Hoffnung auf AussöhnungMexiko will von Papst Entschuldigung
SDA
26.3.2019 - 00:54
Mexikos Präsident hat den König Spaniens und den Papst in Briefen darum gebeten, sich für die gewaltsame Unterwerfung indigener Völker im 16. Jahrhundert zu entschuldigen. Die spanische Regierung lehnt eine Entschuldigung ab.
Mexikos Präsident hat den König Spaniens und den Papst in Briefen darum gebeten, sich für die spanische Eroberung und Unterwerfung indigener Völker im 16. Jahrhundert zu entschuldigen. Er hofft auf eine «historische Aussöhnung» im Jahr 2021.
Es habe sich um eine Invasion gehandelt, während der willkürlich die Völker unterworfen wurden, sagte Andrés Manuel López Obrador in einer Video-Botschaft, die am Montag in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde. Er habe die Briefe an Papst Franziskus und König Felipe VI. gesendet, damit die Missstände beachtet würden und die betroffenen Völker eine Entschuldigung für die Verletzung der Menschenrechte erhielten, so der Linkspolitiker in dem Video, das ihn in der Maya-Stätte Comalcalco im Bundesstaat Tabasco zeigt.
Mit Schwert und Kreuz
Die spanische Eroberung sei mit Schwert und Kreuz erfolgt, sagte López Obrador. Er hoffe, dass 2021 ein Jahr der «historischen Aussöhnung» werde. 2021 jähren sich gleich drei für die Geschichte Mexikos wichtige Ereignisse. Vor 500 Jahren (1521) fiel die damalige Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán an die Spanier, 1321 war diese gegründet worden. 1821 erlangte Mexiko dann die Unabhängigkeit. Dies sei die Zeit, sich zu versöhnen, so der Präsident. «Aber zuerst bitten wir um eine Entschuldigung.» Er werde sich ebenfalls für Verbrechen an indigenen Völkern und anderen Minderheiten nach der Unabhängigkeit Mexikos von Spanien entschuldigen.
Die spanische Regierung lehnte eine Entschuldigung ab. Der Inhalt des Briefs werde völlig zurückgewiesen, hiess es in einer Mitteilung, die in spanischen Medien verbreitet wurde. Die Regierung bedauere, dass der Inhalt des Briefs von López Obrador selbst öffentlich gemacht worden sei. Das Schreiben war demnach bereits am 1. März bei der spanischen Regierung eingegangen.
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