FrankreichVerdächtiger gesteht Messerattacke von Paris
sda/toko
26.9.2020
Laut Medienberichtet hat der Hauptverdächtige die Messerattacke von Paris gestanden.
Der Hauptverdächtige hat Berichten zufolge die Messerattacke von Paris gestanden. Der 18-Jährige habe dabei auch die von dem Satiremagazin «Charlie Hebdo» veröffentlichten Mohammed-Karikaturen erwähnt, berichteten französische Medien am Samstag übereinstimmend. Bei der Attacke in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume von «Charlie Hebdo» waren am Freitagmittag in Paris zwei Menschen verletzt worden.
In Paris läuft seit Anfang Dezember der Prozess gegen mutmassliche Helfer der Terrorserie im Januar 2015. Damals wurden über mehrere Tage insgesamt 17 Menschen getötet — alles begann mit einer mörderischen Attacke auf die Redaktion von «Charlie Hebdo». Sie ist danach an einen geheimen Ort umgezogen.
Die Anti-Terror-Einheit der Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Innenminister Gérald Darmanin sprach am Freitagabend von einem «»islamistischen Terrorakt". Der 18-Jährige war vor einigen Jahren als unbegleiteter Minderjähriger aus nach Frankreich gekommen. Berichten zufolge soll er in Pakistan geboren worden sein.
Über die Tat im Osten der französischen Hauptstadt wurden unterdessen weitere Details bekannt. Die beiden Opfer seien im Gesicht schwer verletzt worden. «Der Angriff war unglaublich gewalttätig», sagte einer der Chefs der Produktionsfirma, Luc Hermann, dem Sender Franceinfo. «Es gab eine echte Bereitschaft zum Töten.» Die beiden wurden am Freitag operiert. Inzwischen liegen sie in zwei verschiedenen Krankenhäusern.
Die Opfer hatten gerade eine Raucherpause gemacht, als der Angreifer sie attackierte. «Ich hörte Schreie. Zuerst dachte ich, es wäre ein Mädchen, das spielt», sagte ein Cutter namens Fabien der Zeitung «»Le Parisien". Der Angreifer soll dann in die Metro geflüchtet sein. Kurz später wurde er ganz in der Nähe festgenommen, vor der Oper am Platz der Bastille. Ein zweiter Verdächtiger ist inzwischen wieder auf freien Fuss. Bei ihm soll sich um einen Zeugen handeln. Weitere Verdächtige sind noch in Polizeigewahrsam.
Innenminister Darmanin kündigte an, dass andere symbolische Orte in Frankreich nun besser geschützt werden sollen. Dazu zählt der Konzertsaal Bataclan, der im Herbst 2015 ebenfalls Ziel eines Angriffs war. Die Pariser Polizei steht in der Kritik, weil es rund um die ehemaligen Redaktionsräume von "Charlie Hebdo" keine besonderen Schutzmassnahmen gab.