Enthüllungsbuch Hohe Regierungsmitglieder wollten USA angeblich «vor Trump retten»

AP/uri

11.11.2019

Nikki Haley (links) im Oktober 2018 mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus. (Archiv)
Nikki Haley (links) im Oktober 2018 mit US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus. (Archiv)
Bild: Keystone

Die ehemalige US-Botschafterin bei der UNO erhebt Anschuldigungen gegen hohe Ex-Regierungsmitarbeiter: Rex Tillerson und John Kelly hätten im Geheimen gegen Trump gearbeitet – und sie mit hineinziehen wollen.

Nikki Haley, ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, hat zwei frühere Regierungsmitglieder des Versuchs beschuldigt, die Autorität von Präsident Donald Trump zu untergraben. Der frühere Aussenminister Rex Tillerson und der damalige Stabschef des Weissen Hauses, John Kelly, hätten ihr anvertraut, «das Land retten» zu wollen und auch versucht, sie dafür zu gewinnen. Das schreibt Haley in ihren am Dienstag erscheinenden Memoiren, die der Nachrichtenagentur AP vorliegen.

Sie sei von der Anfrage der beiden hinter verschlossenen Türen «schockiert» gewesen, schreibt Haley in ihrem Buch mit dem Titel «With All Due Respect» (Bei allem Respekt). «Kelly und Tillerson vertrauten mir an, dass sie dem Präsidenten Widerstand leisteten, sie seien nicht ungehorsam, sie versuchten das Land zu retten», schreibt Haley. Kelly und Tillerson wurden später von Trump aus dem Amt gedrängt.

Einstündiges Treffen

«Es wären ihre Entscheidungen, nicht die des Präsidenten, die im besten Interesse Amerikas seien, sagten sie», schrieb Haley. Der Präsident habe nach Auffassung der beiden nicht gewusst, was er tue. Tillerson habe ihr gegenüber das Verhalten damit begründet, dass andernfalls Menschen sterben würden. Das Treffen habe mehr als eine Stunde gedauert und das Thema sei danach nie wieder aufgekommen.

Auf das Buch angesprochen antwortete Kelly in der CBS-Sendung «Sunday Morning», wenn Haley mit Widerstand und Hinhalten meine, einen Ablauf für Mitarbeiter zu implementieren, und sicherzugehen, dass der Präsident alle Vor- und Nachteile einer möglichen Entscheidung kenne, dann sei er «schuldig im Sinne der Anklage».

Trump feuerte Tillerson im März 2018. Tillerson sagte später, der Präsident sei «undiszipliniert», und möge es nicht, Berichte zu lesen. Trump nannte Tillerson «dumm wie einen Stein». Während Kelly Stabschef war, rieb sich Trump an dessen genauen Abläufen. Die Zusammenarbeit wurde im Dezember 2018 beendet.

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