US-Präsident Donald Trump und Frankreichs Staatschef Emanuel Macron gehen von einem Chlorgaseinsatz in der syrischen Rebellenhochburg Duma aus. Beide tauschten laut dem Elysée-Palast Informationen aus. Die Analysen hätten den Einsatz von Chemiewaffen bestätigt.
Macron verurteilte den mutmasslichen Einsatz von Chemiewaffen "gegen die Bevölkerung von Duma" auf das Schärfste, teilte der Elysée-Palast nach eine Telefonat von Macron mit Trump am Sonntag mit. Beide wollten sich bei ihrem Vorgehen im Uno-Sicherheitsrat abstimmen und binnen 48 Stunden erneut miteinander sprechen.
Frankreich hat wegen des mutmasslichen Chemiewaffenangriffs auf Duma für Montag eine Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrats beantragt. Diese soll um 17.30 Uhr Ortszeit (23.30 Uhr MESZ) stattfinden. Auch Russland beantragte eine Dringlichkeitssitzung, bei der es nach russischen Angaben um die "Bedrohungen für den Frieden und die Sicherheit in der Welt" gehen solle. Die von Russland initiierte Sitzung soll um 15.00 Uhr Ortszeit beginnen.
"Rote Linie"
Frankreichs Aussenminister Jean-Yves Le Drian hatte zuvor bereits erklärt, Frankreich werde angesichts des mutmasslichen Giftgasangriffs "seine Pflicht tun". In der Vergangenheit hatte Paris mehrfach gewarnt, ein weiterer Einsatz von Chemiewaffen in Syrien sei eine "rote Linie", auf die Frankreich mit einem Militäreinsatz antworten könne.
Trump warnte am Sonntag, die Verantwortlichen müssten einen "hohen Preis" dafür bezahlen. Der russische Präsident Wladimir Putin und der Iran, wichtigste Verbündete der syrischen Regierung, seien "verantwortlich für die Unterstützung des Tiers Assad".
Kinder mit Schaum vor dem Mund
Aktivsten der syrischen Opposition und Rettungskräfte hatten von einem Giftgasangriff am Samstag auf die Stadt Duma in der Nähe von Damaskus berichtet. Mindestens 40 Menschen bis 150 Menschen seien getötet worden, ganze Familien in ihren Häusern erstickt. Bilder zeigten regungslose Kinder mit Schaum vor dem Mund. Spitalpersonal berichtete von Patienten mit Symptomen nach einer Giftgasattacke.
Die syrische Regierung wies die Vorwürfe als erfunden zurück. Russland erklärte am Sonntag, in Duma werde nicht mehr gekämpft. Das Militär habe sich mit der Rebellengruppe Dschaisch al-Islam auf einen Abzug von Kämpfern und deren Angehörigen geeinigt, so der russische Generalmajor Juri Jewtuschenko.
100 Busse hätten die Stadt bereits erreicht, um rund 8000 Kämpfer und 40'000 Familienangehörige wegzubringen. Auch die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, die verbliebenen Rebellen in Duma hätten zugestimmt, ihre letzte Hochburg in der Region zu verlassen.
Retter finden Kinder und Frauen in geheime Kammern
In Gruppen durchkämmen Retter das Militärgefängnis Saidnaya: Assads Folter-Knast entpuppt sich als Vernichtungslager mit geheimen Kammern im Untergrund, die von einem hochrangigen Nazi inspiriert sein könnten.
10.12.2024
Syrien: Zwischen Freude und Ungewissheit
Mitglieder der Rebellengruppen, die den Sturz des syrischen Präsidenten Assad herbeigeführt hatten, zeigten sich am Montag in der syrischen Hauptstadt Damaskus in Siegerpose. Die Rebellen hatten am Sonntag die Kontrolle über Damaskus übernommen.
09.12.2024
See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen
Manche US-Bundesstaaten sind von heftigen Schneefällen betroffen. In Pennsylvania schneite es am 30. November bis zu 70 Zentimeter. Das hat mit einem Wetterphänomen zu tun, dem «Lake snow effect».
02.12.2024
Retter finden Kinder und Frauen in geheime Kammern
Syrien: Zwischen Freude und Ungewissheit
See-Schnee-Effekt: In 30 Minuten können bis zu zwei Meter Schnee fallen