Plötzlich darf Putin bei Trumps Waffenlieferungen an die Ukraine mitreden
Nach einem langen Telefonat mit Wladimir Putin zeigt sich US-Präsident Donald Trump plötzlich zögerlich bei Tomahawk-Lieferungen an die Ukraine – und sagt offen, er habe die Waffenfrage direkt mit dem Kremlchef besprochen.
17.10.2025
Nach einem langen Telefonat mit Wladimir Putin zeigt sich US-Präsident Donald Trump plötzlich zögerlich bei Tomahawk-Lieferungen an die Ukraine – und sagt offen, er habe die Waffenfrage direkt mit dem Kremlchef besprochen. Heute trifft er Wolodymyr Selenskyj in Washington.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Trump sagt, er habe Waffenlieferungen mit Putin besprochen – «Er mochte die Idee nicht».
- Im Oval Office begründet er seine Zurückhaltung: «Wir brauchen Tomahawks auch für die Vereinigten Staaten.»
- Nächste Woche sollen Delegationen beider Länder vorverhandeln.
US-Präsident Donald Trump dämpft kurz vor dem Treffen mit Wolodymyr Selenskyj Erwartungen an US-Lieferungen von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine – und macht transparent, dass die Waffenfrage direkt Thema mit Wladimir Putin war. Vor Reporterinnen und Reportern im Oval Office sagte Trump: «Wir brauchen Tomahawks auch für die Vereinigten Staaten von Amerika. Wir haben viele davon, aber wir brauchen sie. Ich meine, wir können sie für unser Land nicht aufbrauchen.»
Parallel liess Trump erkennen, dass er die mögliche Lieferung im Gespräch mit dem Kremlchef offensiv ansprach: «Würden Sie es übel nehmen, wenn ich ein paar tausend Tomahawks an Ihre Gegner gebe? Ich habe es genau so gesagt. Er mochte die Idee nicht.» Man müsse «manchmal ein wenig leichtherzig sein», fügte Trump an – «Tomahawk ist eine brutale Waffe … niemand will, dass ein Tomahawk auf ihn abgefeuert wird.»
Auf seiner Plattform Truth Social bezeichnete Trump das vorangegangene, rund zweistündige Telefonat als «sehr produktiv». Er schrieb, dass «nächste Woche ein Treffen unserer hochrangigen Berater» stattfinden solle – auf US-Seite unter Leitung von Aussenminister Marco Rubio – und dass er und Putin sich anschliessend in Budapest treffen wollten, um «diesen unrühmlichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden». Ungarns Regierungschef Viktor Orban signalisierte umgehend Bereitschaft, den Gipfel auszurichten.
Heute trifft Selenskyj Trump
Für die Ukraine steht heute ein entscheidender Termin an: Selenskyj wird im Weissen Haus erwartet und will Trump von der Freigabe der Tomahawk-Lieferung überzeugen. In den Tagen zuvor hatte der US-Präsident noch offener formuliert, die Ukraine wolle «in die Offensive gehen» – er werde «nach dem Treffen mit Selenskyj entscheiden», ob er der Strategie zustimme. Auch Kriegsminister Pete Hegseth hatte eine Lieferung angedeutet.
Aus Moskau kamen Warnungen. Der Kreml verknüpfte die Diskussion um Tomahawks mit möglichen Gegenmassnahmen; Ex-Präsident Dmitri Medwedew sprach von Reaktionen bis hin zu nuklearen Drohungen. Beobachter in Washington werten Trumps jüngste Aussagen als Zeitgewinn für Putin.
Ob der Budapest-Gipfel Bewegung bringt, ist offen. Klar ist: Trumps Eingeständnis, die Waffenfrage direkt mit Putin zu verhandeln, verschiebt die Dynamik – und lässt die Entscheidung über Tomahawks zur Chefsache zwischen Washington und Moskau werden.