Putins Sturmvogel fliegt Das ist über die atomare Langstreckenrakete «Burewestnik» bekannt

Samuel Walder

26.10.2025

Präsident Wladimir Putin bezeichnet das Projekt als Beweis russischer Überlegenheit.
Präsident Wladimir Putin bezeichnet das Projekt als Beweis russischer Überlegenheit.
Ramil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

14'000 Kilometer in 15 Stunden: Russland meldet den erfolgreichen Test eines nuklear angetriebenen Marschflugkörpers. Das ist über sie bekannt.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Russland hat laut eigenen Angaben erstmals erfolgreich den atomgetriebenen, nuklearfähigen Marschflugkörper Burewestnik getestet – die Rakete flog rund 14'000 Kilometer in 15 Stunden.
  • Präsident Wladimir Putin bezeichnet das Projekt als Beweis russischer Überlegenheit.
  • Der nukleare Antrieb soll der Rakete nahezu unbegrenzte Reichweite und Ausweichmanöver gegen Raketenabwehrsysteme ermöglichen.
  • Militärexperten warnen vor hohen Strahlungsrisiken und Eskalationsgefahr, da ein Absturz oder technischer Defekt zu massiver radioaktiver Kontamination führen könnte.

Ein Test, der weltweit für Unruhe sorgt: Russland hat laut eigenen Angaben erfolgreich seinen atomgetriebenen, nuklearfähigen Marschflugkörper Burewestnik getestet. Das verkündete Generalstabschef Waleri Gerassimow am Sonntag gegenüber Präsident Wladimir Putin, wie die staatliche Nachrichtenagentur Interfax berichtet.

Der Test fand bereits am 21. Oktober statt. Die Rakete habe bei ihrem Jungfernflug beeindruckende 14'000 Kilometer zurückgelegt und sei dabei rund 15 Stunden lang in der Luft geblieben. «Und das ist nicht die Grenze», so Gerassimow. Die Burewestnik soll während des Flugs komplexe vertikale und horizontale Manöver ausgeführt und damit ihre Fähigkeit bewiesen haben, gegnerische Raketenabwehrsysteme auszutricksen.

Putins Prestigeprojekt mit Atomkraft

Die Burewestnik – auf Deutsch «Sturmvogel» – ist kein gewöhnlicher Marschflugkörper. Anders als herkömmliche Raketen, die auf begrenzten Treibstoff angewiesen sind, wird sie von einem nuklearen Antrieb befeuert. Damit, so die russische Darstellung, sei sie theoretisch in der Lage, ununterbrochen und mit nahezu unbegrenzter Reichweite zu fliegen.

Putin hatte die Waffe erstmals im März 2018 mit markigen Worten vorgestellt und dabei betont, dass sie jeder US-Raketenabwehr entgehen könne. Seitdem ranken sich Mythen und Spekulationen um das geheime Hightech-Projekt.

Experten warnen vor strahlender Gefahr

Während Moskau das System als technologischen Meilenstein feiert, schlagen westliche Militärexperten Alarm. Die Kombination aus Atomwaffe und Nuklearantrieb birgt nicht nur strategisches Eskalationspotenzial, sondern auch ökologische Risiken. Sollte die Rakete abstürzen oder während des Flugs technische Probleme entwickeln, könnte sie radioaktive Strahlung freisetzen – mit unberechenbaren Folgen.

Tatsächlich gab es in der Vergangenheit bereits Berichte über gescheiterte Tests und Zwischenfälle bei ähnlichen Projekten. Jetzt, da Russland offenbar einen erfolgreichen Test vermelden kann, dürfte das Wettrüsten im Bereich nuklearbetriebener Waffen in eine neue Phase eintreten.