Regierung Österreich warnt vor Blackouts in Teilen der EU in «naher Zukunft»

SDA

27.12.2022 - 02:24

Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner rechnet schon bald mit grossflächigen Stromausfällen in der Europäischen Union, wie sie in einem Interview mit der deutschen Tageszeitung "Welt" sagte. (Archivbild)
Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner rechnet schon bald mit grossflächigen Stromausfällen in der Europäischen Union, wie sie in einem Interview mit der deutschen Tageszeitung "Welt" sagte. (Archivbild)
Keystone

Die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner rechnet schon bald mit grossflächigen Stromausfällen in der Europäischen Union, wie sie in einem Interview mit der deutschen Tageszeitung «Welt» sagte.

Die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts in Teilen der EU in naher Zukunft sei sehr gross. «Die Frage ist nicht, ob er kommt, sondern wann er kommt», so Tanner. Das Risiko für einen flächendeckenden Stromausfall habe sich durch den Ukraine-Krieg noch einmal deutlich erhöht, betonte sie.

«Für Putin sind Hackerangriffe auf die westliche Stromversorgung ein Mittel der hybriden Kriegsführung. Wir sollten nicht so tun, als ob das nur Theorie wäre. Wir müssen uns in Österreich und in Europa auf Blackouts vorbereiten.» Tanner betonte, «dass ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger spätestens am vierten Tag eines Stromausfalls nicht mehr in der Lage wäre, sich selbst zu versorgen».

Kein baldiges Kriegs-Ende erwartet

Ein baldiges Ende des Ukraine-Siegs erwartet die ÖVP-Politikerin indes nicht. Russland verfüge über enorme Reserven an Material und an Soldaten, sagte sie. «Die Ukraine hat glücklicherweise sehr wichtige Erfolge erzielt, aber sie muss ein riesiges Gebiet verteidigen. Es ist unklar, ob es in diesem Krieg überhaupt jemals einen Sieger geben wird.»

Tanner forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich stärker auf Verhandlungen zur Lösung des Ukraine-Kriegs zu konzentrieren und in dieser Frage mit der Ukraine zusammenzuarbeiten. «Es ist wichtig, dass im Hintergrund Gespräche laufen und der Fokus wieder vermehrt auf die Diplomatie gelegt wird.»