Rätselhafter Giftanschlag Nervengift Nowitschok offenbar in Parfüm-Flakon zu Opfern gelangt

sda

16.7.2018

Der Bruder eines der Nowitschok-Opfer glaubt zu wissen, wie es zum Kontakt mit dem Kampfstoff kam (Archivbild).
Der Bruder eines der Nowitschok-Opfer glaubt zu wissen, wie es zum Kontakt mit dem Kampfstoff kam (Archivbild).
KEYSTONE/AP PA/ROD MINCHIN

Der hochgiftige Nervenkampfstoff Nowitschok ist offenbar in einem Parfüm-Flakon zu den britischen Opfern der jüngsten Zeit gelangt. Dies sagte der Bruder des vergifteten Briten Charlie Rowley am Montag der BBC.

Sein Bruder Charlie habe ihm erzählt, dass er das Parfüm-Fläschchen irgendwo aufgelesen habe und dann krank geworden sei, sagte Matthew Rowley dem Sender.

Die Polizei wollte die Angaben zu dem Parfum-Flakon zunächst nicht bestätigen. Sie blieb bei ihren Angaben vom Freitag, wonach das Gift in einer "kleinen Flasche" in Rowleys Haus im südenglischen Amesbury gefunden worden sei. Dort seien Rowley und seine Freundin Dawn Sturgess einer "hohen Dosis" des Gifts ausgesetzt gewesen.

Die 44-jährigen Sturgess starb am 8. Juli. Rowley ist weiter im Spital, befindet sich aber nicht mehr in Lebensgefahr.

Unklar war weiterhin, ob das Gift, mit dem Rowley und Sturgess kontaminiert wurden, von derselben Charge stammte wie das, mit dem im März ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Auf Einladung der britischen Behörden sollen in dieser Woche Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) nach Grossbritannien kommen, um Proben zu sammeln.

Für den Anschlag auf die Skripals hatte die britische Regierung Russland verantwortlich gemacht. Russland weist die Vorwürfe zurück. Der Fall Skripal hatte eine diplomatische Krise ausgelöst.

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