Hunderte Menschen eingeschlossen: Jetzt zeigt ein Video die dramatischen Schnee-Szenen am Mount Everest
Am Wochenende wurden fast 1000 Touristen auf 4900 Metern Höhe von einem Unwetter überrascht: Der Schneesturm am Mount Everest traf sie unvorbereitet – mit dramatischen Folgen.
06.10.2025
Nach dem Blizzard am Mount Everest kommen immer mehr Details über die dramatischen Stunden in der Todeszone ans Licht. Mehrere Wanderer schildern, wie sie sich mit Kochtöpfen aus dem Schnee graben mussten – während die Behörden in Tibet weiterhin gegen Eis, Kälte und Kommunikationsausfälle kämpfen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nach dem Schneesturm am Everest berichten Gerettete von chaotischen Szenen und improvisierten Rettungen.
- Bis zu 1000 Menschen kämpften gegen Schnee, Kälte und Sauerstoffmangel.
- Ein Todesfall wurde bestätigt, doch Hunderte Trekker gelten weiter als isoliert.
Hunderte Menschen kämpfen am Mount Everest ums Überleben. Nach einem plötzlichen Schneesturm sassen rund 1000 Touristinnen und Touristen auf 4900 Metern fest, die Sauerstoffkonzentration lag nur bei rund 55 Prozent. Zwar konnten am Montag rund 300 Personen gerettet werden, noch immer befinden sich aber hunderte Menschen am Berg.
Mit rund 200 Trekkerinnen und Trekkern stehen die Rettungsteams in Kontakt. Die chinesischen Behörden koordinieren laut Staatsfernsehen CCTV ihre Einsätze aus dem Tal von Qudang – mit Unterstützung von Einheimischen, Pferden und Yaks. Diese Tiere sollen bei tiefem Schnee helfen, gefährliche Spalten zu erkennen.
Wie CNN berichtet, verwandelte sich für die 30-jährige Feng Holiday die eigentlich geplante Trekkingtour in ein Überlebensdrama. Als der Sturm am Samstagabend losbrach, sei ihr Zelt unter der Schneelast zusammengebrochen. «Wir mussten zusammen graben – ohne Werkzeug, nur mit unseren Kochpfannen», sagte sie.
Oktober gilt eigentlich als stabile Reisezeit
Videos zeigen, wie Wanderer im Schneesturm ihre Zelte freischaufeln. «Es war nass, eiskalt und völlig dunkel», erinnert sich eine weitere Betroffene. Viele hätten ihre Ausrüstung zurückgelassen, um sich schneller ins Tal zu retten.
Der Oktober gilt in der Himalaya-Region eigentlich als stabile Reisezeit, viele Chinesinnen und Chinesen nutzen die «Goldene Woche» für Wanderungen. Doch laut BBC zitierten Guides erklärten, sie hätten «noch nie so einen Sturm im Oktober erlebt».
Der Schneefall begann am Freitagabend und brachte bis zu 95 Zentimeter Neuschnee – fast das Dreifache des üblichen Wochenwerts. Wie die Behörden in Tingri über WeChat mitteilten, wurde der Ticketverkauf für das «Everest Scenic Area» bis auf Weiteres gestoppt. Die Region bleibe wegen Lawinengefahr gesperrt.
Everest-Region zieht jedes Jahr grosse Massen an.
«Wir sind alle erfahrene Wanderer, aber dieser Schneesturm war trotzdem extrem schwierig», sagte die 29-jährige Geshuang Chen der BBC. Der Blogger und Bergautor Stefan Nestler betonte gegenüber dem «Spiegel», viele Teilnehmende seien in solchen Höhen zum ersten Mal unterwegs; oft werde die Vorerfahrung bei Trekkingtouren weniger streng kontrolliert.
Die Everest-Region zieht jedes Jahr grosse Massen an – mit Konsequenzen: Überfüllung, Unfälle und Müllbelastung sind Dauerthemen. Nepal hatte im Rekordjahr 2023 Hunderte Gipfellizenzen vergeben; inzwischen sind GPS-Tracker beim Aufstieg Pflicht.