Skandal spitzt sich zu Neue Sex-Vorwürfe gegen Trumps Richter-Kandidaten Kavanaugh

26.9.2018

Zwei Frauen werfen dem Richterkandidaten Kavanaugh sexuelle Übergriffe vor, US-Präsident Trump verteidigt ihn vehement. Nun wartet die Nation gebannt auf Donnerstag: Dann sagen Kavanaugh und eine der Frauen vor dem Justizausschuss im US-Senat aus - begleitet von neuen Vorwürfen einer dritten Frau.

Kurz vor der Anhörung vor dem US-Senat zu Missbrauchsvorwürfen gegen den Supreme-Court-Kandidaten Brett Kavanaugh ist der Richter mit neuen Anschuldigungen aus der Vergangenheit konfrontiert.

Eine Frau aus Washington, Julie Swetnick, liess am Mittwoch über ihren Anwalt eine Erklärung veröffentlichen, in der sie Kavanaugh vorwirft, er habe in den 80er Jahren bei diversen Partys in angetrunkenem Zustand junge Frauen sexuell belästigt. Er habe Frauen begrapscht und anzügliche Kommentare gemacht.

Kavanaugh habe gemeinsam mit anderen versucht, Frauen mit gepanschten Drinks abzufüllen, um sie willenlos zu machen. Diese Frauen seien danach in angrenzenden Zimmern missbraucht worden. Sie selbst sei damals bei einer solchen Party Opfer einer Vergewaltigung geworden, schreibt Swetnick. Bei jener Party sei auch Kavanaugh anwesend gewesen. Welche Rolle Kavanaugh bei diesen Vorgängen genau gespielt haben soll, blieb in der Erklärung aber unklar.

Swetnick sagt, sie könne weitere Zeugen benennen, die diese Geschehnisse bestätigen könnten. Nach eigenen Angaben hat sie selbst für verschiedene Ministerien in Washington gearbeitet und daher zahlreiche Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen.

Eine andere Frau, Christine Blasey Ford, beschuldigt Kavanaugh, er habe Anfang der 80er Jahre versucht, sie am Rande einer Schülerparty zu vergewaltigen. Kavanaugh weist das vehement zurück. Vor dem Justizausschuss des Senats sollen Ford und Kavanaugh am Donnerstag zu den Anschuldigungen aussagen.

Eine weitere Frau wirft Kavanaugh vor, er habe sie Anfang an der 80er bei einer Studentenparty sexuell belästigt. Auch das bestreitet der Richter, der auf Vorschlag von US-Präsident Donald Trump ans höchste US-Gericht aufrücken soll.

Swetnicks Anwalt ist Michael Avenatti. Er vertritt auch die Porno-Darstellerin Stormy Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heisst und behauptet, 2006 mit Donald Trump Sex gehabt zu haben. Clifford liefert sich heftige juristische Kämpfe mit dem Präsidenten in dieser Frage. Trump bestreitet die Affäre.

Die Richter des Supreme Courts werden auf Lebenszeit ernannt. Sie werden vom Präsidenten vorgeschlagen und der Senat muss sie bestätigen. Foto: Jacquelyn Martin/AP
Die Richter des Supreme Courts werden auf Lebenszeit ernannt. Sie werden vom Präsidenten vorgeschlagen und der Senat muss sie bestätigen. Foto: Jacquelyn Martin/AP
Source: Jacquelyn Martin
Bilder des Tages
Zurück zur Startseite