Grossbritannien London: Russische Kampfkraft wird durch Armee-Aufstockung kaum erhöht

SDA

28.8.2022 - 10:26

HANDOUT - Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums über AP veröffentlichten Videostandbild ist ein russischer Fallschirmjäger bei einem Einsatz an einem nicht genannten Ort in der Ukraine zu sehen. Foto: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Auf diesem vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums über AP veröffentlichten Videostandbild ist ein russischer Fallschirmjäger bei einem Einsatz an einem nicht genannten Ort in der Ukraine zu sehen. Foto: Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Grossbritannien bezweifelt, dass die angekündigte Aufstockung der russischen Armee um knapp 140 000 Kräfte die Schlagfähigkeit der Truppen im Krieg gegen die Ukraine erhöhen wird.

Keystone-SDA

«Auf jeden Fall dürfte die Anordnung nach den derzeit geltenden Rechtsvorschriften keine wesentlichen Fortschritte bei der Stärkung der russischen Kampfkraft in der Ukraine bringen», teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. «Das liegt daran, dass Russland Zehntausende Soldaten verloren hat», hiess es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Zudem würden derzeit nur sehr wenige neue Vertragssoldaten eingestellt, und Wehrpflichtige seien nicht verpflichtet, ausserhalb des russischen Territoriums zu dienen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 25. August per Dekret eine Aufstockung im kommenden Jahr um 137 000 Soldaten auf rund 1,15 Millionen befohlen. «Es bleibt unklar, ob Russland versuchen wird, diese Erhöhung durch die Rekrutierung von mehr freiwilligen Vertragssoldaten oder durch die Erhöhung der jährlichen Ziele für die Einziehung Wehrpflichtiger zu decken», hiess es dazu aus London.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich in beispielloser Form Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.