Nach der grossen Kanzler-Debatte «Pfuh... äh...» – bei einer Frage fällt Markus Söder völlig von der Rolle

Sven Ziegler

10.2.2025

Hier fällt Söder von der Rolle

Hier fällt Söder von der Rolle

Nach dem ersten Kanzlerduell wird heftig weiter diskutiert. Markus Söder feiert Friedrich Merz als klaren Sieger. Bei einer Frage fällt er von der Rolle.

10.02.2025

Nach dem ersten Kanzlerduell wird heftig weiter diskutiert. Markus Söder feiert Friedrich Merz als klaren Sieger. SPD-Chef Lars Klingbeil lobt Olaf Scholz für seine «faktenstarke» Performance.

Sven Ziegler

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  • Im Nachgang zum TV-Duell zwischen Scholz und Merz streiten CSU-Chef Markus Söder und SPD-Chef Lars Klingbeil um den Sieger der Debatte. 
  • Gleich zu Beginn fällt Söder dabei völlig von der Rolle.
  • «Spiegel»-Journalistin Melanie Amann, die als neutrale Beobachterin am Tisch sass, sah Merz leicht im Vorteil.

Das erste TV-Duell der Kanzlerkandidaten wird auch im Nachgang politisch heftig diskutiert. In der ARD-Talkshow von Caren Miosga treffen unmittelbar nach der Debatte CSU-Chef Markus Söder und SPD-Chef Lars Klingbeil aufeinander. 

Gleich zu Beginn fällt Söder dabei völlig von der Rolle. Als er von der Moderatorin gebeten wird, einen positiven Punkt über den Auftritt von Scholz zu sagen, gerät Söder ins Stocken. «Oh... äh... pfuh, da muss ich jetzt überlegen.» Und sagt dann: «Ich fands positiv, dass er versucht hat, Gefühle zu zeigen. Das kennt man von Scholz eigentlich gar nicht.» Schliesslich wertet er das Duell als «offenen Schlagabtausch.» Für ihn naturgemäss klar: «Merz war der eindeutige Sieger.»

Söder: «Scholz wirkte wie nach fünf Red Bull»

Für Söder war Scholz’ Auftritt irritierend. «Ich habe mich gewundert über Olaf Scholz. Immer nur ‹Ich bin der Grösste, ich bin der Beste›. Und wenn er in Bedrängnis kam, wurde er aggressiv.» Dann folgte Söders schärfste Spitze: «Er wirkte, als hätte er fünf Red Bull getrunken. Er ist ja fast durch die Decke gegangen!»

Scholz hatte im TV-Duell mehrfach «Wie doof muss man sein?» gerufen – ein Moment, den Miosga als emotionalen Höhepunkt bezeichnete. Doch Söder sah das anders: «Unangemessen für einen Kanzler, der anderen schlechtes Benehmen vorwirft.»

SPD-Chef Klingbeil widersprach Söders Analyse vehement. Scholz sei «faktenstark» aufgetreten und habe klargemacht, dass in der Regierung Fehler passiert seien – auch von ihm. «Er hat deutlich gemacht, dass er früher hätte durchgreifen müssen», so Klingbeil.

Merz hingegen, so Klingbeil, habe sich in Widersprüche verstrickt. «Ein Mann mit knapp 70 Jahren, der noch nie Verantwortung getragen hat, kann leicht behaupten, dass bei ihm alles besser laufen würde.»

Expertenmeinung: Leichter Vorteil für Merz

«Spiegel»-Journalistin Melanie Amann, die als neutrale Beobachterin am Tisch sass, sah Merz leicht im Vorteil. «Scholz hat die Fachkompetenz, aber manchmal wirkt das wie Fachidiotentum.» Sie sprach von einem «knappen Punktsieg» für Merz.

Söder nutzte die Gelegenheit für einen letzten Angriff: «Scholz schweigt zu viel. Ein Kanzler muss in einer solchen Situation Flagge zeigen.»

Zum Abschluss stellt Moderatorin Caren Miosga der Journalistin Amann die Frage, ob eine Koalition zwischen CDU/CSU und SPD denkbar sei. Amann greift dabei ein kursierendes Gerücht auf: «Es gibt ja die verstörenden Gerüchte, dass Sie, Herr Söder, womöglich am Kabinettstisch sitzen.»

Markus Söder reagiert sichtlich irritiert: «Also, ich will es nicht, aber was wäre für Sie da jetzt verstörend?» Amann erklärt: «Für die Stimmung in der Koalition.» Söder zeigt sich überrascht: «Wieso finden Sie mich jetzt verstörend? Jetzt bin ich aber wirklich entsetzt.»