Afghanistan Neunte Provinzhauptstadt in Afghanistan unter Taliban-Kontrolle

SDA

11.8.2021 - 09:52

Die militant-islamistischen Taliban weiten ihren schnellen Vormarsch weiter aus. Mit Faisabad sei die Hauptstadt der nordöstlichen Provinz Badachschan in die Hände der Islamisten gefallen, bestätigten ein Provinzrat und ein Parlamentsvertreter der Provinz der Deutschen Presse-Agentur. Foto: Mohammad Asif Khan/AP/dpa
Die militant-islamistischen Taliban weiten ihren schnellen Vormarsch weiter aus. Mit Faisabad sei die Hauptstadt der nordöstlichen Provinz Badachschan in die Hände der Islamisten gefallen, bestätigten ein Provinzrat und ein Parlamentsvertreter der Provinz der Deutschen Presse-Agentur. Foto: Mohammad Asif Khan/AP/dpa
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Die militant-islamistischen Taliban haben auf ihrem schnellen Vormarsch in Afghanistan eine neunte Provinzhauptstadt in weniger als einer Woche erobern können.

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Mit Faisabad sei die Hauptstadt der nordöstlichen Provinz Badachschan in die Hände der Islamisten gefallen, bestätigten ein Provinzrat und ein Parlamentsvertreter der Provinz der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Damit kontrollieren die Taliban nun die Hauptstädte von neun der 34 afghanischen Provinzen.

Nur Stunden vor dem Fall von Faisabad nahmen die Aufständischen am Dienstag die Provinzhauptstädte Pul-i Chumri in der nördlichen Provinz Baghlan und Farah in der gleichnamigen Provinz im Westen des Landes ein.

Seit dem Beginn des Truppenabzugs der USA Anfang Mai haben sie massive Gebietsgewinne verzeichnet. Die Taliban hatten schon von 1996 bis zur US-geführten Intervention 2001 weite Teile Afghanistans unter ihrer Kontrolle. Inzwischen ist der Abzug zu mehr als 95 Prozent abgeschlossen. Auch die deutsche Bundeswehr und die Soldaten anderer NATO-Länder haben Afghanistan bereits verlassen.

Angesichts dieses rasanten Eroberungszuges rechnen US-Geheimdienste einem Medienbericht zufolge damit, dass die Hauptstadt Kabul viel früher in die Hände der Aufständischen fallen könnte als bisher von den USA angenommen. Die Verteidigung könnte in 30 bis 90 Tagen zusammenbrechen, berichtete die «Washington Post» am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf nicht genannte Quellen in den US-Geheimdiensten. Noch im Juni hatten US-Geheimdienstmitarbeiter die Lage so eingeschätzt, dass Kabul in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten nach dem Abzug des US-Militärs unter Kontrolle der Taliban geraten könnte.

US-Präsident Joe Biden verteidigte am Dienstag den Abzug des US-Militärs. Die Afghanen müssten nun «selbst kämpfen, um ihren Staat kämpfen», sagte er unter anderem im Weissen Haus in Washington.