Nordkorea Raketentest soll atomaren Gegenangriff simuliert haben

dpa

20.3.2023 - 06:38

Eine vom nordkoreanischen Regime verbreitete Aufnahme soll eine ballistische Rakete in der North-Pyongan-Provinz zeigen. (10 März 2023)
Eine vom nordkoreanischen Regime verbreitete Aufnahme soll eine ballistische Rakete in der North-Pyongan-Provinz zeigen. (10 März 2023)
Bild: Keystone/Korean Central News Agency/Korea News Service via AP

Nordkorea hat seine jüngsten Raketen-Testaktivitäten am Wochenende als Probelauf für einen atomaren Gegenangriff auf Südkorea bezeichnet. 

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Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA erklärte mit Blick auf den bereits fünften Raketentest in diesem Monat in Reaktion auf grossangelegte gemeinsame Militärübungen Südkoreas mit den USA, die getestete Rakete sei mit der Attrappe eines nuklearen Sprengkopfs ausgerüstet gewesen.

Der Test sei erfolgreich verlaufen. Das Geschoss sei wie beabsichtigt 800 Meter über dem angepeilten Ziel im Meer explodiert. Dieses habe ein «wichtiges feindliches Ziel» simuliert. Die Rakete flog etwa 800 Kilometer weit. Dem KCNA-Bericht zufolge handelte es sich um den Abschluss einer zweitägigen Übung.

Staatsmedien berichteten, Machthaber Kim Jong Un habe sein Militär angewiesen, weitere Übungen abzuhalten, um die Alarmbereitschaft der Atomstreitkräfte angesichts der «Aggression» seitens der Feinde des Landes zu schärfen. Die Übung sei auch als «stärkere Warnung» an Washington und Seoul zu verstehen, die unverhüllt danach strebten, einen Krieg gegen Nordkorea zu entfesseln, hiess es.

Das südkoreanische und das japanische Militär hatten den fraglichen Raketentest am Samstag registriert. Berichten zufolge ereignete er sich weniger als eine Stunde vor einem gemeinsamen Trainingsflug südkoreanischer Kampfjets mit US-amerikanischen Langstreckenbombern. Nordkorea betrachtet die US-südkoreanischen Militärübungen als Probelauf für eine Invasion. Einige Experten sind indes der Ansicht, Pjöngjang nutze die Übungen als Vorwand, um Waffenprogramme voranzutreiben.