Morddrohungen eingegangen Nach Urteil gegen Trump –  Villa von US-Richterin geht in Flammen auf

Sven Ziegler

6.10.2025

Die Villa von Diane Goodstein ging in Flammen auf.
Die Villa von Diane Goodstein ging in Flammen auf.
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Kurz nach einem brisanten Urteil gegen die Regierung von Präsident Donald Trump ist das Strandhaus der US-Bundesrichterin Diane Goodstein in South Carolina vollständig ausgebrannt. Die Behörden ermitteln wegen Brandstiftung.

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DPA, Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das Haus von Bundesrichterin Diane Goodstein brannte nach einer Explosion vollständig nieder.
  • Sie hatte kurz zuvor ein Urteil gefällt, das den Zugriff der Trump-Regierung auf Wählerdaten blockierte.
  • Die Behörden prüfen einen Zusammenhang zwischen dem Urteil und dem Brandanschlag.

Nur wenige Wochen nach einem Urteil gegen die Regierung von US-Präsident Donald Trump ist das Strandhaus der Bundesrichterin Diane Goodstein in Flammen aufgegangen. Das Feuer zerstörte am Montag die Millionen-Villa in Edisto Beach im US-Bundesstaat South Carolina vollständig. Nach Angaben der Polizei besteht Verdacht auf Brandstiftung.

Aufnahmen zeigen, wie das Anwesen der Richterin nach einer Explosion lichterloh brannte. Drei Familienmitglieder, darunter Goodsteins Ehemann Arnold Goodstein, wurden verletzt, als sie versuchten, sich aus dem Haus zu retten. Sie erlitten Knochenbrüche, nachdem sie aus Fenstern oder vom Balkon gesprungen waren. Diane Goodstein selbst blieb unverletzt – sie befand sich zum Zeitpunkt des Brandes mit ihren Hunden am Strand.

Urteil gegen Trump-Regierung als möglicher Auslöser

Der Brand ereignet sich nur wenige Wochen nach einem Urteil, das in Washington hohe Wellen schlug: Goodstein hatte im September entschieden, dass der Bundesstaat South Carolina keine sensiblen Wählerdaten an die Bundesregierung weitergeben darf.

Das Trump-Justizministerium hatte die Herausgabe persönlicher Informationen von mehr als 3,3 Millionen registrierten Wählern verlangt – darunter Namen, Adressen, Geburtsdaten, Führerscheinnummern und Teile der Sozialversicherungsnummern. Goodstein begründete ihr Urteil damit, dass die Weitergabe gegen Datenschutzgesetze verstosse und das Risiko des Missbrauchs politischer Daten erhöhe.

Nach der Entscheidung erhielt die Richterin laut US-Medien mehrere Morddrohungen. Das Justizministerium und der Oberste Gerichtshof von South Carolina reagierten auf den Brand mit Entsetzen. Letzterer ordnete verstärkte Sicherheitsmassnahmen für Richterinnen und Richter in der Region an.

Die Polizei bestätigte, dass Ermittler der Bundesbehörde ATF (Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives) und des FBI den Brandort untersuchen. Erste Analysen deuten auf Brandbeschleuniger hin. Ob ein direkter Zusammenhang mit dem Urteil besteht, sei aber noch unklar.

Trump-Regierung verschärft Kurs gegen Richterinnen

Bereits im April war in den USA die Bezirksrichterin Hannah Dugan verhaftet worden, weil sie einem Migranten angeblich zur Flucht vor der Einwanderungsbehörde ICE verholfen haben soll. Der republikanische FBI-Direktor Kash Patel erklärte damals, Dugan habe «die Gefahr für die Öffentlichkeit erhöht». Trump selbst verteidigte die Festnahme und sprach von einem «notwendigen Signal gegen aktivistische Richter». Kritiker warfen ihm daraufhin vor, den Rechtsstaat zu untergraben.

Die Verhaftung Dugans und der mutmassliche Anschlag auf Goodstein verdeutlichen, wie sehr die amerikanische Justiz unter Druck steht. Seit Beginn von Trumps zweiter Amtszeit haben Übergriffe, Drohungen und politische Eingriffe gegen Richterinnen und Richter laut dem US Marshals Service deutlich zugenommen.