Politik Palästinensische Tatverdächtige nach Anschlag in Israel gefasst

SDA

8.5.2022 - 15:28

Ultraorthodoxe Juden stehen am 05.05.2022 nach einem Messerangriff in der strengreligiösen Ortschaft Elad, hinter einem Absperrband. Drei Tage nach dem tödlichen Anschlag haben israelische Sicherheitskräfte am Sonntag laut Mitteilung der Polizei zwei palästinensische Tatverdächtige gefasst. Foto: Maya Alleruzzo/AP/dpa
Ultraorthodoxe Juden stehen am 05.05.2022 nach einem Messerangriff in der strengreligiösen Ortschaft Elad, hinter einem Absperrband. Drei Tage nach dem tödlichen Anschlag haben israelische Sicherheitskräfte am Sonntag laut Mitteilung der Polizei zwei palästinensische Tatverdächtige gefasst. Foto: Maya Alleruzzo/AP/dpa
Keystone

Drei Tage nach einem tödlichen Anschlag haben israelische Sicherheitskräfte am Sonntag zwei palästinensische Tatverdächtige gefasst. Die Männer im Alter von 19 und 20 Jahren seien in der Nähe der Ortschaft Elad festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Dort waren bei dem Anschlag am Donnerstag drei Männer getötet und vier weitere verletzt worden.

Bei einer Terrorwelle in Israel sind seit Ende März 17 Menschen getötet worden, ausserdem wurde ein israelischer Wachmann im besetzten Westjordanland von Palästinensern erschossen.

Israels Regierungschef Naftali Bennett lobte die Sicherheitskräfte am Sonntag, betonte aber, die Festnahme allein sei nicht genug. «Wir sind am Beginn einer neuen Phase des Kriegs gegen den Terror.» Mit Blick auf die im Gazastreifen herrschende Hamas-Führung betonte Bennett: «Man kann nicht aufhetzen und sich dann ausruhen.»

Der Gaza-Chef der Hamas, Jihia al-Sinwar, hatte zuletzt Palästinenser im Westjordanland und israelische Araber offen zu Anschlägen in Israel aufgerufen. Dabei könnten Gewehre, Äxte oder Messer eingesetzt werden, sagte Sinwar vor einer Woche. «Wenn sie einen religiösen Krieg wollen, sind wir bereit», sagte er zu Konfrontationen auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem. Bei dem Anschlag in Elad setzten die Attentäter auch eine Axt ein, dies wurde in Israel als Umsetzung der Aufforderung Sinwars gesehen. Daraufhin mehrten sich Forderungen, den Hamas-Chef gezielt zu töten.

Ein Sprecher des militärischen Hamas-Arms drohte am Samstag mit einem «Erdbeben» in der Region, sollte Israel Sinwar oder andere Hamas-Führer töten. Hamas-Sprecher Abu Obeida sagte, Israel müsse in einem solchen Fall «mit Blut und Zerstörung teuer bezahlen».

Zuletzt hatte Israel im November 2019 einen Militärchef des Islamischen Dschihad mit einem Luftangriff im Gazastreifen gezielt getötet. Militante Palästinenser reagierten darauf mit massiven Raketenangriffen auf israelische Gebiete.

Israels Armee zerstörte derweil am Samstag im nördlichen Westjordanland das Haus eines Palästinensers, der des Mordes an einem israelischen Siedler beschuldigt wird. Ein 25-jähriger Israeli war im Dezember getötet worden, als das Auto, in dem er unterwegs war, beschossen wurde.

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