Russland Moskauer Journalistin Owsjannikowa wegen Kriegsprotest verurteilt

SDA

28.7.2022 - 16:18

ARCHIV - Die Pressefreiheit ist in Russland stark eingeschränkt. Mit dieser mutigen Protestaktion im russischen Staatsfernsehen zog Journalistin Marina Owsjannikowa weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Foto: ---/Social Media/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung über ihre Aktion.
ARCHIV - Die Pressefreiheit ist in Russland stark eingeschränkt. Mit dieser mutigen Protestaktion im russischen Staatsfernsehen zog Journalistin Marina Owsjannikowa weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Foto: ---/Social Media/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung über ihre Aktion.
Keystone

Nach einer neuen Protestaktion gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hat ein Gericht in Moskau die Journalistin Marina Owsjannikowa zu einer weiteren Geldstrafe verurteilt. Das meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Donnerstag.

Wegen der Beschmutzung des Ansehens der russischen Armee müsse die frühere Mitarbeiterin des staatlichen Fernsehsenders Perwy Kanal 50 000 Rubel (etwa 787 Franken) bezahlen. Owsjannikowa habe sich auf die «Freiheit des Wortes» vor Gericht berufen. Sie hatte bereits mehrere Strafen bezahlen müssen.

Diesmal ging es konkret um einen Anti-Kriegs-Protest am Rande einer Gerichtsverhandlung gegen den russischen Oppositionellen Ilja Jaschin, der ausgewiesener Kremlkritiker und nun in Haft ist. Owsjannikowa, die als Mitarbeiterin des Staatsfernsehens jahrelang positiv über Kremlchef Wladimir Putin berichtete, hatte zuvor in sozialen Netzwerken auch Fotos gepostet, wie sie mit einem Protestplakat in Sichtweite des Kremls steht. «Putin ist ein Mörder», stand auf dem Plakat und: «Seine Soldaten sind Faschisten.»

Die Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehen hatte im März in einer Live-Sendung ein Protestplakat gegen den Krieg gezeigt. Darauf stand: «Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen». Dafür bekam die bis dahin als linientreu geltende Redakteurin weltweit Anerkennung. In Russland wurden Geldstrafen gegen sie verhängt. Nach der Aktion lebte sie zwischenzeitlich im Ausland und berichtete für die deutsche Zeitung «Welt».

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