Vorwurf der Vergewaltigung «Er weiss, was er getan hat»: Plädoyers im Prozess gegen Trump beendet

SDA

9.5.2023 - 02:14

Plädoyers im Vergewaltigungsprozess gegen Trump beendet

Plädoyers im Vergewaltigungsprozess gegen Trump beendet

Die heute 79-jährige Autorin und Journalistin E. Jean Carroll wirft dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump vor, sie im Frühjahr 1996 in der Umkleidekabine eines New Yorker Luxus-Kaufhauses vergewaltigt zu haben.

09.05.2023

Ex-Präsident Donald Trump ist wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung angeklagt. Im Zivilprozess wurden die finalen Plädoyers gehalten. Jetzt beraten die 12 Geschworenen. 

Keystone-SDA

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  • Im Zivilprozess wegen Vergewaltigung gegen Donald Trump sind die Schlussplädoyers gehalten worden.
  • Nun berät die zwölfköpfige Geschworenen-Jury über ein Urteil.
  • Die Anwältin der Autorin Jean Carroll wiederholte den Vorwurf, ihre Mandantin sei Mitte der 1990er von Trump vergewaltigt worden.
  • Carroll fordert von Trump eine Entschädigung wegen Körperverletzung sowie Verleumdung.
  • Trumps Anwalt wies das abermals zurück.

Nach den Plädoyers im Zivilprozess wegen Vergewaltigung gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump werden nun die zwölf Geschworenen über ein Urteil beraten.

Bei den Schlussvorträgen wiederholte die Anwältin der Autorin Jean Carroll den Vorwurf, Trump habe diese Mitte der 1990er Jahre in einem New Yorker Nobelkaufhaus vergewaltigt: «Er weiss, was er getan hat.»

Trumps Anwalt wies das abermals zurück. Die Anschuldigungen seien «unvorstellbar» und «unglaubwürdig». Trump sei zu diesem Zeitpunkt bereits als Immobilienunternehmer prominent gewesen, so dass eine solche Tat nicht unbemerkt geblieben wäre.

Carroll fordert von Trump eine Entschädigung wegen Körperverletzung sowie Verleumdung. Die heute 79-jährige hatte ausgesagt, dass sie nach dem Vorfall nicht mehr fähig gewesen sei, romantische Beziehungen zu führen.

Die Autorin Jean Carroll verlässt das Gerichtsgebäude in Manhattan. Foto: John Minchillo/AP
Die Autorin Jean Carroll verlässt das Gerichtsgebäude in Manhattan. Foto: John Minchillo/AP
Keystone

Strafrechtlich sind die Vorwürfe verjährt, zivilrechtlich stand Carroll der Rechtsweg für eine Klage jedoch offen. Trump, der 2024 wieder Präsident werden will und sich für die republikanische Nominierung bewirbt, war zum Prozess nicht persönlich angereist.

Bei der Argumentation der Anwälte Carrolls spielte auch eine alte Tonaufnahme von 2005 eine Rolle, in der sich Trump anzüglich und herabwürdigend über Frauen äusserte – und darüber, dass man als Star Frauen auch an ihren Genitalien anfassen könne, wenn man es wolle.

Dies sei nicht – wie von Trump dargestellt – Gerede unter Männern gewesen, sondern ein Geständnis, die Art, wie er sich verhalte. So habe er es auch bei Carroll getan.

Die Jurorinnen und Juroren sollen von Richter Lewis Kaplan am Dienstag in die Beratungen geschickt werden. Dann müssen sie eine einstimmige Entscheidung fällen, um zu einem Urteil zu kommen.