Fessenheim im Elsass Marodes Atomkraftwerk an der Schweizer Grenze bleibt in Betrieb

sda

31.5.2018

Das Atomkraftwerk Fessenheim soll nun doch länger in Betrieb bleiben als ursprünglich geplant. (Archivfoto)
Das Atomkraftwerk Fessenheim soll nun doch länger in Betrieb bleiben als ursprünglich geplant. (Archivfoto)
Keystone

Die Schliessung des ältesten französischen Atomkraftwerks in Fessenheim nahe der Schweizer Grenze verzögert sich offenbar erneut. Der staatliche Energiekonzern EDF richtet sich nach eigenen Angaben vom Donnerstag auf einen Weiterbetrieb der beiden Reaktoren bis zum Sommer 2019 ein.

Grund seien weitere Verzögerungen bei der Fertigstellung des Atomreaktors im nordfranzösischen Flamanville, von dem die Schliessung der Anlage in Fessenheim abhängt. Bislang war die Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim für Ende dieses Jahres vorgesehen. Fessenheim ist 35 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt.

Die französische Regierung nahm am Donnerstag die Planungen von EDF "zur Kenntnis", wie der Staatssekretär für Energiewende, Sébastien Lecornu, erklärte. Allerdings fügte er hinzu: "Die Schliessung von Fessenheim ist beschlossen, unumkehrbar und es liegt nun an EDF, den Zeitplan zu präzisieren und in voller Transparenz zu kommunizieren."

Erst im April war der Reaktor Nummer zwei in Fessenheim nach zwei Jahren wieder hochgefahren worden. Fessenheim Zwei sollte aber nur für eine begrenze Zeit wieder ans Netz gehen.

Die Druckwasserreaktoren des 1977 am Oberrhein in Betrieb genommenen Atomkraftwerks gelten als überaltert und pannenanfällig. Im Juni 2016 war Fessenheim Zwei wegen eines Problems bei einem Dampfgenerator zwischenzeitlich stillgelegt worden.

Beim Bau des Fessenheim-Ersatzes in Flamanville traten wiederholt Probleme auf. Ursprünglich sollte der neue Reaktor schon 2012 ans Netz gehen. Derzeit liefen noch Beratungen mit den Kontrollbehörden, erklärte EDF. Es werde mit weiteren Verzögerungen von "mehreren Monaten" gerechnet.

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