Nordkorea provoziert Kims Ekel-Ballon landet auf Präsidentensitz in Seoul

dpa/dmu

24.7.2024 - 10:01

Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat zuletzt wieder deutlich an Brisanz gewonnen. (Archivbild)
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat zuletzt wieder deutlich an Brisanz gewonnen. (Archivbild)
dpa

Die Provokationen an der innerkoreanischen Grenze gehen weiter. Erneut fliegen offenbar mit Müll gefüllte Ballons Richtung Südkorea. Ein Ballon hat nun ein besonders heikles Ziel getroffen.

DPA, dpa/dmu

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Seit Monaten wenden Nord- und Südkorea an der gemeinsamen Grenze Methoden der psychologischen Kriegsführung an.
  • Pjöngjang verschickt dabei regelmässig mit Abfall und Gülle gefüllte Ballons Richtung Seoul.
  • Nun ist ein solcher offenbar auf dem Gelände des Präsidentenamtes gelandet.

Ein offenbar mit Müll gefüllter Ballon aus Nordkorea ist laut Angaben Südkoreas auf dem Gelände des Präsidentenamtes in Seoul gelandet. Wie der Generalstab in Seoul laut der amtlichen Nachrichtenagentur Yonhap mitteilte, würden von dem Ballon jedoch keinerlei chemische, biologische oder radiologische Gefahr ausgehen.

Zuvor hatte Nordkorea erneut etliche Ballons in Richtung der Grenzprovinz Gyeonggi nördlich von Seoul geschickt. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, abgestürzte Ballons nicht zu berühren und sie der Polizei oder dem Militär zu melden.

Seit Ende Mai schickte Nordkorea nach Angaben Südkoreas mehr als 3000 mit Abfallprodukten und teils mit Gülle gefüllte Ballons nach Südkorea, darunter alleine 500 am Sonntag. 

Psychologische Kriegsführung

Seit Monaten wenden die zwei koreanischen Staaten Methoden der psychologischen Kriegsführung an. Erst am vergangenen Donnerstag hatte die südkoreanische Regierung erneut über Lautsprecheranlagen an der Grenze die Propaganda-Beschallung des abgeschotteten Nachbarlandes aufgenommen.

Das Militär sendet dabei sowohl politische Botschaften als auch südkoreanische Popmusik über die nach Nordkorea ausgerichteten Lautsprecheranlagen. Die nordkoreanische Führung wertet solche Aktionen als schwerwiegende Provokation.

Nach einer zwischenzeitlichen Phase der Deeskalation gewann der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel in der jüngeren Vergangenheit wieder deutlich an Brisanz. Seit Anfang 2022 testet Nordkorea verstärkt atomwaffenfähige Raketen und andere Waffen. Südkorea und die USA haben unterdessen ihre Militärkooperation ausgebaut.