Betrugsprozess gegen Trump«Niemand steht über dem Gesetz», oder?
dpa/phi
3.10.2023 - 07:50
Zivilprozess: Trump erscheint vor New Yorker Gericht
Prozess im Zivilverfahren wegen Finanzbetrugs am Montag in New York gegen Donald Trump und seine beiden ältesten Söhne. Trump-Gegner waren vor dem Gerichtsgebäude zu sehen und die Generalstaatsanwältin wand sich vor dem Prozessbeginn an die Öffentlichkeit.
03.10.2023
Donald Trump droht zwar kein Gefängnis, doch es geht um 250 Millionen Dollar und möglicherweise auch sein Hochhaus. Für den Prozess wegen Betrugs reist der frühere US-Präsident nach New York – und teilt aus.
dpa/phi
3.10.2023 - 07:50
US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat einen Betrugsprozess über die Zukunft seines Geschäftsimperiums für Wahlwerbung und schwere verbale Angriffe genutzt.
Der 77-Jährige nannte die schwarze Generalstaatsanwältin Letitia James vor Beginn des Zivilverfahrens «rassistisch» und warf Richter Arthur Engoron Wahlbeeinflussung vor. Ihm sollte die Lizenz entzogen werden, forderte Trump. Das Verfahren sei «illegal» und halte ihn vom Wahlkampf ab. Trump steht nach einer Vorentscheidung Engorons mit dem Rücken zur Wand.
Der Richter hatte vergangene Woche die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bekräftigt, der Ex-Präsident, seine Söhne und Mitarbeiter hätten den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen. Am 2. Oktober hielten Anklage und Verteidigung ihre Eröffnungsplädoyers.
250 Millionen – und der Trump-Tower?
In dem Verfahren geht es nun um die genaue Festlegung möglicher Strafen sowie um offene Anschuldigungen. Gefängnis oder direkte Auswirkungen auf seine Bewerbung zur Präsidentschaft drohen Trump zwar nicht, doch geschäftlich könnte ihm eine Verurteilung grossen Schaden zufügen.
So sah der Gerichtszeichner Donald Trump bei der Verhandlung in New York.
AP
James will erreichen, dass Trump 250 Millionen US-Dollar (knapp 230 Millionen Franken) zahlen muss und in New York keine Geschäfte mehr machen darf. Unklar ist, ob er bei einer Verurteilung auch Immobilien wie seinen berühmten Trump Tower an der 5th Avenue abgeben müsste.
Vor dem Prozessauftakt sprach Trump, der freiwillig persönlich anreiste, von der «Fortsetzung der grössten Hexenjagd aller Zeiten» – dies ist auch als Anspielung auf eine Reihe von Anklagen gegen ihn zu verstehen. In Pausen kehrte er mehrmals zu den vielen wartenden Medien zurück und ergriff das Wort. Dabei bekräftigte er die persönlichen Angriffe gegen die Prozessbeteiligten und seine Darstellung, dass er politisch verfolgt werde.
Nettovermögen «aufgebläht»
Im Gerichtssaal selbst verhielt Trump sich angeblich ruhig. Oft blickte er ernst bis düster drein und verschränkte die Arme. Mit Richter Engoron kommunizierte er dabei dem TV-Sender CNN zufolge nicht. In Richtung von Generalstaatsanwältin James, die einige Reihen rechts hinter ihm sass, habe er demnach zunächst nur einmal geblickt. Auch Trumps Sohn Eric befand sich als Mitangeklagter im Raum.
Hier ist jemand sauer. Nein, die beiden Polizisten sind nicht gemeint.
Keystone
Die Staatsanwaltschaft wiederholte ihre Vorwürfe. In einer Mitteilung warf James Trump vor, «sein Nettovermögen jahrelang fälschlicherweise aufgebläht» zu haben, um sich zu bereichern und damit Institutionen zu hintergehen. Sie freue sich darauf, während des Prozesses das ganze Ausmass seines Betrugs aufzuzeigen.
Unabhängig davon, wie reich oder mächtig man sei, würden die Gesetze für alle Menschen gleich gelten, hiess es weiter. Vor dem Gericht galten erhöhte Sicherheitsmassnahmen, es gab viele Absperrungen, Polizisten und Medienvertreter und einige wenige Pro-Trump-Demonstranten.
Juristischer Erfolg für Trump in Washington
Trump will im kommenden Jahr erneut zum US-Präsidenten gewählt werden und liegt im Bewerberfeld der Republikaner klar vor seinen innerparteilichen Konkurrentinnen und Konkurrenten. Fast zeitgleich mit dem Start der Verhandlungen in New York gab der Oberste Gerichtshof der USA in Washington eine Entscheidung bekannt, die Trump freuen dürfte.
Donald Trump spricht mit Journalisten während einer Mittagspause im New York Supreme Court.
dpa
Der Supreme Court verkündete, sich nicht mit einem Fall zu befassen, mit dem versucht worden war, Trump aufgrund seiner Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 von der Präsidentenwahl auszuschliessen. Ein weniger bekannter Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, John Anthony Castro, hatte in seinem Antrag mit dem 14. Verfassungszusatz argumentiert.
Der besagt, dass jeder US-Beamte, der einen Eid auf die Verfassung leistet, von der Ausübung künftiger Ämter ausgeschlossen ist, wenn er «an einem Aufstand oder einer Rebellion beteiligt» war oder Aufständischen «Hilfe oder Beistand» geleistet hat.
Nach Angaben von UNO-Organisationen gibt es praktisch keinen sicheren Ort im Gazastreifen mehr. Israel bestreitet dies. Man begrenze den Schaden für die Zivilbevölkerung, indem man Karten von ausgewiesen sicheren Gebieten zur Verfügung stelle.
10.12.2023
«Russland ohne Putin»: Opposition startet Kampagne für Wahl am 17. März
In Russland ist die Präsidentenwahl nun für den 17. März 2024 offiziell angesetzt. Die Opposition will es Präsident Wladimir Putin nicht einfach machen mit einem Verbleib im Amt.
09.12.2023
Selenskyj zeigt sich trotz stockender Militärhilfe siegessicher
Ein Selfie mit dem Präsidenten. Am Tag der Streitkräfte besuchte Wolodymyr Selenskyj am 6. Dezember ein Militärkrankenhaus in Kiew, um verwundete Soldaten zu würdigen und ihnen für ihren Einsatz im Krieg gegen Russland zu danken. In einer Videobotschaft hatte sich der ukrainische Präsident zuvor zuversichtlich im Kampf gegen die Invasoren gezeigt, trotz stockender Finanz- und Militärhilfe aus dem Westen.
07.12.2023
Gaza: Bewohner berichten von Vertreibungen
«Russland ohne Putin»: Opposition startet Kampagne für Wahl am 17. März
Selenskyj zeigt sich trotz stockender Militärhilfe siegessicher