Europa Nato-Militärs halten Risiken bei Leopard-Lieferungen für beherrschbar

SDA

19.1.2023 - 17:26

ARCHIV - Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte Christopher Cavoli bei der Verleihung des Bayerischen Verdienstordens. Foto: Sven Hoppe/dpa
ARCHIV - Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte Christopher Cavoli bei der Verleihung des Bayerischen Verdienstordens. Foto: Sven Hoppe/dpa
Keystone

Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte in Europa hält die möglichen Eskalationsrisiken durch eine Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine für beherrschbar. «Können wir das Risiko managen? Ja, absolut. Ich glaube, wir können mit Risiko generell umgehen», sagte der US-General Christopher Cavoli am Donnerstag nach einem Treffen des Nato-Militärausschusses in Brüssel in einer Pressekonferenz. Er machte damit deutlich, dass er keine grosse Gefahr sieht, dass Russland mit Militärschlägen gegen Nato-Staaten auf die Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine reagiert.

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Zur Frage, wie wichtig die Lieferung von westlichen Panzern wie dem Leopoard 2 für die Ukraine sei, sagte der Ausschussvorsitzende Rob Bauer, Panzer seien ein wichtiges Waffensystem, um die Russen zu bekämpfen und sie aus den besetzten Gebiet zu vertreiben. «Die Russen kämpfen mit Panzern, deshalb brauchen auch die Ukrainer Panzer», erklärte er. Zum einen würden sie gebraucht, um mit dem Gegner mithalten zu können, zum anderen aber auch, um von Russland besetztes Territorium zurückzuerobern.

Um über die weitere militärische Unterstützung der Ukraine zu beraten, kommen an diesem Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz die Verteidigungsminister mehrerer Dutzend Staaten zusammen. Mit Spannung wird dabei vor allen erwartet, ob die Lieferung von Leopard-2-Panzern angekündigt wird. Die Bundesregierung stand entsprechenden Plänen von Alliierten bis vor Kurzem sehr skeptisch gegenüber. Sie spielt eine Schlüsselrolle in der Debatte, weil die Leopard-2-Panzer in Deutschland entwickelt wurden und von anderen Ländern nicht ohne deutsche Genehmigung an die Ukraine abgegeben werden dürfen.

Bei der zweitägigen Tagung des obersten Militärgremiums der Nato ging es um Themen wie die laufende Verstärkung der Ostflanke und die militärische Situation in der Ukraine. Teilnehmer waren unter anderem die Stabschefs der Mitgliedstaaten.