft Ukraine Abkehr von Verhandlungspositionen vor

SDA

7.4.2022 - 15:22

Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, wirft der Ukraine vor, «von Washington und dessen Verbündeten» kontrolliert zu werden. Foto: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa
Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, wirft der Ukraine vor, «von Washington und dessen Verbündeten» kontrolliert zu werden. Foto: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/dpa
Keystone

Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat der Ukraine Verzögerung und Sabotage der Friedensverhandlungen vorgeworfen.

«Die Ukraine hat in der Verhandlungsgruppe ihr neues Projekt zu einer Vereinbarung vorgestellt, in dem sie offen von grundlegenden Bestimmungen abrückt, die beim Treffen am 29. März in Istanbul festgelegt wurden und unter der die Unterschrift des ukrainischen Delegationschefs (David) Arachamija steht», sagte Lawrow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge. Nach dem letzten persönlichen Treffen hatten in der vergangenen Woche beide Delegationen von Fortschritten in den Verhandlungen gesprochen.

Die Ukraine habe sich dabei zu einem blockfreien, neutralen Status verpflichtet und versichert, internationale Militärübungen auf ihrem Territorium nur mit Zustimmung aller künftigen Garantiemächte durchzuführen, darunter auch Russland, betonte Lawrow. In der neuen Fassung der Vereinbarung hingegen spreche Kiew nur noch von der «Mehrheit der Garantiemächte» und Russland werde nicht mehr erwähnt, klagte der russische Chefdiplomat.

Als einen Grund für Kiews angebliche Verzögerungstaktik nannte Lawrow, dass die Regierung dort «von Washington und dessen Verbündeten» kontrolliert werde, die kein Interesse an einem Friedensschluss hätten.

Russland hat am 24. Februar den Krieg gegen die Ukraine begonnen. Vier Tage später begannen die ersten Verhandlungen für eine Beendigung der Kampfhandlungen. Nach der Verhandlungsrunde in Istanbul hat Moskau erklärt, seine Truppen vor Kiew abzuziehen und sich auf die Kämpfe im Osten der Ukraine zu konzentrieren.