ChinaMacron: Europa soll beim Thema Taiwan kein Mitläufer sein
SDA
10.4.2023 - 11:01
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron pocht beim Konflikt um Taiwan auf ein eigenes europäisches Tempo. «Das Schlimmste wäre zu denken, dass wir Europäer bei diesem Thema Mitläufer sein sollten und uns an den amerikanischen Rhythmus und eine chinesische Überreaktion anpassen sollten», sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der französischen Zeitung «Les Echos».
Keystone-SDA
10.04.2023, 11:01
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Macron führte weiter aus: «Unsere Priorität ist es nicht, uns an die Agenda der anderen in allen Regionen der Welt anzupassen.» Eine Falle für die Europäer wäre es, an einem Moment der Klärung der eigenen strategischen Position in fremden Krisen gefangen zu sein. Europa drohe dann Vasall zwischen den USA und China zu sein, obwohl man ein dritter Pol sein könne.
Macron weilte in der vergangenen Woche zu einem dreitägigen Staatsbesuch in der Volksrepublik. Das Interview wurde am Freitag während des Rückflugs geführt.
Die kommunistische Führung in Peking betrachtet das unabhängig regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. China sucht Taiwan international zu isolieren und lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taiwan entschieden ab.
Der Konflikt um Taiwan ist ein zentrales Streitthema zwischen China und den USA. Washington hat sich seit 1979 der Verteidigungsfähigkeit der Insel verpflichtet, was bisher meist Waffenlieferungen bedeutete. Beobachter befürchten, an dem Streit könnte sich potenziell eine militärische Konfrontation zwischen den zwei Weltmächten entfachen.
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