Umstrittene ENA Macron löst Frankreichs Elite-Hochschule auf

dpa

9.4.2021 - 08:47

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist selbst ENA-Absolvent. (Archiv)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist selbst ENA-Absolvent. (Archiv)
Bild: Keystone

Frankreichs berühmte Kaderschmiede École Nationale d'Administration ENA soll abgeschafft werden. Sie ist umstritten, weil sie dafür mitverantwortlich gemacht wird, dass sich die Elite des Landes nur aus einem kleinen Zirkel speist. 

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Die umstrittene französische Kaderschmiede ENA soll nach den Worten des französischen Präsidenten Emmanuel Macron abgeschafft und durch eine breiter aufgestellte Einrichtung ersetzt werden. Geplant sei ein «Institut du Service Public» (ISP) als grosse Ausbildungsstätte für den gehobenen Verwaltungsdienst, kündigte Macron am Donnerstag in Paris an. Der 43-Jährige sprach von einer «tiefgreifenden Umwälzung».

Mit dieser Ankündigung werden die Pläne für die prestigeträchtige École Nationale d'Administration (ENA) nun konkret. Sie war in den vergangenen Jahren immer wieder in die Kritik geraten – für Gegner gilt sie als Ausbildungsstätte für einen kleinen Zirkel abgehobener Elite-Technokraten.

Macron, der selbst Absolvent der ENA ist, hatte bereits vor rund zwei Jahren nach den Dauerprotesten der «Gelbwesten» angekündigt, dass die ENA abgeschafft werden solle.

Die Elite-Verwaltungshochschule ENA wurde 1945 direkt nach dem Zweiten Weltkrieg unter der provisorischen Regierung von General Charles de Gaulle ins Leben gerufen. Ziel war es damals, die Rekrutierung von Spitzenfunktionären für den Staat zu demokratisieren. Ein guter Abschluss bei der ENA öffnet in Frankreich weiter die Türen für die Topetagen in Verwaltung, Diplomatie, Politik und Privatwirtschaft.