Rechtmässig eingereist? Melania Trump hatte ein «Einstein»-Visum

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2.3.2018

Melania Trump ist 1996 aus Slowenien in die USA eingereist. 2001 bekam sie ein Visum für Menschen mit «aussergewöhnlichen Fähigkeiten». Damals war sie bereits mit Donald Trump liiert. Das wirft Fragen auf.

US-Präsident Donald Trump ist bekannt für seine restriktive Einwanderungspolitik. Den Schutzstatus der sogenannten Dreamer, wollte er erst komplett auslaufen lassen und an der Grenze zu Mexiko soll eine Mauer entstehen, um illegale Grenzübergänge zu stoppen. Zudem soll die Vergabe von Visa im derzeitigen Losverfahren begrenzt oder abgeschafft werden: Die sogenannte Green-Card-Lotterie sei gekennzeichnet von «Betrug und Missbrauch» und diene «nicht den nationalen Interessen», hiess es aus dem Weissen Haus.

Auch soll der Familiennachzug stark eingeschränkt werden: Nur noch Mitglieder der Kernfamilie, also Ehepartner und minderjährige Kinder, sollen nachziehen dürfen.

Umso grösser ist nun die Aufregung darüber, dass Melania Trump, die 1996 aus Slowenien in die USA kam, 2001 eine Green-Card der Kategorien EB-1 erhielt, wie die «Washington Post» berichtet. Das sogenannte «Einstein-Visum» ist für hochqualifizierte Personen mit «aussergewöhnlichen Fähigkeiten», die «nachhaltige nationale und internationale Anerkennung» demonstrieren.

2001 war die Frau des US-Präsidenten eine von nur fünf Personen aus Slowenien, die im Rahmen dieses Programms in den USA aufgenommen wurden. Damals arbeitete sie als Model. Wie sie an das Visum für Genies gekommen ist, ist unklar. Viele Fragen bleiben ungeklärt.

«Melania Trump war mehr als ausreichend qualifiziert und für das Programm geeignet», begründet Michael Wildes, der Anwalt von Melania Trump und ihrer Familie, gegenüber der «Washington Post». Näher geht er nicht darauf ein.

Offensichtliche Ausnahmen

Das Detail kommt ans Licht, nachdem bereits Kritik rund um die Einwanderung ihrer Eltern laut wurde. Die aus Slowenien stammenden Schwiegereltern von US-Präsident Donald Trump haben ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht in den Vereinigten Staaten zugesprochen bekommen. Viktor und Amalija Knavs profitierten offenbar von den Regeln für den Familiennachzug - die der Präsident drastisch verschärfen will.

Der Anwalt Michael Wildes machte keine Angaben dazu, auf welcher rechtlichen Grundlage das Ehepaar Knavs den permanenten Aufenthaltsstatus erhielt. Doch liegt auf der Hand, dass sie diesen Status als Eltern der First Lady erhielten.

Unter den neuen Regeln, die Tump diesbezüglich einführen will, hätten die Eltern von Melania Trump also kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht im Rahmen der Familienzusammenführung erhalten.

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