Politik Lula will bei Wahlsieg in Brasilien Kampf gegen Klimawandel anführen

SDA

22.8.2022 - 20:25

Luiz Inácio Lula da Silva will eine neue Umwelt- und Klimapolitik. Foto: Andre Penner/AP/dpa
Luiz Inácio Lula da Silva will eine neue Umwelt- und Klimapolitik. Foto: Andre Penner/AP/dpa
Keystone

Der ehemalige brasilianische Staatschef und Präsidentschaftskandidat Luiz Inácio Lula da Silva will eine neue Umwelt- und Klimapolitik, sollte er bei der Präsidentenwahl in Brasilien im Oktober gewinnen. «Wir werden den illegalen Goldabbau beenden und sehr ernsthaft gegen die Abholzung kämpfen», sagte Lula im Gespräch mit internationalen Journalisten in São Paulo am Montag. Es müsse kein einziger Baum mehr abgeholzt werden, um Soja oder Mais anzupflanzen oder Vieh zu züchten. Zudem sollten die Umwelt- und Kontrollbehörden wieder gestärkt werden.

In Brasilien wird in rund sechs Wochen ein neuer Präsident gewählt. Dabei kommt es zu einem Duell zwischen dem rechtspopulistischen Amtsinhaber Jair Bolsonaro und dem linken Ex-Präsidenten Lula. Aktuellen Umfragen zufolge liegt Lula vor Bolsonaro, der das für das Weltklima enorm wichtige Amazonasgebiet vor allem als wirtschaftliches Nutzgebiet sieht. Auch in Lulas Amtszeit hatte es heftige Brände gegeben, weshalb 2008 etwa der Amazonien-Fonds gegründet wurde.

Lula regierte Brasilien von Anfang 2003 bis Ende 2010. Mit Sozialprogrammen holte er, der es vom armen Jungen aus dem Nordosten zum Präsidenten des grössten Landes in Lateinamerika brachte, Millionen Menschen aus der Armut. Auch wirtschaftlich boomte Brasilien während seiner Amtszeit. Allerdings verbreitete sich in der grössten Volkswirtschaft der Region auch die Korruption weiter.

2018 wurde Lula wegen Korruption und Geldwäsche zu einer gut zwölfjährigen Haftstrafe verurteilt. Der populäre Politiker konnte deshalb 2018 nicht an der Präsidentenwahl teilnehmen, die Bolsonaro gewann. 2019 wurde Lula nach 580 Tagen vorläufig aus der Haft entlassen. Im vergangenen Jahr hob der Oberste Gerichtshof das Urteil auf. Lula erhielt seine politischen Rechte zurück – und betrat bald darauf auch wieder erfolgreich die politische Bühne.