Nach Hanoi-Desaster Kim soll Gesandten für USA und vier Mitarbeiter hingerichtet haben

tafi / AFP

31.5.2019

Die USA gehen einem Zeitungsbericht nach, wonach das nordkoreanische Regime seinen US-Sondergesandten hingerichtet haben soll. Der Bericht der südkoreanischen Zeitung «Chosun Ilbo"liege vor und werde geprüft, sagte Aussenminister Mike Pompeo am Freitag beim Besuch in Berlin.

Unmittelbar nach dem ergebnislosen Gipfeltreffen von Hanoi hat Nordkoreas Diktator Kim Jong Un offenbar seinen Sondergesandten für die USA hinrichten lassen. Das berichtet die südkoreanische Zeitung «Chosun Ilbo» in der Freitagsausgabe. Demnach soll Kim Hyok Chol gleich nach seiner Rückkehr im März am Mirim-Flughafen bei Pjöngjang erschossen worden sein. Die Tageszeitung beruft sich auf nicht näher genannte Quellen.



Kim Hyok Chol hatte zusammen mit dem US-Gesandten Stephen Biegun das Treffen vom 27. und 28. Februar dieses Jahres zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un vorbereitet. Neben Kim Hyok Chol seien vier weitere hochrangige Mitarbeiter des nordkoreanischen Aussenministeriums nach einer «Untersuchung» hingerichtet worden.

Nordkoeras US-Gesandter Kim Hyok Chol soll kurz nach dem Scheitern des Hanoi-Gipfels zwischen Kim Jong Un und Donald Trump auf einem Flughafen nahe Pjöngjang hingerichtet worden sein. 
Nordkoeras US-Gesandter Kim Hyok Chol soll kurz nach dem Scheitern des Hanoi-Gipfels zwischen Kim Jong Un und Donald Trump auf einem Flughafen nahe Pjöngjang hingerichtet worden sein. 
Keystone / Archiv

Die Zeitung berichtet ebenfalls, dass die Übersetzerin des nordkoreanischen Machthabers, Shin Hye Yong, nach dem Gipfel in ein Gefangenenlager geschickt worden sei. Sie habe ein neues Verhandlungsangebot Kims kurz vor dem Abbruch der Gespräche mit Trump nicht übersetzt.



Auch ein hochrangiger Vertreter der kommunistischen Partei Nordkoreas, Kim Yong Chol, wurde der Zeitung zufolge in einem Arbeitslager eingesperrt. Er hatte als Gesandter in den Atomgesprächen mit US-Aussenminister Mike Pompeo verhandelt.

Bei dem Gipfeltreffen in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi im Februar hatten Trump und Kim keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas erzielt. Nordkorea hatte eine Aufhebung der Sanktionen gefordert, nach Angaben aus US-Regierungskreisen im Gegenzug aber nur angeboten, Teile der Atomanlage Yongbyon stillzulegen.

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