Im Brexit-Streit soll es am Freitagnachmittag ein Telefonat der britischen Premierministerin Theresa May mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker geben. Dies kündigte Junckers Sprecher Margaritis Schinas an. May habe um das Telefonat gebeten.
Der von EU und Grossbritannien ausgehandelte Austrittsvertrag war am Dienstag im britischen Parlament gescheitert. In London wird nun ein Weg gesucht, um ein ungeregeltes Ausscheiden Grossbritanniens aus der EU Ende März abzuwenden.
Türe offen
In einem leidenschaftlichen Leserbrief in der Londoner "Times" haben inzwischen deutsche Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die Briten zum Verbleib in der EU aufgerufen.
Die Brexit-Entscheidung werde zwar respektiert, heisst es in dem am Freitag veröffentlichten Schreiben, das unter anderem von der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer, SPD-Chefin Andrea Nahles und den Vorsitzenden der Grünen, Annalena Baerbock und Robert Habeck, unterzeichnet war. "Aber die Briten sollten wissen, dass wir keine Entscheidung für unumkehrbar halten. Unsere Tür wird immer offen stehen: Europa ist Zuhause."
Grossbritannien habe Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder als souveräne Nation und als europäische Macht aufgenommen, "Das haben wir, als Deutsche, nicht vergessen und wir sind dankbar", heisst es weiter. Das Vereinigte Königreich und seine Traditionen würden vermisst werden. "Deswegen sollten die Briten wissen: Wir wollen aus tiefstem Herzen, dass sie bleiben."
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