Defekte vor französischer Küste Nato spottet nach Sichtung über «einsames, kaputtes» Putin-U-Boot

Sven Ziegler

16.10.2025

Vor der Küste Frankreichs ist ein russisches U-Boot (unten rechts) aufgetaucht.
Vor der Küste Frankreichs ist ein russisches U-Boot (unten rechts) aufgetaucht.
Screenshot X / Marcom

Nach Berichten über Probleme der «Novorossijsk» teilt Nato-Generalsekretär Mark Rutte aus: Russlands U-Boot-Flotte sei geschwächt, ein Boot kehre «humpelnd» zurück. In mehreren Ländern wurde das U-Boot gesichtet – Moskau spricht von einem planmässigen Transit.

,

DPA, Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte vor der Parlamentarischen Versammlung der Nato, ein «einsames, kaputtes» russisches U-Boot kehre «humpelnd» heim.
  • Niederländische Stellen eskortierten die «Novorossijsk» in der Nordsee, NATO-Fotos zeigen ein russisches U-Boot vor der Bretagne.
  • Russland weist Berichte über eine schwere Panne zurück und erklärt den Einsatz als planmässigen Überführungs-Transit.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat nach neuen Sichtungen der «Novorossijsk» scharfen Spott über Russlands U-Boot-Flotte geäussert. Vor der Parlamentarischen Versammlung der Nato in Slowenien sagte er, derzeit gebe es «praktisch keine russische Marinepräsenz mehr im Mittelmeer».

Übrig sei «ein einsames, kaputtes russisches U-Boot, das humpelnd von seiner Patrouille nach Hause zurückkehrt». In Anspielung auf den Tom-Clancy-Klassiker fügte Rutte hinzu: «Heute scheint es eher eine Jagd nach dem nächsten Mechaniker zu sein.»

Auslöser sind Beobachtungen der «Novorossijsk» auf dem Weg Richtung Russland. Das diesel-elektrische Boot der Kilo-II-Klasse war zuvor im Atlantik und vor der französischen Küste gesichtet worden. Das Nato Maritime Command (Marcom) veröffentlichte am 9. Oktober Fotos, die eine französische Fregatte bei der Überwachung eines an der Oberfläche fahrenden russischen U-Boots vor der Bretagne zeigen. Man sei «bereit, unser Bündnis mit ständiger Wachsamkeit und maritimer Aufmerksamkeit über den Atlantik hinweg zu verteidigen», hiess es dazu.

Auch an der Nordsee wurde das Boot verfolgt. Das niederländische Verteidigungsministerium bestätigte, die Marine habe die «Novorossijsk» gemeinsam mit dem Schlepper «Jakow Grebelski» eskortiert. Zuvor hatten niederländische Behörden von einem abgeschleppten U-Boot berichtet. In Schweden erklärten die Streitkräfte, man habe in der Ostsee eine «Routinemission» zur Beobachtung eines russischen U-Boots durchgeführt.

Moskau bestreitet gravierende technische Probleme

Moskau bestreitet gravierende technische Probleme. Die Schwarzmeerflotte erklärte, die «Novorossijsk» sei im Ärmelkanal kurzzeitig aufgetaucht, um die Navigationsregeln einzuhalten; es handle sich um einen planmässigen Flottenüberführungs-Transit. In russischen Telegram-Kanälen – darunter VChK-OGPU – war zuvor von auslaufendem Kraftstoff und einem erhöhten Explosionsrisiko die Rede gewesen. Unabhängig verifizieren liess sich das nicht.

Die «Novorossijsk» (Indienststellung 2014) gehört zu einer U-Boot-Gruppe, die mit Kalibr-Marschflugkörpern ausgerüstet ist. Beobachter verweisen zugleich auf die veränderte strategische Lage: Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind Durchfahrten durch die Türkei stark eingeschränkt, und die russische Präsenz im Mittelmeer ist mittlerweile dünn – ein Umstand, den Rutte in seiner Rede pointiert hervorhob.