Corona-ÜbersichtDurchimpfung könnte 25 Millionen Franken täglich bringen +++ BAG meldet 2053 Fälle
Agenturen/red
26.3.2021
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Freitag 2053 Coronavirus-Ansteckungen bei 43'094 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,8 Prozent. Zehn Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 50 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.
Die Impfkampagne schreitet derweil weiter voran. Im Vergleich zur Vorwoche seien 17 Prozent mehr Impfungen durchgeführt worden, so das BAG. 5,9 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Mit jedem Tag, an dem die Durchimpfung schneller erreicht wird, könnte die Schweiz 25 Millionen Franken einsparen. Davon geht die wissenschaftliche Taskforce des Bundes aus. Auch teure Massnahmen zur Beschleunigung hätten deshalb ein gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis.
Die Kantone sehen sich jedenfalls gerüstet für die angekündigten grossen Impfstoff-Lieferungen. Der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri sagt, sie könnten bis zu 150'000 Dosen pro Tag verimpfen. Mithelfen könnte dabei auch bald das Vakzin von Curevac. In der Schweiz ist die Zulassung des Impfstoffs einen Schritt näher gerückt. Die Gespräche mit Swissmedic laufen.
Biontech und Pfizer testen Impfstoff für kleinere Kinder
Biontech und Pfizer haben mit Studien zu Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern bis einschliesslich elf Jahren begonnen. Bisher ist das Vakzin, das das deutsche Unternehmen zusammen mit dem US-Hersteller entwickelt hat, für Jugendliche ab 16 Jahren bedingt zugelassen. Studien für die Altersgruppe 12 bis 16 laufen bereits. Nun werden auch Kinder ab sechs Monaten in die Studien einbezogen, wie eine Biontech-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
Dramatisch bleibt die Lage in Brasilien, wo die Fallzahlen weiter drastisch ansteigen. Das Gesundheitssystem ist vielerorts überlastet oder sogar kollabiert. Erstmals hatte das Land mehr als 100'000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília hatte am Donnerstagabend (Ortszeit) 100'158 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden verzeichnet.
Das Wichtigste in Kürze:
Das BAG meldet 2053 neue Fälle bei 43'094 Tests. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,8 Prozent. Zehn Personen starben an Covid-19, 50 wurden hospitalisiert.
Mit jedem Tag, an dem die Durchimpfung schneller erreicht wird, könnte die Schweiz 25 Millionen Franken einsparen. Davon geht die wissenschaftliche Taskforce des Bundes aus.
Die Kantone seien gerüstet für die angekündigten grossen Impfstoff-Lieferungen. Der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri sagt, sie könnten bis zu 150'000 Dosen pro Tag verimpfen.
In Brasilien wütet das Virus ungebremst: Allein am Donnerstag gab es über 100'000 Neuinfektionen.
In der Schweiz ist die Zulassung des Impfstoffs von Curevac einen Schritt näher gerückt. Die Gespräche mit Swissmedic laufen.
21.54 Uhr: Wir beenden den Corona-Ticker am Freitag
21.04 Uhr: Tschechien verlängert Corona-Notstand
In Tschechien wird der Corona-Notstand um zwei weitere Wochen bis zum 11. April verlängert. Im Parlament in Prag stimmten am Freitagabend 53 Abgeordnete dafür. Dagegen waren 34. Ministerpräsident Andrej Babis sagte, es gebe Hoffnung, dass dies der letzte Lockdown sein könnte. Zugleich bat er seine Landsleute um Geduld. Der Notstand gibt der Regierung mehr Vollmachten und ermöglicht es, Grundrechte auszusetzen.
In Tschechien darf man seinen Wohnbezirk derzeit nur in Ausnahmefällen verlassen. Eine Mehrheit der Abgeordneten forderte die Regierung auf, diese Massnahme spätestens nach Ostern aufzuheben. Zudem solle die Maskenpflicht entfallen, wenn man allein auf der Strasse ist.
Die Corona-Lage verbessert sich in dem EU-Land nur langsam. Innerhalb von 7 Tagen stecken sich nach aktuellen Zahlen immer noch mehr als 500 Menschen je 100'000 Einwohner mit dem Virus an. Seit Beginn der Pandemie gab es in dem 10,7-Millionen-Einwohner-Land mehr als 1,5 Millionen Infektionen und 25'639 Todesfälle.
20.15 Uhr: Italien will nach Osterferien Schulen öffnen
Die italienische Regierung will nach den Osterferien landesweit alle Schulen für jüngere Kinder wieder öffnen. Alle Schüler bis zur sechsten Klasse sollen dann wieder ganz normal Präsenzunterricht haben, sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Freitag. Dies gelte unabhängig davon, ob die Schulen in Regionen mit niedrigem oder hohem Infektionsrisiko liegen.
Im Kampf gegen die dritte Corona-Welle sind die Schulen in ganz Italien seit dem 15. März wieder geschlossen, was bei Schülern, Eltern und einigen Lehrern zu massiven Protesten führte. Allein am Freitag gab es Demonstrationen in mehr als 60 Städten.
In Italien gelten je nach Region unterschiedlich scharfe Beschränkungen. Diese laufen am 6. April aus. Allerdings soll das ganze Land zuvor an den Osterfeiertagen bis zum 5. April zur «roten» Risikozone erklärt werden, damit gelten strikte Corona-Beschränkungen. Nach den Worten von Gesundheitsminister Roberto Speranza erlauben «frühe Anzeichen» einer Verlangsamung des Infektionsgeschehens jedoch einige vorsichtige Lockerungen.
19.54 Uhr: Entlassungswelle bei KMUs in der Deutschschweiz
Die Auswirkungen der Coronakrise machen kleineren Unternehmen in der Schweiz weiter schwer zu schaffen. Laut einer Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) war mehr als jedes fünfte Unternehmen gezwungen, wegen der Folgen der Corona-Pandemie Entlassungen auszusprechen. Das berichtet «20min». Ingesamt nahmen an der Befragung im März 251 KMU aus der Deutschschweiz teil.
Laut Studienleiter Andreas Schweizer hätten im Laufe der vergangenen sechs Monate immer mehr Unternehmen Entlassungen vollzogen. Dass jedes fünfte Unternehmen dazu gezwungen gewesen sei, sei besorgniserregend, so Schweizer. Im Laufe der zweiten Welle habe dieser Anteil deutlich zugenommen, erklärte er. Bis September sei nur jedes zehnte Unternehmen zu Kündigungen gezwungen gewesen.
Immerhin: Die Hoffnung aufgegeben haben die Schweizer Unternehmen noch nicht. Auch wenn 53 Prozent der Befragten negative oder sogar sehr negative Auswirkungen durch die Corona-Pandemie vermuten, waren im Frühling 2020 noch erheblich mehr Firmen negativ eingestellt. Für Studienleiter Andreas Schweizer wird deswegen deutlich: «Viele Unternehmen haben sich an die Ausgangslage während der Pandemie angepasst.»
19.23 Uhr: Frankreich weitet Lockdown aus
Wegen der dritten Corona-Welle weitet Frankreich seinen Lockdown aus: Ab Samstag schliessen in drei weiteren Départements Geschäfte und die Bewegungsfreiheit der Bürger wird eingeschränkt. Insgesamt betreffen die verschärften Corona-Auflagen 19 Verwaltungsbezirke mit mehr als 23 Millionen Menschen.
Seit einer Woche gilt der Lockdown bereits im Pariser Grossraum und Teilen Nord- und Südfrankreichs. Ab Samstag sind auch das Département Rhone um die Grossstadt Lyon betroffen sowie die Verwaltungsbezirke Aube südöstlich von Paris und Nièvre südlich der Hauptstadt.
19.02 Uhr: WHO ruft zu Impfstoff-Spenden für arme Länder auf
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die internationale Gemeinschaft eindringlich dazu aufgerufen, Impfstoff für ärmere Länder zu spenden. Sofort benötigt würden zehn Millionen Dosen für rund 20 Länder, die ohne Impfstoff seien, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag vor Journalisten in Genf. Er klagte, der weltweite Ansturm auf Impfstoffe habe die Lieferungen für die sogenannte Covax-Initiative verzögert.
Die internationale Covax-Initiative will eine faire weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen erreichen. Ursprünglich sollten bis Ende Mai 238 Millionen Dosen an die ärmsten Staaten geliefert werden. Allerdings musste die Initiative einen schweren Rückschlag hinnehmen, nachdem die Lieferungen des Impfstoff-Herstellers Serum Institute of India (SII) für März und April ins Stocken geraten waren.
Das SII, das den Astrazeneca-Impfstoff produziert, beliefert sowohl den heimischen Markt als auch die internationale Covax-Initiative. Wegen des grossen Bedarfs in Indien stellt die indische Regierung jedoch derzeit keine Exportgenehmigungen aus.
Laut dem WHO-Generalsekretär haben 36 Staaten bislang noch keine einzige Dosis erhalten. 16 von ihnen sollen demnach aber binnen der nächsten 15 Tage über Covax versorgt werden.
18.38 Uhr: Österreich freut sich auf Ende der Reisebeschränkung für Tirol
Österreichische Spitzenpolitiker gehen davon aus, dass die deutsche Regierung die Einreisebeschränkung für Tirol aufhebt. «Ich freue mich, dass das Ende der Kontrollen nun offiziell ist», schrieb Kanzler Sebastian Kurz in einer Stellungnahme, nachdem das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Tirol am Freitag von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen hatte.
Kurz wertete dies als Zeichen, dass die Massnahmen in Tirol gegen die Südafrika-Mutante gegriffen hätten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe zum Erfolg beigetragen, betonte er. Mit Hilfe der EU waren zusätzliche Impfdosen an den Tiroler Bezirk Schwaz geliefert worden, um die ansteckendere Südafrika-Variante des Coronavirus mit einer Massenimpfung zurückzudrängen.
Die Beschränkung des Grenzverkehrs zwischen Tirol und Bayern seit Mitte Februar sei «eine enorme Belastung und für uns so nicht hinnehmbar» gewesen, sagte Tirols Landeschef Günther Platter. «Nach intensiven Gesprächen in den letzten Tagen konnten wir Deutschland endlich davon überzeugen, die unverhältnismässigen Grenzkontrollen zu beenden,» erklärte er.
18.09 Uhr: Kommission fordert mehr Geld für die Erforschung von Long-Covid
Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) will den Bundesrat beauftragen, genügend finanzielle Mittel für die Erforschung von Long-Covid zur Verfügung zu stellen. Sie hat eine entsprechende Motion eingereicht.
Der Entscheid für den Vorstoss fiel mit 16 zu 5 Stimmen bei einer Enthaltung, wie die Parlamentsdienste am Freitag mitteilten. Ebenfalls mit deutlicher Mehrheit reichte die Kommission zudem ein Postulat ein, das vom Bundesrat einen Bericht über die finanziellen Auswirkungen von Long-Covid auf Betroffene und Sozialversicherungen verlangt.
Die beiden Vorstösse ergänzen laut der SGK-N das vom Ständerat an den Bundesrat überwiesene Postulat zur «Sicherstellung einer angemessenen Behandlung und Rehabilitation für Menschen mit Long Covid».
Eine Motion aus dem Ständerat, die vom Bundesrat ein «besseres Datenmanagement im Gesundheitsbereich» fordert, empfiehlt die Kommission zur Annahme. In einem Brief fordert die SGK-N die Landesregierung schliesslich auf, die Swiss-Covid-App so weiterzuentwickeln, dass diese auch die Funktionalität von Registrierungs-Apps für öffentlich zugängliche Orte umfasst.
17.50 Uhr: Meineimpfungen.ch informiert Nutzer
Meineimpfungen.ch hat fünf Tage nach dem Daten-Debakel seine Nutzer informiert, dass «der Betrieb zur Wahrung der Datensicherheit temporär unterbrochen wird», wie «Watson»-Reporter Petar Marjanovic auf Twitter schreibt.
Vertrauen schaffen, fünf Tage später informieren. Und behaupten, eine Sicherheitslücke habe «nicht zu einem tatsächlichen Risiko für den Schutz der Daten» geführt. Chame mache. pic.twitter.com/iFPdihGXYl
16.50 Uhr: Stadt Wien setzt auf Massentests für zu Hause
Österreichs Hauptstadt will Hunderttausende Menschen pro Woche mit hochwertigen Gratistests zur Corona-Kontrolle bewegen. Wien bietet ab kommender Woche allen Bewohnern Gurgel-Testkits für zu Hause an, wie die Stadtregierung am Freitag bekannt gab.
Diese PCR-Tests liefern besonders im Frühstadium einer Covid-Erkrankung zuverlässigere Ergebnisse als Antigen-Tests. Pro Woche sollen in der 1,9-Millionen-Stadt rund 1,2 Millionen Kits ausgeliefert und täglich bis zu 200'000 Proben ausgewertet werden.
Die Tests werden in rund 150 Drogerien angeboten und können dort sowie in Hunderten Supermärkten zur Auswertung abgegeben werden. Das Projekt solle bis zur ausreichenden Durchimpfung «eine Art Schutzschild für die Bevölkerung etablieren», sagte der sozialdemokratische Bürgermeister Michael Ludwig. Die Stadt möchte die Heimtests nach Ostern zudem als Eintrittskarte für Geschäfte etablieren.
15.57 Uhr: Berner Schulen vor präventiven Massentests
Etwa ein halbes Dutzend Berner Schulen beginnen in der kommenden Woche mit präventiven Corona-Massentests. Sie dienen als Pilotschulen in einem Projekt, mit dem der Kanton Bern herausfinden will, wie man Massentests in Schulen am besten durchführt.
Der bernische Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg gab den Start dieses Projekts am Freitagmittag im «Tagesgespräch» des Schweizer Radios SRF bekannt. Der Mediensprecher seiner Direktion, Gundekar Giebel, sagte auf Anfrage, welche Schulen mitmachten, werde erst nächste Woche bekannt gegeben.
Es werde sich aber um Schulen mehrerer Stufen handeln. Durchgeführt würden Speicheltests. Laut Schnegg sollen nach den Pilotschulen weitere Schulen mitmachen. «Das wird uns sicher helfen, die Fallzahlen im Rahmen zu halten», sagte der Berner Regierungsrat.
15.09 Uhr: «Mallorca ist keine Bananenrepublik»
Gesundheitsexperten auf Mallorca haben mit Empörung auf den Vorwurf des deutschen SPD-Politikers Karl Lauterbach reagiert, bei Angaben zu Corona werde auf der Ferieninsel getrickst.
«Wir sind hier schliesslich nicht in einer Bananenrepublik, sondern in einem ernsthaft und professionell geführten Land», sagte der renommierte Gesundheitsexperte Joan Carles March am Freitag der «Mallorca-Zeitung». Antoni Oliver, Chefbiologe des Spitals Son Espases in Palma, in dem die Virenproben der Balearen analysiert werden, meinte: «Fakten sind Fakten, das ist schon empörend, wenn sie anders dargestellt werden.»
Der deutsche Politiker Lauterbach hatte die Angabe, auf Mallorca sei die gefährlichere Corona-Variante P1 aus Brasilien nicht gefunden worden, in Zweifel gezogen. Wörtlich hatte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung von Maybrit Illner gesagt: «Da wird auch noch getrickst, ich glaube da kein Wort. Ich glaube, dass die mittlerweile längst P1 haben. Und ich glaube auch den Fallzahlen nicht.» Belege für seine Äusserungen legte er jedoch nicht vor.
14.51 Uhr: Massentests in Tessiner Firmen ab April
Tessiner Firmen können ab Mitte April ihre Belegschaft regelmässigen Coronavirus-Tests unterziehen. Voraussetzung ist, dass mindestens 60 Prozent der Mitarbeitenden zu den Tests einwilligen, wie Gesundheitsdirektor Raffaele De Rosa am Freitag vor den Medien erklärte.
Im Vorfeld müsse zudem geklärt werden, ob die Mitarbeitenden einer Firma einem erhöhtem Risiko für eine Coronavirus-Infektion ausgesetzt seien oder nicht, fuhr De Rosa fort. Bei einem erhöhten Risiko muss die Firma mindestens zehn Mitarbeitende zählen, um Massentests durchführen zu können.
14.17 Uhr: Wie sich die Durchimpfung rechnet
Mit jedem Tag, an dem die Durchimpfung schneller erreicht wird, könnte die Schweiz 25 Millionen Franken einsparen. Davon geht die wissenschaftliche Taskforce des Bundes aus. Auch teure Massnahmen zur Beschleunigung hätten deshalb ein gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis.
Im Vergleich zu einem Szenario ohne Corona beliefen sich die Verluste beim Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Schweiz allein im Januar und Februar auf drei Milliarden Franken pro Monat, schreibt die Taskforce in ihrem neuesten Policy Brief vom Freitag.
Umgerechnet entspreche dies einem Ausfall der Wertschöpfung von 100 Millionen Franken pro Tag. Dieser werde jeweils ungefähr zur Hälfte durch die international geschwächte Konjunktur und die «staatlichen Eindämmungsmassnahmen und spontane Verhaltensänderungen» verursacht. Würde man also über Nacht alle Schweizerinnen und Schweiz impfen, dann könnte man 1,5 Milliarden Franken pro Monat oder 50 Millionen Franken pro Tag einsparen, rechnet die wissenschaftliche Taskforce vor.
Weil das nicht machbar ist, gingen die Forscherinnen und Forscher von einer weitgehenden Durchimpfung von 75 Prozent aller Erwachsenen aus. Und sie nahmen an, dass die Durchimpfung und die Normalisierung des Wirtschaftslebens linear erfolgen.
Unter diesen Umständen würde der Wertschöpfungsverlust über sechs Monate von März bis August rund 4,5 Milliarden Franken betragen. Das bedeute, dass der Verlust mit jedem Tag, mit dem die Impfkampagne früher beendet werden könne, um 0,55 Prozent reduziert werden könnte. Das ergäbe 25 Millionen Franken pro Tag.
14.13 Uhr: Von der Leyen ist zuversichtlich
Die EU-Staaten pochen seit Langem auf mehr Tempo bei den Corona-Impfungen. In den nächsten drei Monaten soll nun tatsächlich viel mehr Impfstoff geliefert werden. «Endlich kommen die Impfungen stetig voran», sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Videogipfel am Donnerstag. Doch stritten die Staats- und Regierungschefs auch stundenlang über die Verteilung des knappen Impfstoffs auf die Mitgliedsländer – noch ohne wirkliche Lösung.
In den nächsten drei Monaten soll laut von der Leyen gut dreimal so viel Impfstoff in die EU geliefert werden wie seit Jahresbeginn. Bislang wurden in der EU 62 Millionen Impfdosen verabreicht. 18,2 Millionen Menschen sind inzwischen zweimal geimpft.
Bis zum 31. März sollen die EU-Staaten rund 100 Millionen Impfdosen erhalten. Für die Monate April bis Juni haben Pharmakonzerne 360 Millionen Dosen zugesagt.
13.41 Uhr: 5,9 Prozent der Bevölkerung durchgeimpft
Vom 18. März bis 24. März sind in der Schweiz 166'650 Impfdosen gegen das Coronavirus verabreicht worden. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 23'807 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor ist das eine Steigerung um 17 Prozent. Dies zeigen Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) vom Freitag.
Insgesamt wurden bis Mittwoch 1'347'740 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 506'559 Personen vollständig geimpft. Damit haben 5,9 Prozent der Bevölkerung bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 334'622 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.
#CoronaInfoCH Zahlen zur Covid-19-Impfung - 24.03. Erhaltene Impfdosen in der Schweiz: 1 819 575 Ausgelieferte Impfdosen an die Kantone und FL: 1 713 475 Bislang total verimpft: 1 347 740 Geimpfte Dosen pro 100 Einwohner: 15,59https://t.co/gadpwrbKRTpic.twitter.com/RTOwa2NfET
13.32 Uhr: 2053 Neuinfektionen und zehn Todesfälle
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Freitag 2053 Coronavirus-Ansteckungen bei 43'094 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,8 Prozent. Zehn Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 50 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.
#CoronaInfoCH Zahlen zur Covid-19-Impfung - 24.03. Erhaltene Impfdosen in der Schweiz: 1 819 575 Ausgelieferte Impfdosen an die Kantone und FL: 1 713 475 Bislang total verimpft: 1 347 740 Geimpfte Dosen pro 100 Einwohner: 15,59https://t.co/gadpwrbKRTpic.twitter.com/RTOwa2NfET
In den vergangenen zwei Wochen lag die Positivitätsrate bei 5,0 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohner*innen 243,93 Neuinfektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,14. Das Virus breitet sich demnach wieder aus.
Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 70,7 Prozent. 17,6 Prozent dieser Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.
Von den mutierten Varianten sind in der Schweiz bisher 22'959 Fälle entdeckt worden. 6785 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 193 die südafrikanische (B.1.351) und sieben die brasilianische (P.1). 15974 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.
13.15 Uhr: Polizei löst Open-Air-Konzert in Genf auf
In Genf hat Polizei am Donnerstagabend ein nicht autorisiertes Konzert beendet. Die musikalische Darbietung, die draussen auf dem Flachdach eines Gebäudes in der Nähe des Hauptbahnhofs stattfand, zog 200 Personen an. «Der Organisator wurde identifiziert und wegen des Verstosses gegen die Vorschriften im Kampf gegen das Coronavirus bei der Staatsanwaltschaft verzeigt», bestätigte ein Sprecher der Kantonspolizei am Freitag einen Bericht von «20 Minutes». Das Publikum löste sich spontan auf, als die Musik gestoppt wurde.
13.02 Uhr: Biontech/Pfizer prüfen Impfstoff an Kindern
Biontech und Pfizer haben mit Studien zu Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern bis einschliesslich elf Jahren begonnen. Bisher ist das Vakzin, das das deutsche Unternehmen zusammen mit dem US-Hersteller entwickelt hat, für Jugendliche ab 16 Jahren bedingt zugelassen. Studien für die Altersgruppe 12 bis 16 laufen bereits. Nun werden auch Kinder ab sechs Monaten in die Studien einbezogen, wie eine Biontech-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur berichtete.
«Jüngere Kinder, die einen grossen Teil der Weltbevölkerung stellen, spielen eine entscheidende Rolle in unserem Kampf gegen Covid-19», teilten die Unternehmen mit. Wenn die Studien erfolgreich sind und die Zulassungsbehörden das Produkt genehmigen, könne der Impfstoff nach Einschätzung der Unternehmen Anfang 2022 für jüngere Kinder verfügbar sein.
12.45 Uhr: Deutscher Politiker zweifelt an Zahlen Mallorcas
Der deutsche Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) hält die niedrigen Corona-Fallzahlen auf Mallorca für geschönt.
Mallorca habe bestritten, dass es die besonders ansteckende Corona-Variante P1 auf der Insel gebe – «Ich glaube das übrigens nicht, also ich glaube, dass dort P1 ist», sagte der Mediziner am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner». «Und ich glaube auch den Fallzahlen nicht», sagte er.
Die Uni-Klinik Son Espases der Insel hatte schon am Dienstag die auch in Deutschland kursierenden Berichte dementiert, es sei P1 auf Mallorca diagnostiziert worden. Nach den aktuellen Zahlen des regionalen Gesundheitsministeriums in Palma vom Donnerstag wurden binnen eines Tages 36 Menschen auf den Inseln im Mittelmeer positiv auf das Virus getestet. Davon entfielen 33 auf Mallorca, wo zurzeit viele Deutsche trotz der Warnungen der deutschen Regierung ihren Urlaub verbringen, und 3 je auf Ibiza und Menorca.
12 Uhr: Auch dieses Jahr kein Eidgenössisches Jodelfest
Das Eidgenössische Jodlerfest, das vom 25. bis 27. Juni in Basel hätte stattfinden sollen, wird wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Die nächste Ausgabe des Grossanlasses soll 2023 in Zug stattfinden.
Die Situation habe sich leider nicht wie erwartet entspannt, teilen das Basler Organisationskomitee und der Zentralvorstand des Eidgenössischen Jodlerverbandes mit. Die aktuelle epidemiologische Lage lasse es als unverantwortlich erscheinen, die Planung des Grossanlasses weiterzuführen.
Für den Anlass in Basel waren 150'000 Besucherinnen und Besucher erwartet worden. Die 31. Ausgabe des Eidgenössischen Jodlerfests hätte ursprünglich bereits im Juni 2020 in der Rheinstadt stattfinden sollen.
11.50 Uhr: Uri untersagt Kundgebungen ab 300 Personen
In Uri sind ab dem 1. April vorderhand keine Kundgebungen mit mehr als 300 Personen möglich. Der Regierungsrat hat eine entsprechende Bestimmung in die kantonale Covid-19-Verordnung aufgenommen, wie er am Freitag mitteilte.
Am 10. April hatten Gegnerinnen und Gegner der Corona-Politik bei Altdorf UR eine grosse Demonstration durchführen wollen. Der Regierungsrat erteilte am Donnerstag den Organisatoren der Kundgebung keine Bewilligung. Er begründete dies damit, dass an einem solchen Grossanlass – die Rede war von 10'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern – die Maskenpflicht nicht durchsetzbar sei.
Dieser Entscheid ist noch nicht rechtskräftig und kann mit einer Verwaltungsbeschwerde angefochten werden. Der Regierungsrat setzte nun aber mit der Beschränkung von Kundgebungen auf maximal 300 Personen einen weiteren Hebel. Gesundheitsdirektor Christian Arnold (SVP) sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass die neue Bestimmung indirekt im Zusammenhang mit dem geplanten Anlass stehe.
11.24 Uhr: St. Gallen erhöht Härtefallhilfe
Der Kanton St. Gallen reagiert auf die anhaltenden wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Betriebe, die aufgrund der geltenden Massnahmen zum Schutz der Gesundheit geschlossen bleiben müssen, erhalten eine Nachzahlung bis Ende April 2021.
Der Kanton war davon ausgegangen, dass die von den Schliessungen betroffenen Unternehmen aufgrund der Prognosen Anfang März 2021 wieder öffnen dürfen. Entsprechend wurden die Härtefallmassnahmen für diese Unternehmen für zwei Monate berechnet. Die Annahmen stellten sich schliesslich als zu optimistisch heraus, wie es in der Mitteilung der St. Galler Staatskanzlei vom Freitag heisst. Der Bundesrat hat die Dauer der Schliessungen letzte Woche bis mindestens Mitte April 2021 verlängert.
Nun passt der Kanton St. Gallen seine Härtefallregelung der neuen Situation an. Geschlossene Unternehmen, die in der Vergangenheit bereits eine Zahlung für die Monate Januar und Februar 2021 erhalten haben, wird eine «Nachzahlung» für die Monate März und April 2021 ausgerichtet. Für jene Betriebe, die aufgrund der von den Behörden erlassenen Corona-Schutzmassnahmen geschlossen bleiben müssen und deren Gesuch noch hängig ist, wird ab sofort der Betrag für die Zeitspanne von Januar bis April 2021 berechnet. Ihnen entsteht somit kein Nachteil.
11 Uhr: Restaurants dürfen Büezer auch abends bedienen
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Auflagen für die sogenannten «Büezer»-Kantinen gelockert. Neu dürfen Restaurants, die eine Bewilligung als Betriebskantinen erhalten haben, von 6 bis 22 Uhr offen haben. Das BAG habe die Kantone am Mittwoch darüber informiert, teilt der Kanton Zürich mit. Zugang erhalten aber weiterhin nur Arbeiterinnen und Arbeiter, die draussen essen müssen, also etwa Bauarbeiter oder Monteure.
Seit Anfang März dürfen Restaurants als Kantinen öffnen, bisher aber nur zwischen 11 und 14 Uhr. Nun werden die Öffnungszeiten dieser Restaurants den üblichen Öffnungszeiten von «normalen» Betriebskantinen angepasst. Das heisse, dass sie ab sofort von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends für die Verpflegung von Berufstätigen im Ausseneinsatz offen haben dürften.
10.51 Uhr: Deutschland verschiebt Testpflicht für Einreisende
Die generelle Corona-Testpflicht für Einreisen per Flugzeug nach Deutschland soll erst in der Nacht von Montag zu Dienstag in Kraft treten. Die Einführung werde noch einmal verschoben, um mehr Zeit für die Vorbereitung zu geben, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Freitag in Berlin.
Zunächst war geplant gewesen, dass die neuen strengeren Vorgaben bereits in der Nacht zu Sonntag in Kraft treten.
10.36 Uhr: Covid-Fallzahlen auf Mallorca bleiben tief
Trotz der Öffnung für Touristen: Die Zahl der Corona-Infektionen auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln bleibt eher niedrig. Nach den aktuellen Zahlen des regionalen Gesundheitsministeriums vom Donnerstag wurden binnen eines Tages 36 Menschen auf den Inseln im Mittelmeer positiv auf das Virus getestet. Davon entfielen 33 auf Mallorca und drei auf Ibiza und Menorca.
Das Gesundheitsministerium in Madrid gab die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen für die Balearen am Donnerstagabend mit 29,32 an; ein leichter Rückgang im Vergleich zu Mittwoch.
Die Regionalregierung mahnte jedoch zu grosser Vorsicht. Bereits bei 83 Prozent aller Neuinfektionen sei die britische Variante des Virus diagnostiziert worden, die ansteckender sei und zu schwereren Krankheitsverläufen führe. «Die Zahlen können jederzeit schnell wieder steigen», mahnte daher die regionale Gesundheitsministerin Patricia Gómez.
9.33 Uhr: Bisher 862 Fälle von unerwünschten Nebenwirkungen in der Schweiz
Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat bisher 862 Meldungen von vermuteten unerwünschten Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung erhalten. Das entspricht einem Fall auf 1000 verabreichte Impfdosen. Hinweise auf neue Sicherheitsprobleme gab es keine.
263 der Meldungen (das entspricht 30,5 Prozent) wurden als schwerwiegend eingestuft, wie Swissmedic am Freitagmorgen mitteilte. Die häufigsten Reaktionen waren Fieber, Luftnot, Überempfindlichkeit, Infektion mit einer Covid-19-Erkrankung, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen und Herpes Zoster.
Den grössten Teil der gemeldeten Fälle erachtete Swissmedic als «nicht schwerwiegend» (69,5 Prozent).
9.13 Uhr: Über neue 100'000 Corona-Fälle in Brasilien
Brasilien hat erstmals mehr als 100'000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Donnerstagabend (Ortszeit) 100'158 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden.
Insgesamt haben sich im grössten Land Lateinamerikas mehr als 12,3 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert.
Die Fallzahlen in Brasilien steigen derzeit dramatisch an, das Gesundheitssystem vielerorts überlastet oder sogar kollabiert. Am Mittwoch hatte das Land die Marke von 300'000 Toten überschritten, am Dienstag erstmals mehr als 3000 Tote innerhalb eines Tages verzeichnet. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner.
In Deutschland wurden dem staatlichen Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 21'573 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 183 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Freitag hervor.
Damit zeigt sich in Deutschland wieder ein Einstieg der Infektionszahlen. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17'482 Neuinfektionen. Mit 226 Todesfällen waren damals aber mehr Personen an Covid gestorben.
8.15 Uhr: «Prostitutionsverbot ist diskriminierend»
In sechs Kantonen ist Sexarbeit seit Monaten verboten: Zürich, Basel-Stadt, Aargau, Luzern, Nidwalden und Tessin. Begründet wird dies mit dem hohen Ansteckungsrisiko – was eine Branchenvertreterin jedoch in Zweifel zieht.
Es gebe keine Zahlen, die belegen würden, dass das Sexgewerbe zu mehr Corona-Fällen führe, kritisiert Rebecca Angelini bei SRF. Sie ist Geschäftsführerin des Interessenverbands der Prostituierten in der Schweiz, Procore. So gebe es auch im Sexgewerbe ein Schutzkonzept, und: «Andere Körperdienstleistungen wie etwa Massage oder Kosmetik sind weiterhin erlaubt. Es ist eine Diskriminierung, dass nur das Sexgewerbe verboten ist», findet Angelini.
Sie befürchtet sogar, dass ein Verbot kontraproduktiv sein könnte: Die Sexarbeitenden seien so gezwungen, in der Illegalität zu arbeiten – wo man die Frauen weniger gut erreiche. «Das heisst, die Angebote der Gesundheitsprävention erreichen die Frauen nicht mehr», betont Angelini. Dies wiederum führe dazu, dass sexuell übertragbare Krankheiten wie Tripper oder Syphilis zunehmen würden.
7.33 Uhr: Open Air Lumnezia fällt ins Wasser
Das Schweizer Festivalprogramm dünnt weiter aus: Auch das Open Air Lumnezia fällt in diesem Jahr wegen der Pandemie aus – bereits 2020 konnte das grösste Bündner Musikfestival nicht durchgeführt werden. Tickets behalten laut Veranstaltern ihre Gültigkeit für die 2022er-Ausgabe.
In einem Interview mit der Zeitung «Südostschweiz» begründet OK-Präsident Norbert Cavegn die Absage damit, dass klare Vorgaben fehlten: Der Bund habe noch immer nicht aufzeigen können, unter welchen Voraussetzungen Veranstaltungen wieder möglich sein sollten. Er erwartet auch nicht, dass dies in Kürze geschehen werde.
Die Möglichkeit, das Festival in einem kleineren Rahmen und coronakonform durchzuführen, sieht Cavegn nicht: «Das mag in der Theorie gut klingen, ist aber in der Praxis schlicht nicht umsetzbar. Finanziell wäre das undenkbar. Auch die Auflagen sind nicht umsetzbar. Social Distancing hat an einem Festival nichts verloren.»
Bereits davor hatten das Gurtenfestival und das Open Air St. Gallen die Hoffnung auf eine Durchführung im Sommer aufgegeben.
6.53 Uhr: Kantone bereit für Impfen im grossen Stil
Die Kantone sind bereit für die grossen Impfstoff-Lieferungen, die in den kommenden Monaten verimpft werden sollen. Sie verfügten über ausreichende Kapazitäten und seien vorbereitet, sagte Rudolf Hauri, Zuger Kantonsarzt und Präsident der Kantonsärzte-Vereinigung. Die Kantone sollten in der Lage sein, 130'000 bis 150'000 Dosen pro Tag zu verimpfen.
Derzeit würden die Kantone die vorhandene «Maschinerie» noch nicht ausreizen, «weil der Treibstoff in Form von Impfdosen fehlt». Aber der Aufbau der Infrastruktur sei gemacht, sagte Hauri in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen vom Freitag.
Es gebe einzelne Kantone, die beim Aufbau weniger weit seien. Dennoch sollte es nun schnell gehen: Nach Lieferung könnten die Impfstoffe rasch innert ein bis zwei Tagen verabreicht werden. Die Verteilschlüssel auf die Kantone liege vor, die Lieferungen müssten bei der Armee-Apotheke nur umgepackt und zu den Zentren gebracht werden.
5.55 Uhr: Curevac neu mit Niederlassung in Basel
Die Schweizer Zulassung für den vierten Corona-Impfstoff, den der Bund bestellt hat, rückt einen Schritt näher. Die Tübinger Curevac hat seit dieser Woche eine Niederlassung in der Schweiz. Die Heilmittelbehörde Swissmedic lässt nämlich nur Gesuche von hierzulande niedergelassenen Impfstoffherstellern zu – auch wegen Haftungsfragen. Curevac bespricht sich bereits mit Swissmedic, wie der «Blick» schreibt.
Im Februar bestellte die Schweiz bei der Tübinger Curevac fünf Millionen Impfdosen, die Lieferung wird allerdings ab Juni erwartet. Denn noch ist die letzte klinische Testphase bei über 36'000 Personen nicht abgeschlossen. Mit der europäischen Zulassungsbehörde EMA startete Curevac Mitte Februar ein rollierendes Zulassungsverfahren. Ziel: noch im Juni grünes Licht zu bekommen.
5.30 Uhr: Mutante nimmt in Deutschland Fahrt auf
Deutschland meldet 22'657 Corona-Neuinfektionen und 228 weitere Todesfälle innert 24 Stunden. Vor genau einer Woche hatte das Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17'504 Neuinfektionen und 227 neue Todesfälle verzeichnet. Zuletzt gab es am 14. Januar mehr Neuinfektionen. An diesem Tag wurden 25'164 registriert. Zudem wurden damals 1244 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI bundesweit bei 113,3 – und damit erneut höher als am Vortag (108,1).
Mittlerweile ist in Deutschland jeder Dritte für härtere Corona-Massnahmen. In einem ZDF-«Trendbarometer» der Forschungsgruppe Wahlen befürworteten 36 Prozent der Befragten rigidere Mittel, 26 Prozent halten die aktuellen Massnahmen dagegen schon für übertrieben. 31 Prozent sagten, die Regeln seien gerade richtig.
4.45 Uhr: Nato-Beschäftigte in Brüssel bevorzugt geimpft
Um eine reibungslose Organisation des ersten Nato-Gipfels mit dem neuen US-Präsidenten Joe Biden zu ermöglichen, werden derzeit rund 3500 Beschäftigte in der Brüsseler Bündniszentrale vorzeitig gegen Corona geimpft. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat medizinisches Personal am Donnerstag mit dem Spritzen der Vakzine begonnen. Bereits an diesem Samstagabend soll die erste Impfrunde abgeschlossen sein. Als Termin für den ersten Nato-Gipfel mit Biden wird derzeit der 14. Juni in Erwägung gezogen.
Die Immunisierung des Nato-Personals kann erfolgen, weil sich Polen trotz Impfstoffknappheit im eigenen Land dazu bereit erklärt, die insgesamt rund 7000 notwendigen Dosen zur Verfügung zu stellen. Das Nato-Gastland Belgien wollte nicht von der normalen Impfreihenfolge abweichen. Nach ihr wäre in der Nato-Zentrale frühestens im kommenden Monat geimpft worden. In Belgien werden derzeit nur Menschen geimpft, die älter als 65 Jahre sind, in der medizinischen Versorgung arbeiten oder zum Beispiel bestimmte Gesundheitsprobleme haben.
Die Regierung in Warschau begründete die Impfstofflieferung mit der Bedeutung der Nato für das Land und mit der vergleichsweise geringen Anzahl an Dosen, die für die Bündniszentrale benötigt werden. So sollen die ersten 3500 Vakzine des Herstellers Astrazeneca weniger als einem Prozent der Impfstoffmenge entsprechen, die das Land in dieser Woche geliefert bekommen hat.
4.30 Uhr: Österreich bekommt keinen zusätzlichen Impfstoff
Österreich ist mit seiner Forderung nach einer Umverteilung der Corona-Impfstoffe in der Europäischen Union vorerst gescheitert. Die EU-Staats- und Regierungschefs bekräftigten bei ihrem Videogipfel am Donnerstagabend den bisherigen Verteilschlüssel nach Bevölkerungsgrösse. Nach stundenlangem Streit wurde nur vereinbart, über eine vorgezogene Teillieferung von zehn Millionen Impfdosen «im Geiste der Solidarität» weiterzuverhandeln.
Österreich und fünf weitere EU-Staaten hatten eine ungleiche Verteilung der Impfstoffe in der EU beklagt. Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz beharrte auf einem Korrekturmechanismus. Wenn es keine Lösung gebe, könne das einen Schaden für die EU nach sich ziehen, «wie wir es schon lange nicht erlebt haben», sagte Kurz. Doch kamen die übrigen Staats- und Regierungschefs Österreich kaum entgegen. «Sebastian Kurz hat sich verzockt», sagte ein EU-Diplomat. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte sagte, ein Blick auf die Zahlen zeige, dass vor allem Bulgarien, Lettland und Kroatien ein Problem hätten. Denen wolle man helfen. Bei Österreich könne er dies hingegen derzeit nicht erkennen.
Das Ungleichgewicht bei der Impfstoffverteilung liegt daran, dass nicht alle EU-Staaten die ihnen nach Bevölkerungszahl zustehenden Mengen gekauft haben. Einigen Staaten war der neuartige Impfstoff von Biontech/Pfizer suspekt oder zu teuer. Die Lieferschwierigkeiten von Astrazeneca werfen einige Staaten nun zurück. Österreich könnte demnächst in Rückstand geraten, weil es sein Kontingent des Impfstoffs von Johnson & Johnson nicht ausgeschöpft hat, das ab Mitte April geliefert werden soll.
Kurz schrieb auf Twitter: «Wir haben uns intensiv dafür eingesetzt, dass sich die Kluft innerhalb der EU bei der Durchimpfung der Bevölkerung nicht weiter vergrössert. Durch die 10 Millionen zusätzlichen Impfdosen soll eine gerechtere Auslieferung der Impfstoffe in der EU im 2. Quartal erreicht werden.» Die 10 Millionen Impfdosen stammen aus einer vorgezogenen Lieferung von Biontech/Pfizer und sollen nun einige Löcher stopfen. Kurz sprach von einer «guten Lösung für alle». Aber entschieden ist noch nichts.
3.05 Uhr: Mehr als 200'000 Corona-Tote in Mexiko
Rund ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie hat Mexiko als drittes Land weltweit die Zahl von 200'000 Todesfällen erreicht. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien 584 neue Todesopfer registriert worden, meldete das Gesundheitsministerium am Donnerstag. Insgesamt starben demnach 200'211 Patienten im Zusammenhang mit Covid-19. Das Land – mit rund 126 Millionen Einwohnern auf Platz zehn weltweit – hat die drittmeisten registrierten Corona-Toten weltweit nach den USA und Brasilien.
Die nachgewiesenen Infektionsfälle liegen bei mehr als 2,2 Millionen. Da in Mexiko sehr wenig getestet wird, dürfte aber die eigentliche Zahl viel höher sein. Mexiko hat als erstes Land in Lateinamerika seine Impfkampagne zu Weihnachten gestartet, sie kommt allerdings nur langsam voran. Bislang wurden etwa 6,2 Millionen Menschen mit wenigstens einer Dose geimpft.
1.38 Uhr: Argentinien stoppt Flüge aus Brasilien, Mexiko und Chile
Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Brasilien, Mexiko und Chile stoppt Argentinien die Flüge aus diesen Ländern. Ab Samstag würden die Flugverbindungen mit den drei Staaten bis auf Weiteres gekappt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Télam unter Berufung auf Regierungskreise am Donnerstag. Brasilien hatte zuletzt als zweites Land der Welt über 300'000 Corona-Tote gemeldet, Mexiko registrierte über 200'000 Opfer und auch im Nachbarland Chile waren die Infektionszahlen zuletzt trotz einer erfolgreichen Impfkampagne deutlich gestiegen.
Die argentinische Regierung forderte die Bürger des südamerikanischen Landes zuletzt bereits dazu auf, auf Reisen ins Ausland zu verzichten. Rückkehrer müssen mindestens für zehn Tage in Quarantäne. Wer bei der Einreise positiv auf Corona getestet wird, muss auf eigene Kosten für die Zeit der Isolation in ein Hotel ziehen.
In Argentinien haben sich bislang rund 2,3 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, etwa 55'000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Angesichts des nahenden Herbstes auf der Südhalbkugel wappnen sich die Behörden derzeit für die zweite Corona-Welle.