VenezuelaMaduro zeigt sich demonstrativ bei Armeeübung
sda/dpa/sob
28.1.2019 - 03:03
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat sich im Machtkampf mit der Opposition demonstrativ an der Seite des Militärs gezeigt. Auch der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó buhlt um die Unterstützung der Armee.
Die Kontrolle über die Streitkräfte gilt als der Schlüssel zur Macht in Venezuela. Die Generäle halten noch treu zu Staatschef Maduro, doch bei den Mannschaften rumort es.
Gemeinsam mit Verteidigungsminister Vladimir Padrino besuchte Maduro am Sonntag (Ortszeit) eine Militärübung. Dabei feuerten Soldaten zahlreiche Luftabwehrraketen, Panzergranaten und weitere Munition auf Manöverziele ab. Die Übung zeige der Welt, dass er die Rückendeckung der Armee habe und diese bereit sei, das Land zu verteidigen, sagte Maduro.
Immer mehr Anerkennung für Guaidó
Mit Israel und Australien erkannten unterdessen zwei weitere Staaten den venezolanischen Oppositionsführer und Parlamentspräsidenten Juan Guaidó als Übergangspräsidenten an. Australiens Aussenministerin Marise Payne erklärte, ihr Land erkenne Guaidó als Interimspräsidenten an und unterstütze ihn. Sie forderte zudem einen «Übergang zur Demokratie in Venezuela so bald wie möglich». Zuvor hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Online-Video erklärt, er erkenne «die neue Führung in Venezuela» an.
Beide Länder schliessen sich damit den USA, Kanada und einer Reihe südamerikanischer Länder an, die sich offiziell hinter Guaidó gestellt haben. Der oppositionelle Parlamentspräsident hatte sich vergangene Woche im Machtkampf mit dem linksnationalistischen Staatschef Nicolás Maduro zum Interimspräsidenten erklärt. Der Ausgang des Machtkampfs in dem südamerikanischen Krisenstaat ist offen.
Russland und China blockieren
Russland und China blockierten am Samstag im Uno-Sicherheitsrat eine von den USA vorgeschlagene Erklärung zur Unterstützung Guaidós. Mehrere EU-Staaten, darunter Deutschland, setzten Maduro eine Frist von acht Tagen, um Neuwahlen auszurufen. Andernfalls würden auch sie Guaidó anerkennen.
Venezuelas selbsternannter Interimspräsident Guaidó rief ausserdem zu neuen Protesten gegen Staatschef Nicolás Maduro auf. Guaidó forderte seine Anhänger dazu auf, am kommenden Mittwoch und Samstag erneut auf die Strasse zu gehen. Die Armee solle sich dabei «an die Seite des Volkes stellen».
Am Samstag solle es dann eine «grosse Mobilisierung in ganz Venezuela und auf der ganzen Welt» geben, sagte Guaidó in einem über den Kurzbotschaftendienst Twitter verbreiteten Video. Damit solle dem europäische Ultimatum an Maduro Nachdruck verliehen werden.
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