Schockierender Vorfall in den USA Mitten in Diskussion um Waffenrecht: Dreijährige schiesst auf schwangere Mutter

dpa / tsch

19.4.2018

In den USA hat ein dreijähriges Mädchen seine schwangere Mutter mit einer Schusswaffe schwer verletzt. Der erschreckende Vorfall platzt mitten in die Diskussion über eine Verschärfung des Waffenrechts.

Der Vorfall ereignete sich am Dienstag auf einem Parkplatz in Merrillville im Bundesstaat Indiana, wie der Sender ABC7 am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf die Polizei meldete. Der Partner der Frau hatte den Berichten zufolge die geladene Handfeuerwaffe auf der Mittelkonsole des Wagens liegen lassen und ging in einen Laden. Die Mutter, die Dreijährige sowie ein einjähriger Junge warteten im Auto. Das Mädchen ergriff demnach die Waffe und feuerte einen Schuss ab, der die Mutter in die Brust traf.

Die in der sechsten Woche schwangere Frau wurde in ein Krankenhaus in Chicago geflogen, schrieb die «Chicago Tribune». Der Vater wurde festgenommen. «Es war ein unglückseliger, fahrlässiger Vorfall, der zu verhindern gewesen wäre und der niemals passieren dürfte», sagte der Polizeichef von Merrillville, Joseph Petruch, dem Blatt.

Kommt das Verbot von Bump Stocks?

Der Vorfall ereignete sich nur wenige Wochen, nachdem die USA die grössten Demonstrationen für eine Verschärfung des Waffenrechts in ihrer Geschichte erlebten. Ende Mai gingen in Washington rund 800'000 Menschen unter dem Motto «March for our Lives»auf die Strasse, um für neue Gesetze und gegen den grossen Einfluss der US-Waffenlobby NRA zu demonstrieren. Unter den Demonstranten befanden sich auch Überlebende des Schulmassakers von Parkland, bei dem am 14. Februar an der Marjory Stoneman Douglas Highschool 14 Schüler und drei Erwachsene getötet worden waren. 

Im Zuge der Demonstrationen kündigte US-Präsident Trump ein Verbot von sogenannten Bump Stocks an. Bump Stocks sind Vorrichtungen, die halbautomatische Waffen so umfunktionieren, dass sie eine Schussfolge wie ein Maschinengewehr erreichen. Noch wurde das Gesetz allerdings nicht verabschiedet.

Slide Fire Solutions, einer der führenden Hersteller von Bump Stocks, kündigte unterdessen an, die Vorrichtungen nicht mehr verkaufen zu wollen. Der Täter des Amoklaufs von Las Vegas, bei dem im Oktober 2017 58 Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden, hatte mehrere Gewehre mit Bump Stocks nachgerüstet.

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