Nahost-Ticker Schweiz soll Palästinenserhilfswerk UNRWA kein Geld mehr geben

Agenturen/red.

18.2.2025

Nach Freigabe durch Trump – Israel erhält wieder schwere US-Bomben

Nach Freigabe durch Trump – Israel erhält wieder schwere US-Bomben

STORY: Nach der Aufhebung eines Lieferstopps durch US-Präsident Donald Trump hat Israel wieder schwere MK-84-Bomben aus den Vereinigten Staaten erhalten. Die eingetroffene Lieferung sei eine bedeutende Stärkung der Luftwaffe sowie des gesamten israelischen Militärs und belege die starke Allianz mit den USA, sagte der israelische Verteidigungsminister Katz. Nachdem die USA nach dem Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zunächst Tausende dieser Bomben geliefert hatten, hatte Trumps Amtsvorgänger Joe Biden die Lieferungen aus Sorge um die Auswirkungen im dicht besiedelten Gazastreifen gestoppt. Die MK-84 ist eine ungelenkte Bombe mit einem Gewicht von rund 900 Kilogramm, die dicke Beton- und Metallschichten durchdringen kann und einen grossen Explosionsradius erzeugt.

18.02.2025

Am 7. Oktober 2023 überfielen Terrorkommandos der islamistischen Hamas Israel, verübten Massaker an der Zivilbevölkerung und entführten mehr als 240 Menschen. Israel reagierte mit einem Militäreinsatz in dem von der Hamas kontrollierten Gazastreifen. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red.

Das Wichtigste im Überblick

  • Israel hat am Samstag nach der Freilassung dreier israelischer Geiseln Hunderte palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen.
  • Mit finanziellem Druck will US-Präsident Donald Trump die verbündeten Staaten Jordanien und Ägypten zur Aufnahme von Palästinensern aus dem Gazastreifen bewegen.
  • Der US-Präsident hat erklärt, die USA wollten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umsiedeln.
  • Nach dem umstrittenen Vorstoss von US-Präsident Donald Trump zum Gazastreifen wächst die Sorge über die Zukunft der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas.
  • Die Waffenruhe trat am 19. Januar 2025 in Kraft.
  • Die Hamas soll schrittweise Geiseln freilassen, Israel im Gegenzug palästinensische Gefangene freilassen. In einem späteren Schritt soll sich die israelische Armee aus dem Gazastreifen in eine Pufferzone zurückziehen.
  • Vorgesehen ist der Austausch von 33 Gaza-Geiseln gegen 1904 Palästinenser.
  • Was zuvor wichtig war, kannst du hier nachlesen.
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  • 11.55 Uhr

    Schweiz soll Palästinenserhilfswerk UNRWA kein Geld mehr geben

    Die Schweiz soll ihre Zahlungen an das Uno-Palästinenserhilfswerk UNRWA umgehend einstellen. Die zuständige Kommission des Ständerates unterstützt mit knappstem Mehr eine Motion aus dem Nationalrat, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten.

  • Dienstag, 18. Februar 2025, 4.14 Uhr

    Frist abgelaufen: Israels Armee bleibt vorerst im Südlibanon

    Trotz Ablauf einer Frist zum Truppenrückzug am heutigen Dienstag will Israel sein Militär vorerst weiter im Südlibanon stationiert lassen. Die Aufgabe der Posten war im Ende November besiegelten Waffenruhe-Abkommen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz vereinbart worden, das zunächst auf 60 Tage angelegt und dann noch einmal um gut drei Wochen verlängert worden war. Den Abzug aus dem Nachbarland zu verzögern, sei zunächst eine «vorübergehende Massnahme», sagte ein israelischer Armeesprecher.

    Dem Sprecher zufolge wurde das Vorgehen mit der von den USA und Frankreich angeführten internationalen Kommission abgesprochen, die über die Einhaltung des Waffenruhe-Abkommens wachen soll und der auch Israel, der Libanon und die UN-Friedenstruppe Unifil angehören. Eine offizielle Bestätigung von dritter Seite gab es dafür nicht.

    Libanons mit der Hisbollah verbündeter Parlamentspräsident Nabih Berri hatte zuvor schon betont, eine Verlängerung sei für die libanesische Regierung indiskutabel. Auch der neu ernannte Präsident Joseph Aoun hatte eine Einhaltung der Frist angemahnt und will Berichten zufolge am Dienstag eine offizielle Erklärung abgeben. Hisbollah-Chef Naim Kassim hatte den Israelis in einer Fernsehansprache gedroht: Sollten ihre Truppen über den 18. Februar hinaus im Libanon bleiben, handele es sich um eine Besatzung – und jeder wisse, «wie mit einer Besatzung umgegangen wird».

  • 13.24 Uhr

    Israel meldet Tod von Hamas-Kommandeur bei Drohnenangriff im Libanon

    Israel hat bei einem Drohnenangriff auf ein Auto in der südlibanesischen Hafenstadt Sidon am Montag nach Angaben des Militärs den Anführer der militant-islamistischen Hamas im Nachbarland getötet. Mohammed Schahin sei als Leiter der operativen Abteilung der Hamas im Libanon für die Planung von Terrorangriffen auf Israel verantwortlich gewesen und habe dafür Anweisungen und Geld aus dem Iran erhalten, teilten die israelischen Streitkräfte mit.

    Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff nahe einem Kontrollposten der libanesischen Armee in Sidon ein Mensch getötet worden sei. Auf Bildern vom Angriffsort war ein brennendes Auto zu sehen.

  • Montag, 17. Februar 2025, 5.02 Uhr

    Ringen um Fortsetzung der Gaza-Waffenruhe

    Die Verhandlungen über eine Fortsetzung der fragilen Waffenruhe im Gazastreifen nehmen Fahrt auf. Die Gespräche über die zweite Phase des Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas, in der alle noch lebenden israelischen Geiseln freikommen sollen, werden nach den Worten des US-Sondergesandten Steve Witkoff im Verlauf dieser Woche an einem noch unbekannten Ort fortgesetzt.

    Er habe sehr «produktive und konstruktive» Telefonate mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, Katars Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani und dem ägyptischen Geheimdienstchef Hassan Raschad geführt, sagte Witkoff dem US-Sender Fox News.

    Zerstörung so weit das Auge reicht: Das Flüchtlingslager Dschabaliya im Gazastreifen nach israelischen Boden- und Luftangriffen. (16. Februar 2025)
    Zerstörung so weit das Auge reicht: Das Flüchtlingslager Dschabaliya im Gazastreifen nach israelischen Boden- und Luftangriffen. (16. Februar 2025)
    Bild: KeystoneAP Photo/Mohammad Abu Samra

    Die USA, Ägypten und Katar hatten als Vermittler die erste Phase der Waffenruhe und eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge eingefädelt. Diese erste Phase gilt seit dem 19. Januar und endet am 1. März. Ob die zweite Phase des Deals, in der die Kämpfe endgültig enden sollen, tatsächlich zum Tragen kommt, ist jedoch ungewiss.

  • 17.30 Uhr

    Grosse US-Waffenlieferung in Israel eingetroffen

    Eine von der neuen US-Regierung freigegebene Lieferung schwerer Bomben ist in Israel eingetroffen. Die Bomben des Typs MK-84 seien in der Nacht im Hafen von Aschdod angekommen und auf Dutzende von Lastwagen umgeladen worden, teilte das israelische Verteidigungsministerium mit. Sie seien dann in Militärbasen der israelischen Luftwaffe transportiert worden. Israelischen Medienberichten zufolge kamen insgesamt 1600 bis 1800 solcher Bomben an.

    Verteidigungsminister Israel Katz sagte, die von US-Präsident Donald Trump freigegebene Lieferung beweise «das starke Bündnis zwischen Israel und den Vereinigten Staaten». US-Verteidigungsminister Pete Hegseth habe ihm versichert, dass die USA Israel weiterhin «mit allen zur Gewährleistung seiner Sicherheit notwendigen Mitteln versorgen werden».

    Trump hatte die von seinem Vorgänger Joe Biden zurückgehaltene Lieferung von 2000-Pfund-Bomben an Israel freigegeben. Im vergangenen Jahr hatte die US-Regierung von Biden eine Lieferung der schweren Bomben aus Sorge gestoppt, sie könnten in bewohnten Gebieten in dem abgeriegelten Gazastreifen eingesetzt werden. Massive Luftangriffe haben in fast allen Teilen des Küstengebiets schwere Zerstörungen hinterlassen.

  • 14.12 Uhr

    Netanjahu verkündet gemeinsame Gaza-Strategie mit den USA

    Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach einem Treffen mit dem neuen US-Aussenminister Marco Rubio eine «gemeinsame Strategie» beider Länder für den Gazastreifen verkündet. «Wir haben Trumps mutige Vision für die Zukunft des Gazastreifens diskutiert und werden daran arbeiten, dass diese Vision Realität wird», sagte Netanjahu am Sonntag nach seinem Gespräch mit Rubio vor Journalisten in Jerusalem.

    US-Präsident Donald Trump will den vom Krieg zerstörten Gazastreifen komplett räumen und nach eigenem Bekunden zu einer «Riviera des Nahen Ostens» umbauen. Die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenser sollen demnach nach Jordanien und Ägypten umgesiedelt werden. Der Verstoss stösst in der arabischen Welt, aber auch bei westlichen Verbündeten der USA wie etwa Deutschland auf Ablehnung.

  • 13.52 Uhr

    US-Aussenminister in Israel: Hamas muss zerstört werden

    US-Aussenminister Marco Rubio hat bei seinem Besuch in Israel betont, die islamistische Hamas dürfe nicht die herrschende Kraft im Gazastreifen bleiben. Solange die Hamas Israel mit Gewalt drohen könne «wird Frieden unmöglich», sagte Rubio nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Jerusalem. Die Terrororganisation müsse zerstört werden.

    Netanjahu und Rubio bekräftigten übereinstimmend, dass der Iran keine Atomwaffen entwickeln und besitzen dürfe. Teheran stehe «hinter allem, was Frieden und Stabilität (in der Region) bedroht», sagte der US-Aussenminister. Beide forderten zudem eine Entwaffnung der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Netanjahu betonte gleichzeitig, Israel sei der Waffenruhe im Libanon verpflichtet.

  • 13.11 Uhr

    Palästinenser: Israel hat Häftlinge freigelassen

    Israel hat nach der Freilassung dreier israelischer Geiseln Hunderte palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen. Vier Busse mit Palästinensern seien im Gazastreifen angekommen, teilten Beamte dort mit. Zuvor hatte Berichten zufolge bereits ein Kleinbus mit acht Insassen Ramallah im Westjordanland erreicht. Die Wiedersehensfreude der Angehörigen und der ehemaligen Häftlinge in Ramallah war riesig, wie auf Aufnahmen zu sehen war.

    Insgesamt sollten 369 inhaftierte Palästinenser freikommen – darunter 333 Personen, die im Gazastreifen nach dem 7. Oktober festgenommen wurden, sowie 36 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilte Palästinenser aus dem Westjordanland und Ost-Jerusalem. Mehrere sollen aufgrund ihrer schweren Straftaten im Rahmen des Abkommens zwischen Israel und der Hamas ins Ausland gebracht werden.

  • 11.48 Uhr

    Israels Präsident prangert «zynische» Geiselübergabe an

    Nach der Freilassung drei weiterer aus Israel verschleppter Männer hat sich Israels Staatspräsidenten Izchak Herzog erfreut über ihre Rückkehr aus dem Gazastreifen geäussert - und zugleich die islamistsichen Kidnapper scharf verurteilt. «Nach der verabscheuungswürdigen und zynischen Zeremonie, die Sie ertragen mussten, sind wir froh, dass Sie nun wieder mit Ihren Familien vereint sind», schrieb er auf der Plattform X an die ehemaligen Geiseln gewandt.

    Die drei Männer wurden bei ihrer Freilassung unter anderem auf eine Bühne geführt, mussten dort «Freilassungsdokumente» in den Händen halten und in ein Mikrofon sprechen. Hunderte Schaulustige, darunter vermummte und bewaffnete Islamisten, sahen dem Prozedere zu, mit dem die Extremisten offensichtlich Handlungsfähigkeit und militärische Stärke demonstrieren wollen.

  • Samstag, 15. Februar - 9.22 Uhr

    Hamas lässt weitere drei Geiseln frei

    Die Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad haben drei weitere aus Israel entführte Männer freigelassen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurden. Es handelt sich um Alexander (Sascha) Trufanov (29), Sagui Dekel-Chen (36) sowie Iair Horn (46).

  • 21.14 Uhr

    Palästinenser: Mehr als 360 Häftlinge sollen am Samstag freikommen

    Im Austausch für drei im Gazastreifen festgehaltene Geiseln der Hamas sollen an diesem Samstag 369 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft freikommen. Dies teilte ein mit der militant-islamistischen Hamas verbundenes Pressebüro am Freitag mit. Demnach verbüßen 36 der freizulassenden palästinensischen Häftlinge lebenslange Gefängnisstrafen. Offen blieb, wie viele von ihnen vor einer Abschiebung in andere Länder zunächst nach Ägypten gebracht werden sollen, wie es im Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Hamas festgelegt wurde.

  • 13.27 Uhr

    Hamas gibt die Namen der Geiseln bekannt

    Die Terrororganisation Hamas hat am Freitag die Namen dreier Geiseln bekannt gegeben, die am Samstag freikommen sollen. Es handelt sich um Alexander Troufanov, Yair Horn und Sagui Dekel-Chen, die alle die israelische Staatsbürgerschaft besitzen. Troufanov hat zudem einen russischen Pass, Horn ist auch Argentinier, und Dekel-Chen besitzt die US-Staatsbürgerschaft.

    Die Freilassung erfolgt in einer angespannten Phase: Israel drohte zuletzt mit einer erneuten Bombardierung des Gazastreifens, nachdem die Hamas zunächst angekündigt hatte, weitere Freilassungen auszusetzen. Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, dass Israel bereit sei, den Krieg wieder aufzunehmen, falls die Hamas sich nicht an die Abmachungen halte.

    Auch von Seiten der USA kam Druck: Laut der Washington Post hält die Hamas weiterhin 38 Geiseln in ihrer Gewalt. Ex-Präsident Donald Trump forderte, den Waffenstillstand zu beenden, falls nicht alle Geiseln bis Samstagmittag freigelassen werden.

    Seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar konnten 16 israelische und fünf thailändische Geiseln im Austausch gegen 566 palästinensische Gefangene freikommen. Insgesamt sollten in der ersten sechswöchigen Phase 33 Geiseln freigelassen werden – im Gegenzug für etwa 1900 palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen.

  • 5.15 Uhr

    Israel: Hamas feuert trotz Abkommen Rakete – Toter in Gaza

    Kurz vor der geplanten Freilassung weiterer drei Geiseln hat die islamistische Hamas im Gazastreifen israelischen Angaben zufolge erstmals seit Beginn der Waffenruhe eine Rakete abgefeuert. Das Geschoss ging demnach innerhalb des abgeriegelten Küstengebiets nieder. Spitalangaben zufolge kam dabei im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens ein 14 Jahre alter Junge ums Leben. Es handele sich um eine klare Verletzung des Waffenruhe-Abkommens, erklärte ein israelischer Armeesprecher. Die Vereinbarung war am 19. Januar in Kraft getreten.

    Auch der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon warf Israel eine Verletzung der dort ebenfalls geltenden Waffenruhe vor. Wie Israels Armee mitteilte, bombardierten Kampfflugzeuge am Abend Einrichtungen der Hisbollah zur Lagerung von Waffen sowie Abschussanlagen. Anhänger der Schiitenmiliz blockierten derweil in der Hauptstadt Beirut Strassen in Richtung des Flughafens mit brennenden Reifen. Lokalen Medien zufolge protestierten sie dagegen, dass einem zivilen Flugzeug aus dem Iran die Landeerlaubnis verweigert worden sei.

  • 2.18 Uhr

    US-Aussenminister ruft arabische Länder zu Gaza-Vorschlag auf

    US-Aussenminister Marco Rubio hat die arabischen Staaten zu eigenen Vorschlägen bezüglich der Zukunft des Gazastreifens aufgerufen. «Sie mögen ihn nicht, aber der einzige Plan» sei im Moment der von US-Präsident Donald Trump, sagte Rubio in einer US-Radiosendung. Dieser sieht unter anderem die dauerhafte Umsiedlung der rund zwei Millionen Bewohner des zerstörten Küstenstreifens in arabische Staaten vor. «Wenn sie also einen besseren Plan haben, ist jetzt die Zeit, ihn zu präsentieren», sagte Rubio. Er besucht im Anschluss an die Münchner Sicherheitskonferenz vom 15. bis 18. Februar Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

    US-Aussenminister Marco Rubio (r.) mit seinem ägyptischen Kollegen Badr Abdelatty am 10. Februar 2025 im US-Aussenministerium in Washington.
    US-Aussenminister Marco Rubio (r.) mit seinem ägyptischen Kollegen Badr Abdelatty am 10. Februar 2025 im US-Aussenministerium in Washington.
    Bild: Keystone/AP Photo/Mark Schiefelbein

    Die arabischen Länder sagten, wie sehr sie sich um die Palästinenser sorgten, aber keines von ihnen wolle Palästinenser aufnehmen, keines habe in der Vergangenheit etwas für Gaza getan, sagte Rubio laut einer von seinem Ministerium veröffentlichten Abschrift seines Auftritts in der Radioshow der konservativen Gastgeber Clay Travis und Buck Sexton. Man werde den Ländern Zeit geben, einen eigenen Plan auszuarbeiten. Die Hamas dürfe in Gaza jedoch keine Rolle mehr spielen, «denn Israel wird das nicht tolerieren», sagte Rubio.

    Die Hamas habe Waffen. «Jemand muss sich diesen Leuten entgegenstellen. Wer wird das sein? Amerikanische Soldaten werden es nicht sein», sagte Rubio. «Wenn die Länder in der Region nicht in der Lage sind, diese Aufgabe zu bewältigen, dann muss es Israel tun, und dann sind wir wieder da, wo wir schon einmal waren. Das löst das Problem also nicht», sagte er. «Hoffentlich werden sie einen wirklich guten Plan haben, den sie dem Präsidenten vorlegen können.» Trump hatte mit seinem Plan, wonach Gaza unter Kontrolle der USA in eine «Riviera des Nahen Ostens» verwandelt werden soll, für Unruhe gesorgt.

  • Freitag, 14. Februar 2025, 0.17 Uhr

    Israels Armee greift Ziele im Südlibanon an

    Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Stellungen der Hisbollah-Miliz im Südlibanon angegriffen. Wie die Armee mitteilte, wurden am Abend Einrichtungen zur Lagerung von Waffen sowie Abschussanlagen getroffen. Sie seien eine direkte Bedrohung für Israel gewesen. «Terroristische Aktivitäten» an diesen Orten stellten eine «klare Verletzung der Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon dar», hiess es weiter.

    Israel und der Libanon hatten sich Ende November auf eine Waffenruhe und den Abzug der israelischen Truppen aus dem Süden des Libanons verständigt. Die Hisbollah-Miliz hatte Israel fast 14 Monate heftig beschossen, um nach eigener Darstellung die Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Israel reagierte mit verheerenden Bombardierungen und tötete führende Hisbollah-Mitglieder. Die Waffenruhe-Vereinbarung wurde im Januar bis zum 18. Februar verlängert.

  • 22.40 Uhr

    Proteste im Libanon – Flugstreichung sorgt für Unruhe

    Dutzende Hisbollah-Anhänger haben am Abend in Libanons Hauptstadt Beirut Strassen in Richtung des Flughafens mit brennenden Reifen blockiert. Dem libanesischen TV-Sender Al-Dschadid und anderen lokalen Medien zufolge protestierten die Menschen, nachdem ein ziviler Flug aus dem Iran nach Beirut gestrichen wurde. Die libanesischen Behörden hätten dem Flugzeug aus Teheran die Landeerlaubnis verweigert, hiess es.

    Bis zum späten Abend seien weitere Protestierende nahe dem Flughafen eingetroffen. Die libanesische Armee verstärkte den Berichten zufolge ihren Einsatz dort.

    Zuvor hatte ein Post des israelischen Armeesprechers Avichay Adraee für Unruhe im Libanon gesorgt. Auf der Plattform X sprach er davon, dass die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz und die iranischen Revolutionsgarden zivile Flüge in Richtung Beirut zum Schmuggeln von Geldern zur Wiederbewaffnung der Schiitenmiliz nutzen würden. Beweise nannte er dazu zunächst nicht.

    Die libanesische Generaldirektion für Zivilluftfahrt erklärte, dass aus Sicherheitsgründen zusätzliche Massnahmen am Flughafen umgesetzt würden. Dies habe zu einer vorübergehenden Anpassung von Flugplänen geführt, wovon auch Flüge aus dem Iran betroffen seien. Die betroffenen Fluggesellschaften seien bereits informiert worden. Laut der Mitteilung arbeite die libanesische Fluggesellschaft Middle East Airlines daran, einen Ersatzflug für die in Teheran gestrandeten libanesischen Passagiere bereitzustellen.

    Israel und der Libanon hatten sich Ende November nach monatelangem gegenseitigem Beschuss auf eine Waffenruhe und den Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon verständigt. Die Vereinbarung wurde im Januar bis zum 18. Februar verlängert.

  • 19.43 Uhr

    Präsident des Obersten Gerichts Israels vereidigt – Netanjahu abwesend

    In Israel hat die Vereidigung des neuen Präsidenten des Obersten Gerichts für Ärger gesorgt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und weitere rechtsgerichtete Koalitionsmitglieder blieben der Zeremonie fern und zogen damit Kritik des israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog auf sich, wie israelische Medien berichteten. In einem demokratischen Land gebe es keinen Grund, den Präsidenten des Obersten Gerichts zu delegitimieren, zitierte etwa die «Times of Israel» Herzog.

    Das Richterwahlgremium hatte den als liberal geltenden Juristen Izchak Amit Ende Januar gegen den Willen der Regierung zum neuen Präsidenten des Obersten Gerichts bestimmt. Justizminister Jariv Levin kündigte danach an, mit Amit nicht zusammenarbeiten zu wollen. Dem Land droht damit eine institutionelle Krise, weil der Justizminister und der Oberste Gerichtshof bei der Besetzung wichtiger Posten kooperieren müssen.

  • 17.34 Uhr

    Rakete aus Gaza schlägt im Gazastreifen ein – ein Toter

    Trotz einer geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist im Gazastreifen eine Rakete abgefeuert worden. Das Geschoss sei innerhalb des Gazastreifens niedergegangen, teilte Israels Armee mit. Krankenhausangaben zufolge kam bei dem Einschlag im Flüchtlingsviertel Nuseirat im Zentrum des Gebiets ein 14 Jahre alter Junge ums Leben. Die Umstände des Vorfalls waren zunächst unklar.

    «In klarer Verletzung des Waffenruheabkommens hat die Hamas vor kurzem eine Rakete abgefeuert», schrieb ein Sprecher des israelischen Militärs auf der Plattform X.

    Israels Armee teilte zudem mit, sie habe die Abschussrampe im Gazastreifen angegriffen, von der aus die Rakete abgefeuert worden sei.

  • 15.24 Uhr

    Hamas verpflichtet sich zu Freilassung weiterer Geiseln

    Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas stand auf Messers Schneide, nachdem die Hamas die Freilassung dreier Geiseln auf Eis gelegt hatte. Nun lenkt die Terrororganisation ein.

    Die Hamas teilte mit, sie wolle am Samstag doch israelische Geiseln freilassen. Von israelischer Seite gab es jedoch zunächst keine Bestätigung über eine Einigung mit der Terrororganisation.

    Die Hamas teilte nach Vermittlungsgesprächen in Ägypten mit, sie sei der Umsetzung der Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel verpflichtet. Dem Abkommen zufolge sollten drei Geiseln freigelassen werden. Damit dürfte die Krise bei der Umsetzung der Waffenruhe mit Israel vorerst beigelegt sein.

    Die Gespräche in Kairo seien positiv verlaufen, hieß es in der Mitteilung der Hamas weiter. Die Unterhändler Katar und Ägypten hätten versichert, dass sie weiterhin daran arbeiten würden, «Hindernisse aus dem Weg zu räumen».

    Die Hamas hatte die eigentlich für Samstag vorgesehene Freilassung der nächsten Geiselgruppe zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Sie warf Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten. Israel wies dies entschieden zurück und drohte mit einem Neubeginn des Kriegs, sollten keine weiteren Geiseln freigelassen werden. Im Gegenzug für die Geiseln sollen wieder palästinensische Häftlinge freigelassen werden.

  • 10.35 Uhr

    Ägypten: Wiederaufbau Gazas bestes Mittel gegen Vertreibung

    Ägypten betrachtet einen schnellen Wiederaufbau des Gazastreifens als bestes Mittel gegen eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Küstengebiet.

    «Im Kern der (israelischen) Aggression liegt ein Versuch, die Palästinenser gewaltsam zu vertreiben. Deshalb muss der Waffenruhe ein Wiederaufbau folgen, um sicherzustellen, dass die Palästinenser auf ihrem Land bleiben können», sagte der stellvertretende ägyptische Aussenminister Mohamed Higasi der staatlichen Nachrichtenseite «Ahram». Es sei «sofortiges Handeln» notwendig.

    Zerstörte Gebäude in Rafah. (Archiv)
    Zerstörte Gebäude in Rafah. (Archiv)
    Keystone/dpa/Abed Rahim Khatib

    Die Regierung in Kairo hat angekündigt, bald einen Plan für den Wiederaufbau des in weiten Teilen zerstörten Gebiets vorzulegen. Sie lehnt eine Umsiedlung von Palästinensern in ihr Land, wie US-Präsident Donald Trump sie vorgeschlagen hat, ebenso ab wie Jordanien und andere arabische Staaten der Region.

    Higasi zufolge geht es dem Plan zufolge vor allem um den Wiederaufbau wichtiger Infrastruktur wie Strassen, öffentliche Gebäude sowie Anlagen und Netzwerke für die Versorgung mit Strom und Wasser. «Der Plan soll auch die örtliche Wirtschaft wiederbeleben, Gaza bei der Erholung von dieser verheerenden Aggression unterstützen und Mindestanforderungen für die Lebensbedingungen wiederherstellen vor dem Übergang zu einer vollen Wiederaufbauphase.»

  • Donnerstag, 13. Februar 2025, 2.18 Uhr

    US-Aussenminister reist nach München und in den Nahen Osten

    Inmitten heftiger Spannungen im Nahen Osten reist US-Aussenminister Marco Rubio zur Münchner Sicherheitskonferenz. Er werde dort mit internationalen Partnern über eine Reihe von Themen sprechen, die hohe Priorität für die Vereinigten Staaten hätten, teilte das Aussenministerium in Washington mit. Während seines Aufenthalts in der bayerischen Landeshauptstadt werde er auch am G7-Aussenministertreffen teilnehmen.

    Vom 15. bis 18. Februar werde Rubio dann Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen, hiess es weiter. Im Mittelpunkt der Reise stünden Bemühungen zur Freilassung der weiterhin im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln, Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas sowie Schritte gegen destabilisierende Aktionen des Irans und seiner Verbündeten in der Region.

    Am Samstag läuft auch ein von den USA unterstütztes Ultimatum der israelischen Regierung aus: Sollte die Hamas die nächste Gruppe von Geiseln bis dahin nicht freilassen, könnte die Waffenruhe enden und das israelische Militär seinen Kampf gegen die palästinensische Terrororganisation wieder aufnehmen, drohte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Mit seinem umstrittenen Plan zur dauerhaften Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen und seinen Drohungen gegen die Hamas hatte US-Präsident Donald Trump zuletzt erhebliche Unruhe in der Region ausgelöst.

  • 23.49 Uhr

    Al-Azhar lehnt Trumps Plan für Gazastreifen kategorisch ab

    Die wichtigste Institution für religiöse Studien im sunnitischen Islam, Al-Azhar, hat den Plan von US-Präsident Donald Trump für die Umsiedelung der Bevölkerung aus dem Gazastreifen kategorisch abgelehnt. «Niemand hat das Recht, das palästinensische Volk zu zwingen, nicht umsetzbare Vorschläge zu akzeptieren», erklärte die in Kairo ansässige Institution am Mittwoch. «Die ganze Welt muss das Recht der Palästinenser respektieren, auf ihrem Land zu leben und ihren unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt zu errichten.»

    Die Institution rief die Staats- und Regierungschefs der arabischen und muslimischen Staaten sowie «die Weisen der Welt» dazu auf, Pläne abzulehnen, die darauf abzielten, «die palästinensische Sache zu zerstören». Al-Azhar rief auch religiöse Institutionen in aller Welt dazu auf, ihren Einfluss zu nutzen und «die Schwachen in Palästina» zu verteidigen.

  • 22.31 Uhr

    Kämpfe im Flüchtlingslager Nur Schams im Westjordanland dauern an

    Ein israelischer Militäreinsatz im Flüchtlingslager Nur Schams im Westjordanland hat auch am Mittwoch angedauert. Viele Bewohner hätten bereits den vierten Tag ohne Leitungswasser in ihren Häusern verbracht, ohne nach draussen zu können, sagte Nihad Al-Schawisch, Vorsitzender des Volkskomitees, das das Lager leitet. In den Gassen seien Schüsse zu hören.

    Das israelische Militär teilte am Mittwoch mit, es konfisziere in Nur Schams Waffen und gehe gegen Extremisten vor. Ein Extremist sei erschossen worden, nachdem er das Feuer auf Soldaten eröffnet und einen davon verletzt habe.

    In Nur Schams waren neben Schüssen auch Explosionen zu hören. Panzerfahrzeuge fuhren durch die Strassen. Über die Lautsprecher einer Moschee wurden die rund 7000 Einwohner aufgefordert, das Lager zu verlassen. Hunderte flohen auch am Mittwoch, wie die Bürgermeister der nahe gelegenen Orte Anabta und Kufr al-Labad berichteten. Dort wurden Notunterkünfte errichtet.

  • 21.15 Uhr

    Libanesischer Präsident mahnt Abzug Israels an

    Der neue libanesische Präsident Joseph Aoun hat Israel aufgefordert, sich an eine Frist in der kommenden Woche für den Truppenabzug aus dem Süden des Landes zu halten. In einer Mitteilung vom Mittwoch dementierte er Medienberichte über eine angebliche erneute Verlängerung der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah.

  • 18.49 Uhr

    Israel: Der Hamas werden die Tore zur Hölle geöffnet

    Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat der islamistischen Hamas erneut wegen der Aussetzung der Geiselfreilassungen mit einer Wiederaufnahme des Gaza-Krieges gedroht. «Wenn die Hamas die israelischen Geiseln bis Samstag nicht freilässt, werden die Tore der Hölle für sie geöffnet, genau wie es der Präsident der Vereinigten Staaten versprochen hat», betonte er in einer Mitteilung seines Ministeriums. Ob die Hamas bis Samstag alle israelischen Geiseln oder nur drei freilassen soll, wie es in den Vereinbarungen für die Waffenruhe und den Geiseldeal vorgesehen ist, sagte Katz nicht.

    «Der neue Gaza-Krieg wird sich in seiner Intensität vom vorherigen, vor der Waffenruhe, unterscheiden – und er wird nicht enden, ohne dass die Hamas besiegt und alle Geiseln freigelassen sind», fügte der Minister hinzu. Für die rund zwei Millionen Menschen in dem bereits weitgehend vom mehr als 15-monatigen Krieg zerstörten Küstenstreifen wäre ein Wiederaufflammen der Kämpfe eine Katastrophe.

  • 9.39 Uhr

    Israelischer Luftangriff auf Drohnenbetreiber in Rafah

    Bei einem israelischen Luftangriff im Süden des Gazastreifens sind nach Medienberichten ein Palästinenser getötet und ein weiterer schwer verletzt worden.

    Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die israelische Armee habe eine Gruppe von Menschen im Osten der Stadt Rafah angegriffen. Das israelische Militär teilte dazu mit, eine Drohne sei von israelischem Gebiet aus in den südlichen Gazastreifen geflogen und dabei von der Armee beobachtet worden.

    Der Flugkörper sei dann im südlichen Gazastreifen angegriffen worden, zusammen mit zwei Verdächtigen, die sie einsammeln wollten. Es sei zuletzt mehrfach zu versuchtem Waffenschmuggel mit Drohnen in den Gazastreifen gekommen. Das Militär werde dies nicht dulden und weiter alles Notwendige unternehmen, um die Sicherheit Israels zu gewährleisten.

  • 4.49 Uhr

    Israel stellt Hamas Ultimatum: Geiselfreilassung oder Krieg

    Im Gleichschritt mit US-Präsident Donald Trump hat nun auch die israelische Regierung der Hamas ein Ultimatum zur Geisel-Freilassung gesetzt. Sollten die Islamisten die nächste Gruppe von Geiseln nicht bis Samstag freilassen, könnte die Waffenruhe enden und der Krieg im weitgehend zerstörten Gazastreifen wieder neu aufflammen, drohte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. «Wenn die Hamas unsere Geiseln nicht bis Samstagmittag zurückgibt, wird der Waffenstillstand enden und die IDF (die Armee) wird die intensiven Kämpfe bis zur endgültigen Niederlage der Hamas wieder aufnehmen», sagte Netanjahu in einer Video-Ansprache nach dem Ende einer mehrstündigen Sitzung des Sicherheitskabinetts.

    Die Hamas hatte die für kommenden Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln zuletzt auf unbestimmte Zeit verschoben. Die palästinensische Terrororganisation wirft Israel vor, sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe zu halten.

    Wie viele Geiseln freigelassen werden müssten, um einen neuen Waffengang zu verhindern, liess Netanjahu offen. Damit blieb unklar, ob sich Israel dem Ultimatum von Trump anschliesst, nach dem alle israelischen Geiseln bis Samstagmittag freigelassen werden müssten. Israelische Medien berichteten, die Regierung in Jerusalem fordere die Freilassung aller noch lebenden Geiseln, die während der ersten Phase der Vereinbarungen zur Waffenruhe und dem Geiseldeal freikommen sollten. Das wären neun Verschleppte.

  • 1.32 Uhr

    Ägypten kündigt Wiederaufbauplan für den Gazastreifen an

    Angesichts des Drucks durch US-Präsident Donald Trump hat Ägypten einen eigenen Wiederaufbauplan für den weitgehend zerstörten Gazastreifen angekündigt. «Ägypten unterstreicht seinen Willen, eine umfassende Vision für den Wiederaufbau des Gazastreifens vorzulegen, in einer Weise, die sicherstellt, dass die Palästinenser in ihrem Vaterland bleiben können und ihre Rechte gewahrt werden», teilte das ägyptische Aussenministerium auf der Nachrichtenplattform X mit.

    Die Regierung in Kairo wolle mit Trump zusammenarbeiten, um einen gerechten Frieden in der Region zu schaffen, hiess es in der Stellungnahme. Die Zwei-Staaten-Lösung mit einem Palästinenserstaat an der Seite Israels sei der einzige Weg zu Stabilität.

    Trump hatte mit seinen umstrittenen Plänen zur Zukunft des Gazastreifens zuletzt für Unruhe im Nahen Osten und weltweite Empörung gesorgt. Er kündigte an, die USA würden das Gebiet übernehmen, die rund zwei Millionen Bewohner dauerhaft in arabische Länder der Region umsiedeln und den zerstörten Küstenstreifen in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln.

    Israels Nachbarn Ägypten und Jordanien lehnen die Unterbringung von Palästinensern aus dem Gazastreifen auf ihrem Land aber vehement ab. Daraufhin droht Trump den beiden wichtigen US-Verbündeten in der Region damit, die finanzielle Unterstützung aus Washington zu kürzen.

  • Mittwoch, 12. Februar 2025, 0.51 Uhr

    Jordaniens König Abdullah II. gegen Umsiedlung von Palästinensern

    Nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus hat sich der jordanische König Abdullah II. am Dienstag (Ortszeit) noch einmal deutlich gegen eine Umsiedelung der Palästinenser ausgesprochen. Auf X teilte er mit, dass er während seines Treffens mit Trump «Jordaniens unerschütterliche Position gegen die Vertreibung der Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland bekräftigt» habe. Dies sei die einheitliche Position der arabischen Länder. Ein Wiederaufbau des Gazastreifens und die Bewältigung der katastrophalen humanitären Lage sollten für alle Priorität haben, schrieb er weiter.

    Zuvor hatte sich der jordanische König mit Äusserungen zu Trumps Plänen eher zurückgehalten und sich auch nicht substanziell zu der Idee geäussert, dass sein Land eine grosse Zahl neuer Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen könnte. In Jordanien leben schon jetzt etwa zwei Millionen Palästinenser. Abdullah sagte, dass Jordanien «sofort» bereit wäre, bis zu 2000 krebskranke oder anderweitig kranke Kinder in Gaza aufzunehmen.

    Trump hielt bei dem Besuch von Abdullah unbeirrt an seinem umstrittenen Plan für den Gazastreifen fest. Der 78-Jährige wiederholte seinen Vorschlag, dass die USA die Kontrolle über das kriegsgebeutelte Küstengebiet übernehmen und massenhaft Palästinenser aus dem Gazastreifen umsiedeln könnten. Der Republikaner hatte zuletzt arabische Länder wie Ägypten und Jordanien dazu gedrängt, in grosser Zahl Palästinenser aufzunehmen. Im Beisein des jordanischen Monarchen sagte er, er würde den betroffenen Ländern keine Hilfen vorenthalten, sollten sie sich dazu nicht bereit erklären. «Damit muss ich nicht drohen. Ich glaube, wir sind darüber hinaus.» Trump widersprach sich damit selbst: Zuvor hatte er genau dies öffentlich in Erwägung gezogen.

    US-Präsident Donald Trump (r.) begrüsst Jordaniens König Abdullah II. am Dienstag im Oval Office im Weissen Haus. 
    US-Präsident Donald Trump (r.) begrüsst Jordaniens König Abdullah II. am Dienstag im Oval Office im Weissen Haus. 
    Bild: Keystone/Photo/Alex Brandon
  • 23.23 Uhr

    Hamas verkündet Festnahmen wegen Angriffen auf Hilfslastwagen

    Das von der Hamas kontrollierte Innenministerium im Gazastreifen hat fünf Festnahmen im Zusammenhang mit Angriffen auf Hilfslastwagen bekanntgegeben. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich um die ersten derartigen Festnahmen durch die militant-islamistische Palästinenserorganisation in der laufenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.

    In einer knappen Mitteilung erklärte das Ministerium, das die Aufsicht über die Sicherheitskräfte des Küstengebiets hat, die Festgenommenen stünden im Verdacht, Hilfslastwagen im Viertel Saytun der Stadt Gaza überfallen zu haben. Das Ministerium machte keine weiteren Angaben zu den Verdächtigen oder zu den gestohlenen Gütern, kündigte aber ein strenges Vorgehen gegen Menschen an, die Hilfslastwagen angreifen und plündern.

  • 22.02 Uhr

    Israel sucht im Ausland nach Bauarbeitern

    Israel will mehrere Tausend weitere Arbeitsgenehmigungen für Bauarbeiter aus dem Ausland erteilen. Die Entscheidung wurde als Zeichen dafür gewertet, dass das Land beabsichtigt, Palästinensern aus dem Westjordanland weiterhin keine Arbeit in Israel zu erlauben.

    Aus einer Mitteilung des Bauministeriums und des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ging hervor, dass die Quote für von Privatunternehmen der Baubranche angeheuerte Arbeiter aus dem Ausland von 25'000 auf 30'000 erhöht werde. Zudem würden verschiedene Hürden für die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte gelockert. Derzeit seien etwa 60'000 Gastarbeiter im israelischen Bauwesen tätig, vor dem Gaza-Krieg sei es die Hälfte gewesen. Die neuen Schritte seien nötig, um «das Bautempo in Israel zu beschleunigen».

    Vor dem von der Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 hatten etwa 150'000 Palästinenser aus dem Westjordanland und rund 18'000 aus dem Gazastreifen Arbeitserlaubnisse für Israel. Sie arbeiteten vor allem im Bauwesen, der Produktion und der Landwirtschaft. Während des Krieges verboten die israelischen Behörden jedoch allen Palästinensern aus dem Gazastreifen und den meisten aus dem Westjordanland die Einreise. Dies sei für die Sicherheit notwendig. Zehntausende Palästinenser wurden dadurch arbeitslos, zugleich entstand ein grosser Arbeitskräftemangel in Israel.

  • 21.21 Uhr

    Jordanien will 2000 kranke Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen

    Jordanien wird nach Angaben von König Abdullah II. 2000 kranke Kinder aus dem Gazastreifen aufnehmen. Es handele sich um Kinder, die entweder krebskrank oder in einem sehr schlechten Zustand sind, sagte der König bei einem Besuch bei US-Präsident Donald Trump. Die Kinder sollen mit Helikoptern ausgeflogen werden. Möglicherweise könnten sich andere Länder daran beteiligen. Die Kinder könnten «sofort» aufgenommen werden.

    Bei der Aufnahme weiterer Menschen aus dem Gazastreifen, wie von Trump gefordert, gab sich der König zurückhaltender, wenn auch nicht gänzlich ablehnend. Für weitere Massnahmen wolle er aber auf einen Plan warten, den Ägypten gerade ausarbeite. Es gelte auch, Gespräche mit anderen arabischen Partnern abzuwarten, zu denen Saudi-Arabien nach Riad eingeladen habe.

    «Natürlich müssen wir die Interessen der Vereinigten Staaten, der Menschen in der Region, speziell des jordanischen Volkes, im Auge behalten», sagte Abdullah vor dem hinter verschlossenen Türen geführten Gespräch mit dem US-Präsidenten.

    Die von Palästinensern besiedelte Region an der Mittelmeerküste wird bisher von der Terrororganisation Hamas kontrolliert. Nach dem Hamas-Attentat auf Israel vom 7. Oktober 2023 nahm Israel den Gazastreifen unter massiven Beschuss.

  • 20.08 Uhr

    Trump: Wir brauchen Gazastreifen nicht zu kaufen

    US-Präsident Donald Trump verteidigt seinen umstrittenen Anspruch auf den Gazastreifen. Er lässt dabei weiter völlig offen, auf welcher Basis er das vom Krieg zerstörte Küstengebiet unter seine Kontrolle bringen will. «Wir werden Gaza haben. Wir brauchen es nicht zu kaufen», sagte Trump bei einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. im Weissen Haus in Washington.

    «Es gibt nichts zu kaufen – es ist Gaza», entgegnete er auf die Frage, ob die US-Regierung den Küstenstreifen käuflich erwerben wolle. «Das ist ein vom Krieg zerstörtes Gebiet.» Die USA würden Gaza einfach «einnehmen», wieder in Gang bringen und in einen «Diamanten» verwandeln.

    US-Präsident Trump hält trotz eines internationalen Aufschreis an den Plänen fest, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen sollen.
    US-Präsident Trump hält trotz eines internationalen Aufschreis an den Plänen fest, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen sollen.
    Bild: Keystone/AP/Alex Brandon

    Trump sagte, er verstehe viel von Immobilien. Der Gazastreifen liege direkt am Meer. Dort sollten Hotels, Wohnungen und Büros entstehen, und der Wiederaufbau werde viele Arbeitsplätze in der Region schaffen. «Ich denke, es wird grossartig für die Palästinenser sein», sagte er. «Sie werden es lieben.»

    Der US-Präsident hatte vergangene Woche überraschend verkündet, die Vereinigten Staaten würden die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln und die Gegend so in eine «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln.

    Die rund zwei Millionen Palästinenser, die dort leben, will Trump in arabische Länder in der Region umsiedeln. Der Vorstoss sorgte für einen internationalen Aufschrei. Experten zufolge würde eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen gegen das Völkerrecht verstossen. Die Vereinten Nationen warnen vor einer «ethnischen Säuberung».

    Trump wischte den Widerstand und die Empörung beiseite und behauptete, die palästinensische Bevölkerung wolle nichts mehr, als die «Todesfalle» Gaza zu verlassen. Auch die Vertreibung von zwei Millionen Menschen aus dem Gebiet tat er als Petitesse ab. Dies sei eine «sehr kleine Zahl von Menschen im Vergleich zu anderen Dingen, die im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte stattgefunden haben».

    Trotz des ausdrücklichen Widerstands von Jordanien und Ägypten gegen die Pläne sagte Trump erneut, die Palästinenser aus dem Gazastreifen sollten unter anderem in diesen beiden Ländern unterkommen, ebenso in anderen Staaten. Es gebe auch andere Länder, die sich hier engagieren wollten, sagte er, ohne jedoch Details zu nennen.

  • 18.49 Uhr

    Israel fordert Geiselfreilassung bis Samstag

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat der Hamas mit einer Fortsetzung des Gaza-Krieges gedroht, wenn sie die israelischen Geiseln nicht bis Samstag freilässt. Wie viele Geiseln freigelassen werden müssen, liess er in einer Mitteilung seines Büros offen.

  • 10.22 Uhr

    Älteste Hamas-Geisel für tot erklärt

    Israel hat die älteste Geisel in den Händen der islamistischen Terrororganisation Hamas für tot erklärt. Die Armee teilte mit, die Familie des 86-Jährigen sei darüber informiert worden.

    Schlomo Manzur war demnach am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers gemeinsam mit rund 250 weiteren Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden.

    Verwandte von Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, protestieren vor dem israelischen Verteidigungsministerium in Tel Aviv, nachdem die militante Gruppe angekündigt hatte, sie werde die Freilassung der Geiseln verzögern.
    Verwandte von Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, protestieren vor dem israelischen Verteidigungsministerium in Tel Aviv, nachdem die militante Gruppe angekündigt hatte, sie werde die Freilassung der Geiseln verzögern.
    Keystone/AP/Ohad Zwigenberg

    Er sei von der Hamas ermordet worden, teilte die Armee weiter mit. Seine Leiche werde im Gazastreifen festgehalten. Die Entscheidung, Manzur für tot zu erklären, basiere auf Geheimdienstinformationen, die über Monate gesammelt worden seien.

    Das israelische Forum der Angehörigen der Geiseln teilte mit, nach ihren Informationen sei Manzur am Tag der Entführung ermordet worden. Er hinterlässt demnach seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder.

    Nach israelischen Informationen werden noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. 35 davon waren bereits für tot erklärt worden.

  • 3.33 Uhr

    Gaza-Plan: Trump erwägt Kürzungen für Jordanien und Ägypten

    Mit finanziellem Druck will US-Präsident Donald Trump die verbündeten Staaten Jordanien und Ägypten zur Aufnahme von Palästinensern aus dem Gazastreifen bewegen. Auf die Frage einer Journalistin, ob er Hilfszahlungen an die beiden Länder einfrieren würde, falls sie sich diesem Ansinnen verweigern sollten, antwortete Trump: «Ja, vielleicht (...) – warum nicht?» Dann fügte er hinzu: «Wenn sie nicht zustimmen, würde ich sie (die Zahlungen) möglicherweise zurückhalten.»

    Vom Krieg vertriebene palästinensische Familien suchen Zuflucht in Zelten, die in der Nähe ihrer zerstörten Häuser im Flüchtlingslager Bureidsch im Gazastreifen. (10. Februar 2025)
    Vom Krieg vertriebene palästinensische Familien suchen Zuflucht in Zelten, die in der Nähe ihrer zerstörten Häuser im Flüchtlingslager Bureidsch im Gazastreifen. (10. Februar 2025)
    Bild: IMAGO/APAimages/Moiz Salhi

    Der US-Präsident hatte zuletzt einen umstrittenen Plan vorgelegt, den Gazastreifen zu «übernehmen», rund zwei Millionen Palästinenser zwangsweise in arabische Staaten der Region umzusiedeln und das Küstengebiet unter Kontrolle der USA in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» zu verwandeln.

    Israels Nachbarn Ägypten und Jordanien lehnen die Unterbringung von Palästinensern aus dem Gazastreifen auf ihrem Land aber vehement ab. Beide Staaten gehören zu den engsten Verbündeten der USA in der Region. Jordanien erhielt offiziellen Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 1,3 Milliarden US-Dollar aus Washington, Ägypten knapp 215 Millionen Dollar. Jordaniens König Abdullah II. wird nach Angaben des jordanischen Königshofes am Dienstag zu einem Treffen mit Trump im Weissen Haus erwartet.

  • Dienstag, 11. Februar 2025, 2.11 Uhr

    Trump stellt Hamas Ultimatum für Geiselfreilassung

    US-Präsident Donald Trump hat der Hamas ein Ultimatum zur Freilassung aller restlichen Geiseln gesetzt und mit harten Konsequenzen gedroht, falls die Islamisten seiner Forderung nicht nachkommen sollten. Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag 12 Uhr frei seien. Wenn das nicht geschehe, «dann bricht die Hölle los», drohte Trump im Weissen Haus in Washington. Er betonte aber, die Entscheidung darüber liege bei Israel. «Ich spreche nur für mich», sagte er. Israel könne sich darüber hinwegsetzen.

    Welche konkreten Konsequenzen die Hamas von US-Seite zu befürchten haben könnte, liess Trump offen. «Die Hamas wird herausfinden, was ich meine», sagte er auf Nachfrage. «Das sind kranke Leute.» Er gehe nicht davon aus, dass die Islamisten der Forderung folgen werde, sagte Trump weiter und schob nach: «Ich glaube, viele der Geiseln sind tot.» Es handele sich um eine «grosse menschliche Tragödie». Unklar blieb auch, auf welche Zeitzone sich Trump mit der konkreten Uhrzeit bei dem Ultimatum bezog.

    Die Hamas hatte die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit verschoben. Zur Begründung teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida mit, Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe. Wegen des Stopps der Geisel-Freilassungen steht die ohnehin fragile Waffenruhe im Gazastreifen auf der Kippe. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz versetzte die noch im Gazastreifen stationierte Armee in höchste Alarmbereitschaft.

  • 21.55 Uhr

    Vermittler-Länder wollen Gaza-Waffenruhe retten

    Ägypten und Katar wollen als Vermittler im Nahost-Konflikt die angesichts der von der Hamas ausgesetzten Freilassung israelischer Geiseln gefährdete Waffenruhe retten. Beide Länder seien sehr besorgt und würden ihr Bestes tun, um den Waffenstillstand zu erhalten, sagte ein ägyptischer Beamter der Deutschen Presse-Agentur. Aber Israel müsse sich an die Vereinbarungen zur Waffenruhe und zum Austausch halten, fügte der Beamte hinzu, der seinen Namen nicht genannt haben wollte. Aus den USA, die ebenfalls als Vermittler tätig sind, gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

    Vor allem müsse Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe beginnen, forderte der ägyptische Beamte. Die hätten eigentlich schon vergangene Woche aufgenommen werden sollen. Netanjahu versuche, die Vereinbarung mit der Hamas zu brechen, um nicht zur zweiten Phase der Vereinbarung übergehen zu müssen, kritisierte der Ägypter. In Netanjahus rechtsreligiöser Regierung gibt es grosse Widerstände gegen ein Ende des Kriegs, bevor die Hamas nicht militärisch zerschlagen ist.

  • 21.15 Uhr

    Ägyptens Aussenminister für schnellen Wiederaufbau im Gazastreifen

    Ägyptens Aussenminister Badr Abdellaty hat sich bei Gesprächen in Washington für einen schnellen Wiederaufbau im Gazastreifen ausgesprochen – und gleichzeitig die Umsiedlung von Palästinensern vehement abgelehnt. Während des Treffens betonte Abdellaty laut einer Mitteilung des ägyptischen Aussenministeriums die Notwendigkeit, bei dem Beginn des Wiederaufbauprozesses, der Beseitigung der Trümmer und dem Wiederaufbau mit den Palästinensern in Gaza Tempo zu machen.

  • 19.53 Uhr

    Abbas verkündet Stopp von Zahlungen an Angehörige von Attentätern

    Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat einen Stopp von Sonderzahlungen an Angehörige palästinensischer Häftlinge und getöteter Attentäter angeordnet. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Abbas habe ein geltendes Gesetz per Dekret aufgehoben. Die Familien sollten stattdessen künftig reguläre Sozialhilfe für Bedürftige erhalten. Es war allerdings zunächst unklar, wie sich dies auf die Höhe der Zahlungen auswirken wird.

    Die Palästinensische Autonomiebehörde verwendete bisher einen Teil ihrer Ausgaben für die Familien von Tausenden von Palästinensern, die im Zuge des Konflikts mit Israel inhaftiert, getötet oder verletzt wurden. Abbas hatte die Zahlungen durch den «Märtyrerfonds» in der Vergangenheit verteidigt und von «sozialer Verantwortung» gegenüber den Familien gesprochen. Die Häftlinge seien «Opfer der israelischen Besatzung».

  • 18.38 Uhr

    Angehörige fordern Freilassung aller Gaza-Geiseln

    Nach dem von der islamistischen Hamas angekündigten Stopp weiterer Geiselfreilassungen bittet das israelische Forum der Angehörigen die in dem Konflikt vermittelnden Länder um Unterstützung. Die Umsetzung des Abkommens zur Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas müsse ermöglicht werden, teilte die Organisation mit. «Wir stehen an der Seite der israelischen Regierung und setzen uns für die Aufrechterhaltung der Bedingungen ein, die eine erfolgreiche Fortsetzung des Abkommens und damit die sichere Rückkehr unserer 76 Brüder und Schwestern gewährleisten», hiess es. 35 der noch 76 Verschleppten sind nach israelischen Angaben nicht mehr am Leben.

  • 17.25 Uhr

    Hamas setzt Geiselfreilassungen «bis auf Weiteres» aus

    Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas setzt die vereinbarte Freilassung weiterer israelischer Geiseln nach eigenen Angaben «bis auf Weiteres» aus. Die für den kommenden Samstag geplante Freilassung werde verschoben, bis Israel «seine Verpflichtungen erfüllt», erklärte Hamas-Sprecher Abu Ubaida am Montag.

    Gemäss einer am 19. Januar vereinbarten Waffenruhe soll die Hamas insgesamt 33 israelische Geiseln freilassen, hunderte Palästinenser sollen im Gegenzug aus israelischer Haft freikommen.

  • 16.22 Uhr

    Trump will Palästinenser nicht nach Gaza zurücklassen

    US-Präsident Donald Trump sieht in seinem Plan für eine Übernahme des Gazastreifens durch die USA kein Recht auf Rückkehr für die dort lebenden Palästinenser vor. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News, aus dem am Montag Auszüge vorab veröffentlicht wurden, antwortete Trump auf die Frage, ob die Palästinenser «das Recht auf Rückkehr» haben werden: «Nein, würden sie nicht, weil sie viel bessere Unterkünfte haben werden.»

    Trump sprach in dem Interview von einer «Grundstückserschliessung für die Zukunft». «Ich würde ihn besitzen», sagte er mit Blick auf den Gazastreifen. Es könne für Palästinenser bis zu sechs verschiedene Orte geben, um ausserhalb des Gazastreifens zu leben. «Mit anderen Worten, ich rede darüber, einen dauerhaften Platz für sie zu bauen, weil wenn sie jetzt zurückkommen müssen, bräuchte es Jahre, bevor sie es könnten - er ist nicht bewohnbar.»

    Trump hatte am Dienstag bei einem Besuch des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu in Washington gesagt, die USA wollten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umsiedeln. Diese könnten in Jordanien oder Ägypten leben.

  • 5.56 Uhr

    Trump beharrt auf Gaza-Plan

    US-Präsident Donald Trump hat seine viel kritisierten Pläne zur Übernahme des Gazastreifens durch die USA bekräftigt. Auf einem Flug mit der Präsidentenmaschine Air Force One sagte der Republikaner über das Küstengebiet: «Wir sind entschlossen, es zu besitzen, es zu nehmen und sicherzustellen, dass die Hamas nicht zurückkommt.» Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete Trumps Vorhaben, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und den Küstenstreifen zu einer «Riviera des Nahen Ostens» zu machen, als «Skandal».

    Trump sprach auf dem Flug vor Journalisten darüber, den Gazastreifen zu kaufen. Teile des Gebiets könnten anderen Staaten im Nahen Osten für den Wiederaufbau überlassen werden, sagte er. Vergangene Woche hatte Trump im Beisein des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erstmals verkündet, die USA würden den Gazastreifen «übernehmen» und das - nach 15 Monaten Krieg von Tod und Zerstörung gezeichnete - Gebiet in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln.

    Die im Gazastreifen lebenden Palästinenser sollen das Gebiet nach dem Willen Trumps verlassen – obwohl eine Vertreibung der gut zwei Millionen Menschen Experten zufolge gegen das Völkerrecht verstossen würde und die Vereinten Nationen bereits vor einer «ethnischen Säuberung» warnen.

    Die von Netanjahu begrüssten – und von Ägypten und anderen Ländern der Region entschieden abgelehnten – Aussagen des US-Präsidenten lösten heftige Kritik im In- und Ausland aus. 

    Trump zufolge sollen die Einwohner des Gazastreifens künftig in anderen arabischen Staaten unterkommen. «Sie wollen nicht nach Gaza zurückkehren», behauptete der Republikaner. «Der einzige Grund, warum sie über eine Rückkehr nach Gaza sprechen, ist, dass sie keine Alternative haben.» Trump stellte es so dar, als sorge er sich vor allem um das Wohlergehen der Zivilbevölkerung, die im zerstörten Gazastreifen nicht länger leben könne.

    Trumps Berater hatten sich vor seinen erneuten Einlassungen an Bord der Präsidentenmaschine zwar bemüht, die vorherigen Äusserungen des Präsidenten zu entschärfen. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, sagte etwa, Trump wolle weder US-Soldaten in den Gazastreifen schicken noch Geld für den Wiederaufbau bereitstellen. Die Kritik ebbte aber dennoch nicht ab. Bislang hat sich auch kein arabisches Land der Region bereit erklärt, die Menschen auf Trumps Wunsch hin aufzunehmen.

    Nach Trumps Vorstoss zur Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens ist in Ägypten ein Gipfeltreffen zur Lage der Palästinenser geplant. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe das Spitzentreffen arabischer Staaten beantragt, teilte das ägyptische Aussenministerium mit. Am 27. Februar sollten die Staats- und Regierungschefs der Region in Kairo über die «neue und gefährliche Entwicklung in der Palästinenserfrage» beraten, hiess es.

  • Montag, 10. Februar 2025, 0.53 Uhr

    Scholz verurteilt Trumps Gaza-Vorstoss als «Skandal»

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Vorstoss von US-Präsident Donald Trump, die Palästinenser aus dem Gazastreifen umzusiedeln und den Küstenstreifen zur «Riviera des Nahen Ostens» zu machen, als «Skandal» bezeichnet. «Die Umsiedlung von Bevölkerung ist nicht akzeptabel und gegen das Völkerrecht», sagte Scholz beim TV-Duell mit Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz in ARD und ZDF. Im Übrigen sei die Bezeichnung «Riviera des Nahen Ostens» angesichts der unglaublichen Zerstörung im Gazastreifen furchtbar.

    Merz erklärte, er teile die Einschätzung des Kanzlers. Trumps Vorstoss gehöre in eine ganze Serie irritierender Vorschläge aus der US-Administration. «Aber man muss abwarten, was davon dann wirklich ernst gemeint ist und wie es umgesetzt wird. Da ist wahrscheinlich auch viel Rhetorik dabei.»

    Trump hatte vergangene Woche im Beisein des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verkündet, die USA würde den Gazastreifen «übernehmen» und in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln. Nach Trumps Willen sollen die Einwohner des Gebiets künftig in anderen arabischen Staaten der Region unterkommen. Die Aussage stiess international auf Kritik. Die US-Regierung relativierte Trumps Äusserungen später.

  • 23.15 Uhr

    Netanjahu bezeichnet Trumps Vorschlag für Gazastreifen als «revolutionär»

    Der israelische Präsident Benjamin Netanjahu hat den Vorstoss von US-Präsident Donald Trump zu einer Übernahme des Gazastreifens durch die USA und der Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung als «revolutionär» bezeichnet. «Präsident Trump kam mit einer komplett anderen, viel besseren Vision für Israel - ein revolutionärer, kreativer Ansatz, den wir aktuell diskutieren», sagte Netanjahu am Sonntag bei einer Kabinettssitzung nach seiner Rückkehr aus Washington.

    Trump hatte am Dienstag bei einem Besuch des israelischen Regierungschefs erklärt, die USA wollten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umsiedeln. Der im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zerstörte Küstenstreifen solle als eine «Riviera des Nahen Ostens» wieder aufgebaut werden, sagte Trump.

    Trump sei «sehr entschlossen», den Plan umzusetzen, «und ich glaube, er eröffnet uns viele, viele Möglichkeiten», sagte Netanjahu bei der Sitzung seines Kabinetts. Seine Gespräche mit dem US-Präsidenten hätten zu «ausserordentlichen Ergebnissen geführt, welche die Sicherheit Israels für Generationen sicherstellen könnten».

  • 22.15 Uhr

    Israel greift Ziele im Libanon an

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz bombardiert. In der Bekaa-Ebene sei ein Tunnel für den Waffenschmuggel von Syrien in den Libanon angegriffen worden. Zudem seien mehrere weitere Einrichtungen der Hisbollah an nicht näher genannten Orten im Libanon bombardiert worden, in denen sich Munition und Raketenwerfer befunden haben sollen.

    Waffenschmuggel und die Lagerung von Waffen und Munition der Hisbollah im Süden des Libanon sieht Israel als eine Verletzung der Waffenruhe-Vereinbarungen von Ende November vergangenen Jahres zwischen Israel und dem Libanon an. Die Armee halte sich an die Vereinbarungen, werde aber jeden Versuch einer Wiederbewaffnung der Terrororganisation Hisbollah vereiteln, betonte das Militär in einer schriftlichen Mitteilung weiter.

  • 17.16 Uhr

    Ministerium: Schwangere bei Israels Einsatz im Westjordanland getötet

    Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben eine Schwangere erschossen worden. Auch das ungeborene Kind habe nicht überlebt, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die Armee teilte mit, es sei eine Untersuchung des Vorfalls durch die Verbrechensabteilung der Militärpolizei eingeleitet worden.

    Die 23-Jährige sei im achten Monat schwanger gewesen. Auch ihr Mann sei lebensgefährlich verletzt worden, als israelische Soldaten das Feuer auf ihr Fahrzeug im Flüchtlingsviertel Nur Schams eröffneten. Zudem wurde eine weitere Frau im Alter von 21 Jahren tödlich durch Schüsse verletzt, teilte das Gesundheitsministerium weiter mit.

    Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, die Armee weite ihre Offensive im nördlichen Westjordanland auch auf das Flüchtlingsviertel Nur Schams aus. «Wir zerschmettern die Terror-Infrastruktur in den Flüchtlingslagern und verhindern ihre Rückkehr», hiess es in seiner Mitteilung.

  • Sonntag, 09. Februar, 16.58 Uhr

    Palästinenser: Tote bei israelischem Beschuss in Gaza

    Israelische Soldaten haben nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen trotz der geltenden Waffenruhe vier Menschen erschossen. Im Stadtteil Al-Saitun von Gaza-Stadt seien drei junge Männer getötet worden, teilte der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz des Küstenstreifens mit.

    Anwohner sagten der Deutschen Presse-Agentur per Telefon, die Opfer hätten israelische Militäreinheiten in der Nähe des Grenzzaunes zu Israel gefilmt, woraufhin die Soldaten das Feuer eröffnet hätten. Im Süden des Gazastreifens sei eine ältere Frau erschossen worden, als sie zu ihrem Haus gelangen wollte, berichtete das ebenfalls von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium.

    Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, Soldaten hätten im Norden des Gazastreifens das Feuer auf mehrere Verdächtige eröffnet, die sich ihren Stellungen genähert hätten. Es habe Treffer gegeben und die Verdächtigten hätten sich daraufhin zurückgezogen. Die Armee rief erneut alle Bewohner des Gazastreifens auf, sich keinesfalls israelischen Truppen zu nähern.

  • Samstag, 08. Februar, 19.01 Uhr

    Szenen der Geiselfreilassung lösen in Israel Empörung aus

    Die Umstände der Freilassung von drei Geiseln der militant-islamistischen Hamas haben am Samstag Empörung in Israel ausgelöst. Die Männer wirkten abgemagert und geschwächt und mussten vor der Übergabe an das Rote Kreuz vor Hunderten Schaulustigen im Gazastreifen Erklärungen abgeben. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sprach von schockierenden Szenen, die nicht akzeptiert würden.

  • 17.58 Uhr

    Israel erhält Namen drei weiterer freizulassender Geiseln

    Israel hat mit einer stundenlangen Verzögerung eine Liste mit den Namen drei weiterer Geiseln erhalten, die am Samstag aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen freigelassen werden sollen. Die Hamas übermittelte die Namen von drei Männern. Einer soll den Berichten zufolge auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen.

    Die in Israel erhoffte Freilassung einer Mutter und ihrer beiden kleinen Kinder, die ebenfalls die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen sollen, verzögert sich damit weiter. Der Familienvater Jarden Bibas , ein Israeli mit zusätzlich argentinischer Staatsbürgerschaft, wurde bereits freigelassen. Das Schicksal der drei ist ungewiss; die Hamas hatte vor langer Zeit mitgeteilt, sie seien bei israelischen Bombardements getötet worden. Israel bestätigte ihren Tod - anders als in anderen Fällen - nicht.

    Mit der Übermittlung der Namensliste signalisierte die islamistische Terrororganisation, dass sie die Vereinbarung über eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser trotz der umstrittenen Pläne von US-Präsident Donald Trump für eine zumindest zeitweise Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen aufrechterhalten wolle.

    Trump hatte während eines Besuchs des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington verkündet, die USA würde den Gazastreifen «übernehmen» und in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln. Nach Trumps Willen sollen die Einwohner des Gebiets in anderen arabischen Staaten der Region unterkommen. Die Aussage stiess international und vor allem bei Palästinensern auf Kritik.

  • 17.16 Uhr

    Israels Verteidigungsminister warnt Offiziere vor Kritik an Trumps Gaza-Plan

    Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat Armeeoffiziere angewiesen, von Kritik am Plan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen abzusehen. «Es wird nicht dazu kommen, dass sich Offiziere der israelischen Streitkräfte gegen den wichtigen Plan von US-Präsident Trump in Bezug auf den Gazastreifen und gegen die Anweisungen der politischen Führung aussprechen», erklärte Katz am Freitag.

    Katz reagierte damit auf Äusserungen des Leiters des militärischen Geheimdiensts, Schlomi Binder, der laut einem Bericht des Nachrichtenportals «Times of Israel» davor gewarnt hatte, der Trump-Plan zur Umsiedlung der palästinensischen Bewohner und der Übernahme der Kontrolle über das Gebiet durch die USA könne zu einer Verschärfung der Spannung im Westjordanland sorgen - insbesondere mit Blick auf den muslimischen Fastenmonat Ramadan, der in rund drei Wochen beginnt.

    Verteidigungsminister Katz ordnete an, Binder für die ihm zugeschriebenen Äusserungen zu tadeln. Der Geheimdienstchef selbst erklärte, er habe mit seinen Äusserungen nicht Trumps Plan kritisieren wollen - sondern lediglich auf «mögliche Folgen der Gespräche über die Angelegenheit» hingewiesen.

    US-Präsident Trump hatte am Dienstag bei einem Besuch des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu erklärt, die USA wollten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umsiedeln. Die Ankündigung löste eine Welle der Empörung aus, die Vereinten Nationen warnten vor «ethnischen Säuberungen» in dem Palästinensergebiet.

  • 16.13 Uhr

    Hamas wirft Israel Verzögerung bei Gaza-Hilfen vor

    Die Hamas wirft Israel vor, die im Rahmen des Gaza-Deals vereinbarten Hilfslieferungen zu verzögern. Betroffen seien unter anderem Güter wie Zelte, Ausrüstung zur Trümmerbeseitigung und Treibstoff, sagte Hamas-Sprecher Abdul Latif al-Kanu laut einer Mitteilung.

    Al-Kanu teilte weiter mit, die Hamas habe die zwischen Israel und der Islamistenorganisationen vermittelnden Staaten Katar, Ägypten und die USA aufgefordert, Druck auf Israel auszuüben, damit es seinen Verpflichtungen nachkomme.

    Manual Aslim geht durch die Trümmer ihres zerstörten Hauses in Rafah im südlichen Gazastreifen.
    Manual Aslim geht durch die Trümmer ihres zerstörten Hauses in Rafah im südlichen Gazastreifen.
    Keystone/AP/Abdel Kareem Hana

    Israelischen Angaben zufolge ist bislang die vereinbarte Anzahl von 600 Lastwagen mit Hilfsgütern pro Tag für den Gazastreifen sogar leicht überschritten worden.

    Seit Beginn des Waffenruhe-Deals seien mehr als 12'000 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen gebracht worden, schrieb die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat auf der Plattform X. Dies entspreche den Konditionen des Abkommens.

    Die Vereinbarung war am 19. Januar in Kraft getreten. Die UN hatten am Donnerstag mitgeteilt, dass seitdem mehr als 10'000 Lastwagen mit Hilfsgütern den Gazastreifen erreicht hätten. Dies entspricht rund 550 Lkw am Tag. Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist laut UN-Organisationen katastrophal.

  • 5 Uhr

    Ex-Botschafter: Humanitäre Tradition der Schweiz im Nahen Osten verfällt

    Der ehemalige Schweizer Botschafter in Israel, Jean-Daniel Ruch (2016–2021) hat den Verfall der humanitären Tradition der Schweiz im Nahen Osten beklagt. «Die Schweizer Neutralität hat Federn gelassen», sagt er im «Le Courier» und verwies auf die systematische Ausrichtung der Schweiz an die USA und Israel bei heiklen Themen im UNO-Sicherheitsrat. Er erinnerte daran, dass er 2020 als Diplomat in Tel Aviv einen Bericht mit dem Titel «Israelische Einflussoperationen in der Schweiz» herausgegeben hatte. Darin warnte er vor israelischen Aktionen, die darauf abzielten, Schweizer Parlamentarier und Medien zu beeinflussen, das Image des UNRWA zu diskreditieren und Hamas sowie Hisbollah zu kriminalisieren. Dieses Szenario spiele sich heute genau so ab, so Ruch.

  • 4.51 Uhr

    Sorge um Zukunft der Waffenruhe nach Trumps Gaza-Vorstoss

    Nach dem umstrittenen Vorstoss von US-Präsident Donald Trump zum Gazastreifen wächst die Sorge über die Zukunft der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Mit seinen Plänen, den zerstörten Küstenstreifen zu «übernehmen», rund zwei Millionen Palästinenser umzusiedeln und die Region in eine «Riviera des Nahen Ostens» zu verwandeln, hat der Republikaner die Verhandlungen über die nächste Phase der Waffenruhe unter neue Vorzeichen gesetzt.

    Vor allem die Familien der noch im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln fürchten, dass das Schicksal ihrer Angehörigen in den Hintergrund treten könnte. «Die Rückkehr der Geiseln ist durch Trumps Riviera-Plan zur Seite gedrängt worden», sagte Boaz Zalmanovitch, dessen Vater von der Hamas verschleppt und getötet wurde, der israelischen Zeitung «Haaretz».

    Eigentlich hätten die Gespräche über die zweite Phase der Waffenruhe bereits am Montag beginnen sollen. Laut einem Bericht des Radiosenders Kan will die israelische Regierung nun erst am Samstag eine Arbeitsdelegation aus Geheimdienstbeamten in die katarische Hauptstadt Doha schicken. Bislang wurden die indirekten Verhandlungen mit der Hamas in der Regel von Delegationen unter der Leitung des Mossad-Chefs David Barnea geführt.

    Die Entsendung einer Delegation niedrigeren Ranges könnte darauf hindeuten, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Umsetzung der zweiten Phase des Waffenruheabkommens hinauszögern will. Damit würde er seinen ultrarechten Koalitionspartnern entgegenkommen, die einen militärischen Rückzug aus dem Gazastreifen vor einer völligen Zerschlagung der Hamas ablehnen.

    «Netanjahu mag sagen, dass er versuchen will, die zweite Phase einzuleiten, aber er hat die Delegation noch nicht geschickt und legt Hürden in den Weg. Das bringt die Fortführung des Abkommens ernsthaft in Gefahr», sagte Zalmanovitch. Gegenüber dem US-Fernsehsender CNN äusserte auch ein arabischer Diplomat seine Sorge darüber, dass Trumps Vorstoss die fragile Waffenruhe gefährden könnte: «Es ist wichtig, die tiefgreifenden Auswirkungen solcher Vorschläge auf das Leben und die Würde des palästinensischen Volkes sowie auf den gesamten Nahen Osten zu erkennen.»

    Unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens hatten sich Israel und die islamistische Hamas nach mehr als einem Jahr des verheerenden Krieges auf eine zunächst sechswöchige Waffenruhe ab dem 19. Januar geeinigt. In dieser ersten Phase der Einstellung der Kämpfe werden israelische Geiseln gegen palästinensische Häftlinge ausgetauscht. In einer zweiten Phase mit einer Länge von weiteren sechs Wochen sollen alle noch verbliebenen lebenden Geiseln gegen Häftlinge ausgetauscht werden und das israelische Militär komplett aus dem Gazastreifen abziehen.

  • 0.55 Uhr

    Rubio: Trump will mit Gaza-Vorstoss Länder zur Hilfe bewegen

    US-Präsident Donald Trump will mit seinem umstrittenen Vorstoss zum Gazastreifen nach Einschätzung seines Aussenministers vor allem Bewegung in die Debatte über die Zukunft der Region bringen und andere Länder zur Hilfe drängen. «Ich habe den Eindruck, dass viele Staaten in der Welt ihre Besorgnis über den Gazastreifen und das palästinensische Volk zum Ausdruck bringen, aber in der Vergangenheit nur sehr wenig bereit waren, etwas Konkretes zu unternehmen», sagte Marco Rubio bei einem Besuch in der Dominikanischen Republik. «Ich glaube, dass Präsident Trump versucht, sie aufzurütteln und hoffentlich eine Reaktion von einigen Ländern zu erhalten, die sowohl wirtschaftlich als auch technologisch in der Lage sind, nach dem Konflikt einen Beitrag zu der Region zu leisten.»

    Palästinenser im von israelischen Luft- und Bodenangriffen zerstörten Dschabaliya im Gazastreifen. (5. Februar 2025) 
    Palästinenser im von israelischen Luft- und Bodenangriffen zerstörten Dschabaliya im Gazastreifen. (5. Februar 2025) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Abdel Kareem Hana

    Trump hatte zuletzt verkündet, die USA würden den Gazastreifen «übernehmen» und in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln. Die rund zwei Millionen Menschen, die dort leben, müssten das Gebiet verlassen. Selbst einen US-Militäreinsatz schloss er bei der Pressekonferenz an der Seite des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nicht aus.

    Die Äusserungen lösten sowohl international als auch in den USA scharfe Kritik aus. Eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen würde Experten zufolge gegen das Völkerrecht verstossen. Die Vereinten Nationen warnten vor einer «ethnischen Säuberung». Trumps Berater bemühten sich daraufhin, die Aussagen des US-Präsidenten zu relativieren. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, sagte etwa, Trump wolle weder US-Soldaten in den Gazastreifen schicken noch Gelder für den Wiederaufbau bereitstellen.

    Einem Bericht der US-Nachrichtenseite «Axios» zufolge will Rubio bald selbst in den Nahen Osten reisen und dort Gespräche führen. Er werde nach der Sicherheitskonferenz in München Mitte Februar Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien besuchen, berichtete «Axios».

  • Freitag, 7. Februar 2026, 0.01 Uhr

    Israel: Hisbollah-Stellungen im Libanon angegriffen

    Israels Luftwaffe hat im Libanon nach eigenen Angaben Stellungen der Hisbollah-Miliz angegriffen. In den zwei Militäranlagen hätten sich Waffen befunden, die gegen die Waffenruhe verstiessen, hiess es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

    «Im Einklang mit den Vereinbarungen zur Waffenruhe setzen die Streitkräfte ihre Operationen fort, um jede Bedrohung für den Staat Israel zu beseitigen und zu verhindern, dass die Terrororganisation Hisbollah ihre Kräfte wieder aufbaut», teilte das israelische Militär mit.

    Kürzlich wurde die im November vergangenen Jahres vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah nach Angaben des Weissen Hauses bis zum 18. Februar verlängert. Der ursprünglich binnen 60 Tagen vorgesehene Abzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanons verzögert sich. Beide Seiten werfen sich Verstösse gegen die Waffenruhe vor.

  • 22.36 Uhr

    Bericht: Israel schickt nur Arbeitsdelegation nach Doha

    Zu den geplanten indirekten Gesprächen über die Weiterführung der Waffenruhe im Gazastreifen entsendet Israel vorerst nur eine Arbeitsdelegation. Diese werde sich am Samstag in die katarische Hauptstadt Doha begeben, berichtete das öffentlich-rechtliche Kan-Radio. Der Abordnung würden Beamte der Geheimdienste Mossad (Ausland) und Schin Bet (Inland) angehören, unter ihnen eine pensionierte Führungskraft des Schin Bet.

    Unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens hatten sich Israel und die islamistische Hamas nach mehr als einem Jahr des verheerenden Krieges auf eine zunächst sechswöchige Waffenruhe geeinigt. In dieser ersten Phase der Einstellung der Kämpfe werden israelische Geiseln gegen palästinensische Häftlinge ausgetauscht. Bereits am Montag hätten im Sinne der Vereinbarung indirekte Gespräche über die konkrete Gestaltung der zweiten Phase beginnen sollen.

    In dieser zweiten Phase mit einer Länge von weiteren sechs Wochen sollen alle noch verbliebenen lebenden Geiseln gegen Häftlinge ausgetauscht werden und das israelische Militär komplett aus dem Gazastreifen abziehen. Angehörige von Geiseln, die erst in der zweiten Phase freikommen sollten, haben die Sorge, dass diese gar nicht erst zustande kommen könnte.

    Die indirekten Verhandlungen mit der Hamas führen in der Regel Delegationen unter der Leitung des Mossad-Chefs David Barnea. Die Entsendung einer Delegation niedrigeren Ranges könnte darauf hindeuten, dass Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Umsetzung der zweiten Phase des Waffenruheabkommens hinauszögern will.

    Das Armeeradio berichtete indes unter Berufung auf israelische Offizielle, dass die an diesem Wochenende zu entsendende Delegation nicht damit beauftragt sei, über die zweite Phase der Waffenruhe zu verhandeln. Vielmehr solle sie Einzelheiten im Zusammenhang mit der Umsetzung der laufenden ersten Phase klären.

  • 22.28 Uhr

    Iran stellt erstes Drohnen-Kriegsschiff vor

    Der Iran hat sein erstes Drohnen-Kriegsschiff vorgestellt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim wurde die «Schahid Bagheri», die von der Marine-Einheit der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) betrieben wird, erstmals im Persischen Golf zu Wasser gelassen. Das 180 Meter lange Schiff soll laut IRGC-Angaben in der Lage sein, neben Drohnen auch Hubschrauber zu transportieren.

    Diese militärische Präsentation erfolgt vor dem Hintergrund jüngster Entwicklungen im Libanon und in Syrien, die den Iran und seine sogenannte «Achse des Widerstands» gegen den Erzfeind Israel als deutlich geschwächt erscheinen lassen. Zusätzlich belastet die desolate Wirtschaftslage das Land. Der Iran muss zudem befürchten, dass US-Präsident Donald Trump die Situation durch neue Sanktionen weiter verschärfen könnte.

    Beobachter gehen davon aus, dass der Iran anlässlich des 46. Jahrestags der Islamischen Republik am 10. Februar versucht, mit neuen militärischen Errungenschaften von den innenpolitischen und wirtschaftlichen Problemen abzulenken und so auch weiterhin seine regionale Stärke demonstrieren will. Sie betonen jedoch, dass das Land zur Bewältigung der Krisen eher diplomatische als militärische Lösungen benötigt.

  • 22.15 Uhr

    Rubio widerspricht Trump wohl erneut: Umsiedlung von Palästinensern wäre nur temporär

    US-Aussenminister Marco Rubio hat seinem Chef Donald Trump dem Anschein nach erneut widersprochen, was dessen Vorhaben angeht, die Kontrolle über den Gazastreifen zu übernehmen und Palästinenser aus dem Territorium umzusiedeln. So eine Umsiedlung wäre nur temporär, beteuerte Rubio. «Ich denke, das ist einfach eine realistische Realität, dass, um einen Ort wie diesen zu reparieren, die Leute in der Zwischenzeit irgendwo anders werden wohnen müssen», sagte der Chefdiplomat auf einer Pressekonferenz in der Dominikanischen Republik. Der Gazastreifen sei «nicht bewohnbar».

    Rubio hat versucht, dem Eindruck entgegenzutreten, wonach Trump eine dauerhafte Umsiedlung von Palästinenserinnen und Palästinensern aus dem Gazastreifen anstrebe. Trump behauptete auf seiner Social-Media-Plattform, die USA könnten die Kontrolle über den Gazastreifen ohne eine Entsendung von Soldaten übernehmen. Zudem könnten Palästinenser in eine andere Gegend in der Region umgesiedelt werden, wo sie neue und moderne Häuser bekämen und wo sie «glücklich, sicher und frei» sein könnten, teilte Trump mit.

  • 14.29 Uhr

    Trump: Für Gaza-Vorschlag wären keine Soldaten nötig

    US-Präsident Donald Trump hat sich erneut zu seinem umstrittenen Vorschlag für den kriegszerstörten Gazastreifen geäussert. Für die Umsetzung seines Plans, den Gazastreifen zu übernehmen und diesen neu zu entwickeln, würden «keine Soldaten der USA» benötigt, schrieb er auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social.

    «Der Gazastreifen würde den Vereinigten Staaten nach Abschluss der Kämpfe von Israel übergeben», schrieb er. Die Palästinenser würden «in weit sicherere und schönere Gemeinden in der Region umgesiedelt, mit neuen und modernen Häusern».

    Die USA würden «mit grossartigen Entwicklungsteams aus der ganzen Welt» zusammenarbeiten und den Wiederaufbau «langsam und vorsichtig» beginnen. Das Resultat werde «eine der grossartigsten und spektakulärsten Entwicklungen dieser Art auf der Erde» sein.

    US-Präsident Donald Trump und Israels Premier Benjamin Netanjahu bei ihrem Treffen in Washington. 
    US-Präsident Donald Trump und Israels Premier Benjamin Netanjahu bei ihrem Treffen in Washington. 
    Bild: Keystone/AP Photo/Evan Vucci
  • 12.58 Uhr

    Verteidigungsminister Israels: Armee soll «freiwillige Ausreise» aus Gaza vorbereiten

    Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, einen Plan zur «freiwilligen Ausreise» von Palästinensern aus dem Gazastreifen vorzubereiten. Der Schritt folgte auf einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, zwei Millionen Palästinenser aus dem Küstenstreifen umzusiedeln.

    Minister Katz begrüsste den «kühnen Plan» Trumps. «Man muss es den Einwohnern von Gaza erlauben, dieselbe Ausreise- und Migrationsfreiheit zu geniessen wie an jedem anderen Ort der Welt», sagte Katz. «Der Plan wird die Möglichkeit der Ausreise über Landpassagen sowie besondere Regelungen für die Ausreise über das Meer und den Luftweg enthalten.»

    Er warf der islamistischen Hamas vor, durch die Plünderung humanitärer Hilfsgüter Geld von den Menschen in Gaza zu erpressen und ihre Ausreise zu verhindern.

     Israels Verteidigungsminister hat die Armee angewiesen, einen Plan zur «freiwilligen Ausreise» von Palästinensern aus Gaza vorzubereiten. 
     Israels Verteidigungsminister hat die Armee angewiesen, einen Plan zur «freiwilligen Ausreise» von Palästinensern aus Gaza vorzubereiten. 
    sda / Hannes P Albert/dpa
  • 6.01 Uhr

    Ärzte ohne Grenzen beklagt israelische Angriffe auf Palästinenser

    Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat eine zunehmende Gewalt der israelischen Armee und jüdischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland angeprangert. Seit dem Beginn des Gazakriegs, der durch das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde, seien im Westjordanland 870 Palästinenser und Palästinenserinnen getötet und mehr als 7100 verletzt worden, schrieb die Organisation in dem Bericht «Inflicting harm and denying care» (Schaden zufügen, Versorgung verweigern).

    Israel beeinträchtige systematisch die Gesundheitsversorgung in dem besetzten Gebiet. «Palästinensische Patienten sterben, nur weil sie keine Krankenhäuser erreichen können», sagt Brice de le Vingne, Nothilfekoordinator von Ärzte ohne Grenzen. Krankenwagen mit Patienten in lebensbedrohlichem Zustand würden von israelischen Streitkräften an Kontrollpunkten aufgehalten, medizinische Einrichtungen umstellt und durchsucht und Gewalt auch gegen medizinische Mitarbeiter ausgeübt.

    Ärzte ohne Grenzen schrieb, dass viele Palästinenser auch wegen gewalttätiger Übergriffe radikaler jüdischer Siedler Angst hätten, sich im Westjordanland zu bewegen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählte zwischen dem 7. Oktober 2023 und dem 4. Februar 2025 insgesamt 657 Angriffe auf das Gesundheitswesen im Westjordanland.

    Die israelische Armee geht seit vergangenem Monat vor allem im nördlichen Westjordanland verstärkt gegen militante Palästinenser vor. Dabei wurden nach Angaben des Militärs etwa 55 Terroristen getötet und 380 festgenommen. Unter den Toten waren auch Minderjährige. Israel begründet sein Vorgehen mit dem Kampf gegen Terroristen unter anderem von der islamistischen Hamas. Sie würden von Israels Erzfeind Iran unterstützt. Bei Einsätzen würden jedoch immer Massnahmen zum Schutz von Zivilisten ergriffen.

    Ärzte ohne Grenzen beklagte, dass sich die Lage im Westjordanland vor allem seit der Waffenruhe im Gazastreifen ab dem 19. Januar noch weiter verschärft habe. In abgelegenen Gebieten sei die Lage besonders prekär, da Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie etwa Dialysepatienten, aufgrund der Bewegungseinschränkungen Gesundheitseinrichtungen nicht erreichen könnten.

    Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700'000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

  • 5.31 Uhr

    Netanjahu zu Trumps Gaza-Plan: «Erste gute Idee, die ich gehört habe»

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den US-Präsidenten Donald Trump und seine Gaza-Pläne in einem Interview auf dem amerikanischen Fernsehsender Fox News erneut gelobt. «Dies ist die erste gute Idee, die ich gehört habe», sagte Netanjahu am Mittwoch in einem Interview mit dem Fernsehmoderator Sean Hannity. «Es ist eine bemerkenswerte Idee und ich denke, sie sollte wirklich verfolgt werden.» Er sei in dem Glauben, dies würde «eine andere Zukunft für alle» schaffen.

    Trumps Vorschlag vom Dienstag, die USA sollten den Gazastreifen in «Besitz nehmen», wiederaufbauen und die palästinensische Bevölkerung umsiedeln, hat im Nahen Osten und bei vielen westlichen Verbündeten gleichermassen zu Kritik und Irritation geführt. Während Trump zunächst von einer «dauerhaften» Umsiedelung von knapp zwei Millionen Menschen gesprochen hatte, ruderte das Weisse Haus noch einmal etwas zurück und sagte am Mittwoch, der Vorschlag umfasse lediglich eine «vorübergehende» Umsiedlung. Netanjahu schloss sich dem im Gespräch mit Fox News an: «Die eigentliche Idee, den Bewohnern des Gazastreifens, die gehen wollen, zu erlauben, zu gehen, ich meine, was ist daran falsch?» Und weiter: «Sie können gehen. Sie können dann zurückkommen. Sie können umgesiedelt werden und zurückkommen. Aber man muss den Gazastreifen wieder aufbauen.»

  • Donnerstag, 6. Februar 2025, 4.56 Uhr

    US-Regierung relativiert Trumps Pläne zum Gazastreifen

    Nach heftiger internationaler Kritik an den Plänen von US-Präsident Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens versucht die Regierung in Washington, die Wogen zu glätten. Aussenminister Marco Rubio, der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz und die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, bemühten sich, Trumps Aussagen zur Umsiedlung von zwei Millionen Palästinensern zu entschärfen und die Möglichkeit eines US-Militäreinsatzes zu relativieren.

    Der US-Präsident hatte am Vortag bei einer Pressekonferenz an der Seite des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verkündet, die USA würden den Gazastreifen «übernehmen» und in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln. Dabei wiederholte er seine frühere Aussage, die rund zwei Millionen Menschen, die dort leben, müssten das Gebiet verlassen. Nach Trumps Willen sollen sie künftig in anderen arabischen Staaten der Region unterkommen.

    «Das war nicht als feindseliger Schritt gedacht», sagte Rubio während eines Besuchs in Guatemala. Er sprach im Gegenteil von einem «sehr grosszügigen Angebot» des Präsidenten. Rubio erklärte, es gehe den USA lediglich darum, das Küstengebiet wieder bewohnbar zu machen. In dieser Zeit könnten die Palästinenser dort aber nicht leben. Unter anderem Israels Nachbarn Ägypten und Jordanien lehnen eine Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen ab.

    Trump schloss einen US-Militäreinsatz im Gazastreifen nicht aus und erklärte, man werde «tun, was notwendig ist». Im Wahlkampf hatte er immer wieder versprochen, die Streitkräfte aus internationalen Konflikten herauszuhalten. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, sagte Kongressabgeordneten in Washington laut einem Medienbericht, Trump wolle keine US-Soldaten in den Gazastreifen schicken und keine Gelder für den Wiederaufbau bereitstellen.

    Die Äusserungen des US-Präsidenten zu Umsiedlungen aus dem Gazastreifen hatten sowohl international als auch in den USA scharfe Kritik ausgelöst. Experten zufolge würde ein solcher Schritt gegen das Völkerrecht verstossen. Die Vereinten Nationen warnten vor einer «ethnischen Säuberung».

    Die Palästinenser und zahlreiche Regierungen der arabischen Welt lehnten die Pläne entschieden ab. Auch die Europäische Union meldete Bedenken an, was Trumps Pläne für den Friedensprozess in der Region bedeuten könnte. «Die EU setzt sich weiterhin entschlossen für eine Zwei-Staaten-Lösung ein, die unserer Meinung nach der einzige Weg zu einem langfristigen Frieden für Israelis und Palästinenser ist», sagte ein Sprecher der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas. «Der Gazastreifen ist ein integraler Bestandteil eines künftigen palästinensischen Staates.»

    Sogar unter Trumps Verbündeten in den USA wurde Skepsis laut. «Ich dachte, wir hätten "Amerika zuerst» gewählt", schrieb der republikanische Senator Rand Paul auf der Nachrichtenplattform X. «Es steht uns nicht zu, eine weitere Besatzung ins Auge zu fassen, die unseren Staatshaushalt zerstört und das Blut unserer Soldaten vergiesst.»

    Die Sprecherin des Weissen Hauses bemühte sich ebenfalls, die Konsequenzen von Trumps ambitioniertem Ansinnen herunterzuspielen. Trumps Plan bedeute «nicht, dass die amerikanischen Steuerzahler diese Bemühungen finanzieren werden», erklärte Leavitt. «Es bedeutet, dass Donald Trump – der beste Geschäftemacher der Welt – entsprechende Vereinbarungen mit Partnern in der Region treffen wird.»

    US-Sicherheitsberater Waltz legte in einem Interview des Fernsehsenders CBS nahe, dass Trumps Plan nicht in Stein gemeisselt sei und rief die Verbündeten in der Region dazu auf, eigene Pläne vorzulegen. «Die Tatsache, dass niemand eine realistische Lösung hat und er einige sehr mutige, frische, neue Ideen auf den Tisch legt, sollte meiner Meinung nach in keiner Weise kritisiert werden», sagte er. «Es wird die gesamte Region dazu bringen, eigene Lösungen zu finden, wenn ihr Trumps Lösung nicht gefällt.»

  • 21.48 Uhr

    US-Aussenminister: Trumps Gaza-Vorstoss nicht «feindselig»

    US-Aussenminister Marco Rubio hat die Aussagen seines Präsidenten Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens verteidigt. «Das war nicht als feindseliger Schritt gedacht», betonte Rubio während eines Besuchs in Guatemala.

    Er sprach im Gegenteil von einem «sehr grosszügigen Angebot» des Präsidenten. Rubio erklärte, es gehe den USA lediglich darum, das Küstengebiet wieder bewohnbar zu machen. In dieser Zeit könnten die Palästinenser dort aber nicht leben.

  • 21.21 Uhr

    Zwangsumsiedlung? Weisses Haus weicht Fragen zu Gaza aus

    Einen Tag nach den international auf Entsetzen gestossenen Aussagen von US-Präsident Donald Trump über die Zukunft des Gazastreifens äussert sich das Weisse Haus zurückhaltender. Auf die Frage einer Journalistin, ob die US-Regierung bereit sei, die Menschen mit Zwang aus ihrer Heimat zu vertreiben, reagierte Sprecherin Karoline Leavitt ausweichend.

    Sie erklärte stattdessen allgemeiner, der Präsident sei dazu bereit, «den Gazastreifen für die Palästinenser und alle Menschen in der Region wieder aufzubauen», und bezeichnete das Gebiet als nicht bewohnbares «Abrissgelände». Sie betonte erneut, die Nachbarstaaten Ägypten und Jordanien müssten dafür palästinensische Flüchtlinge «vorübergehend» aufnehmen – liess aber offen, wie eine Rückkehr der Menschen in ihre Heimat konkret aussehen würde.

    Die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, spricht mit Reportern im James Brady Press Briefing Room im Weissen Haus.
    Die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, spricht mit Reportern im James Brady Press Briefing Room im Weissen Haus.
    Bild: Keystone/AP/Alex Brandon

    Leavitt sagte ebenfalls, die USA würden nicht für den Wiederaufbau des Gazastreifens zahlen. Trumps Plan bedeute «nicht, dass die amerikanischen Steuerzahler diese Bemühungen finanzieren werden», erklärte sie. «Es bedeutet, dass Donald Trump – der beste Geschäftemacher der Welt – entsprechende Vereinbarungen mit Partnern in der Region treffen wird.»

  • 20.36 Uhr

    «Völlig den Verstand verloren»: Massive Kritik an Trumps Gaza-Plänen

    Die höchst umstrittenen Pläne des US-Präsidenten Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens und seiner Bewohner sind international auf teils heftige Kritik gestossen. Zustimmung gab es für den Republikaner und sein vages Vorhaben dagegen aus den eigenen Reihen, regelrechte Euphorie löste es bei rechtsorientierten Israelis aus.

    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sagte nach Angaben seines Büros, man werde nach Jahrzehnten des Kampfes und der Opfer die Rechte des palästinensischen Volkes nicht aufgeben. Der Gazastreifen sei «ein integraler Teil des Landes des Staates Palästina, einschliesslich des Westjordanlands und Ost-Jerusalems, die seit 1967 besetzt sind».

    Jordanien und Ägypten lehnten den Vorstoss ab, weil sie ihn als Ende der langen Bemühungen um einen Palästinenserstaat betrachten. Die islamistische Hamas, die 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernommen hatte, warf Trump Rassismus vor und einen unverhohlenen Versuch, den Palästinensern ihre unveräusserlichen nationalen Rechte zu verweigern.

    Auch die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock betonte: «Gaza gehört – ebenso wie die Westbank und Ostjerusalem – den Palästinenserinnen und Palästinensern.» Eine Vertreibung nannte sie «inakzeptabel und völkerrechtswidrig». Frankreichs Aussenministerium teilte mit, der Gazastreifen dürfe nicht unter fremde Kontrolle geraten. Spaniens Aussenminister José Manuel Albares sagte: «Gaza gehört den Palästinensern, die dort leben.» Auch das chinesische Aussenministerium lehnte Trumps Pläne als Zwangsumsiedlungen ab.

    Der demokratische US-Senator Chris Van Hollen wertete das Vorhaben als schweren Völkerrechtsbruch und sprach von «ethnischer Säuberung». Er sagte dem US-Sender MSNBC, der Plan sei «in vielerlei Hinsicht verabscheuungswürdig». Die palästinensisch-amerikanische US-Abgeordnete Rashida Tlaib zeigte sich auf X entrüstet: «Dieser Präsident ruft offen zu ethnischer Säuberung auf, während er neben einem völkermordenden Kriegsverbrecher sitzt.»

    Als keinen ernsthaften Vorschlag bewertete Dan Shapiro, der unter Präsident Barack Obama US-Botschafter in Israel war, die Aussagen Trumps. Senator Chris Murphy schrieb auf X: «Er hat völlig den Verstand verloren.»

    Unterstützung bekommt Trump vom israelischen Ministerpräsidenten. «Er sieht eine andere Zukunft für dieses Stück Land, das der Ursprung von so viel Terrorismus war», sagte Netanjahu bei dem gemeinsamen Auftritt mit dem US-Präsidenten. Er schwärmte generell über Trumps Abkehr von «konventionellen Denkweisen» und dessen «frische Ideen».

    Auch bei rechtsorientierten Israelis sorgen Trumps Pläne für Begeisterung. Der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich etwa dankte Trump auf X und kommentierte, es werde «noch besser und noch besser». Neben einer israelischen und einer US-Flagge schrieb er: «Gemeinsam werden wir die Welt wieder grossartig machen.»

  • 3.35 Uhr

    Saudi-Arabien besteht auf Palästinenser-Staat

    Saudi-Arabien macht die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates weiterhin zur Voraussetzung für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel. Das Königshaus strebe die Schaffung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt und das Ende der israelischen Besatzung an, hiess es in einer Stellungnahme des Aussenministeriums in Riad.

    Damit wies die saudi-arabische Regierung die jüngste Darstellung von US-Präsident Donald Trump zurück, der vor einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington eine Journalisten-Frage mit den Worten beantwortet hatte, Saudi-Arabien verlange keinen palästinensischen Staat.

    Trump und Netanjahu arbeiten nach eigener Darstellung an einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien. Eine solche Annäherung hatte sich schon im Sommer 2023 angebahnt. Beendet wurden die Bemühungen kurz darauf durch den Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Gaza-Krieg mit Zehntausenden Toten und Verletzten auslöste.

    «Ich glaube, Frieden zwischen Israel und Saudi-Arabien ist nicht nur möglich, ich glaube, er wird kommen», sagte Netanjahu nach dem Treffen mit Trump im Weissen Haus. «Die saudi-arabische Führung ist daran interessiert, ihn zu erreichen und wir werden es versuchen. Ich glaube, wir werden es schaffen.»

    Trump hatte 2020 während seiner ersten Amtszeit die sogenannten Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten auf den Weg gebracht - damals ein historischer Durchbruch.

  • 2.40 Uhr

    Trump schliesst Entsendung von US-Truppen in Gazastreifen nicht aus

    US-Präsident Donald Trump schliesst eine Entsendung amerikanischer Soldaten in den Gazastreifen nicht aus, um das zerstörte Küstengebiet übernehmen und wiederaufbauen zu können. «Wir werden tun, was notwendig ist», entgegnete er nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington auf die Frage eines Journalisten, ob er US-Truppen in den Gazastreifen schicken werde, um das Sicherheitsvakuum zu füllen. «Wenn es notwendig ist, werden wir das tun.» Er rechne mit einem langfristigen Engagement der USA in der Region, sagte der Republikaner weiter.

    Zuvor hatte Trump auf der Pressekonferenz an Netanjahus Seite angekündigt, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln würden. Netanjahu unterstützte Trumps Vorschlag und äusserte die Hoffnung, dass der Vorstoss den Nahen Osten verändern und der Region Frieden bringen könnte. Die islamistische Hamas, die weiterhin von vielen Palästinensern und anderen arabischen Staaten unterstützt wird, warf Trump nach seinen Äusserungen «Rassismus» vor.

  • 2.09 Uhr

    Netanjahu unterstützt Trumps Gaza-Pläne

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterstützt die Pläne des neuen US-Präsidenten Donald Trump für die Zukunft des Gazastreifens. «Er sieht eine andere Zukunft für dieses Stück Land, das der Ursprung von so viel Terrorismus war», sagte er nach einem Treffen mit Trump im Weissen Haus in Washington. «Er hat eine andere Idee und ich denke, sie hat unsere Aufmerksamkeit verdient. Das ist etwas, das die Geschichte verändern könnte.»

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l.) und US-Präsident Donald Trump am Dienstag im Oval Office.
    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (l.) und US-Präsident Donald Trump am Dienstag im Oval Office.
    Bild: Keystone/AP Photo/Evan Vucci

    Trump hatte in der Pressekonferenz an Netanjahus Seite zuvor angekündigt, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln würden. Netanjahu lobte Trumps Abkehr von «konventionellen Denkweisen» und seine «frischen Ideen». «Diese Art zu denken, wird den Nahen Osten verändern und Frieden bringen», sagte der israelische Regierungschef.

  • 1.53 Uhr

    Trump nennt Gazastreifen mögliche «Riviera des Nahen Ostens»

    US-Präsident Donald Trump hat öffentlich zum Besten gegeben, aus dem zerstörten Gazastreifen könne unter Führung der USA eine «Riviera des Nahen Ostens» werden. «Wir haben die Möglichkeit, etwas zu tun, das phänomenal sein könnte», sagte der Republikaner während einer Pressekonferenz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. «Das könnte etwas sein, das so grossartig sein könnte.» Später ergänzte er: «Das wird für die Palästinenser wunderbar sein.»

    Totale Zerstörung – aber US-Präsident Donald Trump träumt von Gaza als einer «Riviera des Nahen Ostens», vorausgesetzt die USA übernehmen den Landstrich. (4. Februar 2025) 
    Totale Zerstörung – aber US-Präsident Donald Trump träumt von Gaza als einer «Riviera des Nahen Ostens», vorausgesetzt die USA übernehmen den Landstrich. (4. Februar 2025) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Abdel Kareem Hana
  • Mittwoch, 5. Februar 2025, 1.12 Uhr

    Trump: USA sollen den Gazastreifen übernehmen

    US-Präsident Donald Trump will, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln. «Die USA werden den Gazastreifen übernehmen», sagte Trump nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weissen Haus in Washington.

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  • 23.14 Uhr

    Trump hält Umsiedlung von Palästinensern für beste Lösung

    US-Präsident Donald Trump hält die umstrittene Umsiedlung von Palästinensern aus dem vom Krieg gezeichneten Gazastreifen in arabische Nachbarländer für die beste Lösung. «Ich denke, sie sollten ein gutes, frisches, schönes Stück Land bekommen, und wir finden Leute, die Geld geben, um es aufzubauen und es schön zu machen, und lebenswert und angenehm», sagte Trump im Weissen Haus.

    Bisher hätten die Menschen aus dem Gazastreifen keine andere Option, als in ihre Heimat zurückzukehren, die einem Abrissgebiet gleiche, sagte Trump. Wenn es aber eine Alternative gäbe, würden die Menschen diese auch annehmen, mutmasste Trump. «Diese Gaza-Sache hat nie funktioniert», sagte Trump vor einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

    Die Pläne Trumps sind höchst umstritten. Die Palästinenser lehnen sie ab, genauso wie die Nachbarländer Jordanien und Ägypten. Die islamistische Hamas warf Trump «Rassismus» vor. «Wir lehnen die Äusserungen von US-Präsident Donald Trump ab, in denen er die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen auffordert, ihre Heimat unter dem Vorwand des Wiederaufbaus zu verlassen», sagte ein Mitglied des Hamas-Politbüros, Issat al-Rischk. Trumps Äusserungen seien der unverhohlene Versuch, den Palästinensern ihre unveräusserlichen nationalen Rechte zu verweigern.

    Ähnlich äusserte sich auch das führende Hamas-Mitglied Sami Abu Suhri. «Wir halten das für ein Rezept, das Chaos und Spannungen in der Region hervorrufen wird, denn die Bevölkerung des Gazastreifens wird diese Pläne nicht zulassen. Was wir brauchen, ist die Beendigung der Besatzung und der Aggression gegen unser Volk, nicht die Vertreibung aus seinem Land», sagte Suhri.

    Inzwischen sind nach UN-Angaben Hunderttausende Palästinenser bereits in den Norden, den am stärksten vom Krieg verwüsteten Teil des abgeriegelten Küstenstreifens, zurückgekehrt und versuchen dort, ein neues Leben aufzubauen.

  • 21.03 Uhr

    Trump-Regierung dringt weiter auf Umsiedlung von Gaza-Bevölkerung

    Der Nahost-Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump hat eine Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung des Gazastreifens angemahnt und dies mit einem erwarteten langwierigen Wiederaufbau des Küstengebiets begründet. Ein Zeitrahmen von drei bis fünf Jahren für den Wiederaufbau, wie er im Waffenruhe-Deal zwischen Israel und der Hamas dargelegt ist, sei nicht zu halten, erklärte Steve Witkoff am Dienstag vor Reportern. «Aus meiner Sicht ist es unfair, den Palästinensern zu erklären, dass sie in fünf Jahren wieder zurück sein könnten. Das ist einfach absurd.»

    Trump hat angeregt, dass Ägypten und Jordanien sowie andere arabische Länder die rund 2,3 Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser im Gazastreifen aufnehmen könnten. Dies könne vorübergehend oder langfristig sein.

    Der frühere Immobilienmogul Trump sehe das verwüstete Küstengebiet als «eine Abrissfläche», deren Wiederaufbau mindestens zehn bis 15 Jahre dauern werde, sagte ein Regierungsmitglied vor Reportern. Aus Sicht des Präsidenten sei es «unmenschlich, Menschen zu zwingen, auf einem unbewohnbaren Stück Land zu leben.»

  • 20.27 Uhr

    Kinder aus Trümmern im Westjordanland gerettet

    Mehr aus dem RessortRettungskräfte haben nach zwei Tagen zwei Minderjährige lebend unter Trümmern eines von Israel gesprengten Hauses im Flüchtlingsviertel von Dschenin im Westjordanland geborgen. Die Sucharbeiten hätten begonnen, nachdem Hilferufe aus dem zusammengestürzten Gebäude gehört worden seien, teilte der palästinensische Zivilschutz mit. Die Suche nach der Mutter der Minderjährigen und einem weiteren Kind werde fortgesetzt.

  • 5.01 Uhr

    Trump empfängt Netanjahu im Weissen Haus

    US-Präsident Donald Trump empfängt am heutigen Dienstag (Ortszeit) den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Weissen Haus. Netanjahu ist der erste ausländische Staatsgast, den der Republikaner in seiner zweiten Amtszeit in Washington empfängt. Im Anschluss an ihr Gespräch werden beiden gemeinsam vor die Presse treten.

    Das Treffen soll vor allem der Vorbereitung der nächsten Verhandlungsrunde zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas über eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen dienen. Medienberichten zufolge wollen Trump und Netanjahu zudem Fortschritte bei einem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien erzielen.

    US-Präsident Donald Trump (l.) und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor fünf Jahren im Weissen Haus bei der Enthüllung von Trumps damaligen Friedensplan.
    US-Präsident Donald Trump (l.) und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor fünf Jahren im Weissen Haus bei der Enthüllung von Trumps damaligen Friedensplan.
    Bild: Keystone/EPA/Michael Reynolds

    Trump hatte 2020 während seiner ersten Amtszeit die sogenannten Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten auf den Weg gebracht - damals ein historischer Durchbruch. Im Oktober 2023 wurde die sich anbahnende Annäherung mit Saudi-Arabien durch das Massaker der Hamas und anderer islamistischer Terroristen im Süden Israels jäh beendet.

    Netanjahu will seinen USA-Besuch laut Berichten für mehrere Treffen nutzen – neben dem US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, will er demnach auch Gespräche mit dem neuen Verteidigungsminister Pete Hegseth sowie mit einflussreichen Vertretern evangelikaler Gruppen führen, die in den USA dem ultrarechten Lager zugerechnet werden. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Verbündete Israels.

  • Dienstag, 4. Februar 2025, 2.38 Uhr

    Palästinenser: Radikale Siedler greifen Dorf im Westjordanland an

    Radikale jüdische Siedler haben palästinensischen Angaben zufolge die Ortschaft Susya im Westjordanland angegriffen. Sie hätten Steine auf mehrere Häuser geschleudert, Wassertanks zerstört und Autos beschädigt, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf die örtlichen Behörden des in der Region Masafer Jatta südlich von Hebron gelegenen Dorfes.

    Der Filmemacher Basel Adra, der im vergangenen Jahr mit «No Other Land» den Dokumentarfilmpreis bei der Berlinale gewann, veröffentlichte auf der Nachrichtenplattform X mehrere Videos, die die Angreifer und Schäden zeigen sollen. «Während ich dies schreibe, bin ich von bewaffneten und maskierten Siedlern umzingelt, die einen Terrorangriff auf Masafer Jatta ausführen», schrieb er.

    Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, teilte Adras Videos auf der Online-Plattform X und kritisierte den Angriff. «Wie kann es sein, dass so etwas fast täglich vorkommt? Es muss ernsthaft gegen diese extremistische Siedlergewalt vorgegangen werden», schrieb er. «Es ist eine Frage der Menschenrechte (der dort lebenden Palästinenser) und der Sicherheit (denn niemand kann ein Interesse daran haben, das Westjordanland in Brand zu setzen).»

    Die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg deutlich verschärft. Die israelischen Streitkräfte gehen dort gegen militante Palästinenser vor, während radikale jüdische Siedler immer wieder Gewalttaten gegen palästinensische Zivilisten verüben.

    Israelische Armeefahrzeuge im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland. (3. Februar 2025) 
    Israelische Armeefahrzeuge im Flüchtlingslager Dschenin im Westjordanland. (3. Februar 2025) 
    Bild: Keystone/EPA/Alaa Badarneh
  • 22.12 Uhr

    Berichte: Netanjahu verlängert US-Reise

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird seinen Besuch in den USA Berichten zufolge verlängern. Der israelische Regierungschef werde statt bis Donnerstag nun bis Samstagabend in Washington bleiben, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Netanjahus Büro. Grund seien «zahlreiche Anfragen von US-Beamten nach Treffen» mit dem israelischen Ministerpräsidenten.

    Am Dienstag (Ortszeit) trifft Netanjahu US-Präsident Donald Trump in Washington. Er ist der erste ausländische Staatsgast, den Trump in seiner zweiten Amtszeit im Weissen Haus empfängt. Das Treffen der beiden soll auch die nächste Runde der Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über die Fortsetzung der Waffenruhe im Gaza-Krieg vorbereiten. Medienberichten zufolge streben Trump und Netanjahu auch an, Fortschritte in Blick auf ein Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien zu erzielen.

  • Montag, 3. Februar 2025, 5.19 Uhr

    Netanjahu in USA – neue Verhandlungen über Waffenruhe-Deal

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist zu Gesprächen mit US-Präsident Donald Trump und dessen Nahost-Gesandten Steve Witkoff in Washington eingetroffen. «Dies ist ein wichtiges Treffen, das das tiefe Bündnis zwischen Israel und den Vereinigten Staaten stärkt und unsere Zusammenarbeit verbessern wird», schrieb der israelische UN-Botschafter Danny Danon, der Netanjahu am Flughafen empfing, am Sonntagabend (Ortszeit) auf der Plattform X. Heute sollen laut dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten in Washington die Verhandlungen über die nächste Phase des Waffenruhe-Deals zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas beginnen.

    Netanjahu wird sich nach Angaben seines Büros zunächst mit Witkoff treffen und über Israels Verhandlungsposition sprechen. «Die wirklich ernsthaften Verhandlungen über die zweite Phase» des Abkommens mit der Hamas würden aber erst nach der Unterredung mit Trump beginnen, sagte ein hochrangiger israelischer Beamter der US-Nachrichtenseite «Axios». «Davor wird nichts Bedeutendes passieren.»

    Das Gespräch mit Trump soll dem Vernehmen nach am Dienstag stattfinden, offiziell wurden bislang keine Details zum Programm bekanntgegeben. Netanjahu kündigte an, er werde mit Trump unter anderem «über einen Sieg über die Hamas» sprechen.

  • 18.41 Uhr

    Israels Verteidigungsminister: Keine Drohnen oder keine Hisbollah

    Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat bei einem Truppenbesuch im Süden des Libanons drohende Töne angeschlagen. «In den letzten Tagen haben wir Versuche gesehen, Drohnen in Richtung des Staates Israel zu schicken», sagte Katz nach Angaben seines Büros.

    «Ich will von hier aus eine klare Botschaft an die Hisbollah und die libanesische Regierung schicken: Israel wird Drohnenangriffe aus dem Libanon nicht dulden.» Auf Bedrohungen werde man mit aller Kraft reagieren, warnte er. «Entweder gibt es keine Drohnen oder es gibt keine Hisbollah.»

    Eine im November vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah ist nach Angaben des Weissen Hauses bis zum 18. Februar verlängert worden. Der ursprünglich binnen 60 Tagen vorgesehene Abzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanons verzögert sich. Beide Seiten werfen sich Verstösse gegen die Waffenruhe vor.

    Nach Darstellung Israels rückt die libanesische Armee, die die Einhaltung der Waffenruhe sicherstellen und eine Rückkehr der Hisbollah in das Gebiet verhindern soll, nicht schnell genug nach. Die Hisbollah habe sich auch nicht wie vereinbart nördlich des Litani-Flusses zurückgezogen.

    Nach dem Ablauf der Frist für den Abzug am 26. Januar kam es im Libanon erneut zu tödlichem Beschuss, als Anwohner im Süden in ihre Heimatorte zurückkehren wollten. Nach libanesischen Angaben wurden dabei 24 Menschen durch israelischen Beschuss getötet und mehr als 100 weitere verletzt.

  • Sonntag, 2. Februar 2025, 18.02 Uhr

    Strafrechtliche Ermittlungen gegen Frau von Israels Regierungschef Netanjahu eingeleitet

    In Israel sind strafrechtliche Ermittlungen gegen die Ehefrau von Regierungschef Benjamin Netanjahu, Sara Netanjahu, eingeleitet worden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft in einem Schreiben an eine Abgeordnete der Opposition mit, welche die Ermittlungen gefordert hatte. Naama Lazimi, Abgeordnete der Partei Die Demokraten, wirft Sara Netanjahu Zeugenbeeinflussung im Korruptionsprozess ihres Mannes vor.

    Lazimi erklärte, die Untersuchung sei am 26. Dezember eingeleitet worden. Ihr Büro habe nach einem «schockierenden» Bericht in der Nachrichtensendung «Uvda» des israelischen Senders Channel 12 den Staatsanwalt kontaktiert. In der Sendung wurde berichtet, Sara Netanjahu habe versucht, einen wichtigen Zeugen im laufenden Korruptionsprozess gegen ihren Mann einzuschüchtern.

    Dem Sender zufolge initiierte Sara Netanjahu zudem Negativkampagnen gegen den Generalstaatsanwalt, seinen Stellvertreter und andere Menschen, die gegen ihren Ehemann vorgingen.

    Die Knesset-Abgeordnete begrüsste die Ermittlungen im Onlinedienst X als «wichtig für die parlamentarische Kontrolle, das Justizsystem und die Rechtsstaatlichkeit». «Ich werde nicht schweigen, ich werde nicht aufgeben und ich werde nicht zulassen, dass dieser Fall begraben wird», erklärte Lazimi. Sie werde für «Gerechtigkeit» sorgen, betonte sie.

    Die Staatsanwaltschaft machte keine genaueren Angaben zu den Ermittlungen gegen Sara Netanjahu, die sich derzeit mit dem Regierungschef in den USA aufhält. Die Untersuchung werde «von der israelischen Polizei in Zusammenarbeit mit der Cyberabteilung der Staatsanwaltschaft» erfolgen, erklärte die Staatsanwaltschaft.

    In dem vor vier Jahren begonnenen Prozess wird Netanjahu und seiner Frau Sara zum einen vorgeworfen, von Milliardären Luxusgüter wie Zigarren, Schmuck und Champagner im Wert von umgerechnet mehr als 250.000 Euro als Gegenleistung für politische Gefälligkeiten angenommen zu haben. In zwei weiteren Fällen soll der Regierungschef versucht haben, mit israelische Medien eine günstige Berichterstattung auszuhandeln.

    Im Dezember hatte Benjamin Netanjahu in dem mehrfach vertagten Prozess erstmals ausgesagt und die Vorwürfe als «lächerlich» zurückgewiesen. Er ist der erste amtierende israelische Regierungschef, der sich in einem Strafverfahren verantworten muss.

  • 22.11 Uhr

    Vier weitere Tote bei zwei Luftangriffen im Westjordanland

    Bei zwei weiteren israelischen Luftangriffen im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben insgesamt vier Menschen getötet worden. Zwei Palästinenser seien in Dschenin auf einem Motorrad bei einem Drohnenangriff getroffen worden und zwei weitere bei einem Angriff auf ein Auto in der weiter südlich gelegenen Ortschaft Kabatia, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Zuvor war bei einem Drohnenangriff in Dschenin bereits ein 16-Jähriger getötet worden.

    Die israelische Armee teilte mit, in Kabatia sei ein «Auto mit Terroristen» mit einem Fluggerät angegriffen worden. Auch in Dschenin sei eine Gruppe von Bewaffneten attackiert worden. Israel hatte am 21. Januar in Dschenin den grössten Militäreinsatz seit langem begonnen. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Seit Beginn des Einsatzes wurden dort mehr als 20 Menschen getötet.

  • 21.50 Uhr

    Netanjahu: Beginn weiterer Waffenruhe-Gespräche am Montag

    Die Verhandlungen über die zweite Phase der Gaza-Waffenruhe sollen nach Darstellung Israels am Montag in Washington beginnen. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, darauf habe er sich mit dem US-Nahostgesandten Steve Witkoff geeinigt. Netanjahu und Witkoff wollten sich am Montag in Washington treffen und dabei über die israelischen Verhandlungspositionen sprechen.

    Im Verlauf der Woche werde Witkoff dann mit Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sowie ranghohen ägyptischen Repräsentanten sprechen. Anschliessend werde der Sondergesandte des US-Präsidenten Donald Trump erneut mit Netanjahu sprechen, «über Schritte, die Verhandlungen voranzubringen, einschliesslich von Daten für die Abreise von Delegationen zu den Gesprächen».

  • 21.05 Uhr

    Zamir wird Israels neuer Generalstabschef

    Ejal Zamir soll Israels neuer Generalstabschef werden. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, dieser habe die Entscheidung gemeinsam mit dem Verteidigungsminister Israel Katz getroffen. Der 59-jährige Zamir war bisher Generaldirektor des israelischen Verteidigungsministeriums. In dieser Rolle war er auch prominent am Verkauf des Raketenabwehrsystems Arrow 3 an Deutschland beteiligt.

    Der bisherige Generalstabschef Herzi Halevi hatte mehr als 15 Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs seinen Rücktritt erklärt. Dieser soll am 6. März in Kraft treten. Als Grund nannte Halevi in einer Erklärung «die Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der israelischen Armee am 7. Oktober».

  • 16.41 Uhr

    Argentinien feiert Freilassung von Hamas-Geisel

    Die argentinische Regierung hat die Freilassung der Geisel Jarden Bibas aus der Gewalt der Hamas gefeiert. Präsident Javier Milei postete am Samstagmorgen auf der Online-Plattform etliche Videos, die das tränenreiche Wiedersehen von Bibas und seinen Angehörigen in Israel zeigten. Milei gilt als ein entschiedener Unterstützer Israels.

    Der 35-jährige Bibas hat auch einen argentinischen Pass. Laut der israelischen Botschaft in Argentinien bekam er die Staatsbürgerschaft über seine Frau Schiri und deren gemeinsame Kinder Ariel und Kfir, die ebenfalls argentinische Staatsangehörige sind.

  • 14.33 Uhr

    Arabische Staaten lehnen Trumps Gaza-Vorschlag strikt ab

    Arabische Länder haben einer von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung des Gazastreifens eine Absage erteilt. Solche Pläne gefährdeten die Stabilität der Region, drohten den Konflikt auszuweiten und würden die Aussichten auf Frieden und Koexistenz unter den Völkern untergraben, hiess es in einer Stellungnahme von Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Arabischen Liga. Man sei strikt gegen jedes Vorhaben, die Palästinenser aus ihren Territorien im Gazastreifen und im Westjordanland auszusiedeln.

  • 13.24 Uhr

    Grenzübergang von Rafah nach Ägypten erstmals seit neun Monaten geöffnet

    Erstmals seit fast neun Monaten ist der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wieder geöffnet worden. Mehrere Patienten wurden aus Gaza über Rafah zur ärztlichen Behandlung nach Ägypten gebracht, wie Sicherheitskreise und der Ägyptische Rote Halbmond bestätigten. Der staatsnahe TV-Sender Al-Kahira News zeigte Bilder der ausreisenden Patienten. Zunächst sollten rund 50 von ihnen Gaza verlassen.

    Der einzige Grenzübergang, der nicht über israelisches Gebiet führt, wurde geschlossen, nachdem Israels Armee dort im vergangenen Mai auf palästinensischer Seite die Kontrolle übernommen hatte.

    Al-Kahira News zufolge wurden zunächst ein Junge mit einer Immunkrankheit in Begleitung seiner Mutter sowie ein Mädchen, der ein Bein amputiert werden sollte, nach Ägypten gebracht. Sie fuhren in Krankenwagen auf der palästinensischen Seite in den Transitbereich des Übergangs ein, wo ägyptische Krankenwagen auf sie warteten. Mit solchen Transfers hatten Kranke und Verletzte das Gebiet auch vor der Schliessung Rafahs verlassen.

    Der Grenzübergang ist für die Ausreise verletzter und kranker Menschen zur Behandlung in Ägypten und anderen Ländern ebenso wichtig wie für die Einfuhr von Hilfsgütern nach Gaza. Dort leiden nach UN-Angaben rund zwei Millionen Menschen an Hunger. Es gab zunächst aber keine Hinweise darauf, dass auch die Hilfslieferungen nach Gaza über Rafah wieder starten würden. Diese kommen seit Monaten nur über von Israel kontrollierte Übergange nach Gaza.

  • 13.02 Uhr

    Israel lässt 32 palästinensische Häftlinge frei, 40 sollen noch heute folgen 

    32 im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas freigelassene palästinensische Häftlinge sind im Westjordanland angekommen.

    Insgesamt sollten 72 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, 39 von ihnen stammen aus dem Westjordanland, sieben sollen wegen der Schwere ihrer Straftaten im Rahmen des Abkommens zwischen Israel und der Hamas ins Ausland gebracht werden. Die restlichen Gefangenen stammen aus dem Gazastreifen und wurden vor dem Hamas-Massaker inhaftiert.

    Zusätzlich dazu sollen 111 weitere, nach dem 7. Oktober im Gazastreifen festgenommene Palästinenser freikommen. Berichten zufolge soll Israel festgestellt haben, dass sie nichts mit dem Hamas-Terrorüberfall zu tun hatten.

    Unter den 72 Häftlingen sind auch mehrere Personen, die zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt wurden. Zu den bekanntesten, die Berichten zufolge freikommen sollen, zählen Schadi Amuri, der im Jahr 2002 einen Autobombenanschlag mit 17 Toten verübte, sowie Ahmed Salim, der 2002 an der Ermordung eines israelischen Ehepaars im Westjordanland beteiligt war. Die beiden aus dem Westjordanland stammenden Männer kommen nach ihrer Freilassung ins Ausland.

  • 10.07 Uhr

    Geisel Yarden Bibas ist frei – wo sind seine Kinder und seine Ehefrau?

    Im Waffenstillstandsabkommen hat die Hamas eingewilligt, Frauen und Minderjährige zuerst freizulassen. Nun hat sie Yarden Bibas dem Roten Kreuz übergeben. Das schürt die Sorge um seine Ehefrau und zwei seiner Kinder, die ebenfalls von Terroristen als Geiseln genommen wurden. 

  • 9.54 Uhr

    Hamas übergibt dritte Geisel

    Die Hamas hat im Zuge einer Waffenruhe-Vereinbarung drei weitere Geiseln an das Rote Kreuz im Gazastreifen übergeben. Zwei Männer kamen in Chan Junis im Süden des Gebiets frei und sind bereits zurück in Israel, ein weiterer wurde am Hafen der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens an das Rote Kreuz übergeben, wie auf live-Fernsehaufnahmen zu sehen war.

  • 1. Februar 9,34 Uhr

    Hamas übergibt zwei Geiseln, eine weitere soll heute freikommen

    Die Hamas hat im Gazastreifen mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie Ofer Kalderon (54) und Jarden Bibas (35) in Chan Junis im Süden des Gazastreifens an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurde. Israels Armee teilte mit, das Rote Kreuz habe sie über die Übergabe der zwei Geiseln informiert. Beide würden nun zum Militär gebracht.

    Nach vorab veröffentlichten Informationen soll heute zudem Keith Siegel (65) in der Stadt Gaza freigelassen werden.

    Die Männer kommen im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas frei. Im Gegenzug sollen 90 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter neun zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilte Gefangene. Zudem soll laut israelischen Medienberichten der wichtige Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza wieder geöffnet werden.

    Auf Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie Kalderon und Bibas nacheinander auf eine Bühne traten und dort Anwesenden winken mussten. Anders als bei der vergangenen Geisel-Übergabe war dieses Mal keine grosse Menschenmenge vor Ort.

    Die vor 484 Tagen entführten Geiseln sollten nach ihrer Freilassung zunächst zu einem israelischen Militärlager im Süden Israels gebracht werden und dort ihre Familien treffen. Anschliessend sollen sie in Krankenhäuser kommen.

  • 16.27 Uhr

    Demo in Ägypten gegen Trumps Gaza-Vorschlag

    Tausende Menschen haben in Ägypten gegen den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump für die Aufnahme von Palästinensern in ihrem Land demonstriert.

    Auf Bildern des staatsnahen TV-Senders Al-Qahera News waren zahlreiche Menschen auf der ägyptischen Seite des Übergangs Rafah an der Grenze zum Gazastreifen zu sehen, die teils ägyptische und palästinensische Fahnen schwenkten. Der Grenzübergang ist laut dem Sender Al-Dschasira eigentlich militärisch abgeriegelt.

    Trump hatte jüngst gesagt, Ägypten und Jordanien könnten die Menschen aus dem teils unbewohnbar gewordenen Küstenstreifen aufnehmen. Das könne vorübergehend oder langfristig sein, antwortete er auf die Frage eines Journalisten.

    Im Gazastreifen leben gut zwei Millionen Menschen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte bereits vor einer möglichen Vertreibung der Bewohner des Küstenstreifens gewarnt. Auch die Vereinten Nationen lehnten die Idee entschieden ab.

    Ähnlich hatte sich auch Ägyptens Präsident Abdel-Fattah al-Sisi geäussert. «Ich sage deutlich, dass die Abschiebung und Vertreibung des palästinensischen Volkes ein Unrecht ist, an dem wir uns nicht beteiligen können», erklärte al-Sisi in Kairo.

    Trump zeigte sich davon unbeeindruckt und betonte auf Nachfrage von Journalisten, Ägypten und Jordanien müssten sich seinem Willen beugen. «Sie werden es machen», sagte er lediglich auf Nachfrage von Journalisten im Weissen Haus. «Wir tun eine Menge für sie und sie werden es machen.»

  • Freitag, 31. Januar 2025, 1.20 Uhr

    Trump-Gesandter: Gazastreifen «unbewohnbar»

    Der Wiederaufbau des vom Krieg verwüsteten Gazastreifens könnte nach Einschätzung des US-Sonderbotschafters für den Nahen Osten, Steve Witkoff, zwischen zehn und 15 Jahren dauern. Nach fast 16 Monaten Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas sei von der Infrastruktur in dem abgeriegelten Küstenstreifen am Mittelmeer «fast nichts mehr übrig», sagte Witkoff der US-Nachrichtenseite «Axios». Er hatte am Mittwoch den Gazastreifen besucht, um sich am Boden und aus der Luft ein Bild von dem Kriegsgebiet zu machen.

    Zerstörte Gebäude im Flüchtlingslager Dschabaliya. (30. Januar 2025) 
    Zerstörte Gebäude im Flüchtlingslager Dschabaliya. (30. Januar 2025) 
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber

    Allein der Abriss und die Beseitigung der Trümmer werde fünf Jahre in Anspruch nehmen, sagte Witkoff, der vor seiner Ernennung zum Nahost-Gesandten des US-Präsidenten Donald Trump als Immobilieninvestor tätig war. Die Bewertung der möglichen Auswirkungen der vielen Tunnel unter dem Gazastreifen auf den Bau neuer Fundamente könne weitere Jahre dauern.

    Er habe mit Trump nicht über dessen Idee gesprochen, Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, während das Gebiet wiederaufgebaut wird. Nach dem, was er bei seinem Besuch gesehen habe, sei der Küstenstreifen «unbewohnbar», sagte Witkoff. Hinzu kämen die vielen nicht explodierten Sprengkörper. Es sei gefährlich, sich in Gaza zu bewegen. Die beiden arabischen Staaten hatten die Idee von Trump abgelehnt und erklärt, sie würden sich nicht an einer Umsiedlung von Bewohnern aus Gazas beteiligen.

  • 20.57 Uhr

    Palästinenserhilfswerk UNRWA setzt Arbeit trotz Verbots fort

    Trotz des von Israel erteilten Arbeitsverbots für das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA setzt die Organisation der Vereinten Nationen ihre Tätigkeit fort. UNRWA biete weiterhin Hilfe und Dienstleistungen an, die Kliniken der Organisation im gesamten besetzten Westjordanland, darunter auch in Ost-Jerusalem, seien geöffnet, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric. Auch die Hilfe im Gazastreifen gehe weiter.

    Nach dem Willen Israels hätte UNRWA die Arbeit einstellen müssen. Israel wirft dem UN-Palästinenserhilfswerk vor, dass einige Mitarbeiter an Terroraktivitäten der Hamas beteiligt gewesen seien. Das israelische Parlament hatte in der Folge ein Arbeitsverbot für UNRWA auf israelischem Staatsgebiet verhängt und israelischen Beamten ab 30. Januar verboten, mit der Organisation zu kooperieren. Deshalb wird befürchtet, dass es für das Hilfswerk schwierig bis unmöglich werden könnte, die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen und im Westjordanland zu versorgen.

    Die Vereinten Nationen schienen anzudeuten, dass Israel bislang nichts zur Durchsetzung des Arbeitsverbots tat. «Am Gebäude weht weiterhin die UN-Flagge», sagte Dujarric.

    Etwa zwei Dutzend internationale Mitarbeitende des Hilfswerks seien wegen auslaufender Visa nach Jordanien ausgereist, sagte er. Örtliche Mitarbeiter arbeiteten in anderen Teilen des Westjordanlandes. «Soweit ich weiss, ist das Hauptgebäude leer», sagte der Sprecher. Es würde jedoch weiterhin von einer Sicherheitsfirma bewacht. Computer und Dokumente seien zuvor in Sicherheit gebracht worden.

  • 19.52 Uhr

    Berichte: Israel hat palästinensische Häftlinge freigelassen

    Viele im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas freigelassene palästinensische Häftlinge sind mit etwas Verzögerung im Westjordanland angekommen. In der Stadt Ramallah wurden 66 Palästinenser von ihren Angehörigen empfangen, wie palästinensische Medien meldeten.

    Sie kamen im Gegenzug für zuvor im Gazastreifen freigelassene Geiseln frei. Aus Empörung über chaotische Szenen bei der Geisel-Freilassung in Chan Junis im Süden des Gazastreifens hatte Israel die Freilassung der Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zunächst aufgeschoben. Angehörige warteten in Ramallah ungeduldig auf die Ankunft der Gefangenen.

    Insgesamt sollten 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter auch mindestens 30 wegen Mordes Verurteilte sowie einige Frauen und Minderjährige. Einige der 110 Palästinenser wurden Berichten zufolge in den Gazastreifen gebracht. Mehrere sollen im Rahmen des Abkommens wegen der Schwere ihrer Straftaten ins Ausland gebracht werden.

  • 19.09 Uhr

    Hamas bestätigt erstmals Tod ihres Militärchefs

    Rund sechs Monate nach einem israelischen Luftangriff auf den damaligen Hamas-Militärchef, Mohammed Deif, hat die islamistische Terrororganisation dessen Tod erstmals offiziell bestätigt. Zudem erklärte Hamas-Sprecher Abu Obeida nun auch erstmals, dass der dritthöchste Hamas-Führer im Gazastreifen, Marwan Issa, tot sei.

    Israels Militär hatte Deif im vergangenen Juli bei Chan Junis im Süden des Küstengebiets angegriffen und nach eigenen Angaben getötet. Dutzende Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben. Bereits im März 2024 hatte Israels Armee die Tötung von Deifs Stellvertreter Marwan Issa bei einem Luftschlag verkündet.

    Vor gut drei Monaten erklärte Israel auch den Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar für tot. Die Hamas bestätigte dies damals. Er galt als Drahtzieher des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023. Auch Deif als Chef der Kassam-Brigaden spielte eine zentrale Rolle bei dem Terrorangriff auf Israel mit mehr als 1.200 Toten.

  • 16.48 Uhr

    Busse mit palästinensischen Häftlingen nach Verzögerung losgefahren

    Busse mit palästinensischen Häftlingen sind nach einer Verzögerung aus dem israelischen Ofer-Gefängnis nahe Ramallah losgefahren. Videobilder zeigten, wie die Busse von israelischen Militärfahrzeugen begleitet wurden. Die Insassen sollten im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gegenzug für drei israelische Geiseln aus der Haft entlassen werden, die zuvor im Gazastreifen freigekommen waren.

    Aus Empörung über chaotische Szenen bei der Freilassung in Chan Junis hatte Israel die Freilassung der Häftlinge zunächst aufgeschoben. Angehörige warteten in Ramallah ungeduldig auf die Gefangenen. Die israelische Armee wollte allerdings Freudenfeiern im Westjordanland verhindern.

    Insgesamt sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter auch mindestens 30 wegen Mordes Verurteilte sowie einige Frauen und Minderjährige.

  • 16.43 Uhr

    Geiseln nach Freilassung in Krankenhäuser gebracht

    Nach ihrer Freilassung im Gazastreifen sind die Geiseln in verschiedene Krankenhäuser in Israel gebracht worden. Der 80 Jahre alte Deutsch-Israeli Gadi Moses sei im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv angekommen, teilte eine Sprecherin mit. «Nach seiner Ankunft ist er gründlich untersucht worden, um seinen Zustand einzuschätzen und die medizinische Behandlung entsprechend zu planen.»

    Die 29 Jahre alte Deutsch-Israelin Arbel Yehud wurde nach Angaben der Klinik in das Schiba-Krankenhaus bei Tel Aviv gebracht. Fünf thailändische Zivilisten seien im Schamir Medical Center nahe Tel Aviv angekommen und bereits untersucht worden, teilte das israelische Gesundheitsministerium mit.

    Die 20-jährige Soldatin Agam Berger kam mit einem Hubschrauber im Beilinson-Krankenhaus in Petach Tikva bei Tel Aviv an. Dort warteten vier weitere Soldatinnen aus der Späher-Einheit auf sie. Die vier Frauen waren bereits am Samstag im Gazastreifen freigekommen.

  • 15.36 Uhr

    Weg für Freilassung Gefangener frei

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach den chaotischen Szenen bei der Übergabe von Geiseln im Gazastreifen von internationalen Vermittlern Zusicherungen erhalten, dass die Freilassungen künftig sicher ablaufen würden. Dies hat das Büro Netanjahus mitgeteilt.

    Damit ist der Weg für die Entlassung palästinensischer Häftlinge wieder frei, die Netanjahu vorerst verschoben hatte. Die Mitteilung ging nicht auf eine angekündigte Verschiebung der Entlassung aus israelischen Gefängnissen ein. Unbestätigten Berichten zufolge soll eine Einigung darüber erzielt worden sein und die 110 Gefangenen sollen in Kürze freikommen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Zusicherungen über die künftig sichere Freilassung der Geiseln erhalten (Archivbild).
    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Zusicherungen über die künftig sichere Freilassung der Geiseln erhalten (Archivbild).
    Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa
  • 14.22 Uhr

    Israel verschiebt Freilassung Gefangener

    Angesichts der chaotischen Szenen bei der Übergabe weiterer Geiseln im Gazastreifen hat die israelische Regierung die im Gegenzug vereinbarte Freilassung palästinensischer Häftlinge vorerst verschoben. Erst müsse eine «sichere Freilassung» der verbliebenen Geiseln garantiert werden, teilte Netanjahus Büro mit. Er rief die internationalen Vermittler auf, das sicherzustellen.

    Live-Bilder von der Übergabe in der Stadt Chan Junis zeigten, wie die sichtlich verängstigte Deutsch-Israelin Arbel Yehud durch eine riesige Menschenmenge zu einem Wagen des Roten Kreuzes geführt wurde. Eskortiert wurde sie von maskierten Extremisten, die immer wieder Menschen zurückdrängen mussten. Aus der Menge waren Schmährufe zu hören. Durch den Tumult verzögerte sich auch die Abfahrt der Fahrzeuge.

    Israel sollte im Gegenzug für acht Geiseln am Donnerstag weitere 110 palästinensische Gefangene freilassen. Unter ihnen sind 30, die wegen tödlicher Angriffe auf Israelis lebenslange Haftstrafen ableisteten. Zu denen, die freikommen sollen, zählt der prominente frühere Extremistenführer Sakaria Subeidi, der 2021 an einem Gefängnisausbruch beteiligt war, aber nur wenige Tage später wieder gefasst wurde.

  • 13.27 Uhr

    Acht Geiseln im Gazastreifen freigelassen

    Im Gazastreifen wurden im Zuge einer Waffenruhe-Vereinbarung sieben weitere Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Dies teilte die israelische Armee unter Berufung auf das Rote Kreuz mit. Zuvor waren in einer Live-Fernsehübertragung chaotische Szenen vom Ort der Übergabe zu sehen. Die Freigelassenen seien unterwegs zur Übergabe an das Militär, hiess es. Nach vorherigen Informationen handelte es sich bei den in Chan Junis freigelassenen Geiseln um zwei Deutsch-Israelis und fünf Thailänder.

    Die Aufnahmen von Al-Dschasira zeigten, wie die Deutsch-Israelis Arbel Yehud (29) und Gadi Moses (80) durch eine grosse, dicht gedrängte und laut schreiende Menschenmenge laufen mussten. Vermummte und bewaffnete Islamisten begleiteten und beschützten sie. Ein Kämpfer hielt die Hand der verängstigt wirkenden Frau. Israelische Fernsehkommentatoren sprachen in Anlehnung an den Kreuzweg Jesu von einer «Via Dolorosa».

    Die Zeremonie fand neben dem zerstörten Haus des im Oktober getöteten Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar statt. Eine riesige jubelnde Menschenmenge drängte sich zwischen den Trümmern der Stadt um die bewaffneten und vermummten Islamisten und die Fahrzeuge mit den Geiseln.

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich angesichts der Szenen bei der Übergabe zweier deutsch-israelischer Geiseln entsetzt gezeigt. «Dies ist ein weiterer Beweis für die unvorstellbare Grausamkeit der Terrororganisation Hamas», sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros.

    Er sprach demnach von «schockierenden Szenen». Netanjahu rief den Angaben zufolge die Staaten, die das Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas vermittelt haben, dazu auf, dafür zu sorgen, dass sich derartige Szenen nicht wiederholen und die Sicherheit der Geiseln gewährleistet wird.

    Die deutsch-israelische Soldatin Arbel Yehud wird von Kämpfern der Hamas und des Islamischen Dschihad eskortiert. 
    Die deutsch-israelische Soldatin Arbel Yehud wird von Kämpfern der Hamas und des Islamischen Dschihad eskortiert. 
    Abdel Kareem Hana/AP/dpa
  • 30. Januar, 9.15 Uhr

    Übergabe weiterer Hamas-Geiseln hat begonnen

    Agam Berger auf dem Weg zur Übergabe.
    Agam Berger auf dem Weg zur Übergabe.
    X

    Islamisten im Gazastreifen haben mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die israelische Soldatin Agam Berger zwischen Trümmern in Dschabalija von vermummten Bewaffneten an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurde. Nach vorab veröffentlichten Informationen sollen heute ausserdem die Deutsch-Israelis Arbel Yehud und Gadi Moses sowie fünf thailändische Arbeiter freikommen.

  • 20.16 Uhr

    Al-Scharaa zum Übergangspräsident Syriens ernannt

    Nach dem Machtwechsel in Syrien ist De-facto-Herrscher Ahmed al-Scharaa zum Übergangspräsidenten ernannt worden. Wie die syrische Staatsagentur nach einem hochrangigen Treffen in Damaskus berichtete, soll al-Scharaa in der Übergangsphase die Aufgaben des Staatschefs übernehmen.

    Al-Scharaa, früher unter seinem Kampfnamen Abu Mohammed al-Dscholani bekannt, führte die sunnitisch-islamistische Organisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die den Sturz von Langzeit-Herrscher Baschar al-Assad massgeblich herbeigeführt hatte. HTS ging aus der Al-Nusra-Front hervor, einem Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

    Ahmed al-Scharaa, auch bekannt als Abu Mohammed al-Dschulani. (Archiv)
    Ahmed al-Scharaa, auch bekannt als Abu Mohammed al-Dschulani. (Archiv)
    Keystone/AP/Mosa'ab Elshamy

    Der frühere Militärkommandeur, Anfang 40, gibt sich seit dem Machtwechsel betont moderat. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Sana wurde al-Scharaa beauftragt, einen legislativen Rat für die Übergangsphase zu gründen, bis eine neue Verfassung ausgearbeitet worden ist. Sana zitierte den Sprecher der Militärallianz, Hassan Abdul Ghani, die Assad im Dezember gestürzt hatte.

    Die De-facto-Herrscher erklärten auf einer Konferenz in Damaskus, dass sie die Verfassung von 2012 ausser Kraft setzen. Das Parlament der alten Regierung wird aufgelöst, ebenso sollen die Streitkräfte neu organisiert werden. Auch mit der alten Regierung verbundene Sicherheitsorgane werden offiziell aufgelöst. Die Baath-Partei des gestürzten Machthabers Assad, die ihre Arbeit in Syrien bereits eingestellt hat, sowie ihr angeschlossene Institutionen dürfen demnach nicht mehr tätig sein.

    Vor mehr als acht Wochen hatte eine Rebellenallianz unter Führung der sunnitisch-islamistischen Organisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS) Assad in einer Blitzoffensive gestürzt. Das Land ist nach über einem Jahrzehnt Bürgerkrieg politisch zersplittert und konfessionell gespalten. Dennoch verbinden viele Syrerinnen und Syrer mit dem Machtwechsel die Hoffnung auf einen Neubeginn.

  • 20.08 UHr Uhr

    Israel hat Namen der freizulassenden Geiseln erhalten

    Netanjahus Büro erklärte am Mittwoch, es habe von der Hamas nun eine Liste mit den Namen der Geiseln erhalten, die am Donnerstag freikommen sollen. Neben dem Deutsch-Israeli Gadi Moses seien darunter Arbel Yehud, die Medienberichten zufolge ebenfalls familiäre Verbindungen nach Deutschland hat, und die israelische Soldatin Agam Berger sowie fünf thailändische Staatsbürger.

    Der 80 Jahre alte Deutsch-Israeli Moses ist der Lebensgefährte von Efrat Katz, die ebenfalls am 7. Oktober 2023 im Zuge des Überfalls islamistischer Gruppen auf Israel entführt worden war und bei einem israelischen Militäreinsatz gegen die Entführer laut Armeeangaben «höchstwahrscheinlich» versehentlich erschossen worden war. Moses' Ex-Frau Margalit Moses war ebenfalls von den Islamisten entführt worden, wurde aber bereits im November 2023 freigelassen.

    Die 29-jährige Zivilistin Yehud wurde bei dem Überfall zusammen mit der Familie ihres Verlobten Ariel Cunio aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Ihr Bruder Dolev wurde von den Islamisten getötet. Die Familie ihres Partners Cunio ist die Familie, von der die meisten Mitglieder - acht - als Geiseln verschleppt worden waren. Unter ihnen waren drei Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren. Ariel Cunio und sein Bruder David befinden sich noch immer in den Händen der Hamas.

    Die 20-jährige Soldatin Berger leistete ihren Militärdienst in einer Überwachungseinheit an der Grenze zum Gazastreifen auf dem Stützpunkt Nahal Oz in der Nähe des gleichnamigen Kibbuz, als sie als Geisel genommen wurde.

    Drei weitere Geiseln sollen laut Netanjahus Büro am Samstag frei kommen. Dabei handele es sich um drei Männer, die noch am Leben seien. Die Identität der Männer werde deren Familien am Freitag mitgeteilt, teilte Netanjahus Büro weiter mit.

  • Mittwoch, 29. Januar 2025, 3.11 Uhr

    Deutsche Regierung plant für deutschen Grenzschützer-Einsatz in Rafah

    In der deutschen Regierung laufen Planungen für eine mögliche Entsendung deutscher Grenzschutzexperten an den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr, soll ein Kabinettsbeschluss aus dem Jahr 2005 so angepasst werden, dass auch ein Einsatz bewaffneter Einsatzkräfte möglich wird. Der Beschluss aus dem Jahr 2005 sah demnach nur die Entsendung unbewaffneter Grenzschützer vor. In der aktuellen Situation wird das aber für zu gefährlich gehalten.

    Der Einsatz deutscher Experten könnte im Rahmen der EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Rafah (Eubam Rafah) erfolgen, die in Kürze erstmals nach jahrelanger Pause wieder vor Ort tätig werden soll. Sie war bereits 2005 eingerichtet worden, um bei den Kontrollen am Grenzübergang zu helfen. Seit der Machtübernahme der islamistischen Hamas 2007 im Gazastreifen gab es allerdings kein EU-Personal mehr am Grenzübergang, weil die EU nicht mit der Hamas kooperieren wollte.

    In einer ersten Phase soll nun möglichst von Anfang Februar an eine niedrige zweistellige Zahl an EU-Grenzschutzexperten sowie Unterstützungskräften für die Sicherheit am Grenzübergang tätig sein. Sie wird den Planungen zufolge unter anderem Kontrollen beaufsichtigen und es ermöglichen, dass mehrere Hundert verletzte Palästinenser den Gazastreifen verlassen können. Nach Angaben des italienischen Aussenministers Antonio Tajani vom Montag wird es sich bei den Experten zunächst einmal um Grenzschützer aus Italien, Spanien und Frankreich handeln. Aus Deutschland könnten Bundespolizisten oder Zollbeamte nach Rafah entsendet werden.

    Die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah gehört zu einer Drei-Phasen-Vereinbarung zwischen der Hamas und Israel zur Beendigung des Gaza-Kriegs. Der Übergang in Rafah soll insbesondere auch die Einfuhr von deutlich mehr humanitärer Hilfe für die Palästinenser ermöglichen. Der EU-Einsatz erfolgt mit dem Einverständnis Ägyptens und auf Bitte der Israelis und Palästinenser hin.

  • 21.01 Uhr

    14 Verletzte bei Drohnenangriff im Südlibanon

    Bei einem israelischen Drohnenangriff im Südlibanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums am Abend 14 Menschen verletzt worden.

    Ein israelischer Militärsprecher teilte kurz darauf mit, der Angriff habe einem Lastwagen und einem weiteren Fahrzeug der Hisbollah-Miliz gegolten, in denen Waffen transportiert wurden. Der Angriff sei erfolgt, als die Waffenübergabe beobachtet wurde, hiess es.

  • 19.43 Uhr

    Israels Regierungschef Netanjahu von Trump für Dienstag ins Weisse Haus eingeladen

    US-Präsident Donald Trump hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nach israelischen Angaben für kommenden Dienstag ins Weisse Haus in Washington eingeladen. «Ministerpräsident Netanjahu ist der erste ausländische Regierungschef in der zweiten Amtszeit von US-Präsident Trump, der ins Weisse Haus eingeladen wird», hob Netanjahus Büro am Dienstagabend in einer Erklärung hervor.

  • Dienstag, 28. Januar 2025, 0.08 Uhr

    Pro-palästinensischer US-Journalist offenbar freigelassen

    Der von der Kantonspolizei Zürich am Samstag festgenommene pro-palästinensische Journalist wurde nach eigenen Angaben wieder freigelassen. Er sei von der Polizei am Montagabend bis zum Flugzeug in Richtung Istanbul eskortiert worden, schrieb der Journalist auf der Onlineplattform X.

    Es sei kein Verbrechen, Journalist zu sein und sich für Palästina einzusetzen, fügte der 53-Jährige an. Die Mitteilung auf der Plattform X veröffentlichte er demnach aus Istanbul.

    Die Kantonspolizei Zürich hatte den US-Amerikaner am Samstag festgenommen. Er war mit einer Einreisesperre belegt und wollte in Zürich einen Vortrag halten. Die Kantonspolizei bestätigte am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Medien- und Agenturberichte zur Identität des Mannes. Sie hatte am Samstag über die Festnahme informiert.

    Die Festnahme eines pro-palästinensischen US-Journalisten in der Schweiz gebe Anlass zur Sorge über die Schwächung der Meinungsfreiheit in Europa, kritisieren Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen laut der Nachrichtenagentur AFP. Irene Khan, Uno-Sonderberichterstatterin für Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung, forderte die Schweiz demnach bereits am Sonntag auf, dir Abklärungen voranzutreiben und den Mann freizulassen.

    Die Sonderberichterstatterinnen und -berichterstatter der Vereinten Nationen sind gemäss AFP unabhängige Experten, die vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen ernannt werden, aber nicht im Namen der Weltorganisation sprechen.

  • 23.13 Uhr

    Palästinenser: Tote bei israelischem Luftangriff in Gaza

    rotz der Waffenruhe im Gazastreifen hat es bei israelischen Angriffen nach Angaben eines Krankenhauses im Flüchtlingsviertel Nuseirat zwei Tote und mehrere Verletzte gegeben. Ein Kind sei getötet worden, als ein Pferdegespann auf der Küstenstrasse Al-Raschid von einer Rakete getroffen worden sei, berichteten Augenzeugen. Dabei habe es auch drei Verletzte gegeben.

    Zudem sei ein Mann getötet worden, als eine Planierraupe weiter landeinwärts bombardiert worden sei. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee teilte mit, sie prüfe die Berichte.

    Über die Al-Raschid-Strasse waren den ganzen Tag über Bewohner des Gazastreifens in den Norden des abgeriegelten Küstengebiets zurückgekehrt, die während des 15-monatigen Kriegs in den Süden vertrieben worden waren. Nach Angaben des Medienbüros der islamistischen Hamas trafen im Norden am ersten Tag der Rückkehrmöglichkeit rund 300'000 Menschen ein.

  • 21.37 Uhr

    300'000 Menschen nach Nord-Gaza zurückgekehrt

    Am ersten Tag der Rückkehrmöglichkeit für Bewohner des Gazastreifens in den Norden des verwüsteten Küstengebiets sind dort nach Angaben des Medienbüros der islamistischen Hamas bereits rund 300'000 Menschen eingetroffen. Sie waren im Laufe des mehr als 15-monatigen Kriegs in den Süden des abgeriegelten Gebiets vertrieben worden. Dort hatten sie meist in notdürftigen Zeltlagern gelebt.

    Hunderttausende Binnenflüchtende auf dem Weg vom Süden in Richtung Norden des Gazastreifens. (27. Januar 2025) 
    Hunderttausende Binnenflüchtende auf dem Weg vom Süden in Richtung Norden des Gazastreifens. (27. Januar 2025) 
    Bild: Keystone/EPA/Mohammed Saber

    Die Hamas-Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Auch die Vereinten Nationen sprachen jedoch auf der Plattform X von «Hunderttausenden», die in den Norden des Gazastreifens zurückkehrten.

    Videos in sozialen Medien zeigten kilometerlange Schlangen von Menschen, die zu Fuss über eine ausgewiesene Route am Meer entlang Richtung Norden unterwegs waren. Wer ein Auto hatte, musste einen Kontrollpunkt weiter im Landesinneren passieren.

    Es werde damit gerechnet, dass die Zahl der Rückkehrer in den stark zerstörten Norden in den kommenden Tagen auf etwa 600'000 steigen werde, verlautete es weiter aus dem Hamas-Medienbüro. Insgesamt leben im Gazastreifen mehr als zwei Millionen Menschen.

  • 20.55 Uhr

    Hisbollah-Chef: Waffenruhe mit Israel ist «Sieg» für Miliz

    Der Anführer der libanesischen Hisbollah, Naim Kassim, hat die Waffenruhe mit Israel als «Sieg» für seine Miliz bezeichnet. Die Waffenruhe sei auch eine Gelegenheit für den Libanon, sich politisch in dem Konflikt einzubringen, sagte Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Der Libanon steckte jahrelang in einer tiefen politischen Krise; die Regierung schien zu schwach, um die Macht der einflussreichen Hisbollah einzudämmen.

    Die schiitische Miliz wurde durch den jüngsten Krieg mit Israel deutlich geschwächt und hatte nach empfindlichen Treffern zuletzt wohl kaum eine andere Möglichkeit, als einer Waffenruhe zuzustimmen. Unter anderem tötete Israel den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und weitere ranghohe Anführer.

    Auch Kassim gestand schwere Rückschläge für die Miliz ein. «Unser Publikum hat nicht erwartet, dass wir diese Zahl an Anführer in kurzer Zeit (...) verlieren würden», sagte er. Israel habe die «Kontrolle über die Kommunikation, künstliche Intelligenz und die Luftgewalt» gehabt. «Wir führen Untersuchungen durch, um Lektionen zu lernen», sagte Kassim.

    Israel und der Libanon hatten sich im November auf eine Waffenruhe von zunächst 60 Tagen und den Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon verständigt. Die Vereinbarung lief am Sonntag aus, wurde dann aber um gut drei Wochen verlängert. Nach Angaben der US-Regierung sollen die Waffen zwischen der Hisbollah und Israel nun bis zum 18. Februar schweigen.

  • 20.46 Uhr

    Video deutsch-israelischer Gaza-Geisel veröffentlicht

    Die Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) hat israelischen Medienberichten zufolge ein Video der deutsch-israelischen Geisel Arbel Yehud veröffentlicht. Darin versichert die im Gazastreifen festgehaltene junge Frau ihrer Familie, dass es ihr gut gehe und sie «wie die anderen Frauen» nach Hause kommen werde, berichtete die Zeitung «Times of Israel». Ihre Freilassung ist für Donnerstag angekündigt worden.

    Die PIJ ist neben der islamistischen Hamas die zweite Terrororganisation im Gazastreifen. Die Hamas hatte zuvor bereits wiederholt offensichtlich unter Zwang entstandene Videos von Geiseln veröffentlicht, was Israel als psychologische Kriegsführung anprangert.

    Insgesamt sollen während der zunächst auf sechs Wochen angelegten ersten Phase der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas 33 Geiseln gegen 1.904 Palästinenser ausgetauscht werden. Bisher liess die Hamas sieben junge Frauen frei, die gegen rund 290 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht wurden.

    Eigentlich hätte Yehud als Zivilistin schon am Samstag freikommen sollen. Da liess die Hamas jedoch vier junge Soldatinnen frei. Israel hatte wegen dieser Verletzung der Vereinbarung über die Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge die Rückkehr von Gaza-Bewohnern in den Norden des Küstenstreifens verzögert. Die Hamas lenkte ein und kündigte Yehuds bevorstehende Freilassung an. Daraufhin erlaubte Israel am Montag die Rückkehr der Menschen in den Norden.

    Die 29 Jahre alte Yehud wurde während des verheerenden Massakers der Hamas und anderer Extremisten aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023 in Israel zusammen mit ihrem Freund aus ihrem Haus im Kibbuz Nir Oz verschleppt. Der Bruder der Frau, der ebenfalls in dem Ort in der Nähe des Gazastreifens wohnte, wurde während des Terrorangriffs getötet.

  • 20.22 Uhr

    «Ethnische Säuberung»: UN gegen Trump-Pläne für Gaza

    Die Vereinten Nationen lehnen die Idee von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der palästinensischen Bewohner des zerstörten Gazastreifens in andere arabische Länder entschieden ab. «Natürlich wären wir gegen jeden Plan, der zur Zwangsumsiedlung von Menschen führen könnte oder zu irgendeiner Art ethnischer Säuberung», sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York. Er betonte, dass sich auch Ägypten und Jordanien kritisch zu dem Plan geäussert hätten. Trump hatte vor Journalisten gesagt, Ägypten und Jordanien könnten die Menschen aufnehmen. Er schlug vor, an einem anderen Ort Wohnungen zu bauen, wo die Palästinenser vielleicht «zur Abwechslung in Frieden leben» könnten. Das könne vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage. Im Gazastreifen leben gut zwei Millionen Menschen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte bereits vor einer möglichen Vertreibung der Bewohner des Küstenstreifens gewarnt. Diese würde «eine eklatante Verletzung der roten Linien» darstellen.

  • 19.59 Uhr

    Private Sicherheitskräfte kontrollieren in Gaza

    Private Sicherheitskräfte aus den USA und Ägypten haben Medienberichten zufolge ihre in der Vereinbarung über eine Waffenruhe vorgesehene Kontrolle im Gazastreifen aufgenommen. Angestellte eines US-Unternehmens und einer ägyptischen Firma würden Fahrzeuge kontrollieren, die den vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridor von Süd nach Nord passieren wollten, berichtete die Zeitung «Times of Israel» unter Berufung auf einen ägyptischen Beamten.

    Die Kontrollen sollten nach Angaben eines israelischen Beamten sicherstellen, dass keine Waffen in den Norden gelangen, schrieb die Zeitung weiter. Dies sei eine der Bedingungen des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu für die zunächst auf sechs Wochen angelegte Waffenruhe mit der islamistischen Hamas gewesen.

  • 18.34 Uhr

    Pro-palästinensischer US-Journalist in Zürich festgenommen

    Die Kantonspolizei Zürich hat am Samstag einen 53-jährigen pro-palästinensischen Journalisten festgenommen. Der Amerikaner war mit einer Einreisesperre belegt und hatte in Zürich einen Vortrag halten wollen. Die Kantonspolizei bestätigte am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Medien- und Agenturberichte zur Identität des Mannes. Über die Festnahme hatte sie am Samstag informiert

    Das «Palästina Komitee Zürich» forderte im Kurznachrichtendienst X die Freilassung des Mannes. Gemäss Eintrag des Komitees vom Sonntag auf X wollte der Amerikaner am Samstag in Zürich-Wipkingen einen Vortrag halten. Kurz davor, um 14 Uhr, sei er festgenommen worden. Die Polizei prüft nach der Festnahme ausländerrechtliche Massnahmen.

    Gemäss eigenen Angaben auf X ist der Mann Direktor der Website «Electronic Intifada». In einem Beitrag von Oktober 2024 befürwortete er dort einen Raketenangriff Irans auf Israel als «humanitären Akt».

    Die Festnahme eines pro-palästinensischen US-Journalisten in der Schweiz gebe Anlass zur Sorge über die Schwächung der Meinungsfreiheit in Europa, kritisierten der Nachrichtenagentur AFP zufolge Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen. Irene Khan, Uno-Sonderberichterstatterin für Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung, forderte die Schweiz demnach bereits am Sonntag auf, dir Abklärungen voranzutreiben und den Mann freizulassen.

    Francesca Albanese, Uno-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, sagte ihrerseits, dass sie «den Schock von Frau Khan teile» und ebenfalls «eine schnelle Untersuchung» fordere. Das Klima rund um die freie Meinungsäusserung in Europa werde immer giftiger, «und wir sollten alle besorgt sein», sagte sie demnach auf X.

    Die Sonderberichterstatter*innen der Vereinten Nationen sind gemäss AFP unabhängige Experten, die vom Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen ernannt werden, aber nicht im Namen der Weltorganisation sprechen.

  • 15.17 Uhr

    Acht Hamas-Geiseln offenbar tot

    Acht Geiseln, die in der ersten Phase des aktuellen Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas in den kommenden Wochen freikommen sollten, sind nach Angaben der israelischen Regierung tot. Die Angehörigen der Toten seien informiert worden, sagte Regierungssprecher David Mencer am Montag. Die radikalislamische Hamas hatte Israel zuvor nach zähen Verhandlungen eine Liste mit dem «Status» der für die Freilassung vorgesehenen Geiseln übergeben.

  • 10.43 Uhr

    Libanons Armee rückt in weitere Grenzorte vor

    Die libanesische Armee rückte am Montag teilweise wieder in den Ort Mais al-Dschabal an der Demarkationslinie zum Nachbarland Israel ein, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Israels Armee war demnach noch in mehr als einem Dutzend libanesischer Städte und Dörfer stationiert.

    Augenzeugen zufolge kehrten am Montag zahlreiche Menschen in ihre Heimatorte zurück, begleitet von Konvois der libanesischen Armee. Gemäss dem Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz soll die libanesische Armee den Süden sichern. Die Hisbollah soll sich hinter den Litani-Fluss zurückziehen, etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze. Das Abkommen wurde laut dem Weissen Haus am Sonntag bis zum 18. Februar verlängert, nachdem Israel um mehr Zeit für den Rückzug gebeten hatte.

  • 7.52 Uhr

    Palästinenser beginnen Rückkehr in den Norden Gazas

    Im abgeriegelten Gazastreifen haben sich die ersten vertriebenen Palästinenser auf den Weg in ihre Heimatorte im Norden des verwüsteten Küstengebiets gemacht. Aufnahmen in palästinensischen sozialen Medien zeigten am Morgen Tausende von Palästinenser, die von der Südseite des vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridors zu Fuss Richtung Norden des verwüsteten Küstengebiets gingen. Der Korridor teilt den Gazastreifen in zwei Teile. Israels Armee hatte die Rückkehr der Menschen ab 06.00 Uhr (MEZ) erlaubt.

    Im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas war ursprünglich geplant, dass die Menschen eine Woche nach Beginn der Waffenruhe über eine ausgewiesene Route vom Süden in den Norden gelangen dürfen. Da die islamistische Hamas jedoch am Samstag nicht wie vereinbart eine entführte israelische Zivilistin freigelassen hatte, blockierte Israel die Rückkehr zunächst. Doch nun willigte die Hamas ein, die israelisch-deutsche Geisel diese Woche freizulassen. Darauf gab Israel grünes Licht zur Rückkehr der Gaza-Bewohner.

  • 1.39 Uhr

    Israelisch-deutsche Geisel soll freikommen

    Eine israelische Geisel im Gazastreifen, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, wird nach Angaben des Vermittlerstaats Katar und Israels in dieser Woche freikommen. Die islamistische Hamas werde die Zivilistin und zwei weitere Geiseln bis Freitag freilassen, gab ein Sprecher des Aussenministeriums in Doha in der Nacht auf der Plattform X bekannt. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bestätigte eine Einigung mit der Hamas. Demnach sollen die Drei am Donnerstag freikommen.

    Die israelisch-deutsche Zivilistin war bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden und befindet sich nach palästinensischen Angaben in der Gewalt der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ). Sie sei am Leben, über die Bedingungen ihrer Freilassung werde mit Hilfe von Vermittlern mit Israel verhandelt, hatte der stellvertretende PIJ-Generalsekretär, Mohammed Hindi, zuvor der Deutschen Presse-Agentur gesagt.

    Im Gegenzug sollten 30 Palästinenser aus israelischer Haft freikommen. Drei weitere Geiseln sollen den Angaben Katars und Israels zufolge am Samstag freigelassen werden. Israel erhielt nach eigenen Angaben von der Hamas ausserdem wie gefordert ein Dokument mit Auskünften darüber, welche der verbleibenden israelischen Geiseln, die in der ersten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung freigelassen werden sollen, noch am Leben sind. Das Abkommen sieht vor, dass in der ersten Phase innerhalb von sechs Wochen 33 Geiseln im Austausch für 1904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Alle anderen Geiseln sollen später freikommen. Bisher wurden sieben freigelassen.

  • Montag, 27. Januar 2025, 1 Uhr

    Israel wirft Hamas Verstoss gegen Abkommen vor

    Die Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas sieht vor, dass zuerst Zivilisten freigelassen werden sollten. Stattdessen liess die Hamas am Samstag aber vier junge Soldatinnen frei. Im Gegenzug entliess Israel etwa 200 Palästinenser aus der Haft. Dass die israelisch-deutsche Zivilistin am Samstag nicht freikam, wertete Israel als Verletzung der Vereinbarung mit der Hamas. Deshalb blockierte Israels Armee zunächst die Rückkehr vertriebener palästinensischer Zivilisten aus dem Süden in den Norden des abgeriegelten Küstenstreifens.

    Nach der nun erfolgten Einigung teilten Katar und Netanjahus Büro mit, dass Israel die Rückkehr der Vertriebenen in den Norden Gazas ab dem heutigen Morgen erlauben werde. Israel werde keine Verletzung des Abkommens dulden, bekräftigte Netanjahu.

    Auf der Südseite des vom israelischen Militär angelegten Netzarim-Korridors, der den Gazastreifen von West nach Ost in zwei Teile teilt, stauten sich Berichten zufolge Tausende Menschen, die zurück in ihre Heimat im Norden des Palästinensergebiets wollten. Durch Schüsse israelischer Soldaten seien zwei Menschen getötet und 15 verletzt worden, hiess es aus medizinischen Kreisen in Gaza. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 23.20 Uhr

    Weisses Haus: Waffenruhe im Libanon wird verlängert

    Die Waffenruhe zwischen Israel und dem Nachbarland Libanon wird der US-Regierung zufolge um gut drei Wochen verlängert. Die Waffen zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär sollen nach Angaben des Weissen Haus bis zum 18. Februar schweigen.

  • 22.25 Uhr

    Ägypten lehnt jegliche Umsiedlung von Palästinensern unter Zwang ab

    Die ägyptische Regierung hat sich ablehnend zu Äusserungen von US-Präsident Donald Trump geäussert, wonach die Bewohner des Gazastreifens nach Ägypten und Jordanien umgesiedelt werden sollten. Ägypten unterstütze das «unerschütterliche Bestehen des palästinensischen Volkes auf sein Land», erklärte das Aussenministerium in Kairo am Sonntag. Die Regierung lehne «jegliche Einmischung in diese unveräusserlichen Rechte ab, sei es durch Besiedlung oder Annexion von Land oder durch Entvölkerung dieses Landes durch Vertreibung». Dies gelte sowohl kurz- als auch langfristig.

    Palästinensische Familien warten darauf, in den Norden des Gazastreifens zurückzukehren. (26. Januar 2025)
    Palästinensische Familien warten darauf, in den Norden des Gazastreifens zurückzukehren. (26. Januar 2025)
    Bild: Keystone/EPA/Haitham Imad

    Trump hatte das kriegsverwüstete Palästinensergebiet am Samstag als «Abrissgebiet» bezeichnet und gesagt, für einen Frieden im Nahen Osten sei es «zu räumen». «Sie sprechen da von anderthalb Millionen Menschen, und wir räumen einfach alles weg», führte der neue US-Präsident mit Blick auf die Bewohner des Gazastreifens aus, wobei er eine deutlich niedrigere Einwohnerzahl nannte als die allgemeine Schätzung von 2,4 Millionen Einwohnern. Die Umsiedlung könne «vorübergehend oder langfristig» sein.

    Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich sprach am Sonntag von einer «grossartigen Idee», die im Gazastreifen herrschende Hamas kündigte umgehend Widerstand an.

  • 19.06 Uhr

    Abbas verurteilt «Projekte» zur Vertreibung von Palästinensern

    Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat den Vorstoss von US-Präsident Donald Trump scharf zurückgewiesen, die Palästinenser im Gazastreifen vollständig nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln. Abbas habe seine «starke Ablehnung und Verurteilung jeglicher Projekte zur Vertreibung unseres Volkes aus dem Gazastreifen zum Ausdruck gebracht», erklärte sein Büro am Sonntag.

    Das palästinensische Volk «wird sein Land und seine heiligen Stätten nicht aufgeben», hiess es weiter. Abbas werde umgehend Kontakt zu den Staats- und Regierungschefs der arabischen und europäischen Länder sowie der USA aufnehmen.

    Auch Jordanien wies entschieden jede Form der Zwangsvertreibung von Palästinensern zurück. «Unsere Ablehnung der Vertreibung von Palästinensern ist stark und wird sich nicht ändern. Jordanien ist für Jordanier und Palästina ist für Palästinenser», erklärte der jordanische Aussenminister Aiman Safadi.

  • 15.33 Uhr

    Ranghoher Hamas-Funktionär weist Umsiedlungsvorschlag Trumps zurück

    Ein rangoher Vertreter des Politbüros der militant-islamistischen Hamas hat einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur massenhaften Umsiedlung von Palästinensern in arabische Staaten während des Gaza-Kriegs zurückgewiesen. Selbst wenn die Einlassung «unter dem Deckmantel des Wiederaufbaus scheinbar gut gemeint» sei, werde das palästinensische Volk einem solchen Vorschlag niemals zustimmen, sagte Bassem Naim. Wenn Israel seine Blockade beende, könnten die Palästinenser den Gazastreifen «sogar besser als zuvor» wieder aufbauen, sagte er.

  • 15.19 Uhr

    Drei ehemalige Geiseln aus Klinik entlassen

    Drei am vergangenen Sonntag von der Hamas freigelassene Geiseln sind Klinikangaben zufolge aus dem Krankenhaus entlassen worden. Romi Gonen (24), Emily Demari (28) und Doron Steinbrecher (31), würden bei Bedarf aber weiter in der Klinik behandelt, hiess es. Wo die Frauen nach ihrer Woche Krankenhausaufenthalt nun unterkommen, ob etwa bei Angehörigen, dazu gab es zunächst keine Informationen. Experten gehen von einem langwierigen Rehabilitationsprozess aller freikommenden Geiseln aus.

  • 14.07 Uhr

    Libanon: Bei israelischem Beschuss auf Heimkehrer elf Menschen getötet

    Die israelische Armee hat nach Angaben aus Beirut durch den Beschuss von Libanesen, die in den Süden des Landes zurückkehren wollten, elf Menschen getötet und 83 weitere verletzt. Unter den Todesopfern vom Sonntag seien zwei Frauen sowie ein Soldat der libanesischen Armee, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium in einer aktualisierten Bilanz. Zuvor hatte das Ministerium von drei Toten in den Ortschaften Hula und Kfar Kila gesprochen.

    Den Angaben zufolge hatten hunderte Menschen versucht, in ihre Heimatdörfer im Südlibanon zurückzukehren. Der «israelische Feind» habe diese Menschen angegriffen und elf von ihnen getötet, erklärte das Gesundheitsministerium in Beirut.

    Am Sonntag lief eine 60-tägige Frist für den Abzug israelischer Truppen aus dem Südlibanon ab. Israel hatte am Freitag aber mitgeteilt, dass israelische Soldaten vorerst weiter im Südlibanon stationiert bleiben.

    Als Grund gab das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu an, das Ende November geschlossene Abkommen sei vom Libanon nicht «vollständig erfüllt» worden. Die libanesische Armee erklärte dagegen, die Verzögerungen bei der Umsetzung des Abkommens seien «auf den zögerlichen Rückzug des israelischen Feindes zurückzuführen».

  • 14.03 Uhr

    Palästinenser: Zweijähriges Mädchen von Soldaten Israels erschossen

    Palästinenservertreter haben israelischen Soldaten vorgeworfen, im besetzten Westjordanland ein zweijähriges Mädchen erschossen zu haben. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, das Kind habe am Samstag in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland einen Kopfschuss erlitten. Das israelische Militär erklärte, es prüfe den Vorfall. Die Streitkräfte hätten auf Extremisten gefeuert, die sich hinter einem Gebäude verschanzt hätten. Man wisse von Berichten, dass eine unbeteiligte Zivilperson zu Schaden gekommen sei.

  • 11.32 Uhr

    Israel: Rechter Minister lobt Trumps Vorstoss für Umsiedlung

    Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich lobt den Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump, die im Gazastreifen lebenden Palästinenser in arabische Länder zu bringen. «Nach 76 Jahren, in denen der Grossteil der Bevölkerung Gazas unter harten Bedingungen festgehalten wurde, um das Ziel aufrechtzuerhalten, den Staat Israel zu zerstören, ist die Idee hervorragend, ihnen zu helfen, andere Orte zu finden, an denen sie ein neues, besseres Leben beginnen können» schrieb Smotrich auf X.

    Jahrelang hätten Politiker nur Lösungen vorgeschlagen, die nicht durchführbar seien, wie die Gründung eines palästinensischen Staats, der Israels Existenz und Sicherheit gefährde, so Smotrich weiter. Nur «unkonventionelles Denken» über neue Lösungsansätze werde Frieden und Sicherheit bringen. Er wolle mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammenarbeiten, um Trumps Plan so schnell wie möglich umzusetzen, schrieb der Rechtsaussen-Politiker weiter.

    Trump hatte zuvor an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten gesagt, er wolle, dass Ägypten und Jordanien die Menschen aufnehmen. Er schlug vor, an einem anderen Ort Wohnungen zu bauen, wo die Palästinenser vielleicht zur Abwechslung in Frieden leben könnten. Es könnte vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage. Im Laufe der Jahrhunderte habe es in der Region viele Konflikte gegeben. Irgendetwas müsse geschehen.

    Smotrich hatte sich in der Vergangenheit auch für eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg gegen die Hamas ausgesprochen. Ex-US-Präsident Joe Biden hatte dies abgelehnt. Smotrich sagte vor rund einem Jahr auch, dass, wenn Israel richtig vorgehe, es eine Abwanderung von Palästinensern geben werde.

    Auch der rechtsextreme Politiker Itamar Ben-Gvir, der vergangene Woche aus der Regierung ausgeschieden ist, lobte Trumps Vorschlag.

  • 7.10 Uhr

    Trump will Menschen aus Gaza in arabische Länder bringen

    US-Präsident Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, den weitgehend zerstörten Gazastreifen zu räumen und die dort lebenden Palästinenser in arabischen Ländern unterzubringen. Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten. Man spreche von anderthalb Millionen Menschen, «und wir säubern das Gebiet einfach gründlich».

    Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel ist der Küstenstreifen heftig zerstört worden. Die UN betrachten ihn noch immer als israelisch besetztes Gebiet, weil Israel dort Kontrolle ausübt.

    Der Gazastreifen sei buchstäblich eine Abrissbrache, fast alles werde abgerissen, und die Menschen stürben dort, sagte Trump laut den mitreisenden Journalisten. Also würde er lieber mit einigen arabischen Nationen zusammenarbeiten und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo die Palästinenser vielleicht zur Abwechslung in Frieden leben könnten. Es könnte vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage.

    Trump über Gaza: Der Gazastreifen sei buchstäblich eine Abrissbrache.
    Trump über Gaza: Der Gazastreifen sei buchstäblich eine Abrissbrache.
    Bild: Keystone

    Im Laufe der Jahrhunderte habe es dort viele, viele Konflikte gegeben. Irgendetwas müsse geschehen. Er habe bereits mit König Abdullah II. von Jordanien gesprochen und ein sehr gutes Gespräch gehabt. Der Monarch beherberge Millionen Palästinenser, und er tue dies auf sehr menschliche Art und Weise.

    Jordanien habe bei der Unterbringung von Palästinensern eine erstaunliche Arbeit geleistet. Er habe dem König gesagt, er würde sich freuen, wenn er noch mehr Palästinenser übernehmen würde, denn er sehe sich gerade den gesamten Gazastreifen an, und es sei ein echtes Chaos. Er wolle in Kürze mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah al-Sisi sprechen. Er wolle, dass auch Ägypten Menschen aufnehme.

  • 26. Januar, 7.06 Uhr

    Trump hebt Bidens Lieferstopp schwerer Bomben an Israel auf

    US-Präsident Donald Trump hat die von seinem Vorgänger Joe Biden zurückgehaltene Lieferung schwerer Bomben an Israel freigegeben. Das Weisse Haus bestätigte der Deutschen Presse-Agentur in Washington entsprechende Berichte. Die «New York Times» und das Portal Axios schrieben, dass das Pentagon angewiesen worden sei, die Lieferung der 2.000-Pfund-Bomben fortzusetzen. Es solle sich dabei um Mk-84-Bomben handeln, die die USA auf Lager hätten, berichtete die «New York Times».

    «Viele Dinge, die von Israel bestellt und bezahlt, aber von Biden nicht verschickt wurden, sind nun auf dem Weg!», schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Im vergangenen Jahr hatte die US-Regierung von Biden eine Lieferung schwerer Bomben aus Sorge gestoppt, sie könnten in bewohnten Gebieten im Gazastreifen eingesetzt werden.

    Die USA wollten Israels Militär dazu zu bringen, bei der Offensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens die Zivilbevölkerung zu schonen. Es handelte sich dabei um einen Tiefpunkt der Beziehungen zwischen Biden und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, der die US-Regierung scharf angriff.

  • 22.05 Uhr

    Ex-Geiseln mussten für Entführer putzen und kochen

    Nach der Freilassung der vier israelischen Soldatinnen dringen erste Berichte über ihre Zeit in Geiselhaft an die Öffentlichkeit. Die Frauen seien im Gazastreifen sowohl in Häusern von Zivilisten als auch in Tunneln festgehalten worden, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Angehörige, die erste Gesprächen mit den Soldatinnen geführt haben. Demnach wechselten die Israelinnen oftmals ihre Aufenthaltsorte. Sie hätten zeitweise nichts zu essen bekommen, einige hätten auch lange Zeit nicht duschen können.

    Eine der Frauen wurde den Berichten zufolge auch lange Zeit allein in einem dunklen Tunnel festgehalten. Einige Israelinnen seien auch dazu gezwungen worden, für ihre Entführer zu kochen und deren Toiletten zu putzen. Sie hätten aber Radio gehört und manchmal Fernsehen geschaut, hiess es weiter. Berichte über die Proteste für die Freilassung der Geiseln in Israel hätten den Soldatinnen Kraft gegeben.

    Zu dem von der Hamas inszenierten Prozedere unmittelbar vor ihrer Freilassung sagten die Frauen demnach, dass sie ihren Entführern dabei zeigen wollten, dass sie stark seien. Zudem hätten sie unberührt von der beabsichtigten Demütigung wirken wollen. Bevor die vier am Vormittag in Fahrzeuge des Roten Kreuzes steigen konnten, wurden sie in der Stadt Gaza auf eine Bühne geführt, um dort einer Menge aus Anwohnern sowie bewaffneten und maskierten Hamas-Mitgliedern zu winken. Die Terrororganisation veröffentlichte anschliessend auch ein Video der Propaganda-Veranstaltung.

  • 18.47 Uhr

    Über 2000 Personen demonstrieren in Genf für Palästina

    Nach einem Aufruf der Organisation BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) sind am Samstagnachmittag nach Polizeiangaben rund 2200 Personen in einer Pro-Palästina-Kundgebung durch Genf gezogen. Sie prangerten die Nahost-Politik der Schweiz an.

    Die Kundgebung sei ruhig verlaufen und Zwischenfälle habe es nicht gegeben, sagte eine Sprecherin der Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Demonstrierenden warfen der Schweizer Regierung vor, Komplizin der israelischen Regierung zu sein. Sie forderten sofortige Sanktionen gegen Israel. Zudem kritisierten sie die eingestellten Zahlungen an die Uno-Palästinenser-Hilfsorganisation UNRWA.

    Der internationale Strafgerichtshof habe vor fast genau einem Jahr die Wahrscheinlichkeit von Kriegsverbrechen Israels im Gazastreifen anerkannt, hiess es weiter. Für den israelischen Premier Benjamin Netanjahu und dessen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant habe der Gerichtshof im November Haftbefehle erlassen.

    Trotz internationalem Druck setze Israel seine Politik des «Völkermordes» an der palästinensischen Bevölkerung fort. Dies wäre ohne die Komplizenschaft der USA, Grossbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz nicht möglich.

  • 18.08 Uhr

    Zustand der freigelassenen Geiseln «stabil»

    Die vier am Samstag aus der Gewalt der Hamas entlassenen israelischen Geiseln haben die monatelange Gefangenschaft offenbar verhältnismässig gut überstanden. «Nach einer ersten medizinischen Beurteilung freue ich mich berichten zu können, dass ihr Gesundheitszustand stabil ist», sagte am Samstag die stellvertretende Direktorin des Rabin Medical Center in der Nähe von Tel Aviv, Lena Feldman Koren. Zugleich seien aber die Auswirkungen «einer langen Gefangenschaft unter zermürbenden Bedingungen sichtbar», fügte sie hinzu.

    Die radikalislamische Hamas hatte die vier jungen Frauen Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy im Zuge des Waffenruhe-Abkommens mit Israel freigelassen. Sie wurden an das Internationale Rote Kreuz übergeben und dann von israelischen Sicherheitskräften zurück nach Israel gebracht. Dort wurden sie von ihren Familien empfangen und zur Untersuchung in das Rabin Medical Center gebracht.

  • 17.35 Uhr

    Hamas lässt vier israelische Geiseln frei – 200 Palästinenser aus Haft entlassen

    Erleichterung in Israel, Jubel im Westjordanland: Die radikalislamische Hamas hat am Samstag im Zuge des Waffenruhe-Abkommens vier weitere israelische Geiseln freigelassen. Die vier jungen Frauen wurden in Israel von ihren Familien empfangen und in ein Krankenhaus gebracht. Im Gegenzug wurden 200 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen. In Ramallah im Westjordanland wurden die freigelassenen Palästinenser von einer jubelnden Menge empfangen.

    Auf dem «Platz der Geiseln» in Tel Aviv brach nach der Freilassung der vier Frauen im Alter zwischen 19 und 20 Jahren Jubel aus. Angehörige und Freunde von Geiseln fielen sich in die Arme und weinten vor Freude.

    Die vier israelischen Frauen Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy im Alter zwischen 19 und 20 Jahren waren beim Grossangriff islamistischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden, als sie auf der Militärbasis Nahal Oz an der Grenze zum Gazastreifen ihren Wehrdienst leisteten.

    Im Austausch für die vier israelischen Geiseln wurden am Samstag 200 palästinensische Gefangene freigelassen. «Alle Terroristen wurden aus dem Ofer-Gefängnis und dem Ktziot-Gefängnis freigelassen», hiess es in einer Erklärung der israelischen Strafvollzugsbehörden.

    In Ramallah im besetzten Westjordanland versammelten sich tausende Menschen, um die entlassenen Palästinensern zu begrüssen. Bewohner jubelten, als die Busse mit den Freigelassenen durch die Strassen fuhren. Wie AFP-Journalisten berichteten, wurden palästinensische Fahnen geschwenkt, es waren Freudenrufe zu hören. Manche Freigelassenen wurden später auf Schultern durch die Menge getragen. Insgesamt 70 palästinensische Gefangene wurden nach Ägypten gebracht, wie staatsnahe Medien in dem Nachbarland berichteten.

    Es war die zweite Runde von Freilassungen im Rahmen des Mitte Januar abgeschlossenen Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas. Vor einer Woche waren bereits drei israelische Geiseln, alles junge Zivilistinnen, im Austausch für palästinensische Gefangene freigekommen.

  • 14.13 Uhr

    Busse mit palästinensischen Häftlinge verlassen israelische Gefängnisse

    Von zwei israelischen Gefängnissen sind am Samstag Busse mit freigelassenen palästinensischen Häftlingen abgefahren. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, verliessen die Busse das Ofer-Gefängnis im besetzten Westjordanland und das Ktziot-Gefängnis in der Negev-Wüste. Israel will nach Angaben aus Palästinenserkreisen im Laufe des Tages insgesamt 200 palästinensische Häftlinge im Austausch für vier junge Frauen freilassen, die am Vormittag von der Hamas im Gazastreifen freigelassen worden waren.

    Die radikalislamische Hamas hatte die vier israelischen Geiseln Daniella Gilboa, Karina Ariev, Liri Albag und Naama Levy am Samstagvormittag im Gazastreifen an das Internationale Rote Kreuz übergeben. Die jungen Frauen, die als Soldatinnen bei dem Grossangriff der Hamas im Süden von Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden waren, sollen gegen 200 palästinensische Gefangene in Israel ausgetauscht werden.

  • 14.09 Uhr

    Israels Armee macht sich «grosse Sorgen» um letzte zwei Kinder unter Geiseln

    Die israelische Armee macht sich nach eigenen Angaben «grosse Sorgen» um die letzten beiden Kinder, die noch von der Hamas als Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. Der Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, Israel sei sehr besorgt über das «Schicksal» von Kfir and Ariel Bibas und bestehe auf der Freilassung der Kinder. Der zweijährige Kfir und sein fünfjähriger Bruder Ariel, die zusammen mit ihrer Mutter Shiri Bibas in den Gazastreifen verschleppt wurden, sind die jüngsten Geiseln der radikalislamischen Hamas.

    Die beiden rothaarigen Brüder sind für viele Menschen in Israel ein Symbol für das schlimme Schicksal der Geiseln im Gazastreifen geworden. Kfir war erst gut acht Monate alt, als er am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz im Süden Israels entführt wurde. Sein Bruder Ariel war zum Zeitpunkt seiner Entführung vier Jahre alt. Das Bild ihrer Entführung im Arm ihrer verzweifelten Mutter ging damals um die Welt.

    Die Hamas hatte bereits im November 2023 behauptet, dass Kfir, Ariel und Shiri Bibas bei einem Luftangriff der israelischen Armee getötet worden seien. Israel hat dies jedoch nie bestätigt.

  • 13.12 Uhr

    Israel lässt Häftlinge nach Geisel-Übergabe frei

    Nach der Freilassung von vier israelischen Geiseln durch die Hamas hat Israel gemäss dem Gaza-Abkommen Berichten zufolge damit begonnen, 200 Palästinenser aus der Haft zu entlassen. Palästinensischen Angaben zufolge wurden rund 130 Häftlinge nach Ramallah im Westjordanland gebracht. Dort warten demnach ihre Familien auf sie.

    Rund weitere 70 palästinensische Gefangene seien auf dem Weg nach Ägypten. Sie werden gemäss dem Abkommen wegen ihrer schweren Straftaten ins Ausland gebracht. Die israelische Zeitung «Haaretz» berichtete, die Häftlinge seien am Grenzübergang Kerem Schalom im südlichen Gazastreifen angekommen. Von dort sollen sie zum Grenzübergang Rafah gebracht und nach Ägypten überstellt werden, meldete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira. Viele werden von dort aus Berichten zufolge in andere Staaten wie Katar und die Türkei weiterreisen.

    Das Abkommen sieht vor, dass Israel für jede freigelassene Soldatin 50 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlässt, darunter 30 Personen, die eine lebenslange Haftstrafe verbüssen.

  • 13.06 Uhr

    Islamischer Dschihad: Weibliche Geisel lebt und soll nächste Woche freikommen

    Die weibliche Geisel im Gazastreifen, die nach Angaben der israelischen Regierung eigentlich an diesem Samstag freikommen sollte, soll nun kommende Woche freigelassen werden. Das sagte ein Vertreter der Extremisten-Organisation «Islamischer Dschihad» der Deutschen Presse-Agentur. Die Frau lebe und werde im Rahmen der Vereinbarung über die Freilassung palästinensischer Häftlinge für Geiseln freikommen, hiess es.

    Der Fernsehsender Kanal 12 berichtete, dass Israel von den Terrorgruppen im Gazastreifen Beweise verlangen könnte, dass die Frau tatsächlich noch am Leben ist.

    Die israelische Regierung hatte in einer Stellungnahme erklärt, die Freilassung der Zivilistin sei an diesem Samstag erwartet worden. Stattdessen wurden vier Späherinnen der Armee freigelassen. Ehe die Frau nicht frei komme, dürften die Bewohner des Gazastreifens nicht in den Norden des Gebiets zurückkehren, hiess es in der Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter.

    Zuvor hatte Armeesprecher Daniel Hagari der Hamas vorgeworfen, die Vereinbarungen über die Freilassung von Geiseln verletzt zu haben. Danach sollte die Freilassung von Zivilistinnen Vorrang vor Soldatinnen haben.

  • 12.24 Uhr

    Israels Regierung veröffentlicht Video des Geisel-Empfangs

    Israels Regierung hat Videoaufnahmen vom Empfang der vier von der Hamas freigelassenen Soldatinnen veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie die Frauen aus einem Fahrzeug des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) aussteigen und winken. Sie werden von Soldatinnen begrüsst. Einige nehmen die freigelassenen Israelinnen in den Arm.

    Die 19 Jahre alte Liri Albag ist zu sehen, wie sie in die Kamera strahlt und mit ihren Händen ein Herz formt. Die Aufnahmen wurden Medienberichten zufolge noch innerhalb des Gazastreifens gefilmt. Anschliessend brachte das Militär die Frauen nach Israel.

  • 12.11 Uhr

    Israel: Ohne Freilassung von Zivilistin keine Rückkehr nach Nord-Gaza

    Bewohner des Gazastreifens dürfen nicht in den Norden des Gebiets zurückreisen, bis eine israelische Zivilistin freigelassen ist, die nach Angaben der israelischen Regierung ursprünglich an diesem Samstag freikommen sollte. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Gleichzeitig hiess es, nach der Übergabe von vier Soldatinnen werde Israel wie vereinbart gefangene Palästinenser freilassen.

    Zuvor hatte Armeesprecher Daniel Hagari der Hamas vorgeworfen, die Vereinbarungen über die Freilassung von Geiseln verletzt zu haben. Danach sollte die Freilassung von Zivilistinnen Vorrang vor Soldatinnen haben.

  • 12.05 Uhr

    Angehörige jubeln über Geisel-Freilassung

    Die Angehörigen der vier aus Hamas-Gefangenschaft freigelassenen Soldatinnen sind angesichts der Rückkehr der Frauen sehr glücklich. Die Regierung veröffentlichte Aufnahmen, die zeigen, wie die Eltern jubeln und vor Freude schreien, während sie Aufnahmen der Übergabe ihrer Töchter an die israelische Armee sehen. Sie trafen die jungen Frauen kurz danach.

    Die Familie von Naama Levy erklärte noch vor dem Wiedersehen mit der 20-Jährigen, sie sei «überglücklich und tief bewegt» darüber, Naama stark und auf dem Weg in die Heimat zu sehen. «Unsere Herzen sind bei den Familien, die noch auf ihre Liebsten warten», fügten sie hinzu. «Wir werden nicht ruhen, bis die letzte Geisel zurückkehrt.»

    Auch die Schwester von Daniela Gilboa, Noam Gilboa, äusserte sich erleichtert. Als Gerüchte, dass ihre Schwester tot sei, aufgekommen seien, sei sie zusammengebrochen, sagte sie der Nachrichtenseite ynet. Nun seien ihre Sorgen überwunden.

    Vor zwei Monaten hatte die Hamas mitgeteilt, eine in den Gazastreifen entführte Israelin sei bei einem Angriff der israelischen Armee getötet worden. Sie verbreitete auch Aufnahmen, die unter anderem ein Tattoo der getöteten Geisel zeigen sollen. Damals gab es Berichte, es handle sich um Daniela Gilboa. Israel bestätigte diese Behauptung nicht.

  • 10.25 Uhr

    Diese vier Soldatinnen wurden freigelassen

    Liri Albag: Die 19-jährige Liri Albag hatte Berichten zufolge gerade erst ihre Tätigkeit als Späherin begonnen, als Terroristen den Stützpunkt in Nahal Oz angriffen. Die im Sommer befreite Geiseln Noa Argamani berichtete laut israelischen Medien, sie und Albag seien zur Hausarbeit gezwungen worden. Demnach wurde die junge Soldatin in einem Tunnel festgehalten, bekam salziges Wasser zu trinken und nur wenig zu essen. Sie habe zudem erst einen Monat nach ihrer Entführung zum ersten Mal duschen dürfen.

    Im Januar veröffentlichte die Hamas ein weiteres Video der Frau, die darin blass aussieht und um ihre Freilassung fleht. «Sie ist nicht mehr dasselbe Mädchen», sagte ihre Mutter Shira danach israelischen Medien. Ihre einst selbstbewusste und furchtlose Tochter habe verängstigt ausgesehen.

    Karina Ariev: Die Israelin Karina Ariev rief am Morgen des 7. Oktober 2023 israelischen Medien zufolge noch vom Stützpunkt aus ihre Angehörigen an. Die 20-Jährige sagte demnach, ihre Familie solle ihr Leben weiterleben. Sie habe zudem ihrer Schwester noch eine Nachricht geschickt und sie gebeten, auf ihre Eltern aufzupassen und stark zu sein, sollte die Soldatin den Hamas-Angriff nicht überleben.

    Auf den grausamen Aufnahmen der Islamisten ist die junge Frau zu sehen, wie sie nur mit einem Schlafanzug bekleidet verschleppt wird. Ihre Eltern äusserten israelischen Medien zufolge die Angst davor, dass ihre Tochter in der Geiselhaft sexualisierte Gewalt erfahre und schwanger werden könnte.

    Die Übergabe der vier Frauen wurde live gezeigt.
    Die Übergabe der vier Frauen wurde live gezeigt.
    Screenshot X

    Naama Levy: Naama Levy ist eine weitere Späherin der militärischen Beobachtertruppe, deren Mitglieder vor dem Hamas-Terrorüberfall Vorgesetzte vergeblich vor verdächtigen Aktivitäten im Gazastreifen gewarnt hatten.

    Die 20-Jährige ist auf den Aufnahmen vom Tag ihrer Entführung von einem Militärstützpunkt mit gefesselten Händen und blutverschmierter Hose zu sehen. Dies schürte Ängste, die Frauen könnten auch Opfer sexualisierter Gewalt geworden sein.

    Ihre Mutter teilte israelischen Medien mit, sie stelle sich ständig Momente nach der Rückkehr ihrer Tochter vor. Sie spreche in Gedanken mit ihr.

    Die 20-Jährige war als Jugendliche ehrenamtlich bei einer israelisch-palästinensischen Friedensinitiative tätig. Ihren Entführern sagte sie: «Ich habe Freunde in Palästina.» Genützt hat es ihr nichts.

    Daniella Gilboa: Die ebenfalls vom Armeestützpunkt in Nahal Oz entführte Soldatin Daniella Gilboa ist auf den Aufnahmen der Entführung offenbar am Bein verletzt und humpelnd zu sehen. Sie war in mehreren von der Hamas verbreiteten Geisel-Videos zu sehen. Sie habe schreckliche Angst um ihr Leben, sagte die 20 Jahre alte Frau in einem davon. Ihrer Familie teilte sie darin mit, dass sie sie vermisse.

    Im November 2024 teilte die Hamas mit, eine in den Gazastreifen entführte Israelin sei bei einem Angriff der israelischen Armee getötet worden. Sie verbreitete auch Aufnahmen, die unter anderem ein Tattoo der getöteten Geisel zeigen sollen. Damals gab es Berichte, es handle sich um Gilboa. Israel bestätigte diese Behauptung nicht.

    Die junge Frau spielt laut israelischen Medien Klavier und träumt davon, Sängerin zu werden.

  • 11.11 Uhr

    Freigelassene Geiseln in Israel eingetroffen

    Die vier aus Hamas-Gefangenschaft freigelassenen Frauen sind nach Angaben der israelischen Armee wieder zurück in Israel. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte die jungen Soldatinnen - eine ist 19, die anderen 20 Jahre alt - kurz zuvor der Armee übergeben. Nach Angaben eines Militärsprechers sind sie unterwegs zu einem ersten Aufnahmepunkt im Süden Israels, wo sie medizinisch untersucht und erstmals wieder mit Familienangehörigen zusammentreffen. Anschliessend sollen sie in ein Krankenhaus in Zentralisrael zu weiteren Untersuchungen gebracht werden.

  • Samstag 25. Januar, 10.14 Uhr

    Hamas übergibt im Gazastreifen vier Geiseln an Rotes Kreuz

    Die vier im Gazastreifen von der islamistischen Hamas freigelassenen Geiseln sind der israelischen Armee übergeben worden. Die Frauen werden nun von einer Spezialeinheit nach Israel gebracht, wie die Armee mitteilte. Dort sollten sie ärztlich untersucht werden. Gleichzeitig wurde zum Respekt vor der Privatsphäre der Frauen und ihrer Familien aufgerufen.

    Bewaffnete Hamas-Mitglieder hatten die Soldatinnen, die nach 477 Tagen freikamen, zuvor im Gazastreifen Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Die vier waren während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 entführt worden. Sie kommen im Rahmen einer sechswöchigen Waffenruhe-Vereinbarung, die vergangenen Sonntag in Kraft getreten ist, als zweite Gruppe frei. Vor knapp einer Woche hatte die Hamas bereits drei aus Israel verschleppte Zivilistinnen freigelassen.

  • 17.43 Uhr

    Israel: Hamas will Zugeständnisse erpressen

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat der Hamas vorgeworfen, eine Billigung des Waffenruhe-Abkommens durch das israelische Kabinett mit neuen Forderungen zu blockieren. Die Hamas sei von Teilen des Deals abgerückt, um «in letzter Minute Zugeständnisse» zu erreichen, erklärte Netanjahus Büro. Das Kabinett werde erst dann für die Vereinbarung stimmen, wenn die Hamas einlenke.

    Geplant war eigentlich, dass Netanjahus Kabinett das Abkommen an diesem Donnerstag billigt. Gleichzeitig wurden bei neuen israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen nach palästinensischen Angaben wieder Dutzende Menschen getötet.

    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wirft der Hamas vor, «in letzter Minute» Zugeständnisse erzwingen zu wollen.
    Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wirft der Hamas vor, «in letzter Minute» Zugeständnisse erzwingen zu wollen.
    Bild: Maya Alleruzzo/AP/dpa
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  • 15.08 Uhr

    EU-Kommission kündigt weitere 120-Millionen für Gaza an

    Die Europäische Kommission hat ein weiteres Hilfspaket für Gaza im Umfang von 120 Millionen Euro angekündigt. Damit beläuft sich die gesamte humanitäre Unterstützung der EU für die Region nach Angaben der Kommission seit 2023 auf mehr als 450 Millionen Euro.EU-Kommission kündigt weitere 120-Millionen für Gaza an

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, die Waffenruhe und das Abkommen zur Freilassung von Geiseln gäben dringend benötigte Hoffnung. «Doch die humanitäre Lage in Gaza bleibt katastrophal.»

    Das neue Hilfspaket umfasst laut Kommission unter anderem Nahrungsmittelhilfe, medizinische Unterstützung und Hilfen zur Wasserversorgung. Die EU arbeite mit UN-Agenturen und anderen Partnern zusammen, damit die Hilfe die Menschen vor Ort möglichst schnell erreiche.

  • 14.16 Uhr

    Israelischer Beschuss nach Einigung mit der Hamas tötet laut palästinensischen Quellen 71 Menschen 

    Kurz nach der Einigung auf eine Waffenruhe greift Israels Armee nach palästinensischen Angaben weiter im Gazastreifen an. Laut einem Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes kamen seitdem mindestens 71 Palästinenser bei israelischen Angriffen im gesamten Küstengebiet ums Leben. Demnach gab es die allermeisten Opfer in der Stadt Gaza. Unter den Toten sollen den Angaben zufolge Minderjährige und Frauen sein.

    Israel greift auch nach der Einigung mit der Hamas Ziele im Gazastreifen an. (Archivbild)
    Israel greift auch nach der Einigung mit der Hamas Ziele im Gazastreifen an. (Archivbild)
    Mahmoud Zaki/XinHua/dpa
  • 13.10 Uhr

    Zwei Geiseln befinden sich seit 10 Jahren in der Gewalt der Hamas

    Unter den Geiseln, die in einer ersten Phase des kürzlich geschlossenen Gaza-Abkommens freikommen sollen, sind israelischen Medienberichten zufolge zwei schon seit langen Jahren im Gazastreifen festgehaltene Männer.

    Ein israelischer Araber, der geistig behindert sein soll, ist demnach seit 2015 in der Gewalt der islamistischen Hamas. Ein anderer israelischer Staatsbürger, dem psychische Probleme nachgesagt werden, wird seit 2014 im Gazastreifen gefangen gehalten, wie es weiter hiess. Beide hatten die Grenze zum Gazastreifen eigenständig übertreten - wurden also nicht aus Israel entführt - anders als die während des Massakers am 7. Oktober verschleppten Menschen.

    Die Hamas veröffentlichte im Jahr 2022 auch Aufnahmen des israelischen Arabers in einem Bett mit Sauerstoffmaske. Im Jahr darauf verbreitete die Islamistenorganisation zudem ein Video des anderen Mannes. Die Aufnahmen sorgten in Israel für Empörung. Seit Jahren liefen erfolglos Bemühungen um ihre Freilassung.

  • 10.20 Uhr

    Swiss nimmt den Flugbetrieb nach Tel Aviv wieder auf

    Die Swiss nimmt ab dem 1. Februar den Flugbetrieb nach Tel Aviv wieder auf. Dies haben die Fluggesellschaft und die Lufthansa Group nach eingehender Analyse der Lage im Nahen Osten entschieden. Bis auf Weiteres werde der Flug ohne Übernachtung für die Crews geplant.

    Die Swiss fliegt ab diesem Datum täglich mit einem Kurzstreckenflugzeug der Airbus A320-Familie von Zürich in die israelische Metropole, wie die Airline am Donnerstag mitteilte. Die Flüge nach und von Beirut blieben weiterhin ausgesetzt. Ab Februar nutze die Swiss zudem den israelischen Luftraum wieder für Überflüge, während Libanon weiter umflogen werde.

    Die Swiss fliegt ab dem 1. Februar wieder nach Tel Aviv. (Archivbild)
    Die Swiss fliegt ab dem 1. Februar wieder nach Tel Aviv. (Archivbild)
    sda
  • 9.45 Uhr

    Beschuss des Gazastreifens geht nach Einigung weiter 

    Kurz nach der Einigung auf eine Waffenruhe greift Israels Armee nach palästinensischen Angaben weiter im Gazastreifen an. Laut einem Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes kamen seitdem mindestens 40 Palästinenser bei israelischen Angriffen im gesamten Küstengebiet ums Leben.

    Beim Beschuss eines Hauses westlich der Stadt Gaza seien fünf Menschen getötet worden, hiess es vom Zivilschutz weiter. Helfer hätten auch mehr als zehn Verletzte aus den Trümmern des Gebäudes geholt.

    Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen zudem weitere Tote bei Angriffen seit dem Morgen, darunter vier bei einem Bombardement auf ein Wohngebäude in der Stadt Gaza.

    Das israelische Militär hatte am Morgen zunächst ein Geschoss aus dem Gazastreifen gemeldet, das auf offenem Gelände eingeschlagen sei. Später berichtigte die Armee die Darstellung. Sie habe den Vorfall geprüft und festgestellt, dass es sich um eine «falsche Identifizierung» gehandelt habe. Das bedeutet, dass es keinen Angriff aus dem Gazastreifen gab.

    Zerstörung im Gazastreifen, Archivbild vom 13. Januar 2025.
    Zerstörung im Gazastreifen, Archivbild vom 13. Januar 2025.
    KEYSTONE
  • 4.05 Uhr

    Israels Regierungschef Netanjahu dankt Biden und Trump

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden wie auch dessen designiertem Nachfolger Donald Trump für ihre Unterstützung beim Aushandeln eines Abkommens mit der Hamas gedankt. Biden gratulierte Netanjahu nach Angaben des Weissen Hauses für die von den Vermittlern verkündete Einigung auf eine Waffenruhe und Freilassung der Geiseln. Beide hätten über die unvorstellbaren Bedingungen gesprochen, die die Geiseln – darunter mehrere Amerikaner – in den 15 Monaten ihrer Gefangenschaft ertragen mussten, und über das schreckliche Leid ihrer Familien.

    US-Präsident Joe Biden (M.) spricht im Beisein von Vizepräsidentin Kamala Harris (l.) und Aussenminister Antony Blinken (r.) über Israels Abkommen mit der Hamas. (15. Januar 2025)
    US-Präsident Joe Biden (M.) spricht im Beisein von Vizepräsidentin Kamala Harris (l.) und Aussenminister Antony Blinken (r.) über Israels Abkommen mit der Hamas. (15. Januar 2025)
    Bild: Keystone/EPA/Aaron Schwartz

    Biden hielt zwar stets zu Israel, übte aber auch zunehmend Kritik an der Kriegsführung in Gaza. Sein gewählter Nachfolger Trump, der am Montag als Präsident vereidigt wird, ist hingegen als enger Verbündeter Netanjahus bekannt. Er habe Trump für seine Unterstützung beim Vorantreiben des Gaza-Abkommens gedankt, teilte Netanjahus Büro mit. Der Republikaner habe Israel geholfen, «das Leiden Dutzender Geiseln und ihrer Familien zu beenden». Netanjahu lobte demnach auch Trumps Versprechen, dass die USA mit Israel sicherstellen wollten, dass der Gazastreifen niemals zum Zufluchtsort für Terroristen werde. Beide wollten sich «demnächst» in Washington treffen.

  • Donnerstag, 16. Januar 2025, 0.30 Uhr

    Netanjahu: Vor Waffenruhe noch Details klären

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will erst nach abschliessender Klärung von Details eine Erklärung zu der von Katar zuvor verkündeten Waffenruhe im Gazastreifen abgeben. An den letzten Einzelheiten des Abkommens werde derzeit noch gearbeitet, teilte das Büro des Regierungschefs am späten Abend mit. Laut der israelischen Nachrichtenseite «Ynet» handelt es sich um «technische Details» wie der genauen Zusammensetzung der Häftlingsliste. Mit der Billigung durch das Sicherheitskabinett und der Regierung sei zu rechnen.

    Laut dem zwischen Israel und der islamistischen Hamas vermittelnden Golfstaat Katar haben sich beide Seiten auf eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln und palästinensischen Häftlingen geeinigt. Sie soll am Sonntag um 12.15 Uhr (11.15 Uhr MEZ) in Kraft treten und in einer ersten Phase 42 Tage dauern. Israels Staatspräsident Izchak Herzog rief das Sicherheitskabinett und die Regierung seines Landes auf, die Vereinbarung mit der Hamas zu billigen. Medien zufolge soll das Kabinett heute um 10.00 Uhr (MEZ) zusammentreten.

  • 23.54 Uhr

    Huthi-Miliz lobt «Widerstand» gegen Israel

    Die Huthi-Miliz im Jemen hat nach der angekündigten Waffenruhe im Gazastreifen den «Widerstand» der Palästinenser gegen Israel gelobt. Diese hätten sich Israel mit «legendärer und historischer Entschlossenheit» entgegengestellt, teilte Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam der Nachrichtenagentur Saba zufolge mit, die von der Miliz kontrolliert wird. Er lobte dabei auch die ebenfalls mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon und die Milizen im Irak, die den Kampf gegen Israel ebenfalls unterstützt hätten.

    Die Huthi-Miliz griff Israel und internationale Handelsschiffe mit mutmasslichem Bezug zu Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs immer wieder an – nach eigener Darstellung zur Unterstützung der Hamas. Israel sowie die Verbündeten USA und Grossbritannien griffen mehrfach Huthi-Ziele im Jemen an, darunter auch den Flughafen in der Hauptstadt Sanaa sowie Häfen am Roten Meer.

    Ob die Miliz diese Angriffe fortsetzen werde, blieb unklar. Der Huthi-Sprecher erklärte einerseits, dass der Kampf zwischen Israel und der Hamas nun «sein Ende erreicht» habe. Zugleich bedeute die israelische «Besatzung Palästinas eine Bedrohung für die Sicherheit und Stabilität der Region».

  • 21.30 Uhr

    Gaza-Waffenruhe: UN bieten Unterstützung an

    Nach der Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas haben die Vereinten Nationen ihre Unterstützung bei der Umsetzung angeboten. «Die Vereinten Nationen stehen bereit, um die Umsetzung der Vereinbarung zu unterstützen, und die Lieferung von anhaltender humanitärer Hilfe an die unzähligen Palästinenser, die weiter leiden, hochzufahren», sagte UN-Chef António Guterres vor Journalisten und Journalistinnen in New York.

  • 21:06 Uhr

    Katars Ministerpräsident hofft auf dauerhaften Frieden im Gazastreifen

    Der katarische Ministerpräsident hat nach der Verkündung über eine Waffenruhe im Gazastreifen Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden geäussert. «Wir werden weiterhin zusammen mit unseren Partnern alles tun, was wir können, um sicherzustellen, dass dieses Abkommen wie vereinbart umgesetzt wird. Und ich glaube, dieses Abkommen wird uns hoffentlich am Ende Frieden bringen», sagte Mohammed bin Abdulrahman Al Thani bei einer Pressekonferenz in Doha.

    Der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani hofft auf dauerhaften Frieden im Gazastreifen.
    Der katarische Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani hofft auf dauerhaften Frieden im Gazastreifen.
    Bild: Keystone/Ukrinform

    Es hänge alles von den Vertragsparteien und ihrer Redlichkeit hinsichtlich der Vereinbarung ab, sagte der katarische Regierungschef. Die Umsetzung werde von einem Team mit Vertretern aus Ägypten, Katar und den USA überwacht.

  • 19.46 Uhr

    Nach Berichten über Waffenruhe - Jubel bricht in Gaza aus

    Nach Medienberichten, dass sich Israel und die islamistische Hamas auf eine Waffenruhe im Gazastreifen geeinigt haben, sind im Gazastreifen Feiern ausgebrochen. Augenzeugen zufolge sind Zehntausende jubelnde Menschen auf die Strassen geströmt. In palästinensischen und sozialen Medien verbreitete Aufnahmen zeigen singende und tanzende Menschen. Zu sehen sind auch Männer, die offenbar vor Freude weinen.

    Israel und die islamistische Hamas haben sich nach Berichten mehrerer israelischer Medien auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Eine offizielle Bestätigung dafür steht aber noch aus. Von Israel hiess es, es gebe noch mehrere ungeklärte Klauseln und man hoffe, die Details noch am Abend zu finalisieren.

  • 17.39 Uhr

    Hamas soll Waffenruhe und Gefangenenaustausch zugestimmt haben

    Die Hamas im Gazastreifen hat nach Angaben aus Kreisen der Islamistenorganisation schriftlich einem Abkommen zugestimmt, dass eine Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge vorsieht. Die Zustimmung wurde demnach bei den Vermittlern in Katar hinterlegt. Dies sei geschehen, nachdem Israel, wie von ihr verlangt, Pläne für den Abzug seiner Truppen vorgelegt habe, hiess es aus Kreisen der Hamas in Katar. Alle palästinensischen Fraktionen haben den Kreisen zufolge den Vorschlag akzeptiert.

    Auch Israels Unterhändler haben dem Plan bereits zugestimmt. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Nachmittag aber zunächst noch mitgeteilt, dass die Hamas bislang keine Antwort gegeben habe.

    Bereits seit Monaten liefen Bemühungen der USA, Ägyptens und Katars, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe und die Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln zu bewegen. Die Gespräche traten aber monatelang auf der Stelle.

  • 13.35 Uhr

    Hamas benennt vier in Dschenin getötete Mitglieder

    Die islamistische Hamas hat vier Männer, die bei einem israelischen Drohnenangriff im Westjordanland getötet worden waren, als Mitglieder der Terrororganisation benannt.

    Mitglieder der Kassam-Brigaden, des bewaffneten Flügels der Hamas, bei einer Parade im Gazastreifen im Dezember 2022. (Archiv-Bild)
    Mitglieder der Kassam-Brigaden, des bewaffneten Flügels der Hamas, bei einer Parade im Gazastreifen im Dezember 2022. (Archiv-Bild)
    Bild: Mohammed Talatene/dpa

    Die Männer im Alter von 23 bis 33 Jahren seien Kämpfer des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden gewesen, teilte die Hamas mit. Insgesamt waren am Dienstag bei einem israelischen Angriff in Dschenin im nördlichen Westjordanland sechs Menschen getötet worden. Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser.

  • 13.29 Uhr

    Ägypten bereitet Öffnung von Grenzübergang vor

    Am wichtigen Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen bereitet Ägypten sich auf eine mögliche Öffnung und auf neue Hilfslieferungen in das Küstengebiet vor.

    Ägypten habe vor einer möglichen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas entsprechende Vorkehrungen getroffen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen an dem Grenzübergang. Etwa 250 Lastwagen mit Hilfsgütern würden derzeit vorbereitet, um diese im Fall einer Waffenruhe zur notleidenden Zivilbevölkerung zu liefern. Es wäre die erste Lieferung dieser Art über Rafah seit mehr als acht Monaten.

    Israels Armee hatte den Grenzübergang Rafah im Mai vergangenen Jahres auf palästinensischer Seite besetzt. Kurz darauf kamen über Rafah auch keine Hilfslieferungen aus Ägypten mehr in das abgeriegelte Küstengebiet.

    In Ägypten stünden nahe Rafah «Tausende» Lastwagen bereit, um Güter nach Gaza zu bringen, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der dpa. In der Umgebung seien Lagerhäuser mit Hilfsgütern, die nicht unter den Palästinensern verteilt werden könnten

  • Mittwoch, 15. Januar 2025, 1.27 Uhr

    Berichte: Hamas verhandelt letzte Details für Gaza-Abkommen

    Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln geht es Berichten zufolge um letzte Detailfragen. Grundsätzlich hätten sich Israel und die islamistische Hamas bei den laufenden Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha auf ein Abkommen geeinigt, meldete die «Times of Israel» in der Nacht unter Berufung auf arabische Unterhändler. Geklärt werden müssten aber noch letzte Details bezüglich des Rückzugs der israelischen Armee aus Gebieten in Gaza.

    Zerstörung im Gazastreifen. (13. Januar 2025)
    Zerstörung im Gazastreifen. (13. Januar 2025)
    Bild: Keystone/AP Photo/Ariel Schalit

    Die Hamas habe Israel aufgefordert, Karten und einen Zeitplan für den Rückzug vorzulegen, der von den Vermittlern während der Umsetzung überwacht werden solle, sagten der Hamas nahestehende Quellen. Der Ball liege nun im Feld der Hamas, sagte US-Aussenminister Antony Blinken in der US-Hauptstadt Washington: «In diesem Moment, während wir hier sitzen, warten wir auf das letzte Wort der Hamas über ihre Zustimmung.» Er gehe davon aus, dass eine Einigung erreicht werde, sagte Blinken.

    Die von der «Times of Israel» zitierten arabischen Unterhändler spekulierten, dass eine Einigung heute oder Donnerstag in Form einer gemeinsamen Erklärung der USA, Katars und Ägyptens bekanntgegeben werden könnte. Die drei Länder vermitteln zwischen Israel und der Hamas, da diese nicht direkt miteinander verhandeln.

  • 23.33 Uhr

    Tote bei Luftangriff Israels im Westjordanland

    Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah sechs Menschen getötet worden. Zudem habe es drei Verletzte gegeben. Über die Identität der Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

    Die israelische Armee bestätigte den Angriff mit einer Drohne als Teil eines Antiterroreinsatzes, wie die Zeitung «Times of Israel» berichtete. Weitere Details seien zunächst nicht mitgeteilt worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die Drohne habe drei Raketen auf eine Gruppe von Menschen abgeschossen.

  • 22.24 Uhr

    Tausende Israelis fordern in Tel Aviv Abkommen mit der Hamas

    In Erwartung eines Waffenruheabkommens im Gaza-Krieg haben sich am Dienstagabend Tausende Israelis im Zentrum von Tel Aviv versammelt. Sie hofften auf eine Einigung zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas und eine Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Terrorgruppe.

    «Hier geht es nicht um Politik oder Strategie. Es geht um Menschlichkeit und die gemeinsame Überzeugung, dass niemand in der Dunkelheit zurückgelassen werden sollte», sagte eine zuvor aus dem Gazastreifen freigelassene Geisel, Moran Stella Yanai. Angehörige sagten auf dem «Platz der Geiseln», sie hätten das Gefühl, die Verhandlungen würden dieses Mal ernsthafter geführt als bei früheren Anläufen für ein Abkommen.

  • 20.24 Uhr

    Galant drängt israelische Regierung zu Waffenruhe-Deal

    Der frühere israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Regierung gedrängt, einem Abkommen mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der militant-islamistischen Gruppe zuzustimmen. Dies sei der richtige Weg, mahnte Galant vor Reportern vor dem Tel Aviv Museum of Art, dessen Vorplatz seit dem von der Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 zum «Platz der Geiseln» geworden ist. Dort versammeln sich Angehörige und Sympathisanten der Geiseln, um einen Deal für deren Freilassung zu fordern.

    Galant rief die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf, «nationale Erwägungen» über politische Interessen zu stellen. Er sei beschämt darüber, dass Hardliner im Kabinett sich gegen einen Deal sträubten. Dies sei «unjüdisch» und «inhuman», sagte er.

  • 17.56 Uhr

    Blinken: Gaza-Deal so nah «wie nie zuvor» – Warten auf Hamas

    Eine Vereinbarung über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen ist nach Angaben der US-Regierung so nahe wie «noch nie zuvor». Der Ball liege nun im Feld der Hamas, sagte US-Aussenminister Antony Blinken in der US-Hauptstadt Washington. «In diesem Moment, während wir hier sitzen, warten wir auf das letzte Wort der Hamas über ihre Zustimmung.» Er gehe davon aus, dass eine Einigung erreicht werde, sagte Blinken. Der US-Aussenminister liess aber offen, ob dies noch vor der Machtübergabe an den künftigen US-Präsidenten Donald Trump am kommenden Montag erreicht werden könne.

    Laut israelischen Medien wurde in der katarischen Hauptstadt Doha ein Drei-Stufen-Plan für eine Waffenruhe ausgearbeitet. Laut dem israelischen TV-Sender Channel 13 sieht der Plan in einer ersten Phase eine Kampfpause von 42 Tagen vor. In der Zeit sollen 33 Geiseln freigelassen werden, von denen die meisten noch am Leben seien, während es bei den anderen um die Übergabe der Leichen gehe, hiess es.

  • 15.25 Uhr

    Katar: Vereinbarung über Waffenruhe in Gaza in Reichweite

    Eine Vereinbarung über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen sowie eine Freilassung von Geiseln ist nach Darstellung Katars in Reichweite. Eine Einigung sei sehr nah, sagte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid Al-Ansari.

    «Ich kann bestätigen, dass die Gespräche auf höchster Ebene hier in Doha laufen, während wir sprechen.» Israel und die islamistische Hamas hätten Entwürfe eines Vorschlags vorliegen. Er warnte zugleich vor zu hohen Erwartungen oder überzogener Aufregung. «Solange nichts verkündet wird, ist nichts verkündet», sagte al-Ansari.

    Seit Monaten laufen Bemühungen der Vermittlerstaaten USA, Ägypten und Katar, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und die Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln zu bewegen. Die Gespräche traten aber lange Zeit auf der Stelle. Für die USA seien sowohl die Regierung des scheidenden Präsidenten Joe Biden als auch die seines Nachfolgers Donald Trump stark involviert, sagte al-Ansari.

    «Wir hoffen wirklich, dass wir bald gute Nachrichten übermitteln können», sagte ein israelischer Regierungsvertreter. «Wir sind nahe dran, aber noch nicht am Abschluss.» Anders als vorher zeige die Hamas nun Ernsthaftigkeit bei den Verhandlungen. Man befinde sich gegenwärtig in einem «kritischen Zeitfenster».

    Auch aus Hamas-Kreisen erfuhr die Deutsche Presse-Agentur, die Organisation erwarte jetzt «gute Nachrichten». Die Hamas habe den vorliegenden Entwurf angenommen und die Vermittler darüber informiert. Von Israel liege aber noch keine Antwort vor.

  • 3.02 Uhr

    Erneut Raketenangriff aus dem Jemen auf Israel

    Israel ist zweimal innerhalb weniger Stunden zum Ziel eines Raketenangriffs aus dem Jemen geworden. Nach der ersten Attacke am Vorabend seien in der Nacht mehrere Versuche unternommen worden, eine weitere Rakete abzufangen, teilte die israelische Armee mit. Sie sei wahrscheinlich abgeschossen worden, Berichte über Verletzte oder Schäden gebe es nicht. Laut dem Rettungsdienst Magen David Adom verletzten sich allerdings elf Menschen beim Rennen in die Schutzräume, vier weitere hätten Panikattacken erlitten, berichtete die «Times of Israel».

    Erneut hatten in mehreren Gebieten im Zentrum des Landes die Warnsirenen geheult, darunter auch wieder in der Küstenmetropole Tel Aviv. Wenige Stunden zuvor hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine vom Jemen aus abgefeuerte Rakete noch ausserhalb des israelischen Luftraums zerstört. Auch bei diesem Vorfall hatte es in Teilen des Landes Luftalarm gegeben, der Tausende Menschen in Schutzräume eilen liess.

    Die Huthi-Miliz im Jemen beschiesst Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen, die mit Sprengstoff beladen sind. Die Miliz bestätigte, sie habe eine Rakete auf ein «wichtiges Ziel» im Grossraum Tel Aviv abgefeuert. Nach eigenen Angaben handelt sie aus Solidarität mit der islamistischen Hamas, die gegen die israelische Armee kämpft und mit ihrem Terror-Überfall auf Israel vor mehr als 15 Monaten den Gaza-Krieg auslöste.

  • Dienstag, 14. Januar 2025, 2.19 Uhr

    Trump: Gaza-Abkommen könnte bis Ende der Woche zustande kommen

    Der designierte US-Präsident Donald Trump hat am Montag behauptet, dass ein Waffenruhe-Abkommen im Gaza-Krieg schon bis zum Ende der Woche zustande kommen könnte. «So wie ich das verstehe, hat es - hat es einen Handschlag gegeben und sie bringen es zu Ende», sagte Trump in einem Interview mit dem Sender Newsmax. «Es muss stattfinden», sagte er – ging aber nicht genauer darauf ein.

    Trumps designierter Nahost-Gesandter Steve Witkoff stimmt sich eng mit dem scheidenden Nahost-Koordinator des Weissen Hauses, Brett McGurk, ab, der sich seit einigen Tagen in Doha befindet. US-Aussenminister Antony Blinken sagte, es sei wichtig, Witkoff in die jüngste Gesprächsrunde einzubeziehen, denn wenn eine Waffenruhe erzielt werde, liege es zum Teil am Trump-Team, dafür zu sorgen, dass diese über den Tag der Amtseinführung hinaus Bestand hat. «Ich denke, dass Steve Witkoff ein grossartiger Partner in dieser Angelegenheit war, und auch der designierte Präsident Trump hat deutlich gemacht, dass er dieses Abkommen vorantreiben möchte, und zwar vor dem 20. Januar», sagte Blinken in einem Interview mit dem Sender MSNBC. Es sei wichtig, ein Vertrauen dafür zu schaffen, dass die Trump-Regierung einen ausgehandelten Deal auch weiter unterstützen würde.

    Trump hatte kürzlich davor gewarnt, dass «die Hölle» auf die Hamas niedergehen würde, wenn bis zu seiner Amtseinführung kein Geisel-Deal erzielt würde. Diese Warnung wiederholte er am Montag noch einmal. «Wenn sie das nicht schaffen», sagte Trump gegen die militant-islamistische Hamas gerichtet, werde es «eine Menge Ärger» geben, «eine Menge Ärger, wie sie ihn noch nie gesehen haben».

  • 22.34 Uhr

    Soldaten und Palästinenser in Gaza getötet

    Im Norden des Gazastreifens sind fünf israelische Soldaten gefallen. Acht weitere Soldaten seien schwer verwundet worden, teilte die Armee mit. Nach ersten Erkenntnissen seien sie in einem Haus in Beit Hanun im Einsatz gewesen, als mitgeführte Munition oder Sprengstoff explodierte und das Haus über ihnen zusammenstürzte, wie die Zeitung «Times of Israel» unter Berufung auf die Armee berichtete.

    Durch israelische Angriffe in verschiedenen Teilen des Küstenstreifens starben nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 47 Menschen. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

    Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs und bei Kämpfen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz getöteten israelischen Soldaten stieg mit den neuen Verlusten auf 840. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Behörden wurden im Gazastreifen mehr als 46.500 Menschen getötet und mehr als 109.000 verletzt. Auslöser des Kriegs war das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten und 251 Verschleppten.

    Bei den Gesprächen über eine Gaza-Waffenruhe gab es zuletzt nach Angaben beider Seiten Fortschritte. Ein Durchbruch bei den monatelangen Vermittlungsbemühungen wurde jedoch zunächst nicht bekannt.

  • 21.14 Uhr

    Weisses Haus: Einigung auf Gaza-Waffenruhe zum Greifen nahe

    Das Weisse Haus hält bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas eine Einigung noch in dieser Woche für möglich. «Wir stehen kurz vor einer Einigung und sie kann noch diese Woche zustande kommen», sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. «Ich mache keine Versprechungen oder Vorhersagen, aber es ist zum Greifen nahe, und wir werden daran arbeiten, dass es klappt.»

    Die US-Regierung sei überzeugt, dass bei der Aushandlung der Details für einen Deal ein Durchbruch kurz bevorstehe, sagte Sullivan. In den kommenden Tagen und Stunden werde sich zeigen, ob es zur Einigung komme. «Wir werden alles tun, was wir können, um die Sache voranzutreiben und über die Ziellinie zu bringen.»

    Laut israelischen Medienberichten wurde in der katarischen Hauptstadt Doha bereits ein Drei-Stufen-Plan ausgearbeitet. Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie um einen Abzug der israelischen Truppen.

  • 20.55 Uhr

    Israel: Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine im Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das Projektil sei noch ausserhalb des israelischen Luftraums zerstört worden. Dennoch gab es in Teilen des Landes wieder Luftalarm, der Tausende in Schutzräume eilen liess.

    Die Huthi-Miliz im Jemen beschiesst Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen, die mit Sprengstoff beladen sind. Die Miliz bestätigte, dass sie eine Rakete auf eine «wichtiges Ziel» im Grossraum von Tel Aviv abgefeuert habe.

  • 20.15 Uhr

    Hamas-Behörde: Mehr als 50 Tote in Stadt Gaza bei israelischen Luftangriffen

    Im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde am Montag mehr als 50 Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet worden. Behördensprecher Mahmud Bassal erklärte, angegriffen worden seien «Schulgebäude, Häuser und sogar Menschenansammlungen» in der Stadt Gaza.

    Elf Menschen wurden demnach bei Angriffen auf ein Wohnhaus getötet sowie fünf Menschen bei Angriffen auf ein Schulgebäude. Sieben weitere Menschen starben nach Angaben des Zivilschutzes bei einem Angriff auf offener Strasse. Weitere Menschen seien im Laufe des Tages bei anderen Angriffen in der Stadt Gaza getötet worden.

  • 18.53 Uhr

    Fünf israelische Soldaten im Gazastreifen gefallen

    Bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens sind fünf israelische Soldaten im Alter von 19 bis 23 Jahren gefallen. Acht weitere Soldaten seien schwer verwundet worden, teilte die Armee weiter mit. Es habe sich um Soldaten eines Aufklärungsbataillons gehandelt. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.

    Damit stieg die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs und bei Kämpfen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz getöteten israelischen Soldaten auf 840.

  • 17.08 Uhr

    14 Menschen laut Palästinensern im Gazastreifen getötet

    Israelische Luftangriffe haben am Montag laut palästinensischen Angaben im Norden des Gazastreifens mindestens 14 Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern seien fünf Angehörige einer Familie, sagten Mitarbeiter des palästinensischen Gesundheitswesens in dem Küstengebiet.

    Ein Angriff traf eine Gruppe Menschen in der Stadt Gaza im Viertel Daradsch. Mindestens sieben Menschen wurden getötet, darunter zwei Kinder, wie der Notfalldienst des Gesundheitsministeriums mitteilte. Zwei weitere Menschen kamen in Dschabalia al-Balad ums Leben, wie es hiess.

    Fünf weitere Menschen wurden bei dem Angriff verwundet. Ein dritter Angriff traf ein Gebäude der Salaheddin-Schule im Westen von Gaza, in dem geflüchtete Familien Zuflucht gesucht haben. Unter den Todesopfern seien zwei Eltern und ihre Kinder, teilte das Al-Ahli-Krankenhaus mit, das die Getöteten aufnahm.

    Das israelische Militär äusserte sich nicht zu Angriffen im Gazastreifen. Es hat jedoch in der Vergangenheit die militant-islamistische Hamas für die zivilen Opfer verantwortlich gemacht mit der Begründung, die Extremisten seien in Wohngebieten oder anderen zivilen Orten aktiv.

  • 15 Uhr

    Israelischer Finanzminister befürchtet «Katastrophe» bei Waffenruhe

    Israels Finanzminister Bezalel Smotrich hat einen möglichen Waffenruhe-Deal im Gaza-Krieg als «Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel» kritisiert.

    «Wir werden nicht Teil einer Kapitulationsvereinbarung sein, die die Freilassung von Erzterroristen, einen Stopp des Krieges und eine Verwässerung der Errungenschaften vorsieht, die mit viel Blut erkauft wurden» schrieb der rechtsextreme Politiker auf der Plattform X zu der sich abzeichnenden Vereinbarung. Die Übereinkunft würde auch bedeuten, viele Geiseln im Stich zu lassen, schrieb er.

    Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat sich klar gegen eine Waffenruhe positioniert.
    Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat sich klar gegen eine Waffenruhe positioniert.
    Bild: Ilia Yefimovich/dpa

    «Jetzt ist der Zeitpunkt, mit aller Kraft weiterzumachen, den ganzen Gazastreifen zu erobern und zu säubern, der Hamas endlich die Kontrolle der humanitären Hilfe aus der Hand zu nehmen und in Gaza die Tore zur Hölle zu öffnen, bis zur völligen Kapitulation der Hamas und Rückführung aller Geiseln», schrieb Smotrich.

    Smotrich und der ebenfalls rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir verfolgen höchst umstrittene Ziele wie etwa eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens. Sie haben dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Vergangenheit mit dem Platzen der Koalition gedroht, sollte Israel das von US-Präsident Joe Biden unterstützte Abkommen für eine Waffenruhe und die Befreiung der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge umsetzen.

  • 12.54 Uhr

    Hamas stellt sich auf Freilassung von Häftlingen ein

    Angesichts möglicher Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe stellt sich die islamistische Hamas bereits auf eine Freilassung palästinensischer Häftlinge ein.

    «Wir erneuern unser Versprechen an unser standhaftes, geduldiges Volk und an unsere heldenhaften Gefangenen in den Gefängnissen und bekräftigen, dass ihre Freiheit bald erreicht wird», teilte die Hamas mit.

    Der israelische Aussenminister Gideon Saar sagte bei einem Treffen mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen, er habe diesen über Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar informiert.

    «Israel will die Freilassung der Geiseln sehr und arbeitet hart daran, einen Deal zu erzielen», sagte Saar nach Angaben seines Büros. «Wir werden bald wissen, ob die andere Seite auch einen Deal will. Wir hoffen, in der nahen Zukunft Fortschritte zu sehen.»

    Bei den indirekten Verhandlungen in Doha zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie um einen Abzug der israelischen Truppen aus Gaza.

  • 12.12 Uhr

    Israelische Medien verkünden: Fortschritte bei Waffenruhe-Gesprächen

    Bei Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas hat es nach israelischen Medienberichten deutliche Fortschritte gegeben.

    Demnach wurde in der katarischen Hauptstadt Doha ein Drei-Stufen-Plan ausgearbeitet. Gegenwärtig warte man auf die Reaktion der islamistischen Hamas, berichtete der israelische TV-Sender N12. Für die Berichte gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.

    Bei den indirekten Verhandlungen in Doha zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln sowie um einen Abzug der israelischen Truppen.

    Die nun ausgearbeitete Vereinbarung orientiert sich den Berichten zufolge an einem Waffenruhe-Plan, den US-Präsident Joe Biden bereits im Mai letzten Jahres vorgestellt hatte. N12 berichtete, in einer ersten Phase sollten mehr als 30 «humanitäre Fälle» unter den Geiseln freigelassen werden und erst danach junge Männer und Soldaten. Die dritte Phase sehe einen Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens und eine alternative Regierung des Küstenstreifens vor. Hoffnungen auf eine abschliessende Einigung bei den zähen Verhandlungen hatten sich bisher immer wieder zerschlagen.

  • 4.39 Uhr

    USA: Sind sehr, sehr nah an Deal

    Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan hat sich am Wochenende vorsichtig optimistisch über einen möglichen Deal für eine Waffenruhe und Geisel-Freilassung im Gaza-Krieg geäussert . «Wir sind sehr, sehr nah dran», sagte Sullivan dem US-Fernsehsender CNN. «Wir sind nach wie vor entschlossen, jeden Tag, den wir im Amt sind, zu nutzen, um diese Sache zu Ende zu bringen.» Es könne aber auch sein, dass sich insbesondere die Hamas am Ende nicht bewege, «wie es schon so viele Male passiert ist» – und vor dem Machtwechsel am 20. Januar keine Abmachung mehr zustande komme.

    Demonstranten in Tel Aviv fordern eine Waffenruhe und die sofortige Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen. (11. Januar 2025)
    Demonstranten in Tel Aviv fordern eine Waffenruhe und die sofortige Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen. (11. Januar 2025)
    Bild: Keystone/AP Photo/Ariel Schalit

    Donald Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz sagte im Gespräch mit ABC News, eine rasche Einigung sei im Interesse der Palästinenserorganisation. Jeder Deal nach Trumps Amtsübernahme werde für die inzwischen «komplett isolierte» Hamas «nur noch schlechter ausfallen» als das, was derzeit auf dem Tisch liege.

    Der scheidende US-Präsident Biden scheint entschlossen, noch vor dem Ende seiner Amtszeit eine Waffenruhe im verheerenden Gaza-Krieg und einen Deal zur Freilassung der Hamas-Geiseln zu erreichen. In einem Gespräch mit Benjamin Netanjahu habe er den israelischen Ministerpräsidenten auch zu verstärkter humanitärer Hilfe gedrängt, teilte das Weisse Haus mit. Netanjahu erwähnte nach Angaben seines Büros «Fortschritte» bei den Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln und informierte Biden über das Mandat, das er seinen Unterhändlern für deren Gespräche in Katar und einen möglichen Deal mit der Hamas erteilt habe.

    Eine ranghohe israelische Delegation war zuvor zu neuen Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha eingetroffen. Aus Verhandlungskreisen verlautete, mit dabei seien auch diesmal wieder der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sowie der Chef des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet, Ronen Bar.

  • 4.35 Uhr

    Ringen um Geisel-Deal vor Trumps Vereidigung

    Wenige Tage vor der Amtseinführung Donald Trumps in den USA hat der Stellvertreter des künftigen Präsidenten der palästinensischen Terrororganisation Hamas mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht. Sollten sich die Islamisten einem Deal mit Israel verweigern und nicht vor Trumps Vereidigung am 20. Januar alle Geiseln in ihrer Gewalt freilassen, werde die nächste US-Regierung drastische Schritte ergreifen, versprach Trumps designierter Vize J.D. Vance. Sowohl er als auch der Nationale Sicherheitsberater des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden gaben sich aber hoffnungsvoll, dass noch in dieser Woche ein Durchbruch gelingen könnte.

    Trump hatte vergangene Woche nochmals bekräftigt, im Nahen Osten werde «die Hölle losbrechen», wenn die Geiseln bis zu seiner Amtsübernahme nicht wieder zuhause sein sollten, «und das wird nicht gut für die Hamas sein, und es wird - offen gesagt - für niemanden gut sein».

    Vance wurde nun vom konservativen US-Fernsehsender Fox News dazu befragt, was genau Trump damit gemeint habe. Seine Antwort: «Das bedeutet, die Israelis in die Lage zu versetzen, die letzten Bataillone der Hamas und ihre Führungsriege auszuschalten. Es bedeutet sehr aggressive Sanktionen und finanzielle Strafen für all jene, die Terrororganisationen im Nahen Osten unterstützen. Es bedeutet, die Aufgabe amerikanischer Führung auch wirklich zu erledigen» - eben so, wie Trump das in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 getan habe.

    Vance zufolge ist man im Trump-Lager «hoffnungsvoll, dass ganz am Ende der Regierungszeit Bidens ein Deal geschlossen wird, vielleicht am letzten oder vorletzten Tag». Wie auch immer diese Abmachung aussehen sollte: Sie werde darauf zurückzuführen sein, «dass die Leute schreckliche Angst davor haben, dass es (ansonsten) Folgen für die Hamas haben wird», meint der Republikaner.

  • Montag, 13. Januar 2025, 1.23 Uhr

    Israel: «Terrorziele» der Hisbollah im Libanon attackiert

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut militärische Ziele der Hisbollah-Miliz im benachbarten Libanon angegriffen. Die «vor Kurzem» ausgeführten Attacken auf verschiedene «Terrorziele» hätten unter anderem einem Raketenwerfer, einer militärischen Einrichtung und Routen zum Waffenschmuggel über die syrisch-libanesische Grenze gegolten, teilten die Streitkräfte in der Nacht über die Online-Plattform X mit. Die Auswahl der Ziele sei auf Basis von Geheimdienstinformationen erfolgt.

    Die Armee führte aus, sie werde weiterhin jegliche Gefahren für den Staat Israel ausschalten und Versuche der Hisbollah unterbinden, ihre Truppen wieder aufzubauen – in Einklang mit der seit 27. November geltenden Waffenruhe-Vereinbarung. Die mit der libanesischen Islamisten-Miliz vereinbarte und zunächst auf zwei Monate angelegte Feuerpause läuft demnächst aus. Trotz vereinzelter Verstösse hat sie bislang im Grossen und Ganzen gehalten.

    Vor dem neuerlichen Angriff auf Ziele im Libanon sei das Gremium, das die Einhaltung der Waffenruhe überwachen soll, über die ausgemachten Gefahren informiert worden, teilte die israelische Armee weiter mit. Allerdings sei danach nicht auf die Bedrohungslage reagiert worden. Die israelischen Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen.

  • 22.55 Uhr

    Israelische Armee räumt vermutliche Tötung zweier Kibbuz-Bewohner ein

    Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Einsatz gegen den Grossangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 vermutlich versehentlich zwei Bewohner eines Kibbuz getötet. Dies habe eine interne Untersuchung zur Feststellung der Todesursache von Tomer Eliaz-Arava und seiner Mutter Dikla Arava im Kibbuz Nahal Oz ergeben, erklärte die Armee am Freitag. Für die Untersuchung seien Zivilisten und Soldaten befragt worden.

    Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der 17-jährige Tomer Eliaz-Arava zunächst von Hamas-Kämpfern entführt und anschliessend gezwungen worden sei, von Tür zu Tür zu gehen, um die Bewohner zum Verlassen ihrer Häuser zu überreden. Nach eineinhalb Stunden sei dem Teenager die Flucht gelungen, er habe sich versteckt.

    Israelische Soldaten, die in den angegriffenen Kibbuz entsandt worden seien, hätten «eine verdächtige Gestalt» gesehen und auf sie geschossen. Bei dieser Person habe es sich wohl um Tomer Eliaz-Arava gehandelt. Dieser sei daher «mit hoher Wahrscheinlichkeit (...) aufgrund eines Identifikationsfehlers irrtümlich durch Schüsse (der israelischen Armee) getötet worden», erklärte die Armee weiter.

    In der Zwischenzeit hatten Hamas-Kämpfer demnach seine Mutter Dikla Arava entführt und in einem Fahrzeug in Richtung Gazastreifen mitgenommen. Während der Fahrt sei das Fahrzeug von hinten beschossen worden, was «möglicherweise» zu ihrem Tod geführt habe, hiess es in der Armee-Erklärung weiter.

    In beiden Fällen sei es jedoch nicht möglich, die Todesursache mit absoluter Gewissheit festzustellen, erklärte die Armee weiter.

  • Freitag, 10. Januar 2025, 18.24 Uhr

    Tote nach israelischem Angriff im Libanon

    Bei einem israelischen Luftangriff im Südlibanon trotz der bestehenden Waffenruhe sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut zwei Menschen getötet worden. Eine Rakete habe einen Lieferwagen bei dem Ort Tair Debba östlich der Küstenstadt Tyrus getroffen. In dem Fahrzeug befanden sich nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen Waffen.

    Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, Terroristen hätten das Fahrzeug mit Waffen der proiranischen Hisbollah-Miliz beladen. Es sei unter Wahrung der Vereinbarungen über die Waffenruhe zerstört worden, um die Gefahr zu beseitigen. Israel werde weiter gegen jede Bedrohung vorgehen, betonte die Armee in einer schriftlichen Mitteilung.

  • 10.12 Uhr

    Getötete Geiseln – nach Vater auch Sohn tot in Hamas-Tunnel gefunden

    Israels Militär hatte am Mittwoch den Fund der Leiche des 53 Jahre alten Vaters bekanntgegeben und dabei auch mitgeteilt, dass Funde im Zusammenhang mit seinem Sohn «ernste Besorgnis» weckten, ob dieser noch am Leben sei. Bis dahin war man in Israel davon ausgegangen, dass beide noch am Leben sind. Heute Freitag meldet die Armee, sie habe auch den 22-jährigen Sohn tot aufgefunden.

    Die Männer, die zu einer Beduinengemeinschaft gehören, waren am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers in den Gazastreifen verschleppt worden. Armeeangaben zufolge waren beide zur Zeit der Geiselnahme am Leben.

    Zwei weitere Kinder des 53-Jährigen waren damals ebenfalls entführt worden. Die Jugendlichen kamen im Rahmen eines Abkommens zwischen der Hamas und Israel im November 2023 frei. Die vier arbeiteten während des Terrorüberfalls in einem Kibbuz nahe der Grenze zum Gazastreifen.

    Die sterblichen Überreste der beiden Männer wurden Armeeangaben zufolge in einem Tunnel in der Gegend der Stadt Rafah im Süden des Palästinensergebiets geborgen und zurück nach Israel gebracht.

  • 19.04 Uhr

    Polen: Netanjahu würde bei Auschwitzgedenken nicht verhaftet

    Polen hat dem mit Haftbefehl gesuchten israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu signalisiert, dass ihm bei einer möglichen Teilnahme an der Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz keine Verhaftung droht. Jeder Vertreter der israelischen Führung, der daran am 27. Januar teilnehmen wolle, könne sich sicher fühlen und werde nicht verhaftet, sagte Regierungschef Donald Tusk in Warschau. Einen entsprechenden Beschluss habe sein Kabinett verabschiedet. Allerdings hatte Netanjahu schon vor Wochen mitteilen lassen, dass die Gedenkfeier von Anfang an nicht in seinem Terminkalender gestanden habe.

    Nach Angaben Tusks wird Israel mit seinem Bildungsminister vertreten sein. Auch ein Sprecher des polnischen Aussenministeriums sagte, man habe bislang keine Hinweise darauf, dass Netanjahu an der Gedenkfeier teilnehmen wolle. Nach Auskunft der Gedenkstätte haben bereits Delegationen aus zehn Ländern zugesagt.

    Der Internationale Strafgerichtshof hatte Ende November gegen Netanjahu und seinen Ex-Verteidigungsminister Joav Galant Haftbefehle wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Gazastreifen erlassen. Es ist der erste internationale Haftbefehl gegen einen westlichen Regierungschef, und er sorgte für heftige internationale Kritik.

  • 16.48 Uhr

    Schweizer stirbt in iranischem Gefängnis

    Am Donnerstag ist laut iranischen Staatsmedien ein Schweizer Staatsbürger im Gefängnis der iranischen Stadt Semnan gestorben. Demnach war er zuvor von Sicherheitsbehörden wegen Spionage verhaftet worden.

    Todesursache soll gemäss Mohammad Sadegh Akbari, Justizchef von Semnan, Suizid sein. Das Gefängnispersonal habe vergeblich versucht, die Person zu retten. Zu Namen oder Geschlecht der verstorbenen Person sind keine Angaben bekannt. 

    Der Vorfall ereignete sich nach Angaben der staatlichen iranischen Medien im Gefängnis von Semnan im Nordosten des Landes. «Heute Morgen hat ein Schweizer Staatsbürger im Gefängnis von Semnan Selbstmord begangen», berichtete Mizan Online, das Presseorgan der iranischen Justiz. 

    EDA-Kommunikationschef Nicolas Bideau kommentiert auf X: «Die iranischen Behörden haben das EDA über den Tod eines Schweizer Staatsangehörigen im Gefängnis informiert. Wir sind in Kontakt mit den Behörden, um die Umstände zu klären.»

    «Das EDA bestätigt den Tod eines Schweizer Bürgers in Iran», hiess es auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Schweizer Botschaft in Teheran stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden, um die Umstände des Todes in einem iranischen Gefängnis zu klären. Weitere Informationen wollte das Schweizer Aussendepartement zu Zeit nicht geben.

  • Donnerstag, 9. Januar, 14.00 Uhr

    Libanons Parlament wählt General Aoun zum Staatspräsidenten

    Das libanesische Parlament hat Generalstabschef Joseph Aoun zum neuen Präsidenten des Landes gewählt. Aoun erhielt in einer zweiten Abstimmung 99 Stimmen und erreichte damit die erforderliche Mehrheit.

  • 11.49 Uhr

    Italienische Journalistin im Iran freigelassen

    Die vor knapp drei Wochen im Iran festgenommene italienische Journalistin Cecilia Sala ist nach Angaben der Regierung in Rom von den iranischen Behörden freigelassen worden. Die 29-Jährige sei bereits mit dem Flugzeug auf dem Weg nach Italien, teilte das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit.

  • 5.30 Uhr

    Konflikt im Westjordanland nach Anschlag verschärft

    Nach einem Anschlag mit drei toten Israelis im nördlichen Westjordanland hat die israelische Luftwaffe in der Nacht eine Gruppe Bewaffneter angegriffen. Ein Kampfflugzeug habe die «Terroristen» in der Gegend von Tamun im Jordantal attackiert, teilte die Armee in der Nacht auf der Plattform X mit. Details wurden zunächst nicht genannt. Tamun liegt rund 13 Kilometer von Nablus entfernt. Westlich von Nablus hatten mutmasslich palästinensische Angreifer zuvor einen Anschlag auf einen Bus verübt, bei dem zwei Frauen und ein Mann getötet und acht weitere Menschen verletzt wurden. Ob der Luftangriff mit dem Anschlag zusammenhängt, war zunächst unklar.

    Unbestätigten israelischen Medienberichten zufolge kam es nach dem Anschlag zu Übergriffen israelischer Siedler gegen palästinensische Bewohner. So sollen sie in einem nördlich vom Tatort gelegenen Dorf ein Auto in Brand gesteckt haben. Aufnahmen zeigten, wie Bewohner versuchen, das Feuer zu löschen, berichtete die «Times of Israel». Demnach gab es keine Berichte über Festnahmen der gewalttätigen Siedler durch israelische Sicherheitskräfte.

    Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas in Israel mit 1200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten rund 800 Palästinenser getötet. «Wir führen einen intensiven und weitreichenden Kampf gegen den Terrorismus in Judäa und Samaria (hebräisch für Westjordanland)», sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi am Tatort des jüngsten Anschlags.

    «Wir werden diesen Kampf intensivieren und fortsetzen», sagte Halevi laut einer Mitteilung der Armee auf ihrem Telegram-Kanal. «Für die Terroristen, die diesen Anschlag verübt haben, tickt die Uhr», fügte der Generalstabschef hinzu. Laut Medienberichten hatte ein mutmasslich palästinensischer Angreifer aus einem Fahrzeug heraus den Bus beschossen. Zwei Tatverdächtige seien auf der Flucht. «Wir werden die abscheulichen Mörder finden und mit ihnen und all jenen, die ihnen geholfen haben, die Rechnung begleichen. Keiner wird entkommen», sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

  • Dienstag, 7. Januar 2024, 1.30 Uhr

    Hilfskonvoi im Gazastreifen von Schüssen getroffen

    An einem Checkpoint im Gazastreifen ist nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) ein Hilfskonvoi von israelischen Schüssen getroffen worden. Die Organisation verurteilte den Vorfall vom 5. Januar aufs Schärfste. Der WFP-Konvoi sei deutlich gekennzeichnet gewesen, hiess es. Mindestens 16 Kugeln hätten die drei Fahrzeuge getroffen. Acht Mitarbeiter der Uno-Hilfsorganisation sieen gefährdet worden. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.

  • 19.08 Uhr

    Israels Armee zieht sich aus Nakura im Südlibanon zurück

    Israels Armee hat sich libanesischen und US-Angaben zufolge aus Nakura im Süden des Libanons zurückgezogen. Daraufhin sei ein Konvoi aus Soldaten der libanesischen Armee sowie der UN-Friedenstruppe Unifil in den Hafenort eingefahren, erklärten libanesische Sicherheitskreise.

    Auch die Gemeinde bestätigte, dass die libanesische Armee gemäss dem Abkommen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah-Miliz dort nun Stellung beziehe. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.

    «Diese Rückzüge werden fortgesetzt, bis alle israelischen Streitkräfte vollständig aus dem Libanon abgezogen sind», sagte der US-Vermittler Amos Hochstein, der derzeit zu Gesprächen im Libanon ist, in einer Ansprache.

  • Montag, 6. Januar 2025, 2.39 Uhr

    Bericht: Israel strebt längere Waffenruhe mit Hisbollah an

    Israel bemüht sich einem Medienbericht zufolge mit Unterstützung der USA darum, die Ende November mit der libanesischen Hisbollah-Miliz vereinbarte Waffenruhe zu verlängern. Damit solle verhindert werden, dass die am 26. Januar auslaufende Kampfpause vorzeitig beendet wird oder das Kriegsgeschehen unmittelbar nach Ablauf der Frist wieder voll entbrennt, schreibt die «Jerusalem Post». Die Zeitung beruft sich auf Angaben eines israelischen Regierungsvertreters. Demnach hielt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntagnachmittag ein Treffen mit seinen Sicherheitsberatern ab, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

    Der US-Vermittler Amos Hochstein wird dem Bericht zufolge am Montag im Libanon erwartet, um ein – möglicherweise gar vorzeitiges – Scheitern der Waffenruhe zu verhindern. Denn trotz vereinzelter Verstösse hat sie bislang im Grossen und Ganzen gehalten. Ein Berater Hochsteins habe der Zeitung gesagt, dieser werde die erste reguläre Sitzung des Gremiums leiten, das überprüfen soll, ob die seit 27. November geltende Abmachung zwischen Israel und der islamistischen Hisbollah-Miliz auch tatsächlich eingehalten wird. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte dies am Sonntag verneint.

    Katz warnte laut der «Times of Israel», seine Regierung könnte sich «zum Handeln gezwungen sehen», weil die Hisbollah die Abmachung nicht einhalte. Ihre Kämpfer hätten sich bislang nicht aus dem Südlibanon zurückgezogen, ausserdem sei die Demontage aller Waffen und terroristischer Infrastruktur im Grenzgebiet durch die libanesische Armee noch nicht erfolgt.

    Der am 27. November in Kraft getretene und zunächst auf zwei Monate angelegte Deal zur Waffenruhe enthält mehrere Abmachungen. Unter anderem sollen sich die Hisbollah-Kämpfer hinter den Litani-Fluss rund 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückziehen und die israelischen Streitkräfte das Nachbarland verlassen. Parallel soll die libanesische Armee ihre Präsenz im Grenzgebiet verstärken, um das entstehende Vakuum zu füllen.

    «Sofern es keine grosse Überraschung mehr gibt», werde die libanesische Armee diese Aufgabe innerhalb der 60-tägigen Waffenruhe nicht vollständig erfüllen, sagte der von der «Jerusalem Post» zitierte israelische Regierungsvertreter. Das wiederum heisse, dass Israels Armee noch länger dort stationiert bleiben müsse, um eine Rückkehr der Hisbollah zu verhindern. Der US-Regierung habe man das bereits mitgeteilt.

    An einem Scheitern der Waffenruhe könne indes auch Israel kein Interesse haben, schreibt die «Jerusalem Post». Zwar habe sich die Hisbollah seit Ende November auf libanesischer Seite der Grenze vereinzelte Verstösse gegen die Abmachung geleistet. Israelisches Gebiet, auf das vor der Waffenruhe teils Dutzende oder gar Hunderte Raketen pro Tag einprasselten, sei seither aber nicht mehr beschossen worden.

  • 21.59 Uhr

    Hamas: Bereit zu Freilassung von 34 israelischen Geiseln in «erster Phase»

    Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas ist nach eigenen Angaben bereit, in einer «ersten Phase» eines «Gefangenenaustauschs» 34 Geiseln an Israel zu überstellen. Es handele sich um 34 «israelische Gefangene auf einer von Israel übermittelten Liste» – egal ob tot oder lebendig, sagte ein hochrangiger Hamas-Vertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu betonte hingegen, dass die Hamas noch immer nicht die von Israel verlangte Geisel-Liste übermittelt habe.

    Laut der Hamas handelt es sich bei den 34 Menschen um «alle Frauen, Kranke, Kinder und ältere Israelis». Der Verantwortliche betonte: «Die Hamas und die Widerstandsgruppen brauchen etwa eine Woche Ruhe, um mit den Entführern zu kommunizieren und die toten oder lebenden (Geiseln) zu identifizieren.»

    Bei den derzeit laufenden indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar geht es neben einer Waffenruhe im Gazastreifen auch um einen «Gefangenenaustausch», also die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

  • 21.34 Uhr

    Mossad-Chef und US-Vertreter reisen zu Gaza-Verhandlungen

    Medienberichten zufolge reisen ranghohe Vertreter Israels und der US-Regierung zu den laufenden Gesprächen über eine Gaza-Waffenruhe in Katar. Der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, wird am Montag in Doha erwartet, berichtete die Nachrichtenseite Ynet. Zudem schrieb ein Korrespondent der US-Nachrichtenseite Axios, auch der Nahost-Koordinator des Weissen Hauses, Brett McGurk, sei in die katarische Hauptstadt gereist.

    Beides könnte bedeuten, dass eine mögliche Einigung näher rückt. Allerdings gab es solche Zeichen der Hoffnung in den vergangenen Monaten schon öfter, ohne dass ein Durchbruch erzielt worden wäre.

    Die am Freitag auf mittlerer Ebene begonnene neue Verhandlungsrunde unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA laufe nach der jüngsten Veröffentlichung eines weiteren Geisel-Videos durch die Hamas auf «Hochtouren», schrieb Ynet. Barnea werde «voraussichtlich» am Montag zu den Gesprächen stossen. Ein ungenannter palästinensischer Funktionär habe von einem «entscheidenden Tag» gesprochen, schrieb Ynet.

  • 19.45 Uhr

    Zivilschutz: 23 Tote bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen

    Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind am Sonntag nach Angaben des Zivilschutzes in dem Palästinensergebiet mindestens 23 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien elf Bewohner eines Hauses im Norden des Gazastreifens, sagte Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal. Die Suche nach fünf Vermissten in den Trümmern des Gebäudes dauere an.

    Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, am Freitag und Samstag mehr als hundert «Terrorziele» im gesamten Gazastreifen beschossen zu haben. Nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden binnen 48 Stunden insgesamt 88 Menschen bei israelischen Angriffen in dem Küstengebiet getötet.

  • 18.31 Uhr

    Israel: Waffenruhe mit Hisbollah gefährdet

    Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat einem Medienbericht zufolge vor einem Ende der Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz gewarnt. Israel werde sich gezwungen sehen, zu handeln, falls sich die Hisbollah-Kämpfer nicht wie in der Vereinbarung über die Waffenruhe vorgesehen aus dem Südlibanon zurückzögen, sagte der Minister der Zeitung «Times of Israel» zufolge.

    Israel sei am Erhalt der Waffenruhe interessiert, betonte Katz. Bedingung sei aber, dass sich die Hisbollah-Kämpfer hinter den Litani-Fluss rund 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzögen sowie eine Demontage aller Waffen und terroristischer Infrastruktur im Grenzgebiet durch die libanesische Armee. Das sei bisher aber nicht geschehen, warnte Katz.

  • Sonntag, 5. Januar 2025, 17 Uhr

    UN-Agentur: Sieben Babys in Gaza erfroren

    Im Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinenserhilfswerks UNRWA bereits sieben Säuglinge an Unterkühlung gestorben. Insgesamt gebe es aus Mangel an Unterkünften infolge des Kriegs für etwa 7700 Neugeborene keinen ausreichenden Schutz, warnte die UN-Agentur auf der Plattform X.

    Ende Dezember hatte bereits die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von vier Säuglingen berichtet, die an Unterkühlung gestorben seien.

  • 21.46 Uhr

    Neuer Anlauf für Gaza-Waffenruhe und Geiseldeal

    In den Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Rückkehr israelischer Geiseln keimt erneut Hoffnung auf. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu genehmigte nach Angaben seines Büros die Entsendung einer Verhandlungsdelegation nach Katar am Freitag. Der Golfstaat vermittelt zusammen mit Ägypten und den USA zwischen Israel und der Hamas, die direkte Verhandlungen ablehnen. Auch die Hamas wollte Unterhändler entsenden.

    Ein hochrangiger Hamas-Vertreter äusserte sich optimistisch. «Die Chancen stehen gut, dass die Verhandlungen dieses Mal erfolgreich sein werden», sagte Mussa Abu Marsuk der katarischen Zeitung «Al-Arabi Al-Dschadid». Worauf sich sein Optimismus stützte, sagte er nicht. Zeichen der Hoffnung gab es schon oft, und sie wurden jedes Mal enttäuscht. Ein Kompromiss ist schwierig, weil Israel und die Hamas sich gegenseitig vernichten wollen.

    Israel fordert eine Liste mit Namen der im Gazastreifen festgehaltenen lebenden Geiseln. Die Hamas erklärte Medienberichten zufolge, sie brauche eine Kampfpause, um den Aufenthaltsort und Gesundheitszustand der Geiseln in Erfahrung zu bringen. Israel hält das für eine vorgeschobene Behauptung. Die Hamas fordert den Berichten zufolge, dass Israel sich zu einem Ende des Krieges verpflichtet, was Israel ablehnt.

  • 20.54 Uhr

    Israel bombardiert Raketenwerfer im Libanon

    Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge trotz der aktuellen Waffenruhe Raketenwerfer der proiranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons bombardiert. Unter anderem seien Abschussrampen in der Gegend der Stadt Nabatijeh getroffen worden, hiess es.

    In Einklang mit den Vereinbarungen über die seit Ende November geltende Waffenruhe sei die libanesische Armee zunächst aufgefordert worden, gegen die Raketenanlagen der Hisbollah vorzugehen. Erst als dies nicht erfolgt sei, seien die Anlagen angegriffen worden, teilte die Armee weiter mit. Die Angaben des Militärs liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Über mögliche Opfer des Angriffs wurde zunächst nichts bekannt.

  • 20.20 Uhr

    Krankenhäuser: Mindestens 26 Tote bei Luftangriffen im Gazastreifen

    Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben örtlicher Krankenhäuser mindestens 26 Menschen getötet worden. Unter den Toten eines Angriffs am Donnerstagmorgen im Süden des Gebiets seien drei Kinder, drei Frauen und vier Männer, teilte das Nasser-Krankenhaus mit, wo die Leichen eingeliefert wurden. Getroffen worden sein soll ein Zelt in einer von Israel als humanitäre Zone eingestuften Gegend, die als Muwassi bekannt ist. Dort leben Hunderttausende Vertriebene in Zelten. Bei dem Angriff wurden den Angaben zufolge unter anderem zwei ranghohe Beamte der Polizeibehörde getötet, die von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird.

    Das israelische Militär teilte mit, es habe bei dem Angriff ein ranghohes Mitglied des Sicherheitsapparats der Hamas ins Visier genommen. Hossam Schahwan, Mitglied der Hamas-Polizei, habe Geheimdienstinformationen gesammelt, die der bewaffnete Flügel der militanten Organisation für Angriffe auf israelische Truppen verwendet habe. Das Militär wirft Hamas-Extremisten vor, sich unter der Zivilbevölkerung zu verstecken und macht die Extremisten für Todesfälle unter Zivilisten verantwortlich.

    Bei dem anderen Angriff sollen acht palästinensische Männer in der Mitte des Gazastreifens getötet worden sein. Die Männer hätten zu örtlichen Komitees gehört, die sich um den Schutz von Hilfskonvois kümmerten, teilte das Al-Aksa-Märtyrer-Krankenhaus mit, in das die Leichen gebracht wurden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP bestätigte im Krankenhaus die Zahl der Toten.

  • Donnerstag, 2. Januar, 19.50 Uhr

    Israels Justiz bremst rechtsextremen Polizeiminister

    Israels Oberster Gerichtshof hat in einer weiteren Machtprobe mit der rechten Regierung Kompetenzen des rechtsextremen Polizeiministers Itamar Ben-Gvir beschnitten. Die Richter erklärten Teile eines umstrittenen Gesetzes für unwirksam, mit denen Ben-Gvir grossen Einfluss auf polizeiliche Ermittlungen erhalten sollte, wie israelische Medien übereinstimmend berichteten.

    Die Kläger, darunter Organisationen der Zivilgesellschaft, hatten argumentiert, die nun aufgehobenen Passagen hätten dem Minister übermässige Befugnisse über die Polizeiarbeit eingeräumt, was die Polizei politisieren und die Demokratie gefährden würde.

    Die Gerichtsentscheidung ist Teil des seit Jahren schwelenden Konflikts zwischen der rechtsgerichteten Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der Justiz. Dabei geht es im Kern um die Frage, wie weit die Justiz einer demokratisch gewählten Regierung Grenzen setzen darf. Ben-Gvir äusserte sich empört. Der Gerichtshof habe sich einmal mehr angemasst, den Wählerwillen zu ignorieren.

  • 13.58 Uhr

    Israel nahm 2024 rund 2500 Palästinenser im Gazastreifen fest

    Israelische Sicherheitskräfte haben im Gazastreifen im Jahr 2024 laut dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet rund 2500 Palästinenser festgenommen. 650 von ihnen seien verhört worden, teilte der Geheimdienst am Dienstag mit. Diese Verhöre hätten es ermöglicht, die Leichen von neun Menschen zu bergen, die während des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 entführt und in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Beweise dafür legte der Schin Bet nicht vor.

    Der Inlandsgeheimdienst veröffentlichte die Zahlen in seinem Jahresrückblick auf die Einsätze des Kalenderjahres. Demnach wurde ausserdem gegen 27 Israelis Haftbefehl wegen Spionage für den Iran erlassen. Das waren viermal so viele wie im Vorjahr. Im besetzten Westjordanland wurden 3682 Palästinenser wegen des Verdachts auf Beteiligung an terroristischen Aktivitäten festgenommen, so der Schin Bet. Im vergangenen Jahr nahmen israelische Sicherheitskräfte nach Angaben der Vereinten Nationen allein zwischen Oktober und Dezember mehr als 4000 Palästinenser im Westjordanland fest.

  • 13.49 Uhr

    UNO: Gesundheitssystem im Gazastreifen «am Rande des völligen Zusammenbruchs»

    Wegen der ständigen israelischen Angriffe ist das Gesundheitssystem im Gazastreifen nach Einschätzung der UNO «am Rande des völligen Zusammenbruchs». Zu einem neuen Bericht des UN-Menschenrechtskommissariats erklärte dessen Büro am Dienstag in Genf, «die Serie tödlicher Angriffe durch Israel auf die Krankenhäuser in Gaza und in der Nähe, sowie die Kämpfe, die damit zusammenhängen, haben das Gesundheitssystem an den Rand des völligen Zusammenbruchs gebracht».

    Für den Zugang der Palästinenser zu einer Gesundheitsversorgung und zu Medikamenten seien die Auswirkungen «katastrophal», hiess es in der Erklärung weiter. Dem Bericht zufolge wurden in der Zeit zwischen Oktober 2023 und Ende Juni 2024 mindestens 136 Angriffe auf 27 Krankenhäuser und zwölf andere medizinische Einrichtungen im Gazastreifen gezählt - mit hohen Opferzahlen unter Ärzten, Krankenpflegern und Zivilisten. Die israelischen Anschuldigungen, dass die Gebäude von islamistischen Gruppen wie der Hamas genutzt würden, seien zudem «vage und allgemein». Es gebe bis heute keine ausreichenden Informationen dazu.

    Die Krankenhäuser im Gazastreifen seien zu «tödlichen Fallen» geworden, betonte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk. Er erklärte, dass der Schutz der Krankenhäuser im Krieg vorrangig sei und von allen Seiten respektiert werden müsse.

  • 10.44 Uhr

    45 Patienten werden aus dem Gazastreifen evakuiert

    45 Patienten sind nach Angaben von Mitarbeitern des palästinensischen Gesundheitssystems für eine Behandlung aus dem Gazastreifen evakuiert worden. Die Patienten verliessen das Europäische Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets am Dienstagmorgen und gelangten über den Grenzübergang Kerem Schalom nach Israel. Sie sollen in den Vereinigten Arabischen Emiraten behandelt werden. Die Patientinnen und Patienten wurden nach Angaben der Klinik von mehr als 100 ihrer Angehörigen begleitet.

    Unter den Evakuierten war der zehnjährige Abdullah Abu Jussef, dessen Nieren nicht mehr arbeiten. Der Junge wurde von seiner Schwester begleitet, weil die israelischen Behörden den Antrag seiner Mutter ablehnten, mit ihrem Sohn den Gazastreifen zu verlassen. Israel hat erklärt, dass es die Begleitpersonen aus Sicherheitsgründen überprüfe. «Der Junge ist krank», sagte seine Mutter Abir Abu Jussef. «Er braucht drei bis vier Tage pro Woche eine Dialyse.»

  • Dienstag, 31. Dezember, 6.58 Uhr

    Scharfe Warnung Israels an Huthi - Neuer Raketenbeschuss

    Während sich Israels Militär im Norden des Gazastreifens auch am Jahresende weiter heftige Kämpfe mit der islamistischen Hamas liefert, fing die Luftabwehr nach Armeeangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete ab. Hunderttausende Menschen hasteten kurz vor Mitternacht in die Bunker, als in der Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Orten im Zentrum Israels die Sirenen heulten.

    Das Geschoss sei vor Israels Landesgrenzen abgefangen worden, hiess es. Raketentrümmer verursachten laut örtlichen Medien zwar keine grösseren Schäden, allerdings sei ein grosses Fragment an einer Strasse in einem Ort nahe von Jerusalem eingeschlagen.

    Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde ein Fussgänger von einem Auto angefahren und leicht verletzt, als er zu einem Schutzraum eilte, meldete die «Times of Israel». Die proiranische Huthi-Miliz, die Israel fast täglich aus dem Jemen beschiesst, bestätigte den Angriff. Kurz zuvor hatte Israels UN-Botschafter Danny Danon die Miliz vor weiteren Angriffen gewarnt.

  • 22.34 Uhr

    Netanjahu unterzieht sich Prostata-Operation

    Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterzieht sich einer Operation an der Prostata. Das teilte sein Büro in Jerusalem mit. Der Eingriff werde am Sonntag erfolgen. Der 75-Jährige sei am letzten Mittwoch im Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem untersucht worden. Dabei stellten die Ärzte eine Infektion fest, die auf eine gutartige Vergrösserung der Prostata zurückging. Der Regierungschef wurde seitdem mit Medikamenten behandelt.

    Die am Sonntag geplante Kabinettssitzung der Regierung finde statt, hiess es in der Mitteilung weiter. Ob mit oder ohne Netanjahu, ging daraus nicht hervor.

    Netanjahu war in der Vergangenheit öfter wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus. Zuletzt war er Ende März wegen eines Leistenbruchs unter Vollnarkose operiert worden. Im Sommer vergangenen Jahres wurde ihm ein Herzschrittmacher eingesetzt.

  • 22.17 Uhr

    Mehr als 1000 Menschen in Tel Aviv fordern Geisel-Deal

    Mehr als 1000 Menschen haben in Tel Aviv für die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. Einav Zangauker, die Mutter einer Geisel, forderte in ihrer Rede die Teilnehmer dazu auf, die Augen zu schliessen, wie die «Times of Israel» berichtete. «Ich habe einen Traum», rief sie. «Ich träume, dass mein Matan und die anderen 99 Geiseln zu uns zurückkehren. Im Traum sehe ich, wie der Ministerpräsident (Benjamin Netanjahu) den Deal unterzeichnet, der alle Geiseln nach Hause bringt.»

    «Und jetzt öffnet eure Augen weit», fuhr sie fort. «Öffnet sie weit: Unser Ministerpräsident möchte die Geiseln nicht nach Hause bringen und den Krieg (in Gaza) nicht beenden.» Aus der Menge ertönten Buh-Rufe. «Netanjahu, vergiss nicht: die Geschichte vergisst nicht», schloss Zangauker ihre Ansprache.

    Beim Terrorüberfall auf den Süden Israels am 7. Oktober des Vorjahrs hatten die Hamas und ihre Verbündeten 1.200 Menschen getötet und weitere 250 in den Gazastreifen verschleppt. Rund 100 von ihnen befinden sich noch in der Gewalt ihrer Entführer, viele von ihnen dürften schon tot sein. Das Massaker der Islamisten war Auslöser des Gaza-Kriegs.

    Monatelange Verhandlungen, die zur Freilassung der Geiseln und der Beendigung des Kriegs führen sollen, blieben bislang ergebnislos. Kritiker Netanjahus geben weitgehend ihm die Schuld daran. Aus ihrer Sicht hat der Regierungschef kein Interesse an einem Ende des Kriegs, weil ein solches seine Machtstellung in Israel gefährden würde.

  • 20.58 Uhr

    Israel: 240 mutmassliche Hamas-Kämpfer in Spital gefasst

    Israels Armee hat nach eigener Darstellung bei der Erstürmung eines Spitals im Norden des Gazastreifens 240 mutmassliche Hamas-Kämpfer gefangen genommen.

    Die israelischen Streitkräfte hatten am Freitagmorgen das Spital angegriffen. Nach Darstellung der Armee vom Samstagabend ist der Einsatz inzwischen beendet.

    In der Klinik war laut Armee eine Kommandozentrale der Hamas aktiv. In der Klinik sowie im umliegenden Gebiet seien 240 Kämpfer der islamistischen Hamas und des mit ihr verbündeten Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) gefangen genommen worden. Einige Milizionäre hätte sich als Patienten verkleidet, andere bewaffneten Widerstand geleistet. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagte, das Kamal-Adwan-Krankenhaus sei bei dem Einsatz ausser Betrieb gesetzt worden – als letzte grössere Gesundheitseinrichtung im Norden des Küstengebiets. Sie warf der israelischen Armee vor, das Gesundheitssystem im Gazastreifen systematisch zu zerlegen. Das sei ein Todesurteil für Zehntausende Palästinenser, hiess es von der UN-Organisation.

  • 09.26 Uhr

    Hamas-Behörde berichtet: Israel hat Klinik-Direktor festgenommen

    Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wirft israelischen Einsatzkräften vor, einen Krankenhausdirektor festgenommen zu haben. Hussam Abu Safeia und Dutzende weitere Mitarbeiter des Kamal-Adwan-Krankenhauses seien für Verhöre in eine Einrichtung gebracht worden, teilte die Behörde mit.

    Israels Armee bestätigte dies auf Anfrage zunächst nicht. Das Militär hatte nach eigenen Angaben am Freitagmorgen einen Einsatz in der Gegend des Krankenhauses begonnen. Die Hamas nutze die Klinik im Norden des Gazastreifens für militärische Zwecke und als Versteck, hiess es in einer Mitteilung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verurteilte das Vorgehen Israels scharf und warf dem Militär vor, das Gesundheitssystem im Gazastreifen systematisch zu zerlegen. Das Kamal-Adwan-Krankenhaus sei durch den Einsatz ausser Betrieb gesetzt worden.

    Die Angaben aller Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

  • 28.12.2024, 07.36 Uhr

    Ärzte melden Kältetote im Gazastreifen

    Im Gazastreifen kämpfen hunderttausende Palästinenser gegen Kälte, Armut und den Verlust ihrer Heimat. Der Winter trifft die kriegsvertriebene Bevölkerung besonders hart, viele leben in notdürftigen Zelten aus zerrissenen Planen und Bettlaken.

    Ein Flüchtender sagt: «Wir haben nur eine Decke für uns und drei für die Kinder, die uns Nachbarn gegeben haben.» Oft bleiben die Kinder unter den Decken versteckt, während ihre Kleidung nach dem Waschen im Wind trocknet.

    Die Lebensbedingungen sind katastrophal: Viele haben keine Wechselkleidung mehr, und das Sammeln von Plastikflaschen für Feuer ist oft die einzige Möglichkeit, sich zu wärmen. Nachts sinken die Temperaturen auf unter 10 Grad Celsius, die Zelte durchweicht die Gischt des Meeres.

    Mehr als 90 Prozent der rund 2,3 Millionen Einwohner im Gazastreifen sind aufgrund des Konflikts aus ihren Häusern vertrieben worden. Die meisten von ihnen hausen in provisorischen Lagern im Süden und Zentrum der Region. Die Situation spitzt sich weiter zu: «Wir zittern vor Kälte und der Verzweiflung», sagt Atta al-Hassumi, der mit acht Familienmitgliedern ebenfalls aus Beit Lahija fliehen musste. Er betet für milderes Wetter, doch Hoffnung scheint fern.

    Die gesundheitlichen Folgen sind verheerend. Ärzte berichten, dass in dieser Woche mindestens drei Babys an der Kälte gestorben sind. Auch eine Pflegekraft, die selbst in einem Zelt wohnte, erlag der winterlichen Witterung. 

  • 22.43 Uhr

    WHO prangert Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza an

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine «systematische Zerlegung» des Gesundheitssystems im Gazastreifen durch die israelische Armee angeprangert. Das sei ein Todesurteil für Zehntausende Palästinenser, die medizinische Versorgung benötigten. So habe das israelische Militär bei einem Einsatz das Kamal-Adwan-Krankenhaus ausser Betrieb gesetzt. Es sei die letzte grössere Gesundheitseinrichtung im Norden des Küstenstreifens gewesen, klagte die UN-Organisation auf X.

    Ersten Berichten zufolge seien mehrere wichtige Abteilungen des Spitals bei dem Angriff durch einen Brand zerstört worden. In dem Krankenhaus seien noch 60 Mitarbeiter und 25 Patienten in kritischem Zustand, darunter auch solche an Beatmungsgeräten. Alle anderen Patienten seien gezwungen worden, zu dem auch nicht mehr funktionsfähigen Indonesischen Krankenhaus zu gehen.

  • 22.34 Uhr

    Ärzte melden Kältetote im Gazastreifen

    Das winterliche Wetter setzt kriegsvertriebenen Palästinensern in Gazastreifen zu. Kinder und Erwachsene, viele barfuss, kauern am Freitag im kalten Sand in Zelten. Der Seewind peitscht gegen die Unterstände aus zerrissenen Plastikplanen und Bettlaken, die mit Seilen und Holzrahmen zusammengehalten werden. Über Nacht können die Temperaturen auf unter 10 Grad Celsius sinken, und die Gischt des Mittelmeers durchfeuchtet oft die Zelte, von denen manche nur wenige Schritte vom Wasser entfernt stehen.

    Ärzte des Nasser-Krankenhauses sagen, in dieser Woche seien mindestens drei Babys an der Kälte gestorben. Eine Pflegekraft, die im Europakrankenhaus arbeitete, starb ebenfalls an den Folgen der Kälte in einem Zelt.

  • 21.13 Uhr

    Huthis im Jemen melden erneute israelische Luftangriffe auf Sanaa

    Einen Tag nach einem tödlichen israelischen Luftangriff im Jemen hat die jemenitische Huthi-Miliz erneut einen israelischen Angriff auf die Hauptstadt Sanaa gemeldet. Die vom Iran unterstützte Gruppe bezeichnete den Angriff am Freitag im Onlinedienst Telegram als «amerikanische und britische Aggression». Israel, die USA und Grossbritannien äußerten sich zunächst nicht dazu.

    Am Donnerstag hatte Israel von den Huthis kontrollierte Ziele im Jemen angegriffen, darunter den Flughafen von Sanaa, Militärstützpunkte, Kraftwerke und Hafenanlagen. Der Miliz zufolge wurden dabei sechs Menschen getötet. Als Reaktion griffen die Huthis am Freitag nach eigenen Angaben den Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv an und zielten mit Drohnen auf die Stadt.

  • 15.31 Uhr

    Israels Armee in Klinik im Gazastreifen im Einsatz

    Israels Armee ist nach israelischen und palästinensischen Angaben seit dem Morgen in einer Klinik im Gazastreifen im Einsatz. «Das Kamal-Adwan-Krankenhaus dient als Hochburg der Hamas-Terroristen im Norden Gazas», hiess es in einer Mitteilung der Armee. Israelische Einsatzkräfte gingen in der Gegend der Klinik gegen die Organisation vor. Sie nutze das Krankenhaus für militärische Aktivitäten und als Versteck.

    Ein hochrangiger Mitarbeiter der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sagte, Israel habe das medizinische Personal und Patienten gezwungen, das Krankenhaus in Beit Lahia zu verlassen. Die Armee habe rund 170 Menschen im Hof der Klinik versammelt und Dutzende verhaftet. Die Kommunikation mit den anderen Betroffenen sei abgebrochen. Ihr Schicksal sei unbekannt. Palästinensische Berichte sprachen von 350 Menschen, darunter 170 Mitarbeiter der Klinik, die sich im Hof hätten versammeln müssen.

  • 14.54 Uhr

    Sorge im Libanon um brüchige Waffenruhe mit Israel

    Einen Monat nach Inkrafttreten besteht im Libanon die Sorge vor einem möglichen Kollaps der Waffenruhe zwischen der Hisbollah und Israel. «Wir sitzen auf einer Zeitbombe, von der wir nicht wissen, wann sie wieder explodieren könnte», sagte ein libanesischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur.

    Am 27. November war eine von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe in Kraft getreten, die die Kämpfe zwischen Israel und der proiranischen Hisbollah beenden sollte. Sie soll zunächst für rund zwei Monate gelten. Dennoch bleiben die Spannungen hoch, da beide Seiten sich gegenseitig Verstösse gegen die Waffenruhe vorwerfen. Es gab wiederholt Todesopfer, vor allem auf libanesischer Seite.

    «Die Verletzungen des Abkommens wecken unsere Sorge, dass Israel nicht alle Aspekte respektiert», sagte ein weiterer Regierungsvertreter, der der Hisbollah nahesteht, der dpa.

    Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, es habe seit dem 27. November bisher 259 israelische Verstösse gegeben. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israelischen Medienberichten zufolge, tötete das Militär seitdem 44 Hisbollah-Mitglieder, die gegen die Vereinbarung verstossen hätten.

    Einige Experten sahen die Waffenruhe jedoch nicht in Gefahr. Israel setze die Vereinbarung durch, sagte etwa der politische Analyst Makram Rabah der dpa.

  • 11.54

    Israel intensiviert Raketenangriffe auf Jemen

    Israel hat nach wiederholten Raketenangriffen der Huthi-Miliz im Jemen seine Luftangriffe intensiviert. Ziele waren unter anderem der Flughafen von Sanaa, Häfen wie Hudaida und Kraftwerke. Laut Huthi-Angaben wurden sechs Menschen getötet und über 40 verletzt. Die Huthi kündigten an, ihre Angriffe auf Israel fortzusetzen, bis die israelischen Aktionen in Gaza enden.

    Gleichzeitig kam es zu einem Luftangriff Israels im Gazastreifen, bei dem laut Hamas mindestens 50 Menschen starben, darunter auch Klinikmitarbeiter. Israel wirft den Huthi vor, zivile Infrastruktur für militärische Zwecke zu nutzen und Waffen aus dem Iran zu schmuggeln. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Eskalation und rief beide Seiten zur Deeskalation auf. Die Angriffe auf den Flughafen von Sanaa trafen auch ein Team der WHO, darunter WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

    Nach Erfolgen gegen die Hamas in Gaza und die Hisbollah im Libanon richtet Israel nun verstärkt den Fokus auf die Huthi als weiteren Akteur in der Region.

  • 09.24 Uhr

    Israelische Drohne greifen Spital im Norden von Gaza

    Bei einem erneuten Luftangriff der israelischen Armee auf ein Gebäude in der Nähe des Kamal-Adwan-Spitals sollen laut Berichten des TV-Senders Aljazeera bis zu 50 Menschen getötet worden sein, darunter auch fünf Mitarbeitende des Spitals. Videos, die auf der Plattform X kursieren, zeigen eine Drohne sowie die Explosion, die für das verheerende Ereignis verantwortlich sein soll.

    Die Lage für die Menschen vor Ort ist dramatisch. Berichten zufolge wurden Patientinnen und Patienten gezwungen, das Spital zu verlassen. Mindestens 75 Personen sollen sich derzeit in der Kälte aufhalten und ohne adäquate medizinische Versorgung ausharren.

    Journalisten vor Ort berichten zudem, dass das israelische Militär das Kamal-Adwan-Spital gestürmt habe. Nähere Details zu den Hintergründen und der aktuellen Situation liegen bisher nicht vor.

  • 3.20 Uhr

    Israel: Wieder Rakete aus dem Jemen abgefangen

    Die israelische Luftabwehr hat in der Nacht laut Militärangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Sie sei noch ausserhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden, hiess es. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten wieder die Warnsirenen geheult. Die Sirenen seien wegen möglicher Trümmerteile infolge des Abschusses ausgelöst worden. Der Vorfall ereignete sich kurz nach einem Gegenschlag der israelischen Luftwaffe auf Ziele im Jemen. Dabei wurden nach offiziellen Angaben mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 40 verletzt.

    Seit Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Oktober 2023 greift die ebenfalls mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz Israel mit Raketen und Drohnen an. Bei dem jüngsten Gegenschlag Israels attackierte die Luftwaffe nach eigenen Angaben Infrastruktur der Huthi am internationalen Flughafen in Sanaa sowie Bereiche in Häfen, darunter in Hudaida. Dazu auch in zwei Kraftwerken. Israel sei entschlossen, den «Arm der iranischen Achse des Bösen» abzuschneiden, sagte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Abend.

  • 1.27 Uhr

    UN-Chef ruft Israel und Huthi-Miliz zu Deeskalation auf

    UN-Generalsekretär António Guterres hat nach den erneuten israelischen Angriffen im Jemen zur Deeskalation aufgerufen. «Die heutigen israelischen Luftangriffe auf den internationalen Flughafen von Sanaa, die Häfen am Roten Meer und Kraftwerke im Jemen sind besonders alarmierend», sagte Guterres nach Angaben einer Sprecherin. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens sechs Menschen getötet. «Der Generalsekretär verurteilt die Eskalation zwischen Jemen und Israel», hiess es.

    Nach Angaben der israelischen Armee griff die Luftwaffe am internationalen Flughafen der Hauptstadt Sanaa Infrastruktur der Huthi-Miliz an. Dabei geriet auch ein Team der Weltgesundheitsorganisation um WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus unter Feuer. Israel warf der Huthi-Miliz vor, zivile Infrastruktur für militärische Zwecke zu nutzen, etwa für den Schmuggel von Waffen aus dem Iran. Die Miliz habe Israel wiederholt mit Drohnen und Raketen angegriffen. Die Huthi sind wie die islamistische Hamas im umkämpften Gazastreifen und die libanesische Hisbollah mit Israels Erzfeind Iran verbündet.

    Die israelischen Luftangriffe folgten auf rund ein Jahr «eskalierender Aktionen» der Huthi im Roten Meer und in der Region, «die eine Bedrohung für die Zivilbevölkerung, die regionale Stabilität und die Freiheit der Schifffahrt darstellen», erklärte Guterres. Er appellierte an alle, die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur zu schützen. Luftangriffe auf die Häfen am Roten Meer und den Flughafen von Sanaa würden humanitäre Massnahmen «in einer Zeit, in der Millionen von Menschen lebensrettende Hilfe benötigen, ernsthaft gefährden».

  • Freitag, 27. Dezember 2024, 0.05 Uhr

    Hamas-Behörde: 50 Tote bei Angriff auf Gebäude in Beit Lahia

    Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Gebäude im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen.

    Unter den Opfern seien auch fünf Mitarbeiter einer angrenzenden Klinik in der Stadt Beit Lahia, hiess es in einer Erklärung der Behörde und des Direktors des Kamal-Adwan-Spitals, Hussam Abu Safeia. Bei den Opfern soll es sich demnach um einen Kinderarzt, eine Laborantin, zwei Sanitäter und einen Techniker handeln.

    Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.

    Das israelische Militär meldete derweil einen getöteten Soldaten bei Kämpfen im Norden des Gazastreifens.

  • Ältere Einträge

    Dieser Ticker behandelt die Ereignisse ab 27. Dezember. Alle älteren Ereignisse findest du hier.