Vater und Freund enthüllenLeiche von Laura Dahlmeier wird nie geborgen werden können
Sven Ziegler
16.10.2025
Grosse Trauer um Biathlon-Legende Laura Dahlmeier.
Imago
Drei Monate nach dem Tod von Laura Dahlmeier berichten ihr Vater und Familienfreund Thomas Huber, wie sie von dem Unglück im Karakorum erfuhren. Die Leiche der 31-jährigen Bergsteigerin ist bis heute unauffindbar.
Der Tod von Laura Dahlmeier hat nicht nur die Bergsteigerwelt erschüttert, sondern auch Millionen von Menschen tief bewegt. Nun sprechen ihr Vater Andreas Dahlmeier und Familienfreund Thomas Huber über die letzten Stunden der zweifachen Olympiasiegerin.
Freund Thomas Huber, selbst erfahrener Extrembergsteiger, schildert jetzt, drei Monate nach dem Tod, im «Spiegel» die dramatischen Stunden nach dem Unglück: «Ich ging davon aus, dass wir eine Chance haben, sie zu retten», sagt er. «Mir war klar, dass die Nacht für sie in der Wand hart werden würde. Ich dachte nur: Laura, halte durch.»
Dahlmeiers Leiche wird nie geborgen werden
«Mir war klar, dass wir alles mobilisieren müssen», erinnert sich Huber. Über Satellitenkontakt erreichten er und andere Bergsteiger eine nahegelegene US-Expedition am Masherbrum. Gemeinsam machten sie sich mit Helikoptern auf den Weg, um Dahlmeier zu suchen. «Ich hoffte, dass sie noch lebt», sagt Huber.
Als die Nachricht ihres Todes schliesslich bestätigt wurde, informierte Huber den Vater. «Und dann haben wir beide geweint», erzählt er im Interview.
Für die Familie ist der Verlust besonders schwer, weil Dahlmeiers Leiche bis heute nicht gefunden wurde.
«Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht», sagt ihr Vater. «Aber es war nicht möglich, sie zu holen. Es war zu gefährlich. Als Thomas später noch einmal hinaufstieg, war sie nicht mehr auffindbar.»
Zum Abschied brachte der Alpinist am Fuss der Gipfelwand eine kleine Gedenktafel an. Er filmte die Stelle und zeigte die Aufnahmen später der Familie. «Es ist ein wunderschöner Ort, wo Laura jetzt ihre Ruhe findet», sagt er.
Für ihren Vater ist das ein kleiner Trost. «Es besteht keine Chance mehr, sie zu bergen. Aber sie bleibt dort, wo sie glücklich war – in den Bergen.»